ETF-Abkürzungen verstehen: 1C, UCITS, MSCI & Co. einfach erklärt

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ETF-Abkürzungen

ETF-Namen erscheinen oft als wirre Kürzel-Kombinationen ohne klare Logik. Doch tatsächlich folgen sie festen Mustern und enthalten wichtige Hinweise für deine ETF-Wahl.  

In diesem Beitrag lernst du anhand konkreter Beispiele, wie du ETF-Abkürzungen entschlüsselst und sicher durch den Begriffsdschungel navigierst.

Kurz & bündig

  • ETF-Abkürzungen korrekt zu interpretieren, kann ein schwieriges Unterfangen sein, ist jedoch entscheidend bei der Wahl deines Wunsch-ETF.
  • Grundsätzlich setzt sich ein ETF-Name aus den folgenden fünf Komponenten zusammen:
    • Anbieter
    • Index
    • Produkttyp
    • Gewinnverteilung und je nach ETF und Anbieter
    • weitere Merkmale wie regulatorischer Standard «UCITS» oder Fondswährung
  • Veränderbare Parameter wie Fondsgrösse, Kosten oder Tracking Difference sind ebenfalls wichtig bei deiner ETF-Wahl. Diese Angaben kannst du jedoch nicht dem ETF-Namen entnehmen, sondern musst du separat, z.B. über das Produkt-Factsheet, in Erfahrung bringen.

Aktien + ETF = Aktien-ETF = Geniale Geldanlage

Bevor wir ins Thema über das richtige Verstehen von ETF-Abkürzungen einsteigen, wollen wir in Erinnerung rufen, was unserer Meinung nach ETFs so einzigartig macht. Wenn du darüber hinaus noch mehr erfahren möchtest, haben wir dir diese Artikelserie rund ums Investieren mit ETFs zusammengestellt.

Die Kombination der Anlageklasse «Aktien» mit dem Anlagevehikel «ETF» vereint das Beste aus beiden Welten. Eine Aktie ist ein Sachwert, hinter dem ein reales Unternehmen steht. Ein Aktionär oder eine Aktionärin partizipiert also am Erfolg einer solchen Unternehmung, sei es in Form von Kursveränderungen, Gewinnausschüttungen (Dividenden) oder beidem. Eine tolle Sache also!

Das Problem ist nur, Unternehmen kommen und verschwinden wieder, und zwar rascher und häufiger als wir gemeinhin annehmen. Man denke nur an die einst stolzen und international erfolgreichen Schweizer Brands wie Swissair oder Credit Suisse.

Das heisst, wenn du in Einzeltitel investierst, besteht immer das Risiko eines Totalverlusts. Von den damit verbundenen emotionalen Turbulenzen wollen wir schon gar nicht reden.

Nicht so bei einem Aktien-ETF, der idealerweise über die eigene Landesgrenze breit diversifiziert ist. Selbstverständlich verschwinden auch in einem Aktien-ETF laufend Unternehmen, und es kommen neue hinzu. Nur merkst du es nicht, weil du eben kein Klumpenrisiko eingehst.

Selbst wenn die nach Marktkapitalisierung aktuell grösste Firma Apple morgen die Lichter löschen würde, hätte das auf dein Aktien-Weltportfolio lediglich eine einmalige, marginale Korrektur von nur wenigen Prozenten zur Folge.

Du siehst, wir, Toni und Stefan, sind richtig begeistert von ETFs. Aber nicht nur von einer theoretischen Warte heraus, sondern auch mit einem hohen «Skin-in-the-Game»-Faktor: Den Löwenanteil unseres Vermögens, einschliesslich der Säule 3a, haben wir nämlich in breit gestreute Aktien-ETFs investiert.

Der Pionier-Broker Swissquote (zum Review) bietet für Schweizer Investor:innen nicht nur die grösste Auswahl an Anlageprodukten an. Alle an der CH-Börse SIX gehandelten ETFs erhältst du zudem zu fairen Gebühren von pauschal 9 CHF. Mit dem Aktionscode «MKT_SFB» sicherst du dir Trading Credits und unterstützt gleichzeitig unseren Blog. Mit einem Klick auf die Anzeige unten geht’s direkt zur Kontoeröffnung.

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ETF-Abkürzungen: Was steht im ETF-Namen?

