Diesmal widmen wir uns einem sehr kontroversen Thema: das Hebeln der Eigenkapitalrendite mittels Aktien-ETFs auf Pump. Ja, mehr noch: Für viele Anleger:innen, einschliesslich der Blogger-Community, stellen kreditfinanzierte Investments ein No-Go dar. Nicht für uns. In diesem Blogbeitrag berichten wir über unsere Erfahrungen mit Lombardkrediten, zeigen dir auf, wie du das Schreckensszenario «Margin Call» souverän umschiffst und wann du unbedingt die Finger von Wertschriftenkrediten lassen solltest.
Kurz & bündig
- Lombardkredite richten sich nur an nervenstarke und renditeorientierte Anleger:innen.
- Mit einem Lombardkredit gewährt dir deine Depotbank gegen Verpfändung deiner Wertschriften und Verrechnung eines Zinses zusätzliche Liquidität.
- Die Höhe der Kreditzinsen variiert je nach Anbieter stark. Erfahrungsgemäss bietet Interactive Brokers besonders attraktive Konditionen an.
- Diese Liquidität wird dir in Form eines Kreditrahmens gewährt, den du flexibel beanspruchen kannst.
- Investierst du diese zusätzlichen liquiden Mittel in Wertschriften, erzielst du eine Hebelwirkung.
- Dieser Kredithebel bewirkt, dass sich bei steigenden Kursen mit vergleichsweise geringem Mitteleinsatz deine Eigenkapitalrendite erhöht. Bei fallenden Kursen verhält es sich genau umgekehrt.
- Bevor du einen Lombardkredit aufnimmst, solltest du die beiden Risiken «Margin Call» und «Steigende Kreditzinsen» verstehen und wirksame Vorkehrungen treffen, wie den Kreditrahmen nie ganz ausschöpfen und dein Budget sorgfältig planen.
- Schliesslich solltest du dich selbstkritisch fragen, ob du nervlich überhaupt mit starken Kursschwankungen umgehen kannst. Wenn nicht, dann lasse unbedingt die Finger von Lombardkrediten!
Beginnen wir mit einem kurzen, verlockenden Gedankenspiel: «Wenn globale ETFs langfristig gut 8 Prozent Rendite pro Jahr abwerfen und die Kreditzinsen deutlich darunter liegen, dann ist es doch ein Bombengeschäft, ja ein No-Brainer, fremdfinanziert zu investieren.»
Inhalt
- Was ist ein Lombardkredit?
- Welche Varianten von Lombardkrediten gibt es?
- Weshalb sollte ich überhaupt einen Lombardkredit aufnehmen?
- Was ist ein Belehnungssatz?
- Wie wirkt sich der Belehnungssatz auf meine Eigenkapitalrendite aus?
- Mit welchen Zinsen muss ich rechnen?
- Worin bestehen die Risiken beim Lombardkredit?
- In welchen Marktphasen eignet sich das Hebeln mit Lombardkrediten?
- MSCI World Performance nach Tiefpunkten
- Wann ist der ideale Zeitpunkt, Lombardkredite wieder zu amortisieren?
- Welches sind die Vor- und Nachteile von Lombardkrediten?
- Welche Hebel-Alternativen gibt es zum Lombardkredit?
- Fazit
- Das könnte dich auch interessieren
- Updates
- Disclaimer
Was ist ein Lombardkredit?
Ein Lombardkredit ist ein Wertschriftenkredit. Das heisst, gegen Verpfändung deiner liquiden Wertschriften, wie Aktien (-ETFs) oder Obligationen (Anleihen), erhältst du von deiner Depotbank einen Kreditrahmen, den du flexibel beanspruchen kannst. Die verpfändeten Wertschriften bleiben in deinem Eigentum, und du profitierst weiterhin von allfälligen Wertsteigerungen und Dividendenzahlungen.
Für den beanspruchten Kredit bezahlst du einen Zins. Dieser Zins ist oft deutlich tiefer als bei einem Privat- bzw. Konsumkredit. Denn die Bank erhält mit deinen verpfändeten Wertschriften eine zusätzliche Sicherheit (anlog der Immobilienfinanzierung mittels eines Hypothekarkredits). Damit sinkt das Ausfallrisiko für die kreditgebende Bank beträchtlich. Das heisst, solltest du nicht mehr in der Lage sein, Zinsen und Kredit zurückzuzahlen, kann die Bank dein Pfand in Form von Wertschriften einfach verkaufen. Zusammenfassend weist der Lombardkredit folgende Merkmale auf:
- Verpfändung der Depotwerte
- Maximale Kreditsumme ist abhängig von den verpfändeten Depotwerten (Grundsätzlich gilt: Je sicherer die zu verpfändenden Wertschriften durch die Bank eingeschätzt werden, desto höher fällt der gewährte Kreditrahmen aus.)
