Bester Broker Schweiz? Ja, es gibt ihn – aber nicht für alle ist er derselbe. Denn die passende Brokerwahl für deine Wertschriften hängt stark von deinen individuellen Bedürfnissen und Erwartungen ab. In diesem Artikel stellen wir dir sechs entscheidende Faktoren vor, damit du sicher deinen persönlichen Favoriten findest – oder gleich mehrere. Dafür vergleichen wir sechs führende Broker, die wir in separaten Reviews sorgfältig getestet haben.
Kurz & bündig
Contents
Wir haben in einem unserer meistbeachteten Artikel «Beste ETFs Schweiz und global: And the Winner is…» anhand von acht Kriterien schrittweise die Top-ETFs in unterschiedlichen Kategorien auserkoren. Mit diesem Artikel widmen wir uns nun den Plattformen, worüber diese und andere Wertschriften gehandelt werden können. Im Gegensatz zu den ETFs, wo es unseres Erachtens möglich ist, nach rationalen, allgemeingültigen Kriterien die wirklich besten Produkte zu bestimmen, ist das Vorgehen, um zum besten Broker zu gelangen, komplexer.
« Den perfekten Broker gibt es nicht. »
Denn der perfekte Broker für alle böte die tiefsten Preise, das grösste Angebot an Wertschriften, den besten Service und noch vieles mehr, was dein Anlegerherz begehren würde. Doch leider gibt es einen solchen «Über-Broker» nicht. Vielmehr sind grundsätzlich alle Betreiber von Handelsplattformen, egal ob es sich um in- oder ausländische Anbieter handelt, einem starken Wettbewerb ausgesetzt, welcher sie zwingt, sich auf dem Markt klar zu positionieren bzw. von den Mitbewerbern abzugrenzen.
Das heisst für dich als Schweizer Anleger:in, dass du bei der Brokerwahl deine diesbezüglichen Bedürfnisse kennen solltest. Also was ist mir bei der Verwaltung meiner Wertschriften besonders wichtig? Aber auch: Wo bin ich zu Kompromissen bereit?
Wenn du also beispielsweise wie Toni nur in eine Handvoll bekannter «Brot-und-Butter»-ETFs investieren möchtest, benötigst du keinen Broker, welcher mit einem riesigen Angebot an alternativen Nischenprodukten punktet. Oder wenn du (fast) keine Gebühren zahlen möchtest, akzeptierst du womöglich längere Wartezeiten beim Kundenservice und/oder dass der «Billig-Broker» deines Vertrauens zwecks Erschliessung einer zusätzlichen Einnahmequelle, die dich nichts kostet, deine Wertschriften verleiht.
« Eine geeignete Plattform kann dir viel Geld und Ärger sparen! »
Um dir die Wahl des passenden Brokers zu erleichtern – und weil eine kluge Plattformwahl dir langfristig viel Geld und Ärger ersparen kann – arbeiten wir in diesem Artikel mit sechs konkreten Anbietern, die wir selbst umfassend getestet haben und mit denen wir aus Überzeugung kooperieren. Diese sechs Kooperationspartner bilden das Fundament unseres Vergleichs:
Saxo Bank (Schweiz) | Swissquote | DEGIRO | Interactive Brokers | Yuh | neon
Um die teils deutlichen Preisunterschiede greifbarer zu machen, ziehen wir stellenweise auch drei in der Schweiz sehr bekannte Banken zum Vergleich heran: Migros Bank, PostFinance und UBS – sie gelten als populär, sind aber oft deutlich teurer.
Nachfolgend gehen wir nun die sechs wichtigsten Faktoren durch, die du für die Wahl des richtigen Brokers unbedingt kennen solltest.
– P a r t n e r a n g e b o t –
Mit einem Klick auf unsere Empfehlungen unten kommst du direkt zu den Steckbriefen führender Online-Broker wie DEGIRO, Interactive Brokers, Saxo und Swissquote sowie Neobanken wie Yuh und neon, welche – abhängig von deinen individuellen Bedürfnissen – mit interessanten Angeboten einschliesslich Startbonus aufwarten.