Egal, welchen ETF du wählst, diese vier «Grundzutaten» wirst du eigentlich immer antreffen:

  • Anbieter: z.B. Vanguard, iShares, UBS ETF, Xtrackers
  • Index: z.B. FTSE All-World, MSCI World, S&P 500, Russell 2000, SMI, DAX
  • Produkttyp: ETF, ETC, ETN
  • Gewinnverteilung: 
    • Ausschüttend: z.B. A-dis, Distributing, (Dist), 1D, (D)
    • Thesaurierend: z.B. A-acc, Accumulating, (Acc), 1C, (C)

Je nach Produkt und Anbieter kann der ETF-Name noch weitere Merkmale enthalten:

  • Regulatorischer Standard: UCITS
  • Fondswährung: z.B. USD, EUR, CHF
  • Fondsdomizil: z.B. «IR» für Irland
  • Replikationsmethode:
    • Physisch: z.B. «DR» für Direct Replication
    • Synthetisch: z.B. «Swap»
  • Anbieterspezifische Marketingbegriffe: z.B. «Core», «Edge», «Prime»

Fürs bessere Verständnis haben wir nachfolgend vier bekannte ETF-Namen von unterschiedlichen Anbietern in ihre Bestandteile zerlegt. Es handelt sich dabei um die offiziellen ETF-Namen, die nicht nur von den entsprechenden Anbietern verwendet werden, sondern auch von etablierten ETF-Plattformen wie justETF oder TrackingDifferences.

Reale ETF-Namen in ihre Bestandteile zerlegt

AnbieterFonds-
domizil
MarketingIndexRegulat.
Standard
Produkt-
typ
Fonds-
währung
Gewinn-
verteilung
VanguardFTSE All-WorldUCITSETF(USD)Distributing
XtrackersMSCI WorldUCITSETF1C
iSharesCoreMSCI EM IMIUCITSETF(Acc)
UBS ETF(CH)SMI(CHF)a-dis
Lesebeispiel: Der ETF-Name «Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (USD) Distributing» setzt sich aus den Bestandteilen «Anbieter», «Index», «Regulatorischer Standard», «Fondswährung» und «Gewinnverteilung» zusammen.

Beim ETF von iShares stehen die Indexkürzel «EM» für Emerging Markets (Schwellenländer) und «IMI» für Investable Market Index, der auch kleine, investierbare Firmen beinhaltet, also sogenannte Small Caps.

Beim UBS-Produkt konnte auf die (nochmalige) Erwähnung des Produkttyps verzichtet werden, weil diese Information bereits aus dem Anbietername «UBS ETF» hervorgeht. Da unser Heimindex «SMI» nur 20 Titel enthält und somit schwach diversifiziert ist, erfüllt er die UCITS-Richtlinie nicht.

Nun hast du bereits einen Vorgeschmack über die wichtigsten ETF-Komponenten und die dazugehörigen ETF-Abkürzungen erhalten. In den weiteren Kapiteln gehen wir vertieft darauf ein.

ETF-Komponente «Anbieter»

Zu Beginn des ETF-Namens steht der ETF-Anbieter, auch Emittent genannt. Für viele Anleger:innen ist dies eine wichtige Information, haben sich doch die unterschiedlichen Fondsgesellschaften über viele Jahre einen besonderen Ruf bzw. eine einzigartige Marktstellung erarbeitet.

Die globale Marktführerin iShares, das ist die ETF-Sparte vom US-Riesen Blackrock, zeichnet sich beispielsweise durch ein extrem breites ETF-Angebot aus, während ihre erste, ebenfalls aus den USA stammende Verfolgerin Vanguard vor allem mit sehr tiefen Preisen und lokaler Handelswährung auftrumpft. UBS ETF, die ETF-Sparte von UBS, punktet wiederum mit einer Fülle von nachhaltigen ETFs, die ebenfalls oft in Heimwährung angeboten werden.

Weitere bekannte Fondsgesellschaften sind u.a. die deutsche Xtrackers, die US-amerikanische SPDR von State Street Global Advisors, die britische HSBC sowie die französische Amundi.   