- Nachschusspflicht oder Zwangsverkauf bei Unterdeckung («Margin Call»)
- Grundsätzlich jederzeit gegenseitig kündbar
Welche Varianten von Lombardkrediten gibt es?
Gemäss unseren Recherchen werden auf dem Schweizer Markt häufig Kontokorrent- und seltener Festvorschuss-Lombardkredite angeboten. Im Gegensatz zum Festvorschuss gibt es bei der Kontokorrent-Variante üblicherweise weder eine fixe Laufzeit, noch einen fixen Kreditbetrag, noch einen fixen Zinssatz. Stattdessen kannst du bei der Kontokorrent-Variante in der Regel den Kredit jederzeit kündigen und den gewährten Kreditrahmen flexibel nach effektivem Bedarf nutzen (und nur darauf Zins bezahlen!). Schliesslich ist auch der Zins flexibel, d.h. er kann je nach Marktlage auf Tagesbasis variieren. In diesem Artikel wollen wir uns auf die Variante «Kontokorrent-Lombardkredit» konzentrieren.
Die Ausführungen im Abschnitt oben stellen eine Vereinfachung des Wertschriftenkreditgeschäfts dar. Vor Aufnahme eines Lombardkredits solltest du die individuellen Vertragsbedingungen und das Kleingedruckte deiner kreditgebenden Depotbank genau zu studieren.
Weshalb sollte ich überhaupt einen Lombardkredit aufnehmen?
Mit dem Lombardkredit kannst du verschiedene Ziele verfolgen. In jedem Fall erhältst du zusätzliche Liquidität, ohne dass du deine Wertschriften verkaufen musst. Diese zusätzlichen Barmittel kannst du für unterschiedliche Zwecke einsetzen: beispielsweise für eine Weltreise, eine neue Küche oder für zusätzliche Investitionen.
Wir konzentrieren uns auf die zusätzlichen Investitionen (in Aktien-ETFs), denn nur in diesem Fall kannst du deine Eigenkapitalrendite hebeln. Das heisst, wenn du mit einem Hebel oder Leverage investierst, verfolgst du grundsätzlich immer das gleiche Ziel: mit geringem Kapitaleinsatz grosse Geldsummen bewegen.
Nüchtern bzw. finanziell betrachtet lohnt sich ein Lombardkredit immer dann, wenn die Kursgewinne einschliesslich Dividenden über den Kreditzinsen liegen.
Was ist ein Belehnungssatz?
Die verpfändeten Vermögenswerte werden zu einem Prozentsatz des jeweiligen Marktwertes belehnt. Dieser sogenannte Belehnungssatz, auch Beleihungssatz oder Loan to Value Ratio (LTV) genannt, variiert je nach Risiko, Handelbarkeit des Wertpapiers und Bank.
Nehmen wir an, du verfügst über ein globales Aktien-ETF-Portfolio mit einem Börsenwert von 100’000 CHF und möchtest einen Lombardkredit aufnehmen. Deine Depotbank nimmt zuerst eine Risikobeurteilung deines Portfolios vor. Darauf basierend ermittelt sie den Belehnungssatz, welcher nicht überschritten werden darf, ansonsten ein Margin Call droht. Dazu aber später.
Je sicherer dein Portfolio von der Bank bewertet wird, desto höher wird der maximale Belehnungssatz sein. In diesem Artikel, einschliesslich des nachfolgenden Beispiels, gehen wir jeweils von einem maximalen LTV von 50% aus, welcher für ein breit diversifiziertes Aktien-ETF-Portfolio realistisch ist.
Dies bedeutet, dass du zu deinen eigenfinanzierten Wertschriften im Wert von 100’000 CHF maximal nochmals 100’000 CHF als Fremdkapital erhältst. Schöpfst du den gesamten Kreditrahmen aus und investierst ihn in Wertschriften, dann verfügst du über einen Hebel von zwei.
Je höher der Belehnungssatz bzw. LTV ist, desto mehr Hebelpotenzial hast du. Die LTV-Formel lautet also:
LTV = Loan / Value = Lombardkredit / Depotwert
Depotwert = 200’000 (aktueller Kurswert bestehend aus Eigenkapital und Kredit)
Eigenkapital = 100’000
Kredit (Loan) = 100’000
LTV = 100’000 / (200’000) = 0,50 = 50%
Ausgehend von einem LTV von 50% zeigt die nachfolgende Grafik das Zusammenspiel zwischen Kursentwicklung und LTV. Grundsätzlich gilt: Steigen die Kurse bzw. der Depotwert, sinkt der LTV und umgekehrt.
Dank der zu Beginn und danach mehrheitlich steigenden Kurse kam der LTV während der gesamten 14-jährigen Periode nie in die kritische Gefahrenzone «Margin Call», was in unserem Beispiel einen LTV von über 50% bedeutet hätte. (Wie wir später noch belegen werden, raten wir dringend ab, gleich zu Beginn den gesamten Kreditrahmen von LTV 50% auszuschöpfen.)