– – – – –
Und wenn du dich nicht mit einzelnen Wertschriften herumschlagen möchtest, sondern dir lieber automatisiert ein ganzes Anlageportfolio aufbaust, dann benötigst du überhaupt keinen Broker, sondern einen guten Robo-Advisor.
Wir haben im Artikel «Robo-Advisor Schweiz: 3 Anbieter im Vergleich» drei innovative Schweizer Anbieter genauer unter die Lupe genommen. Die wichtigsten Facts & Figures (inkl. Aktionscodes mit Startbonus) findest du ebenfalls auf unserer Empfehlungsseite.
Dieser Faktor dürfte niemanden kalt lassen. Denn jeden einzelnen Franken, den du für Gebühren & Co. ausgibst, geht dir von deiner Rendite ab. Nachfolgend haben wir dir die wichtigsten Kosten aufgelistet, welche dir der Broker verrechnen kann:
Diese wiederkehrende Gebühr fällt zugunsten des Brokers an – unabhängig davon, ob du handelst oder nicht. Du bezahlst damit für die Verwahrung und Verwaltung deiner ETFs und anderer Wertschriften. Die Kosten richten sich dabei häufig nach der Höhe deines Portfolios.
Ein Negativbeispiel ist die Grossbank UBS: Sie verlangt pauschal 0,35% pro Jahr – bei einem Depot von 100’000 CHF also stolze 350 CHF, Jahr für Jahr. Auch die Migros Bank verfolgt mit 0,23% eine lineare Preisstruktur, ab 750’000 CHF wird’s dann minim günstiger (0,21%).
Andere Anbieter setzen immerhin ein Kostendach: Der führende Schweizer Online-Broker Swissquote verrechnet 0,1% pro Jahr, mindestens jedoch 60 CHF und maximal 200 CHF. Bei PostFinance, die ebenfalls die Plattform von Swissquote nutzt, fällt unabhängig von der Depotgrösse eine fixe Jahresgebühr von 72 CHF an.
Besonders attraktiv sind Plattformen wie Saxo, Interactive Brokers und DEGIRO sowie Neobanken wie Yuh und neon: Bei ihnen fallen gar keine Depotgebühren an – dein Guthaben bleibt also vollständig investiert und wird nicht durch jährliche Fixkosten geschmälert.
Depotgebühren kannst du also mittlerweile ganz vermeiden – das lohnt sich vor allem bei kleineren Vermögen. Falls du dich dennoch für einen Anbieter mit Gebühren entscheidest, achte wenigstens darauf, dass ein klares Kostendach besteht.
Dies ist die transaktionsbedingte Provision zugunsten des Brokers, die bei jedem Kauf oder Verkauf von Wertpapieren wie ETFs anfällt. Das entsprechende Pricing fällt je nach Broker sehr unterschiedlich aus. Grundsätzlich gibt es folgende Preismodelle:
Bei diesem Preismodell variieren die Gebühren in Abhängigkeit des Transaktionswertes: Dieses Preismodell gilt häufig bei etablierten Schweizer Brokern wie PostFinance und teilweise Swissquote. (Beide verfügen über dieselbe Swissquote Plattform. Im Gegensatz zu PostFinance bietet Swissquote auch relativ günstige Fixprovisionen an, vgl. nächster Punkt.) Oft nehmen die Gebühren dabei mit zunehmendem Transaktionswert prozentual ab.
Nicht so bei Saxo: Dort gilt in der Basiskontolösung «Classic» generell 0,08% (Mindestgebühr 3 CHF / 1 USD pro Trade), also betraglich ebenfalls variable Provisionen – allerdings zu einem vergleichsweise tiefen, konstanten Prozentsatz. Da es jedoch kein Kostendach gibt, ist Saxo vor allem bei kleineren bis mittleren Beträgen bis rund 10’000 CHF attraktiv. Bei hohen Beträgen wird der absolute Betrag zunehmend spürbar (z.B. 80 CHF Provision bei Trades im Wert von 100’000 CHF).
