Interactive Brokers Schweiz Erfahrungen (Update 2023): Bester Broker für Schweizer Anleger?

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Interactive Brokers Schweiz Erfahrungen

Nachdem unser Review über den niederländischen Preisbrecher DEGIRO bei euch auf grosses Echo mit über 100 Kommentaren gestossen ist, legen wir mit einem weiteren spannenden und supergünstigen Online-Broker nach. In diesem Bericht über unsere Interactive Brokers Schweiz Erfahrungen zeigen wir dir auf, wo dieser mächtige und zahlreich preisgekrönte US-Anbieter gegenüber der Konkurrenz punktet und worauf du besonders achten musst.

Kurz & bündig

  • Das zahlreich preisgekrönte US-Unternehmen Interactive Brokers (oft auch IBKR wie sein Börsenkürzel genannt) wurde bereits 1977 gegründet.
  • IBKR entwickelt mächtige Trading-Tools und bietet diese anderen Brokern sowie Endkunden an.
  • IBKR bietet ihren Kund:innen eine grosszügige Einlagensicherung von 500’000 USD an.
  • Vertragspartner für CH-Kund:innen ist Interactive Brokers UK, Gerichtsstand ist London (nicht USA).
  • IBKR punktet insbesondere mit tiefen Kosten: keine Depotgebühren und keine Stempelsteuern. Attraktive «Provisionen» (Courtagen): z.B. fix 5 CHF für ETF-Handel im Wert von 10’000 CHF; für kleinere Investitionssummen ist das gestaffelte Gebührenmodell oft noch günstiger.
  • Bei IBKR kannst du mehrere Fremdwährungskonten führen. Die Gebühren für den Währungswechsel sind zudem extrem tief: Grundgebühr von 2 USD, max. 0,002%.
  • Vielfältige Portfolio-Auswertung ist bequem per Knopfdruck möglich (z.B. Diversifikationsgrad).
  • Trading-Zugang sowohl über Desktop als auch App möglich.
  • Für Fragen unterhält IBKR einen leistungsfähigen, auch deutschsprachigen Gratis-Support. Zudem gibt es ein Gratis-Demokonto für Unentschlossene sowie ein Lerncenter mit zahlreichen Tutorial-Videos für Anfänger.

Vorbemerkungen zu unseren Interactive Brokers Schweiz Erfahrungen

Transparenzhinweis: Um glaubwürdig und realitätsnah aus erster Hand zu berichten, ist das Team von Schweizer Finanzblog zum Zeitpunkt der Publikation Kunde bei Interactive Brokers und mit eigenem Geld investiert. Das Angebot des renommierten US-Anbieters hat uns überzeugt, weshalb wir eine Kooperation mit ihm eingegangen sind.

Fokus auf ETFs:  Wer unseren Blog kennt, der weiss, dass wir die passive, kostengünstige, breit diversifizierte Buy and Hold-Anlagestrategie befolgen. Wir sind überzeugt, dass eine solche Strategie am besten mit ETFs umgesetzt werden kann. Deshalb haben wir bewusst darauf verzichtet, den Handel mit Einzeltiteln und anderen Anlagevehikeln zu analysieren und zu beurteilen Wer aber (auch) in Einzeltitel investieren möchte, für den dürfte Interactive Brokers ebenfalls sehr attraktiv sein, wie diese IBKR-Preisvergleichstabelle für US-Aktien zeigt.

Traditionsreicher Broker mit Pioniergeist

Wer meint, dass es sich bei Interactive Brokers oder IBKR (Börsenticker), wie diese US-Unternehmung häufig genannt wird, um ein weiteres Startup Unternehmen im Fintech Bereich handelt, der wird nun eines Besseren belehrt. Denn Interactive Brokers kann auf eine lange und pionierhafte Unternehmensgeschichte von über 45 Jahren zurückblicken.

So wurde die ursprüngliche Organisation bereits 1977 zunächst als Market Maker unter dem Namen TP & Co. gegründet und 1982 in Timber Hill Inc. umbenannt. Sie war die erste, die 1979 Fair-Value-Preisblätter auf einem Börsenparkett verwendete.

Gründer und aktuell Vorsitzender des Verwaltungsrats ist Thomas Peterffy.

Peterffy hat sich in seiner langen beruflichen Laufbahn als Machertyp mit ausgeprägtem Pioniergeist bewiesen. So nutzte er 1983 als erster Handheld-Computer für den Handel. 1987 schuf er das erste vollautomatische algorithmische Handelssystem, um Aufträge automatisch zu erstellen und an einen Markt zu senden.

Zwischen 1993 und 1994 wurde die Unternehmensgruppe Interactive Brokers Group sowie die Tochtergesellschaft Interactive Brokers LLC gegründet, um ihr elektronisches Brokerage zu kontrollieren und es von Timber Hill, das Market Making durchführt, getrennt zu halten.

Im Jahr 2014 war Interactive Brokers der erste Online-Broker, der direkten Zugang zu IEX , einem privaten Forum für den Handel mit Wertpapieren, anbot.

Derzeit werden über 80% der Aktien von IBKR von Mitarbeitenden und den mit IBKR verbundenen Unternehmen gehalten; Gründer Peterffy ist grösster Aktionär.

Wer noch mehr über die Firmengeschichte von Interactive Brokers erfahren möchte, findet auf der IBKR-Homepage in der Rubrik Über uns vertiefte Informationen.

Auszeichnungen unterstreichen starke Marktposition

Die zahlreichen Auszeichnungen von unabhängiger Seite sind ein weiteres Indiz, wie erfolgreich sich IBKR über die Jahre am Markt positioniert hat (vgl. auch Abbildung 1).

Interactive Brokers Schweiz Erfahrungen
Abbildung 1: Eine kleine Auswahl von IBKR-Auszeichnungen

So fungiert Interactive Brokers im renommierten Wirtschaftsmagazin Barron’s als Seriensieger und wurde auch 2022 – unter 12 untersuchten Anbietern – als bester Online-Broker gewählt.

Interactive Brokers fasst auf ihrer Homepage unter der Rubrik «Warum IBKR» die ihrer Ansicht nach wichtigsten Argumente, welche für IBKR sprechen, zusammen.

Welches Geschäftsmodell verfolgt IBKR heute?

IBKR entwickelt mächtige Trading-Tools und bietet diese anderen Brokern sowie Endkunden an.

Zwei wichtige Einnahmequellen von IBKR bestehen also aus Lizenzgebühren von Drittbrokern sowie Handelsprovisionen von Privatkunden, einschliesslich Zinseinnahmen aus Vergaben von Wertschriftenkrediten.

Wie sicher ist IBKR?

Interactive Brokers hat sich in ihrer über 45-jährigen Firmengeschichte als krisenresistent bewiesen. IBKR positioniert sich denn auch als sehr sicheren Broker und streicht diesbezüglich ihre grosse Finanzkraft, den erhöhten Anleger- und Kontoschutz sowie andere Faktoren heraus. Für Schweizer Privatanleger dürften insbesondere folgende drei Sicherheiten relevant sein:

  • Grosszügige Einlagensicherung: Wertpapierkonten von Kunden bei Interactive Brokers unterstehen dem Schutz der Securities Investor Protection Corporation (SIPC) bis zu einer maximalen Deckungssumme von 500’000 USD, je hälftig auf Barmittel und Wertschriften. Die SIPC ist eine gemeinnützige Vereinigung, die durch Broker finanziert wird, die Mitglieder der SIPC sind. Diese Versicherung schützt das Kundenvermögen im Konkursfall von IBKR.
  • Separate Verwahrung des Kundenvermögens und Reserven: IBKR ermittelt täglich die Summe an Barmitteln und Wertpapieren, die einem Kunden geschuldet werden, und verwahrt diese Gelder separat zu ausschliesslichen Gunsten des Kunden. Zusätzlich werden Reserven als Puffer gehalten.
  • Wertpapierleihe nur optional: IBKR verleiht deine Wertpapiere nicht, wenn du sie mit eigenen Barmitteln finanzierst. Diese Regelung dürfte insbesondere risikoscheue Anleger ansprechen. Zwei Ausnahmen: Bei einer Anlagesumme ab 50’000 USD kann der Anleger optional seine Anlagen verleihen lassen. Damit partizipiert er 50% an den daraus resultierenden Erträgen. Bei Einsatz von Fremdkapital (betrifft die Kontotypen «Margin» und «Portfolio Margin») ist die Wertpapierleihe hingegen möglich. Hier gibt es mehr Informationen zur IBKR Wertpapierleihe.

Und für alle, die gegenüber US-Anbietern wegen des dort herrschenden Rechtssystems skeptisch sind, kann Entwarnung gegeben werden: Vertragspartner für CH-Kund:innen ist Interactive Brokers UK, womit in letzter Konsequenz Gerichtsstand London wäre.

Soweit sollte es jedoch in aller Regel nicht kommen. IBKR hat uns auf Anfrage versichert, dass man allfällige Streitigkeiten immer zurerst aussergerichtlich und im beidseitigen Einvernehmen lösen möchte. So bieten sie ein sogenanntes Beschwerdeticket an, wo Reklamationen & Co. eingereicht werden können.

Über welche Börsen kann bei IBKR gehandelt werden?

IBKR bedient ein umfassendes Angebot mit allen wichtigen internationalen Börsen – darunter auch die Schweizer SIX. Zu beachten ist, dass IBKR die SIX unter dem Kürzel «EBS» führt.

Wie umfassend ist das ETF-Produktangebot?

Bevor du dich für Interactive Brokers entscheidest, solltest du abklären, ob deine Wunsch-ETFs überhaupt erhältlich sind.

Auch als Nichtkunde kannst du dich über die nachfolgenden Links über das ETF-Produktangebot ins Bild setzen. Der regionale – oder im Falle der Schweiz – länderspezifische Zusatz bezieht sich jeweils auf die Börsenstandorte.