Wie wirkt sich der Belehnungssatz auf meine Eigenkapitalrendite aus?
Kurz: Sehr direkt, und zwar sowohl bei steigenden als auch fallenden Kursen. Dieser Leverage ist also ein zweischneidiges Schwert.
Konkret anhand des Zahlenbeispiels oben: Steigt nach einem Jahr dein Wertschriftendepot um 10% auf 220’000 CHF, so verdoppelst du dank des Kredithebels deine Eigenkapitalrendite auf 20% (20’000 Kursgewinne Wertschriften / 100’000 investierte Eigenmittel). Ohne Lombardkredit würde deine Eigenkapitalrendite hingegen nur 10% betragen.
Bei Kursverlusten sieht’s entsprechend düster aus: Bei einem 10% Börsentaucher sinkt dein Depotwert auf noch 180’000 CHF. Deine gehebelte Negativ-Eigenkapitalrendite verdoppelt sich und beträgt somit -20% (20’000 Kursverluste / 100’000 investierte Eigenmittel) statt -10% ohne Lombardkredit.
Mit welchen Zinsen muss ich rechnen?
Die Zinsen für Lombardkredite variieren von Anbieter zu Anbieter sehr stark. Aber auch unter den preislich attraktiveren Online-Brokern können sich die Konditionen recht deutlich voneinander unterscheiden, wie die nachfolgende Tabelle zeigt:
Kreditwährung | DEGIRO | Interactive Brokers | Swissquote |
---|---|---|---|
CHF | 5.25%* - 6.90% | 2.559%** | 4.20% |
EUR | 5.25%* - 6.90% | 5.173%** | 6.77% |
USD | 5.25%* - 6.90% | 6.830%** | 8.34% |
Die jeweils aktuellen Lombardkredit-Konditionen der drei Anbieter kannst du den nachfolgenden Links entnehmen: DEGIRO | Interactive Brokers | Swissquote
Auf unserer neuen Empfehlungsseite findest du die wichtigsten Eigenschaften und Konditionen (einschliesslich Bonus-Guthaben) dieser drei Online-Broker.
Gemäss unseren Erfahrungen hat Interactive Brokers auch über längere Betrachtungszeiträume äusserst attraktive Konditionen für Lombardkredite angeboten. Nichtsdestotrotz lohnt es sich, wenn du deine eigenen Recherchen anstellst und zuerst die Konditionen deiner bestehenden Depotbank prüfst. Denn die zu verpfändenden Wertschriften müssen im Depot der kreditgebenden Bank sein.
Worin bestehen die Risiken beim Lombardkredit?
Risiko und Lombardkredit sind eng miteinander verbunden, weshalb wir diesem Thema besonders viel Raum geben möchten. Insbesondere die folgenden drei Risiken solltest du verstehen und im Auge behalten:
Risiko «Realisierung von Kursverlusten durch Margin Call»
Das Risiko mit der grössten finanziellen Tragweite sehen wir beim durch den Broker erzwungenen Verkauf der Sicherheiten. Wie kann es soweit kommen? Grundsätzlich immer dann, wenn der Depotwert deines Margin-Kontos (d.h. ein Konto, das teilweise mit Wertschriftenkredit finanziert wird) unter den von der Depotbank geforderten Mindestbetrag (Maintenance Margin) fällt, womit der LTV die maximal zulässige Limite übersteigt.
Obschon der Begriff «Margin Call» nach wie vor gebräuchlich ist und seit dem gleichnamigen Film von 2011 einer breiteren Öffentlichkeit bekannt ist, wird er schon lange nicht mehr wörtlich umgesetzt.
Dein Bankberater wird also nicht wie früher zum Hörer greifen, sondern dich schriftlich auffordern, innert einer bestimmten Frist, zusätzliches Kapital einzuschiessen oder deine Positionen zu verkaufen.
Andernfalls bzw. wenn du dem Margin Call nicht nachkommst, schliesst dein Bankberater die entsprechenden Positionen selber. Er verkauft also die im Wert gefallenen Sicherheiten zu einem aus Sicht des Anlegers äusserst ungünstigen Zeitpunkt.
Um einen Margin Call zu vermeiden, solltest du folgende präventive Gegenmassnahmen erwägen:
- «Gute Sicherheiten» der Bank verpfänden, z.B. breit diversifizierte Aktien-ETFs. Grund: Je sicherer die Bank die verpfändeten Wertschriften einschätzt, desto grosszügiger wird der Belehnungssatz (LTV) sein, was dir eine grössere Sicherheitsmarge verschafft (vgl. nächster Punkt).
- Kreditrahmen nicht voll ausschöpfen bzw. mit einem tiefem LTV (z.B. 20%) starten, welcher deutlich unter dem gewährten LTV der Bank liegt. Bei breit diversifizierten Aktien-ETFs kalkuliert die Bank üblicherweise mit einem maximalen LTV von 50% oder mehr.