Ebenfalls mit einem linearen Preismodell unterwegs, aber mit 0,50% deutlich teurer, sind die beiden führenden Schweizer Neobanken Yuh (Mindestgebühr 1 CHF) und neon (keine Mindestgebühr). Damit sind sie preislich nur für Trades im dreistelligen Bereich akzeptabel – etwa bei automatisierten ETF-Sparplänen. Bei grösseren Beträgen werden diese Gebühren wegen des fehlenden Kostendachs schnell unattraktiv (z.B. 50 CHF Provision bei Trades im Wert von 10’000 CHF).
« Heutzutage sind zweistellige Provisionsbeträge für einen ETF-Trade schlicht nicht mehr konkurrenzfähig. »
Dabei werden dir Pauschalgebühren unabhängig des Transaktionsbetrages verrechnet. Dieses Preismodell gilt generell bei DEGIRO (pauschal max. 2€ plus 1€ Bearbeitungsgebühr) sowie teilweise bzw. je nach ETF bei Swissquote (9 CHF). Einige Anbieter wie Cash (29 CHF via Partnerbank Zweiplus) oder die Migros Bank (40 CHF online und 100 CHF über Kundenberater) werben regelmässig für ihr vermeintlich attraktives Fixgebührenmodell. Doch seien wir ehrlich: Heutzutage sind zweistellige Provisionen für einen simplen ETF-Trade schlicht nicht mehr konkurrenzfähig.
Manche Plattformen wie DEGIRO und Interactive Brokers verzichten bei gewissen ETFs ganz auf Provisionen, andere wie Saxo, Yuh oder neon schenken dir die Kaufgebühren, wenn du einen automatischen ETF-Sparplan einrichtest. (Wer bei den Sparplänen die Nase vorn hat, schauen wir uns später genauer an.) So oder so: Dahinter stecken meist Vereinbarungen zwischen den Brokern und den ETF-Anbietern, welche bestimmte ETFs pushen möchten und deshalb die Provisionen übernehmen bzw. den Brokern rückvergüten.
Wichtig: Provisionsfreie Trades sind für dich nur dann wirklich interessant, wenn es sich bei diesen sogenannten «Gratis-ETFs» um attraktive und bereits etablierte Produkte handelt, deren laufende Produktkosten (TER) und weitere Eigenschaften mit jenen von Top-ETFs vergleichbar sind.
« Provisionsfrei bedeutet nicht gratis. »
Ein besonders grosses Angebot an attraktiven und provisionsfreien ETFs bietet der europäische Marktführer DEGIRO an. Aber Achtung: Provisionsfrei ist nicht gleichbedeutend mit gratis. Auch bei DEGIRO nicht. So verrechnet der europäische Marktführer bei jedem Trade pauschal 1€ Bearbeitungsgebühr (vgl. Kapitel unten «Weitere Kosten»).
– P a r t n e r a n g e b o t –
DEGIRO (zum Review) bietet ein sehr einfaches Gebührenmodell mit Pauschalpreisen an, welches insbesondere bei grösseren Summen kaum zu schlagen ist. Mit einem Klick auf die Anzeige unten geht’s direkt zur Kontoeröffnung mit Bonusangebot.
– – – – –
Diese Gebühr fällt immer dann an, wenn du für den Wertschriftenhandel Währungen tauschen musst.
«Die Kosten für den Währungstausch werden allgemein unterschätzt, obschon sie bei den Trades oft am stärksten zu Buche schlagen.»
Die damit verbundenen Kosten werden leider von vielen unterschätzt, auch weil sie oft gut versteckt bzw. separat abgerechnet werden. Schade, denn betragsmässig können gerade die Kosten für den Währungstausch bei deinen Trades am stärksten zu Buche schlagen.
Bei Swissquote beispielsweise zahlst du 0,95% Währungswechselgebühren, was dich bei einer Transaktion im Wert von 10’000 CHF stolze 95 CHF kostet! Immerhin: Bei der Schweizer Marktführerin kannst du (fast) beliebig viele Fremdwährungskonten führen. So könntest du etwa bestehende Euro-Bestände auf dein Multiwährungskonto bei Swissquote transferieren, um bei deinem nächsten ETF-Trade in Euro die Währungswechselgebühren einzusparen. Yuh funktioniert hier ähnlich wie ihre Muttergesellschaft Swissquote.