So erfreulich umfassend das ETF-Angebot ist, so unverständlich ist es für uns, dass IBKR bei den oben aufgeführten Produktangeboten weder Filter- noch Sortiermöglichkeiten zulässt.

Falls diese Abklärungen für dich zu umständlich sind, teile uns doch einfach mittels eines Kommentars unten deine bevorzugten ETFs (ISIN oder Ticker) und bei Bedarf dein gewünschter Börsenplatz mit. Als IBKR-Kunden kommen wir mittels Direktsuche via Freitextfeld schneller ans Ziel.

Verfügt man bereits über ein IBKR-Konto, so steht einem für die ETF-Recherche – neben der Direktsuche via Freitextfeld – zusätzlich der sogenannte «Marktscanner» zur Verfügung. Bei den ETFs beschränken sich jedoch die Filter- und Sortiermöglichkeiten aktuell nur auf Produkte, welche an der US-Börse Nasdaq gelistet sind.

Welche Kontotypen bietet IBRK an?

Bei IBKR gibt es die folgenden drei Kontotypen:

  • Barmittel
  • Margin
  • Portfolio Margin

Nachfolgend gehen wir kurz auf ihre wichtigsten Eigenschaften und Unterscheidungsmerkmale ein.

Kontotyp «Barmittel»

Für die meisten Schweizer Anleger dürfte dieser Kontotyp erste Wahl sein. Denn im Gegensatz zu den anderen beiden Kontotypen gibt es hier keine Wertpapierleihe, keine Mindestanlagesumme und keine Kreditvergabe. Wir werden uns deshalb in diesem Bericht über unsere Interactive Brokers Schweiz Erfahrungen auf diesen Kontotyp konzentrieren.

Die Kontotypen «Margin» und «Portfolio Margin»

Diese beiden Kontotypen sprechen risikoorientierte und nervenstarke Anleger an, welche ihre Anlagen mit Krediten (teil-)finanzieren möchten.

Damit erreichen sie eine Hebelwirkung («Leverage-Effekt»). Das heisst, steigen die Kurse, winken satte Gewinne. Im gegenteiligen Fall kumulieren sich die Verluste.

Die Konditionen sind im Konkurrenzvergleich äusserst attraktiv, wie die Zinstabelle von IBKR zeigt.

Für das Hebeln mit Wertschriften wie ETFs ist das Herunterladen der separaten IBKR-Software „Trader Workstation“ empfehlenswert, da darin Informationen bezüglich der sogenannten „Initial Margin“ und „Maintenance Margin“ abgerufen werden können.

Beim «Betongold», egal ob Eigenheim oder Anlageobjekt, stellen Fremdfinanzierungen die Regel dar und sind gesellschaftlich absolut akzeptiert. Bei Wertschriften stellen wir medial hingegen eher eine skeptische bis ablehnende Haltung fest. Wie denkt ihr darüber? Spiel mit dem Feuer oder zusätzliche Renditechancen? Schreibt uns doch eure Meinung und/oder Erfahrungen dazu in die Kommentare unten rein.

Welche Gebühren fallen an?

Hohe Gebühren, wie bei CH-Brokern leider üblich, schmälern Jahr für Jahr deine Rendite. Dass es auch deutlich günstiger geht, zeigen innovative ausländische Anbieter wie Interactive Brokers oder DEGIRO.

Wir haben für unseren Bericht «Interactive Brokers Schweiz Erfahrungen» folgende, bei CH-Brokern üblichen Kostenblöcke für den IBKR Kontentyp «Barmittel» untersucht:

  • Depotgebühren
  • Courtagen (Transaktionsgebühren)
  • Stempelsteuer (Transaktionssteuer)
  • Fremdwährungsgebühren

Eine detaillierte und laufend aktualisierte Übersicht «Sonstige Gebühren» von Interactive Brokers kannst du dir online abrufen.

Aber bitte nicht erschrecken: Es erwartet dich ein ziemlicher Gebührendschungel, durch den auch wir uns – teilweise mit Unterstützung des IBKR-Supports – durchkämpfen mussten.

Unsere Erkenntnis: Die meisten dort aufgeführten Positionen werden für dich nicht relevant sein. Oder mit anderen Worten: Für den passiven ETF-Anleger sind die Kosten äusserst überschaubar und beschränken sich auf die nachfolgend beschriebenen Kostenblöcke.

Zudem gibt es noch Produktkosten für den ETF, die sogenannte Total Expense Ratio (TER). Diese wird jedoch vom ETF-Anbieter erhoben, ist produktspezifisch und somit unabhängig von der Brokerwahl. Deshalb haben wir die TER im vorliegenden Bericht über unsere Interactive Brokers Schweiz Erfahrungen nicht berücksichtigt.

Depotgebühren

Im Gegensatz zu den meisten CH-Brokern fallen bei Interactive Brokers Schweiz keine Depotgebühren an, und zwar unabhängig davon, wie viel Transaktionen du tätigst und wie hoch deine Einlage ist. Positiv für dich: Das Einsparen dieser laufenden Kosten kommt letztlich deiner Rendite zugute.

Courtagen (Transaktionsgebühren)

Die Transaktionskosten werden bei Interactive Brokers «Provisionen» genannt. IBKR bietet drei verschiedene Preismodelle für ETFs an:

  • Gestaffelt
  • Festpreis
  • Gratis-ETFs

Im Vergleich zu anderen Brokern ist uns bei Interactive Brokers positiv aufgefallen, dass du dich nicht auf ein Preismodell festlegen musst. Stattdessen kannst du bei IBRK vor jeder Transaktion frei entscheiden , welches Preismodell du möchtest. Mehr Flexibilität geht nicht! (Hinweis: Wie uns IBKR auf unsere Anfrage bestätigt hat, tritt das neue Preismodell jeweils am Folgearbeitstag in Kraft. Das heisst, wenn du morgen einen Trade mit einem anderen Preismodell planst, solltest du schon heute das Preismodell bei den Einstellungen ändern.)

Und ja, falls du (auch) am Stock-Picking interessiert bist, findest du hier bezüglich der Courtagen einen IBKR-Konkurrenzvergleich für US-Aktien.

Preismodell «Gestaffelt»

Bei diesem Preismodell sinken prozentual die Gebühren bei zunehmendem Handelsvolumen. Die erste Rabattstufe wird jedoch erst ab einem monatlichen Handelswert von 50’000 EUR erreicht, was für die meisten Schweizer Privatanleger:innen nicht in Frage kommen dürfte.

Die Preise für einen Privatinvestor, welcher über eine Schweizer Börse investiert, sind abhängig vom Transaktionsbetrag, vom monatlichen Handelswert sowie von der Handelswährung, wie die untenstehende Abbildung 2 zeigt:

Interactive Brokers Schweiz Erfahrungen
Abbildung 2: Preismodell «Gestaffelt» für die Handelswährungen EUR, CHF und USD

Dieses Preismodell eignet sich insbesondere für Anleger, welche monatlich Beträge im drei- und vierstelligen Bereich investieren wollen/können. Zudem dürften mehrheitlich Grossanleger mit Investitionssummen ab 50’000 EUR dieses Preismodell wählen.

Drei Preisbeispiele für den ETF-Kauf mit unterschiedlichen Handelswährungen:

  • 1.50 CHF Gebühr bei ETFs im Wert bis 3’000 CHF
  • 1.25 EUR Gebühr bei ETFs im Wert bis 2’500 EUR
  • 1.70 USD Gebühr bei ETFs im Wert bis 3’400 USD

Zu beachten ist, dass bei diesem Preismodell zusätzlich externe Gebühren auf CHF, EUR und GBP lautende Produkte erhoben werden. Details dazu findest du im Preismodell «Gestaffelt» des Anbieters.

Preismodell «Festpreis»

Dieses Preismodell eignet sich für Anleger, welche Wert auf Einfachheit und Transparenz legen. Denn bei diesen Gebühren sind neben der IBKR-Provision auch alle Börsen- und Aufsichtsgebühren inkludiert.

Betraglich interessant ist dieses Preismodell für fünfstellige Transaktionssummen bis 50’000 CHF. Drei Preisbeispiele für den ETF-Kauf mit unterschiedlichen Handelswährungen:

Drei Preisbeispiele für den ETF-Kauf mit unterschiedlichen Handelswährungen:

  • 5.00 CHF Gebühr bei ETFs im Wert bis 10’000 CHF
  • 3.00 EUR Gebühr bei ETFs im Wert bis 6’000 EUR
  • 4.00 USD Gebühr bei ETFs im Wert bis 8’000 USD

Für grössere Beträge gilt für den übersteigenden Betrag pauschal eine Gebühr von 0,05 Prozent. Das heisst, bei einem Trade im Wert von 50’000 CHF würden 25 CHF Transaktionsgebühren anfallen (5 CHF bis 10’000 CHF plus 20 CHF bzw. 0,05% für die restlichen 40’000 CHF).

Details zum Preismodell «Festpreis» sind auf der Internetseite des Anbieters publiziert.

ETFs ohne Transaktionsgebühren

Interactive Brokers bietet eine recht grosse Auswahl an Gratis-ETFs an. Anders als bei den Gratis-ETFs von DEGIRO dürften die bei IBRK gelisteten Produkte jedoch für viele CH-Anleger nicht bekannt sein.

Da die Courtagen bei IBKR ohnehin extrem tief sind bzw. kaum ins Gewicht fallen, empfehlen wir, bei der Produktwahl keine Kompromisse einzugehen. So solltest du dich nur dann für einen Gratis-ETF von IBKR entscheiden, wenn dich das Produkt vollends überzeugt.

Transaktionsgebühren bei realen Trades

Spannend ist natürlich, welche Gebühren bei realen Transaktionen anfallen. Etwas gewöhnungsbedürftig ist bei IBKR, dass unmittelbar nach dem Trade – anders als bei DEGIRO und wohl auch bei den meisten CH-Brokern – kein automatisch generierter Transaktionsbeleg mit Kurs- und Gebührenangaben zugestellt wird («Push-Prinzip»).