- Keine Kredite aufnehmen bei Allzeithochs, sondern nur in Bärenmärkten. Ideal wäre ein Zeitpunkt, welcher zu Beginn einer längeren Erholungsphase liegt. Doch ein solch perfektes Timing zu erwischen, ist natürlich pures Glück und kann erst im Rückblick mit Sicherheit bestimmt werden. (Später werden wir ein regelbasiertes Vorgehen bei der Kreditaufnahme detailliert aufzeigen.)
Risiko «Steigende Zinskosten»
Die Zinsen für Lombardkredite können sich je nach Marktlage und Währung verändern. Massgeblich für die Entwicklung der Lombardkredite in Heimwährung ist der Leitzins, welcher durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) bestimmt und regelmässig überprüft wird.
Je höher der Leitzins, desto höher also der Lombardkreditzins und desto höher die laufenden Zinskosten. Neben dem Leitzins beeinflusst die Marge der kreditgebenden Bank die Zinskosten. Wie wir bereits oben gesehen haben, variieren die Konditionen bei Lombardkrediten von Anbieter zu Anbieter stark.
Trotz dieser Zinsanstiege in jüngster Zeit sind die Zinsen in der Schweiz im Vergleich zum Ausland (USA und Euroraum) aktuell deutlich tiefer und waren es in der Regel auch in der Vergangenheit. Dies schlägt sich in den je nach Währung stark variierenden Lombardzinssätzen nieder.
Nichtsdestotrotz, um das Risiko von übermässigen Zinskosten zu vermeiden, solltest du folgende Gegenmassnahmen erwägen:
- Dank sorgfältiger Budgetplanung mit Verwendung eines kalkulatorischen Zinssatzes von 5% (d.h. mit einer Sicherheitsmarge analog dem Hypothekengeschäft budgetieren) eine finanzielle Notlage vermeiden
- Aufnahme eines Lombardkredits nur in Heimwährung CHF, um Währungsrisiken zu vermeiden und um im Vergleich zu ausländischen Währungen von einem in der Regel tieferen und stabileren Zinsniveau zu profitieren
- Festlegung eines Zinslimits bei der Kreditaufnahme
Risiko «Eigenes Nervenkostüm»
Die beiden oben genannten Risiken sind mit einem regelbasierten Vorgehen in den Griff zu bekommen. Davon sind wir überzeugt. Wir werden später noch konkreter darauf eingehen. Ganz anders sieht es aber aus, wenn Emotionen überhandnehmen und sich nach hohen (Buch-)Verlusten Panik ausbreitet.
Das heisst, du solltest dir ehrlich folgende Frage beantworten: Wie habe ich bisher auf Kursverluste reagiert? Wenn du stets cool geblieben bist und jeweils (regelbasiert) dein Portfolio zu tiefen Kursen wieder aufgestockt hast, könnten Lombardkredite eine Option für dich sein.
Wenn du hingegen, wie wohl die meisten Anleger:innen, unter Verlustaversion leidest, solltest du unserer Meinung nach generell die Finger von Lombardkrediten lassen. Eine intakte Lebensqualität, wozu auch guter Schlaf dazugehört, ist definitiv ein wichtigerer Wert als Gewinnmaximierung!
In welchen Marktphasen eignet sich das Hebeln mit Lombardkrediten?
Unabhängig von der allgemeinen Börsenlage stellt sich die Frage, ob das zuvor beschriebene Zinsumfeld über Aufnahme eines Lombardkredits entscheiden soll oder nicht.
Während für Stefan eine Kreditaufnahme nur bei moderaten Lombardkredit-Zinssätzen (unter 3%) in Frage käme, spielt das Zinsniveau für Toni nur eine untergeordnete Rolle bzw. beeinflusst seinen Entscheid über eine Kreditaufnahme kaum.
So oder so, zum Glück handelt es sich bei der Schweiz traditionellerweise um ein Tiefzinsland, weshalb Lombardkredite in Heimwährung vergleichsweise günstig sind.
In der Praxis wird der Lombardkredit oft kurzfristig für spekulative Anlagen eingesetzt. Wer kurzfristig auf Gewinne spekulieren möchte, hebelt also insbesondere in Bullenmärkten bzw. in Börsenhaussen.
Der Spekulant erhofft sich dabei, dass der Kurs einer vielversprechenden Aktie bald durch die Decke gehen wird.
Er nutzt also das Momentum. Im Finanzkontext beschreibt das Momentum die Tendenz, dass Aktien mit vergleichsweise starken Wertsteigerungen in jüngster Vergangenheit auch in naher Zukunft überdurchschnittlich gut performen.
Eine gegenläufige Tendenz wird mit dem Begriff «Regression zur Mitte» aus der Statistik ausgedrückt. Dabei handelt es sich um ein Phänomen, das die langfristige Entwicklung der Rendite von Kapitalanlagen beeinflusst.