Deutlich günstigere Währungswechselgebühren von 0,25% bieten Saxo und DEGIRO.
Unsere Erfahrung zeigt: Beim Währungstausch ist Interactive Brokers kaum zu schlagen: 0,002% (Mindestgebühr 2$) – und obendrein gibt es Multiwährungskonten.
Am günstigsten fährst du aber definitiv, wenn du den Währungstausch vermeidest, indem du deine ETFs in deiner Referenzwährung CHF handelst.
Eine Sonderposition nimmt diesbezüglich neon ein: ETFs sind hier nur an der Berner Börse BX Swiss mit Handelswährung CHF verfügbar, womit der Währungswechsel entfällt.
– P a r t n e r a n g e b o t –
Vorzüge wie extrem tiefe Währungswechselgebühren machen den traditionsreichen US-Anbieter Interactive Brokers für viele Anleger:innen sehr attraktiv.
– – – – –
Für Transaktionen in der Schweiz fällt die Eidgenössische Umsatzabgabe an. Diese Abgabe, auch Stempelsteuer genannt, fällt linear, d.h. im Verhältnis zum Transaktionswert an, und zwar 0,075% für inländische und 0,15% für ausländische Wertpapiere. Das heisst, bei einem Transaktionswert von 10’000 CHF zahlst du 7.50 bzw. 15 CHF an den Schweizer Fiskus.
Steuerspartipp: Bei ausländischen Brokern wie Interactive Brokers oder DEGIRO fallen keine Stempelsteuern an (vgl. auch unseren Artikel «ETF Steuern Schweiz: Mit diesen 5 Steuerspartipps optimierst du dein Portfolio»).
Ferner belasten die Börsen den Banken und Brokern Börsengebühren. Diese Gebühren werden je nach Broker, Preismodell oder Börse voll, teilweise oder gar nicht weiterverrechnet.
Bezogen auf den Aktien- und ETF-Handel sind diese Gebühren bei Saxo und Swissquote bereits in den Provisionen enthalten bzw. werden nicht separat verrechnet. Bei Interactive Brokers wiederum sind sie nur beim Preismodell «Fixpreis» inkludiert, während sie bei DEGIRO für CH-Anleger:innen nur bei ausländischen Handelsplätzen verrechnet werden, und zwar als «Gebühren für Handelsmodalitäten» von jährlich 2.50€ pro Fremdbörse und Jahr.
Weitere Kosten, welche einige Broker separat verrechnen, sind Bearbeitungsgebühren. Bei DEGIRO beläuft sich diese Gebühr auf 1€ pro Trade.
Egal, welcher Anlegertyp du bist, dem Kostenfaktor solltest du grosse Bedeutung beimessen. Denn hohe Gebühren bedeuten weniger Rendite für dich.
Bevorzuge also Handelsplattformen ohne laufende Kosten und wenn schon Depotgebühren, dann sollten sie wie bei Swissquote nach oben gedeckelt sein und nicht mehr als 0,1% des Depotwerts betragen.
Die Courtagen wiederum sollten idealerweise (deutlich) weniger als 1% des Transaktionswerts betragen und gleichzeitig 10 CHF nicht übersteigen. Wähle keinen «Gratis-ETF», nur weil er provisionsfrei ist. Die produktspezifischen Konditionen müssen auch stimmen.
Auch Gebühren für den Währungstausch solltest du möglichst tief halten (max. 0,25%) oder besser ganz vermeiden. Letzteres ist mittels Multiwährungskonten möglich oder (einfacher) indem du Wertschriften in Handelswährung CHF handelst.
Zudem kann es sich insbesondere bei hohen Investitionssummen lohnen, auf einen ausländischen, stempelsteuerfreien Broker wie Interactive Brokers oder DEGIRO auszuweichen.