Stattdessen bietet IBKR einen sogenannten Handelsbestätigungsbericht an (vgl. Abbildung 3), welcher der Anleger für einzelne Tage oder jede gewünschte Periode abrufen kann («Pull-Prinzip»).

Zu beachten ist jedoch, dass die verrechneten Gebühren gemäss unseren Erfahrungen jeweils erst am Folgetag auf dem Report ausgewiesen werden.

Abbildung 3 zeigt den Handelsbestätigungsbericht mit folgenden vier realen Test-Trades mit den entsprechenden Gebühren in chronologischer Reihenfolge:

  1. Kauf 9 ETF-Anteile «VWRL» im Wert von 979.92 CHF mit 5.00 CHF Gebühr (fixes Gebührenmodell; nicht geeignet bei Beträgen in dieser Grössenordnung)
  2. Kauf 3.5 ETF-Anteile «VNQI) im Wert von 180.57 CHF mit 0.35 CHF Gebühr (gestaffeltes Gebührenmodell)
  3. Verkauf 9 ETF-Anteile «VWRL» im Wert von 926.10 CHF mit 1.55 CHF Gebühr (gestaffeltes Gebührenmodell)
  4. Kauf 9 ETF-Anteile «VWRL» im Wert von 924.12 CHF mit 1.55 CHF Gebühr (gestaffeltes Gebührenmodell)
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Abbildung 3: Handelsbestätigungsbericht von IBKR mit Ausweis der Transaktionsgebühren

Stempelsteuer (Transaktionssteuer)

Positiv für deine Rendite: Bei Transaktionen über Interactive Brokers fallen keine Stempelsteuern an.

Bei Schweizer Brokern und Banken werden hingegen bei jeder Transaktion Stempelsteuern durch den Bund erhoben. Diese betragen für inländische Wertschriften 0,075% (inländische ISIN) und für ausländische 0,15% (ausländische ISIN).

Fremdwährungsgebühren

Fremdwährungsgebühren fallen an, wenn du beispielsweise einen ETF mit Handelswährung Euro in CHF bezahlst. Die Gebühr für den Währungswechsel beträgt gemäss IBKR zwischen 0,08 bis 0,20 Prozent Basispunkte (BPS) bzw. 0,0008 bis 0,002 Prozent (!), was unseres Erachtens ein sehr fairer Deal ist. IBKR betont, dass darin keine versteckten Spreads oder Aufschläge enthalten sind. Zu beachten ist hingegen, dass IBKR eine Mindestwechselgebühr von 2 USD pro Transaktion verrechnet.

Tipp 1: Wenn du bereits auf deinem Schweizer Bankkonto über Fremdwährungsbestände verfügst und gleichzeitig in Anlagen mit fremdländischer Handelswährung investieren möchtest, kannst du dir die Fremdwährungsgebühren von IBKR ganz einsparen. Denn bei IBKR ist es möglich, über 100 Fremdwährungskonten zu führen. Wir empfehlen dies uneingeschränkt beim Euro, da EUR-Transaktionen von deiner Schweizer Bank zu IBKR über den Europäischen Zahlungsraum SEPA gebührenfrei sind.

Tipp 2: IBKR als CHF-/EUR-Währungswechsler verwenden. Stefan hat am 6.12.2022 bei IBKR 1’500 CHF in 1’515 EUR gewechselt und diesen Betrag dann via SEPA-Überweisung gratis auf das EUR-Konto seiner CH-Hausbank überwiesen. Zwei Erkenntnisse daraus:

  • Der Währungswechsel war bei IBKR sogar günstiger als bei Wise (vormals Transferwise). Bei Wise wären 1’511.06 EUR , also rund 4 EUR weniger, überwiesen worden.
  • Es benötigt etwas Geduld: Bei IBKR wird zwar nach dem Währungswechsel der neue EUR-Betrag sofort bei den Barmitteln angezeigt. Bei der EUR-Rücküberweisung auf die CH-Hausbank steht jedoch anfänglich nur ein Bruchteil des Gesamtbetrags zur Verfügung. Erst nach Ablauf von drei Arbeitstagen war seitens IBKR eine Überweisung im Gesamtbetrag von 1’515 EUR möglich. Dieser wurde dann gleichentags dem EUR-Konto der CH-Hausbank gutgeschrieben.

Definitiv nicht empfehlen können wir USD-Transaktionen. Denn gemäss unseren Interactive Brokers Schweiz Erfahrungen fallen – bis das Geld von der CH-Bank bei IBKR eintrifft – happige Gebühren an, welche nicht durch IBKR erhoben werden und deren Zusammensetzung intransparent ist (vgl. unsere Testüberweisung in Kap. 12).

Was taugen die IBKR-Handelsplattformen?

Interactive Brokers bietet gleich mehrere Handelsplattformen an, wie Abbildung 4 zeigt.

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Abbildung 4: Vier umfassende Handelstools im Angebot IBKR

Mit Tools wie die mächtige «Trader Workstation» bietet Interactive Brokers Heavy Tradern und Liebhabern von Hochrisikoprodukten wie Optionen, Futures und CFDs geradezu paradiesische Bedingungen an.

Doch als überzeugte Buy and Hold-Anleger, welche konsequent in passive und breit diversifizierte ETFs investieren, interessiert uns dieses kurzfristig ausgerichtete Spekulieren natürlich nicht.

Wir wollen deshalb unsere Interactive Brokers Schweiz Erfahrungen nur auf die folgenden beiden Basistools beschränken:

Kurz vor Veröffentlichung unserer Interactive Brokers Schweiz Erfahrungen haben wir von zwei neu lancierten IBKR Tools erfahren, welche wir nicht ausreichend getestet haben.

Einerseits handelt es sich dabei um den IBKR GlobalAnalyst, welcher sich an Anleger richtet, die eine Value-Strategie mit Einzelaktien verfolgen bzw. auf der Suche nach unterbewerteten Aktien sind.

Andererseits und ergänzend ist mit IBKR GlobalTrader – neben IBRK Mobile (vgl. Kap. 9.2) – kürzlich eine zweite App ins Leben gerufen worden. Sie richtet sich an Börseneinsteiger, welche möglichst einfach per Handy oder Tablet mit Aktien handeln wollen.

Das Client Portal

Das Client Portal ist die zentrale Plattform, worüber du folgende Schlüsselaktivitäten ausführen kannst:

  • Ein- und Auszahlungen
  • Überprüfung Kursnotierungen
  • Wertschriftenhandel (z.B. Kauf und Verkauf von ETFs)
  • Portfolio-Überprüfung bezüglich Liquidität und Performance
  • Abruf von diversen Reports (sogenannte Portfolio-Snapshots)

Übrigens können per Klick die Texte auf dem Portal in unterschiedlichen Sprachen, u.a. deutsch, angezeigt werden.

Nützlich: Bei der Erstanmeldung und in den darauffolgenden Tagen wird auf der Startseite ein Einstiegsleitfaden eingeblendet, welcher Schritt für Schritt die wichtigsten Funktionen und Einstellungen von IBKR erläutert (vgl. Abbildung 5)

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Abbildung 5: Startseite mit nützlichem Einstiegsleitfaden für Schlüsselfunktionen und -einstellungen

Nach einigen Tagen verschwindet der Einstiegsleitfaden wieder und Informationen über das eigene Portfolio rücken in den Fokus (vgl. Abbildung 6).

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Abbildung 6: Startseite mit Wertentwicklung des eigenen Portfolios

Mit einem Klick auf «Performance» wechselst du von der Liquiditäts- (vgl. Abbildung 6) zur Performancekurve (vgl. Abbildung 7).

Anschaulich sind während der Abrufperiode die Gewinn- (grün) und Verlustphasen (rot) markiert.

Ebenso hilfreich finden wir, dass die Performance des eigenen Portfolios einem Benchmark gegenübergestellt werden kann. Wir haben den marktbreiten «Vanguard Total World Stock Index» gewählt, dessen Wertentwicklung mittels blauer Kurve abgebildet ist.

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Abbildung 7: Startseite mit Performanceentwicklung des Portfolios und Benchmark

Doch dies ist erst der Anfang. Die Auswertungsmöglichkeiten, die das Client Portal von IBKR bietet gehen noch viel weiter.

Wie gut diversifiziert ist dein Portfolio?

So kannst du dir unter der Rubrik «Performance & Reports» beispielsweise die Konzentration deines Portfolios auswerten lassen. Dabei wird dein ETF-Portfolio in alle Einzelaktien «zerlegt», jeweils mit Angabe des absoluten Wertes sowie der prozentualen Gewichtung. Jede Einzelposition lässt sich zudem aufklappen, womit eine Verbindung zu den entsprechenden ETFs hergestellt wird (vgl. Abbildung 8 letzte beiden Zeilen).

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Abbildung 8: Diversifikationscheck sogar auf Ebene Einzelaktien im Portfolio möglich

Scrollt man weiter nach unten, wird das Portfolio klassisch nach Assetklasse (vgl. Abbildung 9), Sektor, Region, Land und Finanzinstrument aufgeschlüsselt.

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Abbildung 9: Die Verteilung der Assetklassen auf einem Blick

Wie grün ist dein Portfolio?

Wie wir in unserem Beitrag „Grüne Aktien: 40 ETFs im Vergleich“ aufgezeigt haben, gibt es mittlerweile zahlreiche attraktive ETFs, die sich an die stark wachsende Gruppe der nachhaltig orientierten Anleger richten.

Interactive Brokers ermöglicht es diesen Investoren mittels dem Feature „ESG“, ihr Portfolio mit einem Klick nach den ESG-Schwerpunkten „Umwelt“, „Soziales“ und „Unternehmensführung“ zu analysieren, und zwar mittels nicht weniger als zehn Kriterien (vgl. Abbildung 10).

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Abbildung 10: ESG-Auswertung des eigenen Portfolios bei IBKR mit einem Klick möglich

Portfolio-Analyse für Fortgeschrittene

Wem die vielfältigen Standardauswertungen des eigenen Portfolios im Client Portal noch nicht ausreichen, der ist womöglich mit dem separaten IBKR-Tool PortfolioAnalyst noch besser bedient.