ETF-Komponente «Index»

Neben dem ETF-Anbieter gibt es noch einen zweiten, davon unabhängigen Player, der mindestens so wichtig ist: der Indexanbieter. Die bedeutendsten sind die beiden US-Schwergewichte MSCI (Morgan Stanley Capital International) und  S&P Global Ratings sowie die britische FTSE Russell. Letztere ist heute bzw. nach der Fusion von der Financial Times Stock Exchange Group (FTSE Group) mit der Russell Investments im Jahre 2015 eine Tochtergesellschaft der London Stock Exchange Group (LSEG).

Daneben gibt es zahlreiche länderspezifische Leitindizes wie beispielsweise SMI (CH), DAX (D), CAC 40 (F) oder Nikkei 225 (JP).

Ein Index gibt dir nicht nur Auskunft über die geographische Ausrichtung des ETF, sondern informiert dich auch darüber, ob es sich um ein nachhaltiges (z.B. «ESG», «SRI»; mehr zum Thema: «Grüne Aktien: 40 ETFs im Vergleich» ), ein themen- (z.B. Real Estate, Robotics, Clean Energy) oder ein faktorbasiertes (z.B. Small Caps, Value, Momentum; mehr zum Thema: «Lohnt sich Factor Investing? Die besten 5 Faktorprämien im Renditecheck») Exemplar handelt.

Indexzusätze «ex», «Leveraged», «Capped», «TRN»

Es gibt noch weitere Indexzusätze, die im ETF-Namen enthalten sein können:

ex: Das Kürzel «ex» gibt dir an, dass bestimmte Unternehmen, Branchen oder Länder aus dem Index ausgeschlossen wurden.

Beispiel-ETF: UBS ETF (LU) MSCI Pacific (ex Japan) UCITS ETF (USD) A-dis

Leveraged: Dabei handelt es sich um gehebelte ETFs, welche den zugrundeliegenden Strategie-Index möglichst genau nachbilden wollen. Oft ist im ETF-Namen auch noch der Multiplikator, z.B. «2x», erwähnt sowie in welchem Intervall der Multiplikator zum Tragen kommt, z.B. «Daily». Solche ETFs bieten hohe Renditechancen bei hohen Risiken. Mehr zum Thema findest du hier: «Hebel-ETFs: Traumrenditen von über 100% oder spekulative Wette mit Totalverlustrisiko?»

Beispiel-ETF: Amundi EURO STOXX 50 Daily (2x) Leveraged UCITS ETF Acc

«Inverse»: Für Spekulanten, die gerne mit dem Feuer spielen bzw. kurzfristig auf sinkende Kurse setzen, wählen einen sogenannten Short-ETF mit dem Index-Zusatz «Inverse». Diese ETFs verhalten sich gegenteilig zur Marktentwicklung, z.B. mit dem Faktor «-2x».

Beispiel-ETF: Amundi SMI Daily (-2x) Inverse UCITS ETF Acc

Capped: Dieser Begriff bezeichnet in der Regel eine Obergrenze für die im Index vertretenen Unternehmen. Sie gibt an, wie hoch die Gewichtung einer einzelnen Unternehmung im Index maximal sein darf, z.B. «5% Capped». UBS hat viele solcher gedeckelter ETFs im Angebot, insbesondere um das Klumpenrisiko bei Nischen-ETFs zu minimieren und so UCITS-konform zu werden. Doch heute wird der Hinweis «Capped» kaum mehr im ETF-Namen verwendet, sondern findet sich üblicherweise im Kleingedruckten des Factsheets wieder.

Beispiel-ETF: BNP Paribas Easy MSCI Europe Small Caps SRI S-Series PAB 5% Capped UCITS ETF

TRN: Dieses Kürzel steht für einen Index, welcher neben Kursveränderungen auch Ausschüttungen berücksichtigt, jedoch abzüglich der Quellensteuern (also netto bzw. «N» oder «net»). Die meisten ETFs messen sich an einem solchen Referenzindex, auch wenn dies oft erst im Kleingedruckten des ETF-Beschriebs zum Ausdruck kommt. Allfällige Abweichungen schlagen sich im Tracking Error und in der Tracking Difference nieder.

Das nachfolgende Beispiel zeigt, dass Indexangaben im ETF-Namen oft stark verkürzt sind.  Deshalb solltest du zusätzlich auch entsprechende Factsheets beiziehen.