Schliesslich solltest du auch weitere Kosten wie allfällige Börsen- oder Bearbeitungsgebühren, die einige Broker erheben, kennen und bei der Brokerwahl berücksichtigen, auch wenn diese Gebühren in der Regel moderat ausfallen.
Dieser Faktor ist insbesondere dann wichtig, wenn du klare Vorstellungen bezüglich deiner Anlagen hast. Also du möchtest beispielsweise in ganz bestimmte ETFs investieren und diese womöglich auch noch an deiner bevorzugten Börse erwerben. In einem solchen Fall kommt für dich nur ein Broker in Frage, welcher über das entsprechende Angebot verfügt.
Für Schweizer Anleger:innen, welche bevorzugt über die Schweizer Hauptbörse SIX und/oder mit Nischenprodukten handeln möchten, dürfte Swissquote unschlagbar sein. Swissquote bietet auch alle von uns auserkorenen Sieger-ETFs an der Schweizer Hauptbörse SIX an.
– P a r t n e r a n g e b o t –
Der Pionier-Broker Swissquote (zum Review) bietet für Schweizer Investorinnen und Investoren nicht nur die grösste Auswahl an Anlageprodukten an. Alle an der CH-Börse SIX gehandelten ETFs erhältst du zudem zu fairen Gebühren von pauschal 9 CHF. Mit dem Aktionscode MKT_SFB sicherst du dir Trading Credits und unterstützt gleichzeitig unseren Blog. Mit einem Klick auf die Anzeige unten geht’s direkt zur Kontoeröffnung.
– – – – –
Das Wertschriftenangebot ist insofern für dich wichtig, als deine Wunsch-ETFs & Co. an deiner bevorzugten Börse auf der Plattform handelbar sein sollten. Bei all unseren empfohlenen Anbietern können wir bei Bedarf für dich entsprechende Produktabklärungen vornehmen. Schreib’ uns einfach dein Anliegen unten in die Kommentare.
Wenn du es bevorzugst, deine Finanzen wahlweise sowohl über den Desktop als auch übers Handy zu regeln, dann bist du bei klassischen Online-Brokern wie Saxo, Swissquote, Interactive Brokers oder DEGIRO bestens bedient. Wir benutzen all diese Plattformen und kommen nach einer kurzen Eingewöhnungszeit damit problemlos zurecht – so sehr sie sich auch beim «Look & Feel» unterscheiden.
Was aber offensichtlich ist: Das vielfältigste Angebot an Plattformen bietet Interactive Brokers an: Nicht weniger als sieben Plattformen, darunter gleich zwei Handy-Apps, mit unzähligen Features stehen für die Börseneinsteigerin bis zum routinierten Trader zur Auswahl.
Saxo setzt mit drei unterschiedlichen Plattformen – darunter zwei, die du sowohl im Web als auch per App nutzen kannst – ebenfalls klar auf Vielfalt und richtet sich damit gezielt an unterschiedliche Nutzertypen. Swissquote wiederum arbeitet mit einer einzigen Handelsplattform, die sowohl webbasiert als auch als App verfügbar ist. Diese lässt sich aber über individuelle Layouts und Widgets personalisieren. DEGIRO bietet, ähnlich wie Swissquote, eine einzige Plattform, die sowohl webbasiert als auch als App genutzt werden kann – allerdings ohne nennenswerte Möglichkeiten zur Individualisierung.
Am anderen Ende der Skala sind die Plattformen von Neobanken wie Yuh oder neon, die sich auf das mobile Trading per App beschränken und ganz auf webbasierte Lösungen am grossen Bildschirm verzichten.
Neben dem «Look & Feel» der Plattform steuern nützliche Reports wie Transaktionsbestätigungen, Dividendenabrechnungen oder Steuerberichte auch einen wichtigen Teil zur Benutzerfreundlichkeit der Plattform bei. Beim Reporting punkto Aussagekraft und Komfort haben für uns die einheimischen Anbieter Swissquote und Saxo die Nase vorn.
Während nämlich beispielsweise bei Swissquote Dividendeneingänge einschliesslich allfälliger Steuern separat mittels eines übersichtlichen PDF automatisch im Kundenpostfach landen, müssen diese Informationen bei DEGIRO und Interactive Brokers manuell abgerufen werden.