Dieses umfassende und kostenlose (!) Tool eignet sich vor allem für Anleger, welche über IBKR verschiedene finanzielle Belange abdecken möchten. Denn mit PortfolioAnalyst kannst du alle deine Anlagen, Girokonten, Ersparnisse, Kreditkarten und vieles mehr miteinander verknüpfen. Dies hilft dir, deine aktuelle finanzielle Situation besser zu verstehen und zielgerichteter für die Zukunft zu planen.

IBKR Mobile (App)

Wie es sich für einen modernen Online-Broker gehört, bietet Interactive Brokers zusätzlich eine App-basierte Lösung für Smartphone und Tablet (iOS und Android) an.

Auch wenn die Möglichkeiten nicht gleich umfassend sind wie beim zuvor beschriebenen Client Portal, lassen sich alle wichtigen Funktionen wie Handel, Ein-/Auszahlungen oder Reportings einfach und intuitiv über die unseres Erachtens gelungene IBKR App steuern.

Gratis-Demoversion für Unentschlossene

IBKR bietet eine Demoversion an, welche kostenlos und unverbindlich getestet werden kann.

Darin enthalten ist auch die dazugehörige App «IBKR Mobile» (vgl. Kap. 8.2). Die Demoversion wird im Tool auch «Paper» (beim Login) oder «Paper-Trading-Konto» (in den Einstellungen) genannt.

Unsere Anwendungsfälle für den Interactive Brokers Review

Um möglichst realistische Aussagen zu machen, haben wir eigene Konten bei IBKR eröffnet und folgende Anwendungsfälle durchgespielt.

  • Wie läuft der Kontoeröffnungsprozess ab? (vgl. Kap. 11)
  • Wie überweise ich Geld? (vgl. Kap. 12)
  • Was ist beim Depotübertrag zu beachten? (vgl. Kap. 13)
  • Wie funktioniert der ETF-Kauf? (vgl. Kap. 14)
  • Wie kompetent und effizient ist der Helpdesk? (vgl. Kap. 15)

Dabei beschreiben wir jeweils zuerst, wie es funktioniert. Danach beurteilen wir den Anwendungsfall.

Wie läuft der Kontoeröffnungsprozess ab?

Die kostenlose Kontoeröffnung erfolgt ohne Papierkram online, ist durchgehend auf Deutsch möglich und dauert ungefähr 20 Minuten.

Zuerst entscheidest du dich für einen Benutzernamen und ein Passwort (vgl. Abbildung 11).

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Abbildung 11: Anmeldemaske bei IBKR mit E-Mail-Adresse, Benutzername und Passwort

Interactive Brokers benötigt von jedem neuen Kontoinhaber die folgenden Angaben:

  • Persönliche Informationen und Kontaktdaten
  • Informationen zu Einkommen und Steuerdomizil
  • Informationen zu Handelserfahrung und Anlagezielen
  • Bankkontodaten

Damit du effizient das Anmeldeprozedere meisterst, solltest du Reisepass oder Führerausweis bereithalten (ID wird nicht akzeptiert).

Bei den Freitextfeldern dürfen keine Umlaute verwendet werden (also: «Zuerich» statt «Zürich»).

Ausserdem solltest du dir bereits vorgängig einige Gedanken über deine Vermögensquellen machen. Denn IBKR erwartet von ihren Kunden eine Aussage über die Herkunft der bestehenden Vermögenswerte (vgl. Abbildung 12).

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Abbildung 12: IBKR möchte wissen, woher das bestehende Kundenvermögen stammt

Die Hauptquelle des bestehenden Vermögens dürfte für die meisten Schweizer Anleger «Einkommen aus Erwerbstätigkeit» sein.

Andere Quellen wie Erbschaften oder Dividenden können bei Bedarf ausgewählt und mit entsprechenden Prozentsätzen versehen werden. Erst wenn die Vermögensquellen kumuliert genau 100 Prozent ergeben, kannst du den Anmeldeprozess fortsetzen.

Es liegt auf der Hand, dass es bei den Vermögensquellen nur um eine grobe Schätzung gehen kann. Lass’ dich also von dieser vermeintlichen Knacknuss nicht abschrecken!

Nach erfolgreichem Abschluss der Kontoeröffnung erfolgen die künftigen Logins mittels der sogenannten Zwei-Faktor-Authentisierung, womit erhöhte Sicherheitsstandards erfüllt werden.

Praktisch: Nach erfolgreicher Kontoeröffnung kannst du übrigens bei jedem Login zwischen den Varianten «Live» (Standard) und «Paper» (Demo) auswählen. Ersteres bildet dein reales Portfolio ab und ist für «scharfe» Transaktionen gedacht. Letzteres eignet sich, wenn du Transaktionen in einem Musterportfolio nur simulieren möchtest (vgl. Abbildung 13)

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Abbildung 13: Login mit den Varianten «Live» und «Paper» (Demo)

Wie überweise ich Geld?

Geld kann bequem über deine CH-Bank überwiesen werden, und zwar in unterschiedlichen Währungen (vgl. Abbildung 14.)

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Abbildung 14: Ob CHF, EUR, USD oder andere Währungen: Separate Konten für zahlreiche Währungen sind bei IBKR problemlos möglich.

Gemäss unseren Interactive Brokers Schweiz Erfahrungen kommen dank SEPA bei Überweisungen in den Währungen CHF und EUR jeweils 100% bzw. gebührenfrei auf dem jeweiligen Währungskonto von IBKR an.

Nicht empfehlen können wir hingegen USD-Überweisungen. Bei unserer Testüberweisung kamen nämlich von ursprünglich 200 USD gerade mal 186 USD an. Doch damit nicht genug: Je nach CH-Bank fallen bei solchen Überweisungen zusätzlich noch Pauschalgebühren deiner Hausbank an. Im Falle von Postfinance werden beispielsweise 2 CHF verrechnet.

Zu beachten ist, dass bevor du eine Überweisung via Hausbank veranlasst, IBKR bezüglich des Betrags und der Währung benachrichtigt wird (vgl. Abbildung 15).

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Abbildung 15: Benachrichtigung IBKR über künftige Überweisungen

Wenn du also beispielsweise in einen ETF mit Handelswährung USD investieren möchtest, fährst deutlich günstiger, wenn du deine CHF oder EUR direkt via IBKR wechseln lässt. (vgl. Wechselgebühren in Kap. 7.4)

– P a r t n e r a n g e b o t

Sucht dein Bares noch eine attraktive Hausbank ohne Gebühren? Dann solltest du Zak, das kostenlose Online-Konto der Schweizer Bank Cler, ernsthaft prüfen. Hier geht’s zu unserem ausführlichen Review. Mit dem Zak Gutscheincode SFBZAK sicherst du dir ein Startguthaben von 50 Franken und unterstützt gleichzeitig unseren Blog.

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Was ist beim Depotübertrag zu beachten

Gemäss unseren Interactive Brokers Schweiz Erfahrungen erwies sich der Depotübertrag als ein ziemlich mühsames und langwieriges Unterfangen.

Auf unsere Anfrage teilt uns Interactive Brokers mit, dass IBKR für den Übertrag keine Gebühren verlangt.

Hingegen ist zu beachten, dass die Kosten, welche die abgebenden Broker verlangen, allgemein sehr hoch sind und von Anbieter zu Anbieter stark variieren .

So verlangt beispielsweise Swissquote pro zu transferierende Anlageposition 50 Franken. Postfinance zockt – man kann es in diesem Fall nicht anders ausdrücken – sogar das Doppelte ab.

Wir empfehlen Neukunden von IBKR deshalb, zumindest in einer ersten Phase von einem Depotübertrag abzusehen. Später nach einigen Trades bzw. wenn du genügend (positive) Erfahrungen mit IBKR gesammelt hast, kannst du einen solchen Schritt immer noch ins Auge fassen.

Wie funktioniert der ETF-Kauf?

Über die Schaltfläche «Handel» können ETFs in wenigen Sekunden gekauft werden. Das Angebot ist riesig, wie wir bereits in Kapitel 5 erläutert haben.

Nachdem das entsprechende IBKR Konto mit ausreichend Barmittel «gefüttert» worden ist, geht es nun darum, den von dir bevorzugten ETF auszuwählen.

Die Erstselektion erfolgt über das Freitextfeld. Am einfachsten gestaltet sich die Suche gemäss unserer Erfahrung mittels Eingabe des Tickers, welcher den ETF oder die Aktie in der Regel mit vier Buchstaben identifiziert. Oft werden mehrere Treffer angezeigt.

Nun gilt es die Suchergebnisse weiter einzugrenzen, indem der gewünschte Börsenplatz sowie die bevorzugte Handelswährung ausgewählt werden (vgl. Abbildung 16).

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Abbildung 16: Kaufbestätigung (rechts) für den an der CH-Börse SIX (EBS) in Handelswährung CHF (und Fondswährung USD) gehandelte ETF «Vanguard All-World UCITS» mit Ticker «VWRL»

Gemäss unseren Interactive Brokers Schweiz Erfahrungen poppt «ami-typisch» bis zum endgültigen Kauf das eine oder andere Warnfenster auf. Wir haben uns deswegen nicht verunsichern lassen und die Risikohinweise jeweils grosszügig weggeklickt.

Eine Spezialität von IBKR ist es übrigens, Bruchteile von ETFs und Aktien zu erwerben. Dies dürfte besonders für Anleger attraktiv sein, welche nur über ein kleines Budget verfügen und/oder sparplanmässig monatlich einen fixen Betrag investieren möchten.

Dieses Angebot gilt aktuell nur für Produkte, welche an US-Börsen gehandelt werden (vgl. unser Kauf von 3.5 ETF-Anteilen des Vanguard-ETF «VNQI» in Abbildung 3).

Wie kompetent und effizient ist der Helpdesk?