ETF-Bezeichnung mit verkürzter Indexangabe (hervorgehoben):

UBS ETF (LU) MSCI World Socially Responsible UCITS ETF (USD) A-dis

Vollständige Index-Bezeichnung gemäss den Factsheets von MSCI und UBS:

«MSCI World SRI Low Carbon Select 5% Issuer Capped Total Return Net» (SRI = Social Responsible Index)

MSCI World: Beliebt, aber irreführend

Der wohl bekanntesten Index ist der MSCI World. Er vereint weltweit rund 1’400 Unternehmen. Weltweit? Nicht ganz, denn sein Name ist etwas irreführend. So deckt er nur die «Entwickelte Welt» ab, nicht aber die Schwellenländer. Möchtest du – als Ergänzung zum MSCI World – wirklich global investiert sein, benötigst du zusätzlich einen ETF, der den MSCI Emerging Markets nachbildet.

Wichtig dabei ist, dass du bei dieser Kombo dem Indexanbieter treu bleibst. Denn wenn du beispielsweise einen MSCI World ETF mit einem FTSE Emerging ETF kombinierst, dann bist du in einige Länder doppelt investiert, während dir andere fehlen. Dies ist deshalb so, weil die beiden Indexanbieter MSCI und FTSE Russell die Märkte unterschiedlich definieren.

So wird z.B. Südkorea von FTSE Russell als entwickelter Markt eingestuft, während es von MSCI den Schwellenländern zugeordnet wird. In untenstehender Tabelle haben wir die unterschiedlichen Länderzuteilungen speziell hervorgehoben.

MSCI vs. FTSE

MSCI vs. FTSE
Gegenüberstellung der beiden Indexanbieter MSCI und FTSE Russell. In den aufgeführten Indizes sind Unternehmen mit hoher und mittlerer Marktkapitalisierung enthalten, also Large/Mid Caps. Abweichungen bei den Länderzuteilungen sind hervorgehoben. (*EMEA = Europa, Mittlerer Osten & Afrika; Datenquelle: MSCI & FTSE Russell, 31.12.2024)

Entscheide dich also bei der Indexwahl entweder für MSCI oder FTSE. Die meisten ETF-Anbieter setzen übrigens vorwiegend auf MSCI-Indizes. Nicht so der preislich äusserst attraktive US-Pionier Vanguard, der vor allem auf Indizes der FTSE-Familie setzt.

ETF-Komponente «Produkttyp»

Das Kürzel ETF ist natürlich ebenfalls fester Bestandteil des Produktnamens. Er steht für Exchange Traded Fund, also ein börsengehandelter Fonds. Dieser Produkttyp unterscheidet sich deutlich von ETC (Exchange Traded Commodity) und ETN (Exchange Traded Notes), die sich auf Rohstoffe bzw. Kryptowährungen beziehen. Sie decken also eine Nische ab und bieten dir weniger Anlegerschutz. So sind entsprechende Produkte nicht UCITS-konform, weil sie u.a. nicht als Sondervermögen gelten und auch keinen Diversifikationsvorschriften unterliegen.

ETP (Exchange Traded Product) ist übrigens der Überbegriff von ETF, ETC und ETN, findet jedoch beim ETF-Titel keine Verwendung. 

ETF-Komponente «Gewinnverteilung»

Beim Hinweis, ob es sich um einen thesaurierenden (d.h. Dividenden werden dir nicht ausgeschüttet, sondern automatisch in den ETF reinvestiert) oder ausschüttenden ETF handelt, können sich die Kürzel von Anbieter zu Anbieter stark unterscheiden, wie die folgende Gegenüberstellung zeigt:

AnbieterThesaurierendAusschüttend
AmundiAccDist
HSBCKeine Angabe im ETF-TitelKeine Angabe im ETF-Titel
iShares(Acc)(Dist)
SPDR(Acc)(Dist)
UBS ETFA-accA-Dis
VanguardAccumulatingDistributing
Xtrackers1C1D

Ob du dich für einen thesaurierenden oder ausschüttenden ETF entscheidest, ist letztlich Geschmackssache bzw. hängt von deinen persönlichen Präferenzen ab.

Liegt dir die (volle) Kraft des Zinseszinseffekts besonders am Herzen, wählst du einen thesaurierenden ETF. Motivieren dich jedoch regelmässige Auszahlungen, über die du frei verfügen kannst, so ist ein ausschüttendes Exemplar für dich die richtige Wahl.