Statistisch gesehen ist es nämlich so, dass sich die Rendite bei Aktien und anderen Wertanlagen über einen längeren Zeitraum immer um den sogenannten mittleren Durchschnitt bewegt. Das heisst also, dass die Bruttorendite deiner Geldanlage früher oder später zu einem langfristigen Marktdurchschnitt zurückgeht – ganz egal, ob die Ausgangsrenditen positiv oder negativ waren. Das Ganze gilt allerdings vor allem für mittel- bis langfristige Zeiträume. Für Zeitspannen von weniger als 5 Jahren trifft die Regression zur Mitte nicht zu.
Basierend auf diesem Phänomen erscheint es wiederum sinnvoll, in Bärenmärkten mittels Wertschriftenkrediten zu hebeln. Am besten also, wenn die Kurse beispielsweise eines MSCI World Index deutlich unter dem Allzeithoch liegen.
MSCI World Performance nach Tiefpunkten
Start | Ende | Dauer in Tagen | Drawdown | nach 1 Jahr | +/- Höchststand* |
---|---|---|---|---|---|
20.11.1980 | 12.08.1982 | 630 | -28% | 47% | 6% |
27.08.1987 | 26.10.1987 | 60 | -24% | 25% | -5% |
04.01.1990 | 28.09.1990 | 267 | -26% | 21% | -10% |
20.07.1998 | 05.10.1998 | 77 | -21% | 36% | 7% |
27.03.2000 | 09.10.2002 | 926 | -51% | 36% | -33% |
31.10.2007 | 09.03.2009 | 495 | -59% | 70% | -30% |
21.05.2015 | 11.02.2016 | 266 | -19% | 24% | 0% |
26.01.2018 | 25.12.2018 | 333 | -20% | 31% | 5% |
12.02.2020 | 23.03.2020 | 40 | -34% | 74% | 15% |
Zwischenfazit: Das kurzfristig orientierte Spekulieren liegt uns fern. Deshalb gilt für uns: Wenn schon ein Lombardkredit, dann nur bei Börsenkursen, die deutlich unter dem Allzeithoch liegen und – was Stefan betrifft – bei einem moderaten Zinsniveau.
Wann ist der ideale Zeitpunkt, Lombardkredite wieder zu amortisieren?
Hypothekarschulden werden in der Schweiz üblicherweise nicht vollständig amortisiert. Wie sieht es beim Lombardkredit aus?
Basierend auf der im Zusammenhang mit Lombardkrediten für uns entscheidenden Erkenntnis, wonach in der Vergangenheit nur ein Jahr nach Kurstauchern überdurchschnittlich starke Erholungen an den Märkten einsetzten (vgl. Tabelle oben), haben wir eine strikt regelbasierte Exit-Strategie entwickelt. Dieses Regelwert beinhaltet die folgenden drei Regeln:
- Regel Nr. 1:
Die Depotbank sollte – basierend auf den verpfändeten Wertschriften – Lombardkredite bis maximal LTV 50% oder höher gewähren. (Grund: Je höher der von der Bank maximal gewährte LTV ist, desto mehr Sicherheitsmarge hast du bei Kursstürzen.) - Regel Nr. 2:
Die Kreditaufnahme erfolgt gestaffelt, und zwar maximal dreimal bei Kursen 25% (bis LTV 20%), 40% (LTV 30%) und 50% (LTV 40%) unter dem letzten Allzeithoch des MSCI World Index, eines vergleichbaren Index oder eines darauf basierenden ETF. - Regel Nr. 3:
Die Kreditamortisation wiederum erfolgt immer vollständig bei Wiedererreichung des letzten Allzeithochs, also bei Kurserholungen von 33%, 67% und 100%.
Mit diesen drei Regeln stellen wir sicher, dass sogar bei einem extremen Börsencrash von 60% kein Zwangsverkauf zum ungünstigsten Zeitpunkt infolge «Margin Call» droht.
In der nachfolgenden Tabelle haben wir vier Exit-Szenarien S1 – S4 mit den jeweiligen Amortisationszeitpunkten durchgespielt.
Die Tabelle ist wie folgt zu lesen: Folgt eine Kurskorrektur um 25% (bis <40%), so handelt es sich um Szenario 1 (S1). Folgt eine Kurskorrektur um 40% (bis <50%), so handelt es sich um Szenario 2 (S2). Szenario 2 beinhaltet alle oberhalb liegenden weissen Zeilen, also auch die ersten drei von S1. Analog geht es weiter mit den Extrem-Szenarien 3 und 4, welche massive Kursverluste von 50% resp. 60% adressieren und deshalb sehr selten eintreffen werden. Jedes Szenario ist grün hervorgehoben und besteht aus zwei Ereignissen (separate Zeilen): Kurserholung bis Höchststand und Kreditamortisation.
Wir sind wieder davon ausgegangen, dass die Depotbank Lombardkredite bis zum einem maximalen LTV von 50% vergibt. Wird also dieser Schwellenwert überschritten, droht der Zwangsverkauf bzw. es kommt zum Margin Call.