IBKR verfügt nicht nur über einen deutschsprachigen Kundendienst, sondern ebenfalls eine Schweizer Niederlassung im Kanton Zug.

IBKR unterhält für den Support ein praktisches Ticketsystem, womit wir jederzeit einen guten Überblick über erledigte und noch pendente Anfragen erhalten haben.

Wir haben via «Sicheres Mitteilungszentrum» rund zehn Fragen auf Deutsch gestellt.

Die Antwortzeit betrug durchschnittlich zwei Arbeitstage, in zwei Fällen erfolgte die Rückmeldung auf Englisch.

Wir hatten bezüglich des deutschsprachigen Supports ehrlich gesagt keine grossen Erwartungen – und sind bezüglich Qualität und Reaktionszeit positiv überrascht worden.

Gemäss unseren Interactive Brokers Schweiz Erfahrungen ist der englischsprachige Support leistungsfähiger, was sich in noch kürzeren Reaktionszeiten niederschlägt. So erhielten wir die entsprechenden Antworten jeweils gleichentags und durchwegs in einwandfreier Qualität.

Lerncenter

Für allgemeine bzw. nicht kontospezifische Fragen kann dir auch das  Lerncenter mit Video-Tutorials von IBKR weiterhelfen.

Mittels Schaltfläche «Account Management» und dem Filter «Client Portal» finden sich aktuell beispielsweise sieben nützliche Videos rund um das Handling auf der Standard-Plattform.

Diese und die meisten anderen Erklärvideos sind auf Englisch.

Welche Interactive Brokers Alternativen gibt es?

Als europäische Alternative zum US-Anbieter IBKR können wir den niederländischen Online-Broker DEGIRO empfehlen, welcher ebenfalls mit äusserst attraktiven Konditionen und zahlreichen Gratis-ETFs punktet (vgl. unseren Artikel «DEGIRO Review (mit Update 2023) – Kann der geschröpfte CH-Anleger den ETF Sparplan Gedanken mit DEGIRO umsetzen?» ).

Für Schweizer Anleger, welche es bei ihrer Anlage gerne bequem haben und es vorziehen, Trades & Co. zu automatisieren, dürften Robo-Advisors eine interessante Option sein. In diesem Robo-Advisor Schweiz Artikel haben wir drei innovative Anbieter genauer unter die Lupe genommen.

Fazit aus unseren Interactive Brokers Schweiz Erfahrungen

Ähnlich wie DEGIRO punktet auch dieser ausländische Broker mit sehr tiefen Gebühren, welche zudem alle transaktionsbedingt sind, d.h. keine fixen Depotgebühren enthalten.

Damit sollte unseres Erachtens IBKR für jeden renditeorientierten, kostenbewussten Schweizer Anleger in die engere Wahl kommen.

Für die sicherheitsbewussten Investoren dürften die erfolgreiche, krisenfeste Firmengeschichte von über 45 Jahren, die grosszügige Einlagesicherung von 500’000 USD sowie der (optionale) Verzicht auf das Verleihen der eigenen Wertpapiere Pluspunkte darstellen.

Ebenfalls positiv werten wir die Möglichkeit, sich unverbindlich mit der Demo-Version vertraut zu machen und sich bei Fragen aller Art auch in deutscher Sprache an den recht effizienten Kundensupport zu wenden.

Alleinstellungsmerkmale (USP) stellen für uns die mächtigen Instrumente für die Portfolio-Analyse, die äusserst attraktiven Zinsen des risikobehafteten Wertschriftenkreditgeschäfts sowie die vielen kleinen Erleichterungen wie beispielsweise die Möglichkeit, Bruchteile von ETFs und Aktien zu erwerben, dar.

Optimierungspotenzial sehen wir in der fehlenden Filter- und Sortierfunktion beim Produkteangebot. Hier schlägt sich IBKR unter Wert, denn die ETF-Produktpalette ist erfreulich gross und neben der Schweizer Börse SIX werden alle wichtigen internationalen Handelsplätze angeboten.

Ausserdem hat uns anfänglich das fehlende Reporting nach getätigten Trades irritiert. Diese Reports werden nämlich nicht automatisch generiert und zugestellt, wie wir es uns von anderen Brokern gewohnt sind. Stattdessen kann der entsprechende Transaktionsbeleg inkl. Gebührenangaben am Folgetag abgerufen werden.

Schlussfazit:

Im Titel dieses Artikels haben wir die Frage aufgeworfen, ob IBKR der beste Broker für Schweizer Anleger sei. Nach unseren Interactive Brokers Schweiz Erfahrungen beurteilen wir IBKR als einen äusserst attraktiven Broker. Erste Wahl dürfte der mehrfach preisgekrönte US-Anbieter insbesondere für viele Schweizer Anleger sein, welche besonderen Wert auf tiefe Kosten, hohe Sicherheitsstandards, ein grosses ETF-Produktangebot und/oder vielfältige Analysemöglichkeiten ihres Portfolios legen.

– P a r t n e r a n g e b o t

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Updates

2023-02-03: Hinweis eingefügt, dass beim Wechsel des Preismodells das neue Preismodell nicht sofort, sondern erst am Folgearbeitstag in Kraft tritt. 
2023-01-13: Textblock „Kurz & bündig“ eingefügt. Vertragspartner UK und Gerichtsstand London ergänzt. Diverse kleinere Aktualisierungen vorgenommen.  
2022-12-16: Hinweis und reales Beispiel eingefügt, dass IBKR auch als „Wechselstube“ geeignet ist.

Disclaimer

Haftungsausschluss: Investieren birgt Risiken. Du musst selbst entscheiden, ob du diese Risiken tragen möchtest oder nicht.
Irrtum vorbehalten: Wir haben diesen Artikel nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Unser Ziel ist es, dir als Privatanleger:in möglichst objektive und aussagekräftige Informationen rund ums Thema Finanzen zu liefern. Sollten uns dennoch Fehler unterlaufen sein, sind wichtige Aspekte vergessen gegangen und/oder nicht mehr aktuell, so sind wir dir für entsprechende Hinweise dankbar.

54 Kommentare

  1. Michi sagt:

    Hallo,
    ich habe letztes jahr von degiro zu ibkr gewechselt.
    Nun habe ich eine frage bezüglich den Steuern:
    Wo finde ich den Auszug den ich für die Steuern brauche?
    Vielen Dank

    1. Schweizer Finanzblog sagt:

      Hoi Michi
      Ein Steuerbeleg, worin der Portfoliowert (per 1.1. und per 31.12.), die Transaktionen, die Dividenden sowie die angefallenen Gebühren enthalten sind, kannst du wie folgt generieren (Variante Stefan): Kontoauszüge/Aktivität/Zeitraum „jährlich 2022“ wählen / Register „Nettovermögenswert“, „Transaktionen“ und „Dividenden“ aufklappen. Klickst du dann aufs Druckersymbol wird dir ein PDF mit all den zuvor ausgewählten Inhalten generiert. Immerhin, doch einfacher wäre natürlich ein „One-Click-CH-Steuerbeleg“. Diesbezüglich haben wir bei IBKR eine Anfrage gestartet, welche noch pendent ist. Sollte es einfachere Möglichkeiten geben, informieren wir wieder.
      Beste Grüsse
      SFB

  2. Mario Müller sagt:

    Hi SFB,

    Welche Strategie würden Sie als die kostengünstigste ETF Anlagestrategie empfehlen?

    – Mittels Interactive Brokers auf US-ETFs setzen und von dem Steuerabkommen und den TER-tiefen US-ETFs profitieren

    – Mittels DeGiro auf Gratis ETFs setzen (z.B. World ETFs) und vom Wegfall der Kommissionen profitieren

    Grossartiger Blog und weiterhin viel Erfolg!

    1. Schweizer Finanzblog sagt:

      Merci für Ihre Anfrage und das Lob! Die Gebühren erachten wir sowohl bei Interactive Brokers als auch bei DEGIRO als so tief, dass wir den Fokus primär auf das ETF-Produkt legen würden. Also wenn Ihr Wunschprodukt ein US-ETF ist, dann wählen Sie IBKR (da bei DEGIRO nicht angeboten). Einzig bei kleinen Investitionstranchen im dreistelligen Bereich erachten wir ein rein gebührenbezogener Fokus auf die Gratis-ETFs von DEGIRO als sinnvoll.

  3. DenisStofferson sagt:

    Hallo Zusammen

    Ich hätte noch eine Frage zum Depotübertrag von Swissquote zu IBRK: Gemäss SQ fallen ja 50 CHF pro Position an. Mit welchen weiteren Kosten muss man hierbei rechnen? IBRK hat glaube ich keine Gebühren für eingehende Wertpapiere, aber die Börse SIX kassiert hier auch noch ab, habe ich zumindest gehört. Wie war das bei euch?

    LG
    Denis

    1. Schweizer Finanzblog sagt:

      Hoi Denis
      Bei Toni sind keine weiteren Kosten angefallen.
      Beste Grüsse
      SFB

  4. Markus sagt:

    Hallo zäme

    Vielen Dank für die rasche Antwort!

    Dann überlege ich mir das mit dem Übertrag sicher nochmals. Gemäss Swissquote Chatbot muss ich das brieflich machen…

    Ich schaue mal 😉

    Merci und liebe Grüsse – Markus

  5. Markus sagt:

    Hallo Antun und Stefan!

    Vielen Dank für diesen und natürlich alle anderen tollen Beiträge!

    Ich möchte ein paar Positionen (vermutlich 3) von meinem Swissquote Depot zu IBKR transferieren. Nun stellt sich mir die Frage ob ich das per Depotübertrag (Punkt 12) machen soll, oder ob ich die Positionen bei Swissquote verkaufen soll, das Geld (USD) an IBKR überweisen soll und dort neue Positionen kaufen soll.

    Wie ihr schreibt kostet der Depotübertrag bei Swissquote wohl 50 CHF. Ob er bei IBKR gratis ist verstehe ich ein bisschen zu wenig. Weiter weiss ich hier zu wenig wie ich hier vorgehen muss.