Saxo wiederum bietet ab dem Steuerjahr 2025 elektronische Steuerauszüge kostenlos an. Praktisch, denn die entsprechenden Wertschriftendaten können dadurch automatisch in die Steuererklärung übertragen werden – was dir insbesondere bei komplexeren Portfolios viel Zeit spart.
Alle Plattformen sind heute grundsätzlich benutzerfreundlich – ob dir eine Oberfläche gefällt, ist wohl einfach Geschmackssache.
Interactive Brokers und Saxo bieten mit mehreren Plattformen und hoher Individualisierung den grössten Funktionsumfang. Swissquote nutzt nur eine Plattform (Web + App), lässt sich aber über Widgets gut personalisieren. DEGIRO bleibt bewusst schlank und bietet kaum Anpassungsmöglichkeiten, ist dafür schnell und übersichtlich. Yuh und neon konzentrieren sich ganz auf mobiles Trading via App und verzichten vollständig auf Desktop- oder Browserlösungen.
Einheimische Broker wie Saxo und Swissquote machen es dir bei Transaktionsbelegen, Steuerunterlagen und anderen Reportings deutlich einfacher als viele ausländische Anbieter.
Bezüglich dieses Faktors solltest du dir insbesondere die folgenden drei Fragen stellen:
Wir beurteilen die Sicherheitsstandards bei all unseren Kooperationspartnern als hoch, auch wenn sich die einzelnen Sicherheitsaspekte stark voneinander unterscheiden. Gemeinsam und ebenfalls der Sicherheit förderlich sind Saxo, Swissquote, DEGIRO und Interactive Brokers gleichermassen das hohe Renommee und die starke Marktstellung.
Saxo, Swissquote (beide CH) und DEGIRO (NL/D) verfügen beispielsweise über Banklizenzen und sind somit staatlich reguliert. Das heisst, dass ETFs als Sondervermögen gelten und somit vor einer Insolvenz des Brokers geschützt sind. Interactive Brokers hingegen verfügt über keine Banklizenz. Folglich werden Barmittel und Wertschriften separat verwahrt, womit deine Vermögenswerte bei einer Insolvenz des Brokers ebenfalls geschützt wären bzw. nicht in die Konkursmasse fielen.
Interactive Brokers gewährt überdies eine überdurchschnittlich hohe Einlagensicherung von 500’000 USD, während sie bei Saxo, Swissquote und DEGIRO bei 100’000 CHF bzw. EUR beträgt.
Bei den ETF-Anbietern ist die Wertpapierleihe weit verbreitet. Ob ein ETF verliehen wird, steht jeweils im Kleingedruckten des Produktdatenblatts. Aber auch dein Broker kann deine Wertschriften gegen Sicherheiten an Dritte verleihen, um einen Zusatzverdienst zu generieren. Das damit verbundene Verlustrisiko schätzen wir als sehr gering ein.
Dennoch: Bei Brokern ohne Wertpapierleihe entfällt dieses Risiko. Bei DEGIRO können deine Wertschriften verleiht werden, ob du willst oder nicht. Die generierten Einnahmen daraus verwendet DEGIRO, um ein möglichst tiefes Preisniveau anzubieten. Das heisst, es fliessen keine Gelder direkt an dich zurück. Diesbezüglich ist die Regelung bei Saxo, Swissquote und Interactive Brokers für dich vorteilhafter: Im Gegensatz zu DEGIRO werden deine Wertpapiere nur optional, d.h. mit deiner Zustimmung verleiht. Zudem wirst du am Gewinn beteiligt (vgl. auch Kapitel unten «Zusatzverdienste durch Wertpapierleihe»).
Auch wenn dieses Thema bei Saxo, Swissquote, Interactive Brokers oder DEGIRO unterschiedlich ausgestaltet ist, beurteilen wir alle vier renommierten und erfolgreichen Broker als sehr sicher. Wenn du jedoch aus Risikoüberlegungen deine Wertschriften nicht verleiht haben möchtest, fällt DEGIRO raus.