Keinen Einfluss auf deine Entscheidung sollten hingegen steuerliche Überlegungen haben. Denn im Schweizer Steuersystem werden beide Varianten genau gleich besteuert. Mehr zum Thema findest du hier: «ETF Steuern Schweiz: Mit diesen 5 Steuerspartipps optimierst du dein Portfolio»

Weitere ETF-Abkürzungen

«UCITS»

«UCITS» findest du oft im ETF-Namen. Dieses Kürzel steht für «Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities». Dabei handelt es sich um einen regulatorischen Standard bzw. die sogenannte OGAW-Richtlinie.

Ein ETF, welcher UCITS-konform ist, dürfte insbesondere sicherheitsbewusste Investor:innen ansprechen. Denn der europäische UCITS-Standard verfolgt das Ziel, den Anlegerschutz zu stärken. Dazu gehören u.a. Regelungen, wonach der ETF als Sondervermögen behandelt wird oder die eine ausreichende Diversifikation vorschreiben, um ein Klumpenrisiko zu vermeiden.

Deshalb bzw. aufgrund der mangelhaften Diversifikation sind ETFs, die auf länderspezifischen Indizes wie den «SMI» oder den «DAX» basieren, oft nicht UCITS-konform.

Länderspezifische Indizes sind zwar bei Medien und Anlegern populär, aufgrund der unzureichenden Streuung (Klumpenrisiko) stehen wir ihnen jedoch skeptisch gegenüber bzw. bevorzugen global oder zumindest regional ausgerichtete ETFs – auch aus Effizienzgründen.

«IE», «LU» & Co.

Vereinzelt, wie beispielsweise bei UBS, kann aus dem ETF-Titel sogar das Fondsdomizil (z.B. «IE» für Irland oder «LU» für Luxembourg) herausgelesen werden. Die meisten Fondsanbieter verzichten im ETF-Namen jedoch auf diese Hinweise. In diesen Fällen kannst du das Fondsdomizil dem entsprechenden Factsheet oder der zwölfstelligen ISIN, die jeweils mit dem Ländercode des Fondsdomizils beginnt, entnehmen (z.B. LU0950674175 für den ETF unten).   

Beispiel-ETF: UBS ETF (LU) MSCI Emerging Markets UCITS ETF (USD) A-acc

CHF, EUR, USD

Währungsangaben wie CHF, EUR oder USD im ETF-Titel beschreiben in der Regel die Fondswährung. Die ETFs von Vanguard und UBS führen diese Information bereits im ETF-Namen, während die meisten anderen Anbieter darauf verzichten.

Ein ETF basiert auf einer bestimmten Fondswährung, meistens USD, handeln kannst du ihn aber oft in unterschiedlichen Währungen. Welche Handelswährungen möglich sind, erfährst du im Kleingedruckten bzw. im Factsheet des Anbieters. 

Beispiel-ETF: Vanguard S&P 500 UCITS ETF (USD) Distributing

«Hedged»

Währungsgesicherte ETFs werden mit «Hedged» versehen. Wenn deine Referenzwährung der Schweizer Franken ist und du grössere Währungsschwankungen vermeiden möchtest, dann entscheidest du dich für eine «Hedged to CHF»- bzw. «CHF Hedged»-Variante. Dabei solltest du jedoch beachten, dass währungsgesicherte ETFs oft deutlich teurer sind als ihre klassischen Pendants. 

Beispiel-ETF: iShares MSCI World CHF Hedged UCITS ETF (Acc)

«Core», «Edge», «Prime», «Easy» & Co.

Manche Anbieter bzw. deren Marketingabteilungen schmücken ihre ETF-Bezeichnungen mit eigenen Wortkreationen. Insbesondere die Marktführerin iShares sticht in dieser Beziehung hervor, indem sie ihre ETF-Namen oft mit den Zusätzen «Core» (breit diversifiziert) oder «Edge» (selektiv bzw. Fokus auf bestimmte Faktoren wie «Value») ergänzt.