    Wenn ich die Positionen bei Swissquote verkaufe bezahle ich natürlich auch einiges an Gebühren (SQ 9 CHF, Stempelsteuer 0.15%, Börsengebühren). Wenn ich dann noch USD an IBKR überweise verliere ich auch nochmals Geld (10 CHF SQ Gebühr und bei mir wurden letztlich noch zusätzliche Gebühren auf dem Weg zu IBKR abgezogen. Wo diese anfielen und wie diese berechnet werden ist mir unklar).

    Ich möchte die 3 Positionen übertragen weil ich die eh früher oder später auflösen möchte. Aber wenn ich das bei IBKR mache, spare ich mir natürlich ein bisschen an Gebühren. Es handelt sich um Positionen im Wert von 13k USD, 18k USD und 80k USD. D.h. auch die Stempelsteuer schenkt ziemlich ein.

    Vielen Dank im Voraus für eure Antwort und beste Grüsse – Markus

    1. Schweizer Finanzblog sagt:

      Hoi Markus

      Toni kam bereits zweimal in den „Genuss“ von Depotüberträgen von einem Broker zu einem anderen. Bei seinem ersten Transfer von drei Positionen von Swissquote zu DEGIRO dauerte es mehrere Wochen. Swissquote belastete ihm damals 140.25 CHF. Da diese Kosten unabhängig vom Wertschriftenwert zu Buche schlagen, dürfte für dich – finanziell betrachtet – besonders ein Transfer deiner grössten Position (80k USD) interessant sein. Empfehlung: IBKR Kundendienst vorgängig informieren, um welche Wertschriften es sich handelt. IBKR als empfangender Broker verlangt unseres Wissens keine Transfergebühren. Bei deinen beiden anderen, kleineren Positionen fällt das monetäre Argument nicht oder deutlich weniger stark ins Gewicht, weshalb wir hier auch einen Verkauf als eine prüfenswerte Option sehen. Der Vorteil dabei ist, dass du viel rascher diese Mittel wieder reinvestieren kannst.

      Beste Grüsse
      SFB

  6. Hanspeter Sommer sagt:

    Hallo,

    Eine kurze Frage zu IBRK und dem recht bekannten ETF Ishares MSCI World Core UCITS (IE00B4L5Y983). Ich habe kürzlich diesen ETF unter dem IBRK-Ticker IWDA an der Schweizer Börse @EBS kaufen wollen, er scheint dann aber von IBRK trotzdem an der @LSEETF gekauft worden zu sein. Ist euch das auch schon einmal passiert? Im Allgemeinen sind die Ticker und die Börsen (z.B. @smart) bei IBRK für Nicht-Profis etwas undurchsichtig, ansonsten bin ich mit IBRK aber sehr zufrieden.

    Beste Grüsse
    Hanspeter

    1. Schweizer Finanzblog sagt:

      Nein, das ist uns bei IBKR noch nie passiert, Hanspeter. Falls noch immer eine „falsche“ Börse angezeigt wird, lohnt es sich wohl, den IBKR-Support zu kontaktieren. Dies ist über eine CH-Nummer möglich: 041 726 95 00.
      Beste Grüsse
      SFB

  7. Rami Sharaf sagt:

    Hallo Zusammen
    Vielen Dank für eueren Beitrag.

    Komme noch nicht allzu recht mit dem Interface von IB. Bis jetzt habe ich es nicht geschafft mittels ISIN den ETF zu finden den ich suche, jedoch wenn ich nach dem Namen suche, finde ich einen der relativ ähnlich klingt. Aber finde nirgends eine aussage über die ISIN.

    Meine Frage also, wie kann ich sicherstellen, dass der ETF den ich bei z.B justetf.ch gefunden habe und kaufen will, auch der gleiche bei IB ist?

    Liebe Grüsse
    Rami

    1. Schweizer Finanzblog sagt:

      Hoi Rami

      Gemäss unserer Erfahrung findest du den gewünschten ETF bei IBKR am besten über den Ticker (auch Symbol oder Tickersymbol genannt). Diese Angaben findest du bei justetf nach Klick auf den Wunsch-ETF unter Übersicht / Börsennotierungen.. / Ticker (3. Spalte) oder in den Factsheets der Anbieter, welche bei justetf ebenfalls verlinkt sind. Der Ticker besteht in der Regel aus zwei bis fünf Buchstaben: z.B. VT, VSS, VWRL, CHDVD. Manche Exemplare enthalten auch Zahlen: z.B. IDP6. Werden dir bei IBKR mehrere Treffer angezeigt, dann wählst du den ETF aus mit deiner Wunschbörse (EBS steht bei IBKR für die CH-Börse SIX) und deiner bevorzugten Handelswährung.

      Beste Grüsse
      SFB

  8. Petra sagt:

    Hallo SFB Team

    Noch eine naive Frage betreffend der USD 500 000 Einlagensicherung:
    Bezieht sich diese Limite auf das gesamte Guthaben bei IKBR (Depot Werte und Guthaben auf Konten) oder nur auf die Konten? In der Schweiz und D gibt es ja die Einlagensicherung bis 100 000 CHF oder € auf Cash Guthaben bei vielen Banken.
    In anderen Worten, das Vermögen bei IKBR sollte nicht mehr als USD 500 000betragen?
    Vielen Dank schon im Voraus für Eure kompetente und professionelle Antwort.

    1. Schweizer Finanzblog sagt:

      Die Einlagesicherung von USD 500’00 bei IBKR kommt zum Tragen, wenn der Broker in finanzielle Schwierigkeiten gerät und aus diesen Gründen die Vermögenswerte (max. je 250’000 USD Bargeld und Wertschriften) der Kundschaft nicht mehr zurückzahlen kann. Da die Barmittel und Wertschriften bei IBKR ohnehin separat verwahrt werden, gehen wir davon aus, dass selbst bei einem Konkurs von IBKR auch höhere Vermögenswerte abgesichert sind.

      1. Pascal Leu sagt:

        Hallo zusammen

        Das mit der Einlagesicherung habe ich noch nicht ganz begriffen. Ihr schreibt oben: „Die Einlagesicherung von USD 500’00 bei IBKR kommt zum Tragen, wenn der Broker in finanzielle Schwierigkeiten gerät und aus diesen Gründen die Vermögenswerte (max. je 250’000 USD Bargeld und Wertschriften) der Kundschaft nicht mehr zurückzahlen kann.“

        Was ist dabei mit „Wertschriften“ gemeint? In anderen Beiträgen habe ich mehrfach gelesen, dass ETFs, welche ich über den Broker erworben habe, Sondervermögen sind und somit nicht in die Konkursmasse im Falle eines Konkurses des Brokers fallen. Das Bargeld ist mir klar, das ist das Geld welches auf den „Barmittel“-Konten von IBKR liegt, aber was ist mit Wertschriften gemeint?

        Vielen Dank für Aufklärung.

        Beste Grüsse

        Pascal

        1. Schweizer Finanzblog sagt:

          Hoi Pascal
          Ja, wir sehen das auch so, dass ETFs Sondervermögen sind und dieses somit unabhängig der Einlagesicherung der SIPC bei einem allfälligen Konkurs des Brokers geschützt sind. Es muss sich hier also um andere Wertschriften als ETFs handeln. Im Mission Statement der SIPC ist lediglich von „Securities“ ohne genauere Spezifikation die Rede.
          Beste Grüsse
          SFB

  9. Petra Gantenbein sagt:

    Hallo SFB Team
    Mit grossem Interesse verschlinge ich momentan Eure äusserst hilfreichen und sehr professionelle Artikel.
    Ich habe eine grössere Summe Cash in USD, welche ich in einen in USD gehandelten USD ETF investieren möchte (gestaffelt in 5-10 Tranchen). Wenn ich es richtig verstanden habe, macht es wegen den hohen Transfergebühren keinen Sinn meinen Dollar Bestand zu IBKR oder DEGIRO zu überweisen und mir bleibt nur die Möglichkeit einen ETF bei einem Schweizer Broker zu kaufen, richtig? Bei welchem Broker würdet Ihr den in der USA gehandelten VT ETF kaufen (TER 0.07)?

    1. Schweizer Finanzblog sagt:

      Hallo Petra
      Merci für das Lob! Wir würden VT bei IBKR kaufen. (DEGIRO bietet diesen ETF gar nicht an. Und bei Swissquote gibt es ihn nicht zum Pauschaltarif von 9 USD.) Wende dich doch bezüglich der USD-Überweisung bzw. der damit verbundenen Gebühren an deine Hausbank. Vielleicht kann sie dir eine verlässliche Kostenangabe machen oder einen Maximalbetrag zusichern.
      Beste Grüsse
      SFB

  10. Aare sagt:

    Ich bin Kunde bei IBKR und bisher zufrieden.
    Ich wäre froh wenn Ihr erläutern könntet wie mit IBKR ein Geldtransfer in € auf eine Deutsche Bank (z.B. DKB / DeGiro) oder US Bank abläuft.
    IBKR sollte ja mehrere „länderspezifische“ IBAN je nach Zielland/Zielbank haben.
    Idee:
    – Ich zahle in CHF auf die Schweizer IBAN
    – Währungsumwandlung innerhalb IBKR
    – Überweisung der € via der UK IBAN an DKB
    Ich habe das mal versucht, leider hat es dann nicht die SEPA Überweisungsart genommen und ich musste bei der Zielbank „Strafgebühren“ zahlen.
    Wäre Toll wenn Ihr dies beleuchten könntet. Quasi ein Transferwise via IBKR 🙂
    Danke, Gruss Aare

    1. Schweizer Finanzblog sagt:

      Hoi Aare

      Wir haben uns mal über unsere eigenen IBKR-Accounts schlau gemacht mit folgendem Ergebnis, worauf du möglicherweise aber auch gekommen bist. Wenn du auf deiner Portfolio-Seite auf „Auszahlung“ klickst, erhältst du eine Auswahl von zwei Optionen:

      1) Überweisung mittels elektronischem LSV SEPA (kostenlos bei einer Zahlung pro Monat, danach 1 Euro Gebühr)
      2) Banküberweisung mittels SWIFT-Network (kostenlos bei einer Zahlung pro Monat, danach 8 Euro Gebühr; zudem schreibt IBKR: „Es ist möglich, dass Ihre Bank eine Gebühr für eine eingehende Überweisung erhebt.“)

      Die erste Variante erscheint uns günstiger zu sein. Falls du diese bereits erfolglos bzw. mit Gebühren seitens Zielbank getestet hast, solltest du dich mit deiner Zielbank in Verbindung setzen. Die Gebühren, welche IBKR erhebt, sind oben transparent ausgewiesen. Bei allen anderen Gebühren hat IBKR keinen Einfluss und da wird es auch wenig bringen, wenn du deren Support beübst.