Professionell gemachte Erklärvideos und informative FAQs bieten mittlerweile fast alle Broker an. Der Kundenservice ist besonders dann relevant, wenn dir eine spezifische Frage mit einer gewissen Dringlichkeit und Wichtigkeit unter den Nägeln brennt. Denn in solchen Fällen zeigt sich, wie leistungsfähig der Kundensupport der Plattform wirklich ist.
Als Faustregel gemäss unseren Erfahrungen gilt: Heimische Anbieter wie Saxo und Swissquote, aber auch die hiesigen Neobanken Yuh und neon, bieten oft einen effizienteren Kundenservice an als die internationalen Schwergewichte DEGIRO und Interactive Brokers. Letzterer fällt insbesondere durch lange Antwortzeiten ab, welche teilweise über eine Woche betragen können.
Für manche mag es auch ein relevanter Pluspunkt sein, dass bei den genannten CH-Anbietern die Anliegen direkter (telefonisch) und in vertrautem Rahmen (Muttersprache und besseres Verständnis für CH-spezifische Anfragen wie beispielsweise Steuerthemen) behandelt werden können.
Wem kurze Antwortzeiten, hohe Kompetenz bei CH-spezifischen Anliegen und/oder ein direkter telefonischer Kontakt im vertrauten Rahmen am Herzen liegen, ist in der Regel mit heimischen Anbietern wie Saxo oder Swissquote klar besser bedient als mit ausländischen Playern.
Es gibt unzählige Features, womit sich die Broker von der Konkurrenz abheben wollen. Doch viele davon dürften für dich – wenn überhaupt – nur einen bescheidenen Zusatznutzen bieten. Folgende Zusatzservices betrachten wir als besonders interessant:
Regelmässiges, automatisches Investieren mittels Sparplan ist eine entscheidende Voraussetzung für den erfolgreichen Vermögensaufbau. Diesem wichtigen Thema haben wir mit «ETF-Sparplan Schweiz: 3 starke Gründe für die Autopilot-Strategie» einen separaten Beitrag gewidmet. Besonders attraktiv in Bezug auf Preis und Auswahl präsentiert sich dabei Saxo: Der Broker bietet alle seine über 100 sparplanfähigen ETFs ohne Kaufgebühren an.
– P a r t n e r a n g e b o t –
Saxo (zum Review) bietet nicht nur eine grosse Auswahl an sparplanfähigen ETFs ohne Kaufgebühren an, sondern überzeugt allgemein mit einem attraktiven Preis-/Leistungsverhältnis. Mit einem Klick auf die Anzeige unten geht’s direkt zur Kontoeröffnung mit Bonusangebot.
– – – – –
Wenn du ein risikofreudiges und renditeorientiertes Naturell wie Toni bist, dürften Wertpapierkredite bzw. sogenannte Lombardkredite eine prüfenswerte Option für dich sein. Mit einem solchen Kredit hebelst du deine Wertschriften, was zu stärkeren Wertschwankungen deines Portfolios und – im positiven Fall – zu beträchtlich höherer Rendite führen kann. Entscheidend dabei sind möglichst tiefe Zinsen: Toni hebelt sein ETF-Portfolio seit einigen Jahren bei Interactive Brokers aufgrund der vergleichsweise attraktiven Zinskonditionen für Lombardkredite. Neben den tiefen Zinsen ist ihm als Kreditnehmer eine hohe Flexibilität bezüglich Laufzeit, Verfügbarkeit und Währungen wichtig.
CHF | EUR | USD | |
---|---|---|---|
DEGIRO | 2,50%* – 4,00% | 4,75%* – 6,25% | 5,25%* – 6,9% |
Interactive Brokers | 1,50%** | 3,478%** | 5,830%** |
Saxo Bank | 2,00%*** | 3,91%*** | 6,35%*** |
Swissquote | 3,00% | 4,92% | 7,35% |
Falls du mehr über Lombardkredite einschliesslich Portfolio-Simulationen erfahren möchtest, empfehlen wir dir unseren Artikel «Lombardkredit beim ETF-Kauf: Booster für deine Eigenkapitalrendite oder Spiel mit dem Feuer?».