Wer bei einer Kurskorrektur von -60% mehr Sicherheitsmarge haben bzw. den LTV unter 50% drücken möchte, verzichtet auf die 3. Kreditaufnahme bei Kurskorrektur -50%. Mit dieser einfachen Massnahme würde nach einem Börsencrash von 60% ein LTV von 45% resultieren (statt 50% gemäss Tabelle).
Was bedeutet dies nun für deine Rendite? Nachfolgend haben wir die Eigenkapitalrendite von Szenario 1 (S1) mit derjenigen ohne Kredithebel verglichen. Zu beachten ist, dass wir bei beiden Berechnungen dasselbe Eigenkapital einsetzen, und zwar jenes zum Zeitpunkt der Kreditaufnahme. Wir sind zudem von 3% Kreditkosten und einer Kreditdauer von 1 Jahr ausgegangen.
Berechnung Eigenkapitalrendite OHNE Kredithebel
Eingesetztes Eigenkapital = 75’000 CHF (Depotwert zum gleichen Zeitpunkt wie bei Kreditaufnahme)
Kursgewinn = 25’000 CHF (100’000 CHF – 75’000 CHF)
Eigenkapitalrendite = 33,3% (25’000 CHF / 75’000 CHF = Gewinn / eingesetztes EK)
Berechnung Eigenkapitalrendite MIT Kredithebel
Eingesetztes Eigenkapital = 75’000 CHF (Wert Eigenkapital zum Zeitpunkt der Kreditaufnahme)
Kursgewinn = 31’250 CHF (125’000 CHF – 93’750 CHF)
Kreditkosten p.a. = 563 CHF (=18’750 CHF * 3%)
Gewinn nach Kreditkosten = 30’687 (= 31’250 CHF – 563 CHF)
Eigenkapitalrendite = 40,9% (= 30’687 / 75’000 = Gewinn / eingesetztes EK)
Welches sind die Vor- und Nachteile von Lombardkrediten?
Wie erwähnt kannst du die zusätzliche Liquidität, welche du durch den Lombardkredit erhältst, für unterschiedliche Zwecke verwenden. Wenn du beispielsweise den Kredit «verkonsumierst», liegt der Vorteil insbesondere darin, dass du deine Wertschriften nicht verkaufen musst, um an die erforderliche Liquidität zu kommen. Zudem profitierst du in der Regel von tieferen Zinsen als bei einem Privatkredit.
Uns interessieren an dieser Stelle jedoch nur Lombardkredite, welche in zusätzliche Wertschriften investiert werden. Die aufgeführten Vor- und Nachteile entsprechen unserer subjektiven Meinung und sind im Vergleich zu einem klassischen, nicht gehebelten Investment zu verstehen.
Vor- und Nachteile von Lombardkrediten
Welche Hebel-Alternativen gibt es zum Lombardkredit?
Nachfolgend stellen wir zwei andere Möglichkeiten vor, wie du mit Hebelwirkung bzw. Leverage-Effekt investieren kannst.
Alternative 1: Hebel durch Leveraged-ETFs
Bei dieser Variante investierst du in spezielle Hebel-ETFs, welche zwar wie klassische ETFs einen Index abbilden, dessen Kursentwicklung jedoch um einen bestimmten Faktor verstärkt wird. Liegt beispielsweise ein Faktor zwei zugrunde und der Referenzindex steigt an einem Tag um 2%, dann schiesst der Leveraged-ETF um 4% in die Höhe. Im Gegensatz zum Lombardkredit erhältst du bei einem Hebel-ETF keine zusätzliche Liquidität und das Angebot ist noch recht bescheiden. Nichtsdestotrotz, das Konzept hinter Leveraged-ETFs finden wir spannend, weshalb wir dieser Anlagemöglichkeit einen separaten Artikel widmen werden.
Alternative 2: Hebel durch strukturierte Produkte
Strukturierte Produkte mit Hebelwirkung sind komplexe Finanzprodukte, mit denen auf eine Kursbewegung des zugrundeliegenden Wertes reagiert werden kann. Beliebte zugrundeliegende Werte sind einzelne Aktien, Indizes, Rohstoffe und Währungen. Strukturierte Produkte mit Hebelwirkung lehnen wir ab, weil sie unserer Meinung nach zu teuer und zu wenig transparent sind. Letzteres zeigt sich insbesondere in ihrer oft undurchsichtigen Konstruktion.
Fazit
Es liegt auf der Hand: Die Aufnahme eines Wertschriftenkredits eignet sich nur für nervenstarke Anleger:innen und sollte wohlüberlegt sein. Denn der mit der Kreditaufnahme einhergehende Hebel wirkt auf beide Seiten: Kursgewinne als auch -verluste werden verstärkt. Zudem können die Kreditzinsen kurzfristig steigen, was dein Nervenkostüm zusätzlich strapazieren kann.