      Lass‘ es uns doch wissen, wenn du eine Lösung für dein Problem gefunden hast. Denn Währungswechsel sind ja bei IBKR wirklich supergünstig.

      Beste Grüsse
      SFB

    2. Schweizer Finanzblog sagt:

      … wie ein klassischer Währungswechsel CHF/EUR erfolgreich (und günstig) zwischen CH-Bank und IBKR funktioniert, haben wir neu in Kap. 7.4 („Tipp 2“) beschrieben. (Hast du für deinen Fall, bei welchem der Geldtransfer von IBKR auf eine ausländische Bank erfolgen sollte, zwischenzeitlich eine Lösung gefunden?)

      1. Arne sagt:

        Hallo zusammen

        Vor der Frage stehe ich auch.
        Kann man bei IBKR auch generell Forex-Handel machen oder nur „normal“ Währung wechseln? Oder gibt es dafür einen besseren FX-Broker?
        Ich bin auf der Suche von Überweisung von DE EUR-Konto -> Währung tauschen -> CH CHF-Konto oder umgekehrt oder auch USD / AUD.
        WISE benutze ich für kleinere schnelle Überweisungen, aber mit höherem Betrag sind auch mehr Kosten.

        1. Schweizer Finanzblog sagt:

          Hoi Arne
          Beim Wechsel CHF in EUR und Transfer zurück aufs EUR-Konto der CH-Bank hat Stefan mit IBKR schon mehrmals gute Erfahrungen gemacht (d.h. bessere Konditionen als bei Wise). Anders als in deinem Fall war jedoch nur eine Bank bzw. seine Hausbank involviert (Vgl. auch dieses Kapitel).

  11. Philippe sagt:

    Liebes SFB-Team
    Werden auf den Steuerauszügen von IBKR die Kursgewinne und die Dividenden separat ausgewiesen?
    Wenn nein, wird die Steuerbehörde die Kursgewinne zu den Dividenden dazuzählen und man muss beides versteuern (obwohl Kursgewinne eigetlich steuerfrei sind). Ist meine Aussage korrekt?
    Gruss Philippe

    1. Schweizer Finanzblog sagt:

      Lieber Philippe

      Wir sind erst seit Anfang dieses Jahres Kunden von IBKR, weshalb wir noch keine Erfahrungen mit den Steuerauszügen von IBKR sammeln konnten. Doch sind wir überzeugt davon, dass kein (nicht gewerbsmässiger) Privatanleger in der Schweiz Kursgewinne versteuern muss, selbst wenn im unrealistischen Falle ein Broker Dividenden und Kursgewinne nicht separat ausweisen würde. Bei ausschüttenden ETFs werden diese ja naturgemäss separat ausgewiesen. Und bei thesaurierenden ETFs werden die Dividenden – kantonale Steuersoftware sei Dank – nach dem Eintragen deiner ETFs im Wertschriftenverzeichnis automatisch berechnet.

      Beste Grüsse
      SFB

  12. Claudia sagt:

    Man beachte bei einem Broker im Ausland gibt es im Erbfall einiges zu beachten. In England ist es offenbar zumindest mit recht viel Gebühren und Aufwand verbunden um an ein entsprechendes Erbe ranzukommen.

    1. Schweizer Finanzblog sagt:

      Wäre toll, wenn du erläutern würdest, was es denn im Erbfall bei einem ausländischen Broker zu beachten gilt. Hast du denn diesbezüglich konkrete Erfahrungen gemacht, z.B. mit Interactive Brokers UK oder worauf basiert deine Kritik?

      1. Claudia sagt:

        Das ist keine Kritik, ich möchte nur darauf hinweisen dass bei einem Broker mit Sitz im Ausland im Erbfall andere Regeln gelten und es aufwendig und teuer werden kann für die Erben. Wäre übrigens sehr interessant wenn es da irgendwo einen überblick gäbe, ich habe noch keinen gefunden.

  13. Lukas sagt:

    Hallo SFB

    Gutes Review!
    Ich bin bereits seit November bei IBKR und kann den Broker ebenfalls empfehlen.
    Allerdings verstehe ich folgende Aussage nicht ganz:
    „Die Gebühr für den Währungswechsel beträgt gemäss IBKR zwischen 0,08 bis 0,20 Prozent, was unseres Erachtens ein sehr fairer Deal ist.“
    Ich überweise jeweils CHF und kann diese für 2 USD Gebühr (Fixpreis [!]) in Dollar umwandeln, um dann ETFs in USD zu kaufen.
    Die Transaktionsgebühr beträgt danach pauschal +- 0.30 USD pro ETF.

    Beste Grüsse
    Lukas

    1. Schweizer Finanzblog sagt:

      Hoi Lukas
      Die von dir erwähnten 2 USD dürfte die Mindestgebühr beim Fremdwährungswechsel sein. Die volumenbasierten 0,08 bis 0,20 Prozent Basispunkte kommen nach unserem Verständnis dann zum Tragen, wenn sich daraus ein Wert > 2 USD ergibt, d.h. bei grösseren Transaktionen (vgl. auch dieser IBKR-Link).
      Beste Grüsse
      SFB

      1. Lukas sagt:

        Hallo SFB
        Das sind 0.2 bps (Basispunkte) was 0.002% entspricht. 🙂
        Bis zu einem Volumen von 100’000 USD pro Auftrag zahlt man somit einfach die 2 USD flat. 😉
        Somit ist IB ab etwa 800 USD pro Auftrag noch viel günstiger als z.B. Degiro.

        Beste Grüsse
        Lukas

        1. Schweizer Finanzblog sagt:

          Korrekt Lukas, danke für den Hinweis. Unglaublich tiefe, ja geradezu kaum vorhandene Wechselkursgebühren bei hohen Transaktionssummen…

  14. Mike sagt:

    Liebes SFB-Team

    Herzlichen Dank für eure super Beiträge.
    Ich bin momentan auch auf der Suche nach einem geeigneten Broker. Ich plane, einen ersten grösseren Betrag von ca. 200‘000 CHF in 3-4 verschiedene ETFs, wahrscheinlich in verschiedenen Domizilen und Währungen, und dann monatlich ca. 1000 CHF oder vierteljährlich 3000 sparplanmässig nachzuschiessen. Könnt ihr dazu Interactive Broker oder Degiro bzgl. Gebühren, Handling, Sicherheit, etc. eher empfehlen?
    Danke für eure Rückmeldung.

    Liebe Grüsse

    1. Schweizer Finanzblog sagt:

      Hoi Mike

      Uns gefallen beide Anbieter. Interactive Brokers hat den Vorteil gegenüber DEGIRO, dass du Fremdwährungskonten führen kannst, womit du dir die Wechselgebühren sparst, wenn du beispielsweise Euro-Überweisungen von deinem Bankkonto tätigst. Ausserdem erachten wir die Auswertungsmöglichkeiten deines Portfolios bei IB als vielfältiger. Preislich liegen beide auf ähnlichem Niveau, je nach Anlageverhalten mag der eine oder andere – auf sehr tiefem Niveau – noch etwas günstiger sein (vgl. hierzu nochmals unsere beiden Reviews). Die Auswahl an Gratis-ETFs bei DEGIRO erachten wir als attraktiver. Letztlich hängt die Broker-Wahl auch von deinen zu investierenden ETFs ab. Die sollten ja dann auch angeboten werden:-) Falls du unentschlossen bist, kannst du IB kostenlos und unverbindlich über die Demoversion kennenlernen.

      Beste Grüsse
      SFB

      1. Beat sagt:

        Achtung hier bei den gratis ETFs von Degiro. Die sind alle in Euro. Bei einer Wechselgebühr von 0,25%! Bitte auch solche Kosten vergleichen, welche bei IB doch tiefer sind. Und gerade hier kann es sehr grosse Unterschiede geben je nach Anlagesummen! Finde deshalb den Hinweis auf die „gratis“ ETFs eher deplaziert.

        1. Schweizer Finanzblog sagt:

          Absolut korrekt, Beat. Wir haben aber mehrfach – im Review wie auch in den Kommentaren – darauf hingewiesen, dass bei den Gratis-ETFs von DEGIRO Wechselkursgebühren anfallen, weil aktuell kein Gratis-ETF in Handelswährung CHF angeboten wird. Geldverdienen müssen/wollen halt alle Broker:-)

  15. ramon sagt:

    Hallo SFB-Team

    Ich bin momentan intensiv auf der Suche nach einem geeigneten Broker für meine Investition in weltweit gestreute ETFs gemäss der Anlagestrategie von Gerd Kommer. Dabei möchte ich möglichst auf Rendite schmälernde Kosten verzichten. Jedoch bereitet mir das grosse Mühe. Gemäss diesem Artikel erscheint mir der IKBR als eine sehr gute Wahl. Jedoch bin ich in meiner Recherche auf einen weiteren Artikel gestossen, der folgende Aussage macht:

    „IKBR spricht vor allem Personen mit einem (Start-)Kapital von 100.000 CHF an. So hoch liegt die (empfohlene) Mindesteinlage für Einzelkonten. Wer diese Summe anlegt, wird von einer monatlichen Umsatzgebühr freigestellt.
    Für jene, die weniger Kapital ihr Eigen nennen, wird eine monatliche Gebühr in Höhe von 10 CHF berechnet. Die wiederum „entfällt“, wenn mtl. eine Provision in Höhe von 10 CHF generiert wurde. Liegt die erreichte Provision unter 10 CHF, wird sie mit der Umsatzgebühr verrechnet.“

    Stimmt das? Wenn ja, dann können Schweizer Broker kostentechnisch doch gut mithalten sofern nur einmal jährlich Geld angelegt werden will oder gibt es da noch weiteres zu beachten? Sind mit Provision die Transaktionskosten gemeint?