Beispiel-ETF: iShares Edge MSCI World Value Factor UCITS ETF

Diese Informationen suchst du vergebens im ETF-Namen

Während wir in den Kapiteln zuvor ETF-Abkürzungen erläutert haben, welche je nach Fonds und Anbieter immer oder zumindest manchmal im ETF-Namen aufgeführt sind, widmen wir uns nun jenen Produktinformationen, die du anderweitig finden musst.

Es liegt auf der Hand, dass grundsätzlich alle Informationen im ETF-Namen fehlen, welche dynamischer Natur sind bzw. sich laufend verändern können. Dabei handelt es sich oft um wichtige Selektionskriterien, welche du bei der Wahl deines Wunsch-ETF unbedingt kennen musst: z.B. Fondsgrösse, Kosten (TER), Tracking Difference.

In diesem, unserem bislang beliebtesten Artikel «Beste ETFs Schweiz und global: And the Winner is…» findest du die für uns wichtigsten Selektionskriterien, die wir bei der Wahl der besten ETFs beigezogen haben. 

Fazit: ETF-Abkürzungen einfach verstehen

Das richtige Verstehen von ETF-Abkürzungen schützt dich vor Fehlgriffen. So bietet dir der ETF-Name eine verlässliche, erste Entscheidungshilfe bezüglich des Anbieters, des Index und damit auch der Diversifikation, sowie darüber ob der ETF einen regulatorischen Standard erfüllt und du so als Anleger:in von einem besonderen Schutz profitierst.

Manche Anbieter wie UBS verwenden besonders aussagekräftige ETF-Bezeichnungen, indem sie auch Angaben zum Fondsdomizil und zur Fondswährung in den ETF-Namen integrieren.

Ein ETF mit der Bezeichnung «UBS ETF (LU) MSCI World Socially Responsible UCITS ETF (USD) A-acc» gibt dir auf einen Blick über nicht weniger als acht Eigenschaften Auskunft:

  • UBS ETF = Fondsanbieter
  • (LU) = Fondsdomizil Luxembourg
  • MSCI World = Index umfasst alle Industriestaaten weltweit
  • Socially Responsible = Index fokussiert auf nachhaltige Unternehmen
  • UCITS = Fonds erfüllt Regulierungsstandard mit erhöhtem Anlegerschutz
  • ETF = Produkttyp
  • (USD) = Fondswährung
  • A-acc = Reinvestition von Dividenden (thesaurierend, nicht ausschüttend)

Den ETF alleine aufgrund seines Namens auszuwählen, wäre aber zu kurz gegriffen. Wichtige Selektionskriterien wie Fondsgrösse, Kosten oder Tracking Difference suchst du nämlich in den ETF-Bezeichnungen vergeblich. Hierbei solltest du dich über die Produkte-Factsheets der Anbieter oder etablierte ETF-Portale wie justETF oder TrackingDifferences schlau machen.

Wenn dich lange ETF-Recherchen langweilen oder dich einfach unsere ETF-Favoriten interessieren, dann empfehlen wir dir die Lektüre von «Beste ETFs Schweiz und global: And the Winner is…». In diesem grossen ETF-Vergleich haben wir über 1’500 ETFs einem strengen, mehrstufigen Selektionsverfahren unterzogen und die besten Produkte für unterschiedliche Kategorien auserkoren.

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Updates

2025-01-20: Tabelle mit mit Indexvergleich aktualisiert.

Disclaimer

Haftungsausschluss: Investieren birgt Verlustrisiken. Du musst selbst entscheiden, ob du diese Risiken tragen möchtest oder nicht.

Irrtum vorbehalten: Wir haben diesen Artikel über das einfache Verstehen von ETF-Abkürzungen nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Unser Ziel ist es, dir als Privatanleger:in möglichst objektive und aussagekräftige Informationen rund ums Thema Finanzen zu liefern. Sollten uns dennoch Fehler unterlaufen sein, sind wichtige Aspekte vergessen gegangen und/oder nicht mehr aktuell, so sind wir dir für entsprechende Hinweise dankbar.

2 Kommentare

  1. Carina sagt:

    Super cool! Vielen lieben Dank, dass ihr meiner Anregung gefolgt seid und diesen Beitrag geschrieben habt! Habe ich grad gebookmarked und meine eigenen ETFs entsprechend analysiert:)

    1. Schweizer Finanzblog sagt:

      Gerne! Vielen Dank für deinen tollen Vorschlag:-)

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