Überdies solltest du ein Lombardkredit nur dann in Betracht ziehen, wenn du vorhandene Barmittel oder anderes, günstigeres Eigenkapital bereits investiert hast.
Wem diese Punkte bewusst sind, sollte sich nun gegen die Risiken wappnen, welche mit einem Lombardkredit einhergehen.
Und damit kommen wir zurück auf unser einleitendes Gedankenspiel. Leider ist es kein No-Brainer, fremdfinanziert zu investieren, auch wenn die Renditen an der Börse langfristig höher liegen dürften als die Zinsen für Lombardkredite – insbesondere in unserer Heimwährung CHF.
Denn anders als bei eigenfinanzierten ETFs kannst du bei fremdfinanzierten Wertschriften starke Kursverluste nicht einfach in bewährter Buy and Hold Manier aussitzen. Grund dafür ist der Margin Call bzw. das damit verbundene Risiko, wonach du deine Wertschriften zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt verkaufen musst.
Um die mit dem Margin Call verbundenen finanziellen Verluste zu vermeiden, solltest du den von der Bank gewährten Kreditrahmen nie ganz ausschöpfen. Damit verschaffst du dir eine wichtige Sicherheitsmarge – und ruhigere Nächte.
Zudem solltest du aufpassen, dass dir die Zinskosten nicht aus dem Ruder laufen. Konkret könnte diese zweite Sicherheitsmassnahme darin bestehen, dass du – basierend auf einer seriösen Budgetplanung – die erwarteten Zinskosten vorsichtig kalkulierst (d.h. mit einer Sicherheitsmarge bzw. einem hohen, kalkulatorischen Zinssatz von 5%). Eine weitere Massnahme gegen hohe Zinskosten könnte darin bestehen, dass du dir bei der Kreditaufnahme ein Zinslimit festlegst.
Schlussfazit: Fremdfinanzierte Aktien-ETFs boostern deine Eigenkapitalrendite bei steigenden Kursen. Ein Spiel mit dem Feuer wird ein Lombardkredit für dich dann, wenn du keine regelbasierten Sicherheitsvorkehrungen getroffen hast – und deshalb in einen Margin Call taumelst.
Das könnte dich auch interessieren
Updates
2024-07-02: Margin-Sätze für Lombardkredite der Anbieter DEGIRO, Interactive Brokers und Swissquote aktualisiert.
Disclaimer
Transparenzhinweis: Im Gegensatz zu Stefan hat Toni zum Zeitpunkt der Publikation dieses Artikels sein Portfolio mit einem Lombardkredit gehebelt, und zwar von Interactive Brokers. Zuvor haben beide erste Erfahrungen mit Lombardkrediten von DEGIRO gesammelt.
Haftungsausschluss: Investieren birgt Risiken. Du musst selbst entscheiden, ob du diese Risiken tragen möchtest oder nicht.
Irrtum vorbehalten: Wir haben diesen Artikel nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Unser Ziel ist es, dir als Privatanleger:in möglichst objektive und aussagekräftige Informationen rund ums Thema Finanzen zu liefern. Sollten uns dennoch Fehler unterlaufen sein, sind wichtige Aspekte vergessen gegangen und/oder nicht mehr aktuell, so sind wir dir für entsprechende Hinweise dankbar.
7 Kommentare
Ein Risiko solltet ihr vielleicht noch erwähnen: Die Maintenance Margin ist keine fixe Grösse. Die Bank / der Broker kann sie bei einem bestehenden Kredit je nach Risikobeurteilung jederzeit anpassen. Auch die Beleihungsfaktoren für die einzelnen Wertpapiere, die die Bank zur Berechnung der LTV Ratio verwendet, können angepasst werden. Insofern kann es unter ungünstigen Umständen auch bei strikter Einhaltung der selbst definierten Regeln zum Margin Call kommen.
Was aus meiner Sicht fehlt, ist das Risiko von der Steuerbehörden als professioneller Trader behandelt zu werden. Eines der Kriterin dazu ist nähmlich, dass man auf Kredit kauft.
Oder habe ich dies überlesen?
Sonst finde ich den Artikel sehr interessant uns ausgewogen.
wir und aktuell insbesondere Toni, welcher sein Portfolio substanziell mit Lombardkrediten hebelt, können nicht bestätigen, dass eine solche steuerliche Neubehandlung stattfindet.
Dann lest doch bitte mal dies hier:
https://www.estv.admin.ch/dam/estv/de/dokumente/dbst/kreisschreiben/2004/1-036-D-2012.pdf.download.pdf/1-036-D-2012-d.pdf
Ist aber eine Fremdfinanzierung vorhanden, trägt die steuerpflichtige Person ein erhöhtes Risiko, welches ein Indiz für eine selbständige Erwerbstätigkeit darstellt. Sofern die Schuldzinsen und Spesen nicht durch periodische Einkünfte gedeckt werden können, sondern mittels Veräusserungsgewinnen beglichen werden müssen, kann von einer privaten Vermögensverwaltung nicht mehr die Rede sein (ASA 69, 788).