    1. Schweizer Finanzblog sagt:

      Hoi Ramon
      Nein, das trifft gemäss unserer Erfahrung nicht zu (vgl. diesen Interactive Brokers Link).
      Beste Grüsse
      SFB

    2. Lukas sagt:

      Hallo Ramon
      Der von dir gelesene Artikel ist veraltet. Diese Gebühr fällt heute nicht mehr an.ü

      Gruss
      Lukas

  16. Martin sagt:

    Vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht. Ich nutze sowohl Interactive Brokers wie auch Swissquote. Mit IB handle ich hauptsächlich US Aktien und mit Swissquote eher Schweizer- und Europäische Titel. Die Tiefe Gebührenstruktur von IB ermöglicht vorallem auch einen etwas aktiveren und kurzfristigen Handel. Bei Swissquote fahre ich, aufgrund der Kosten, eher eine langfristigere Strategie. Die TWS von IB ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber mit ein bisschen Übung ein sehr mächtiges Tool. Kann IB also definitiv auch weiter empfehlen.

    Toller Blog, Respekt. Weiter so

  17. NaTakk sagt:

    Danke für den Beitrag. Gibt es bei IBKR auch Sparpläne?

    1. Schweizer Finanzblog sagt:

      Hoi Beat

      Nein, Sparpläne im klassischen Sinn gibt es nicht. Immerhin gibt es bei IBKR die Möglichkeit, Aktien und ETFs „bruchstückweise“ zu erwerben, womit kleinere, fixe Anlagebeträge möglich werden. Hier erfährst du mehr.

      Beste Grüsse
      SFB

  18. Marc sagt:

    Hi SFB Team

    Eine Verständnisfrage zum Wertpapierkonto. Handelt es sich dabei um das Konto von dem aus Aktien ETF’s etc. gekauft werden, sprich liegt dort das „nicht investierte“ Geld?

    Viele Grüsse
    Marc

    1. Schweizer Finanzblog sagt:

      Hoi Marc

      Bei Interactive Brokers werden sie einfach „Barmittel“ genannt (Vgl. Abb. 14). Von diesem „Topf“ werden ETFs etc. gekauft. Die „Barmittel“ können in unterschiedlichen Währungen geführt werden. Wir haben sie im Text Währungskonten genannt.

      Bitte melde dich einfach nochmals, falls wir deine Anfrage missverstanden haben sollten.

      Beste Grüsse
      SFB

  19. Tom sagt:

    vielen Dank für Eure super Berichte & Eure Arbeit – mega!

    angelehnt an den letzten Beitrag vom 20. Mai – wer ist Vertragspartner? Die „Interactive Brokers U.K. Limited“ mit Sitz in UK? Ist das identisch wenn es durch meinTrade läuft, d.h. Sitz auch dann in UK (mit entsprechenden Auswirkungen bzgl. Regulierung, Einlagensicherung, Steuern etc.)?

    Besten Dank!

    1. Schweizer Finanzblog sagt:

      Hoi Tom

      Ja das ist korrekt. Vertragspartner für CH-Kunden ist Interactive Brokers UK, Gerichtsstand wäre in letzter Konsequenz London. Soweit sollte es jedoch in aller Regel nicht kommen. IBKR hat uns auf Anfrage versichert, dass man allfällige Streitigkeiten immer zurerst aussergerichtlich und im beidseitigen Einvernehmen lösen möchte. So bieten sie ein sogenanntes Beschwerdeticket an, wo Reklamationen & Co. eingereicht werden können. Die Einlagesicherung ist weltweit einheitlich geregelt und beträgt USD 500’000. Versteuert wird das angelegte Vermögen und die daraus resultierenden Erträge in der Schweiz. Die Stempelsteuer entfällt jedoch, da IB kein CH-Broker ist. Übrigens werden die Vertragsunterlagen bei IBKR USA gelagert und nur auf Wunsch, aber kostenfrei per Email zugestellt. (Quelle: Alle diese Informationen stammen vom IB-Support basierend auf unserer heutigen telefonischen Anfrage).

      Beste Grüsse
      SFB

  20. Roland sagt:

    Es gibt ja verschiedene juristische Einheiten für IB (.ie, .co.uk, .eu), wo man sich andocken kann. Was macht am meisten Sinn?

    1. Schweizer Finanzblog sagt:

      Hoi Roland
      Gemäss Auskunft des telefonischen Supports von Interactive Brokers werden alle Kunden aus der Schweiz juristisch an London (.co.uk) „angedockt“. Die kostenlose Kontoeröffnung erfolgt über diesen Link.
      Beste Grüsse
      SFB

  21. Nico sagt:

    Vielen Dank für das weitere super Review. Ich habe auch das Review zu DEGIRO gelesen. Daher folgende Vergleichsfragen:

    1. Findet Ihr mit DEGIRO oder IBKR das Handling für einen Einsteiger besser? Auf den ersten Blick scheint mir IBKR komplizierter, was sind hier Eure Erfahrungen?

    2. Ich möchte 200 – 1000 pro Monat in rein Welt-ETF investieren z.B. iShares MSCI World und Emerging Markets und vielleicht noch ein Immobilien ETF wie Ihr es beschrieben habt. Was würdet Ihr in diesem Fall empfehlen – DEGIRO oder IBKR, wer hat hier die effektiv tieferen Kosten?

    3. Steuerauszüge erhält man bei IBKR auch wie bei DEGIRO oder?

    4. Gibt es für uns Schweizer noch irgendwelche Aspekte die beachtet werden müssen, da IBKR eine US-Unternehmung ist?

    Viele Grüsse

    1. Schweizer Finanzblog sagt:

      Hoi Nico

      Merci für dein positives Feedback. Zu deinen Fragen:

      1. Beide Anbieter haben bezüglich Handling ihre Eigenheiten. Doch nach kurzer „Einarbeitungszeit“ fühlen wir uns mit beiden Plattformen gut vertraut. Interactive Brokers hat unseres Erachtens aber klare Vorteile bei der Visualisierung und Auswertung des eigenen Portfolios.

      2. Beide Anbieter sind im Vergleich zu CH-Brokern sehr, sehr günstig. Preislich fährst du mit den drei von dir angegebenen ETFs (für den Immo-ETF haben wir mal den iShares Property Global genommen), in welche du monatlich investieren möchtest, wohl aber mit DEGIRO günstiger. Denn diese drei Produkte stehen auf der Liste der Gratis-ETFs von DEGIRO (jedoch nur am Börsenplatz Amsterdam). Das heisst, du zahlst bei jeder Transaktion lediglich die Wechselkursgebühren von 0,25%, nicht jedoch die Courtagen. Ansonsten schau‘ bitte unsere Preisbeispiele in den beiden Reviews an.

      3. Ja.

      4. Ob Gebührenkatalog oder (teilweise überflüssige) Warnhinweise bei Trades, alles fällt bei IBKR etwas detaillierter als bei anderen Brokern aus. Dies hat sicherlich auch mit der US-amerikanischer Herkunft dieses Anbieters zu tun. Doch gemäss unseren Verträgen ist beispielsweise der Gerichtsstand nicht USA sondern England (Schweiz wäre natürlich besser, aber immerhin nicht USA:-).

      Beste Grüsse
      SFB

  22. Christian sagt:

    Wichtig zu Wissen für Leute die auch mal an eine GV gehen wollen:

    Man kann sich bei DEGIRO leider nicht ins Namensregister eintragen lassen, da man nur wirtschaftlich Berechtigter, nicht aber hundertprozentiger Eigentümer der Aktie ist.

    Original-Antwort Aussage vom Degiro-Support:
    „Sie können sich bei DEGIRO leider nicht ins Namensregister eintragen lassen, da Sie bei uns nur wirtschaftlich Berechtigter, nicht aber hundertprozentiger Eigentümer der Aktie sind.
    Bei DEGIRO werden die Wertpapiere aller Kunden von der organisatorisch gänzlich von DEGIRO getrennten Entität, der „Stichting DEGIRO“ (einer Stiftung), in einem Wertpapierpool gehalten.
    Daher ist DEGIRO der letztendliche Eigentümer der Wertpapiere. Kunden hingegen sind die wirtschaftlich Berechtigten Ihrer Wertpapiere. Ein wirtschaftlich Berechtigter ist derjenige, für dessen Rechnung das Konto geführt wird. Diese Zurechnungsvorschrift folgt dem Grundsatz der wirtschaftlichen Betrachtungsweise, der bei einer Sachverhaltsbeurteilung nur auf das ökonomische Ergebnis abstellt.“

  23. Arnaldo Urbanetti sagt:

    Danke für die wie immer guten informativen Berichte. Werde ich mir anschauen.
    Langsam aber stetig bewegt es sich in die richtige Richtung des möglichst einfachen und kostenlosen Zugang an allen Börse ohne Depot/ Verwahrgebühren und mit Fraktionaltrading.

    Für den einfachen Durchschnitt ETF Anleger oder Pensionär eignen sich sowohl Degiro wie Interactive Broker, wer nur im Euro Raum unterwegs ist kann noch Finanznet Zero in Betracht ziehen.
    Jedoch ist bei allen drei zu bedenken, dass das Angebot selektive und eingeschränkt ist und nur die von diesen gehandelte Wertpapiere eingeliefert werden können.
    Wer also z.B. auf Schweizer BVG Fonds hockt kann diese dann nicht transferieren.

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