Ich sage nicht, dass es so sein muss, aber es gibt 5 Kriterien und jeder von diesen muss erfüllt sein, damit wir als private Investoren angesehen werden. Somit besteht beim Lobardkredit das Risiko diesen Status zu verlieren.
Danke für das Einbringen der 5 Kriterien in Ziff. 3 aus dem verlinkten ESTV-Kreisschreiben, welches eine gute Diskussionsbasis darstellt. Eine Korrektur gleich zu Beginn: Du schreibst, alle 5 Kriterien müssen erfüllt sein, damit wir als private Investoren angesehen werden. Diese Formulierung ist offensichtlich nicht korrekt. Denn im besagten Schreiben heisst es in Ziff. 3, letzter Absatz: „Sind diese Kriterien nicht kumulativ erfüllt, kann gewerbsmässiger Wertschriftenhandel nicht ausgeschlossen werden. Die entsprechende Beurteilung erfolgt hierbei auf Grund sämtlicher Umstände des konkreten Einzelfalls.“
Auf der gleichen Seite ist Fussnote 3, in welcher Alt-Bundesrat Villiger zitiert wird, für uns Anleger interessant, weil hier eine sehr zurückhaltende Auslegung angedeutet wird: „…Es sind im
allgemeinen seltene Fälle, und dabei wird es bleiben. Das ist auch im Interesse des Fiskus, denn der Fiskus trägt bei der gewerbsmässigen Besteuerung auch ein Risiko, weil er dann nämlich auch
Verluste zum Abzug zulassen muss; …“
Zudem erwähnst du (zurecht) Kriterium 4, denn dieses spricht die Fremdfinanzierung direkt an. Im Wortlaut gemäss erwähntem Kreisschreiben: „Die Anlagen sind nicht fremdfinanziert oder die steuerbaren Vermögenserträge aus den Wertschriften (wie z.B. Zinsen, Dividenden, usw.) sind grösser als die anteiligen Schuldzinsen.“ Hier scheint uns wichtig, dass es sich um eine oder-Formulierung handelt und der zweite Teil dieses Kriteriums für viele Anleger mit fremdfinanzierten Wertschriften wohl problemlos erfüllt sein dürfte.
Unser Fazit: In den meisten Fällen werden die Steuerbehörden wohl auf eine Statusänderung (vom Privatanleger zum Wertschriftenhändler) verzichten, und zwar auch im Fall, wenn nicht alle 5 Kriterien erfüllt werden. Wer diesbezüglich kein Risiko eingehen will, macht ein Steuerruling, d.h. er oder sie beantragt vor der Aufnahme des Lombardkredits bei der kantonalen Steuerbehörde einen Steuervorbescheid. (Disclaimer: Dies ist lediglich unsere Meinung/Interpretation und keine Steuerberatung.)
Guten Tag
Ich finde die Vorstellung des Lombardkredites in einem seriösen Finanzblog etwas heikel. Die NY-Börse steht bald auf einem Allzeit-Hoch, trotz anstehender Rezession.
Wenn schon spekulieren, dann mit Geld, das nicht für den Lebensunterhalt gebraucht wird. Deshalb ist ein Exposure über Mini-Futures, auch wenn „intransparent“, besser als ein Lombardkredit. Mini-Futures gibt es auch auf auf single stocks wie auch auf Indices und die Verlustmöglichkeit ist klar begrenzt.
Wenn ein Lombardkredit, dann nur um Zinsarbitrage zu machen. Ich zahle Lombardzinsen, erhalte aber im Gegenzug einen höheren Dividenden- oder Couponsbetrag. Beispielsweise wären aktuell die Schweizer Versicherungstitel attrakive Kandidaten. Sie werfen alle zwischen 5-6% Dividendenrendite ab.
Lombardkreditzinsen sind im übrigen, normalerweise nicht von den Steuern abzugsfähig.
Guten Tag
Danke für deinen Beitrag, auch wenn wir deine Meinung nicht teilen. Wir finden nämlich, dass das Thema Lombardkredite sehr wohl in einen seriösen Finanzblog passt, insbesondere dann, wenn es so vertieft und differenziert behandelt wird wie in unserem Beitrag. (Genauso wie das Hypothekenthema in einen seriösen Immobilienblog passt:-). Deutlich skeptischer sind wir hingegen gegenüber den von dir erwähnten intransparenten und teuren strukturierten Produkten.
Es scheint, als hättest du unseren Artikel nur überflogen. Schade. Denn wir haben den mit dem Lombardkredit verbundenen Risiken sehr viel Raum gewidmet. Auch dein Warnhinweis bezüglich des mutmasslich bald erreichten Allzeithochs passt nicht zu unserer Aussage, dass für uns Lombardkredite nur in Bärenmärkten und nach klaren Regeln in Frage kämen (Konkret: -25% von Allzeithoch und max. 20% LTV).
Beste Grüsse
SFB