Die Wertpapierleihe haben wir bereits beim Faktor #4 «Sicherheit & Regulierung» erwähnt. Zur Erinnerung: Sie dient der Erzielung zusätzlicher Einnahmen und zum Ausgleich von Kosten. Bei Online-Brokern ist die Wertpapierleihe für dich nur dann interessant, wenn sie optional ist und du an den Einnahmen beteiligt wirst. Dies ist bei Saxo, Swissquote und Interactive Brokers der Fall. Toni und Stefan partizipieren beide am «Programm zur Optimierung der Aktienrendite» von Interactive Brokers, indem sie ihre Portfolios durch Interactive Brokers verleihen lassen und damit an den «marktüblichen» Zinseinnahmen zu 50% beteiligt werden. Die nachfolgende Abbildung zeigt anhand des Beispiels von Swissquote, wie die Wertpapierleihe in der Praxis funktioniert.
Den perfekten Broker für alle gibt es nicht. Tiefste Preise, grösste Auswahl und bester Service – das wäre die Quadratur des Kreises. Wie wir anhand unserer sechs Faktoren gesehen haben, weist jeder Broker seine eigenen Stärken und Schwächen auf. Entscheidend ist, was dir wichtig ist und wo du bereit bist, Kompromisse einzugehen.
Bezogen auf den Wertschriftenhandel fassen wir nachfolgend die wichtigsten Stärken und Schwächen von vier führenden Online-Brokern – Saxo, Swissquote, DEGIRO und Interactive Brokers – sowie von den beiden grössten Schweizer Neobanken Yuh und neon zusammen.
In separaten Reviews haben wir diese Anbieter ausführlich getestet, sind von ihnen überzeugt und deshalb eine Kooperation eingegangen. Detailliertere Informationen über diese Anbieter einschliesslich Aktionscodes und Links zu den Reviews findest du auf unserer Empfehlungsseite.
Natürlich gibt es noch viele andere Broker auf dem Markt – unsere Auswahl soll dir eine praxisnahe Orientierung bei der Wahl der für dich passenden Plattform bieten.
Nach dem Gebührenstreichkonzert in den Jahren 2024 und 2025 bietet Saxo ein für Schweizer Banken sehr attraktives Pricing: keine Depotkosten, faire Handelsgebühren und alle ETF-Sparpläne ohne Kaufprovisionen. Wenn dir zudem Vielfalt bei den Plattformen und/oder Sicherheitsaspekte wie eine Schweizer Banklizenz mit Einlagensicherung von 100’000 CHF wichtig sind, dürfte Saxo dein Favorit sein.
Legst du Wert auf einen effizienten Kundenservice mit Verständnis für schweizspezifische Anliegen und ein unschlagbar breites Produktangebot verschiedener Anlageklassen – und akzeptierst dafür etwas höhere Kosten –, dann ist die heimische Marktführerin Swissquote vermutlich deine erste Wahl.
Schätzt du hingegen ein einfaches Preismodell ohne Depotgebühren und Stempelsteuern sowie mit unglaublich tiefen Pauschalpreisen – egal, wie hoch deine Investitionen sind – und akzeptierst Einschränkungen bei Produktangebot und bei Features (z. B. keine automatischen Sparpläne), dann wirst du dich beim europäischen Marktführer DEGIRO sehr gut aufgehoben fühlen.
Schliesslich wirst du mit Interactive Brokers insbesondere dann glücklich, wenn du von den extrem günstigen Preisen bei Trading (insbesondere an US-Börsen), Lombardkrediten, Währungswechseln und dem vielschichtigen Plattformen-Angebot profitieren möchtest. Auf der anderen Seite solltest du dich von der komplexen Gebührenstruktur, den umständlich manuell zu erstellenden Reportings und dem teilweise trägen Kundenservice nicht abschrecken lassen.
Neobanken wie Yuh oder neon überzeugen mit Übersicht, Kompaktheit und einem gut verständlichen Gebührenmodell, ideal für kleinere Investitionssummen oder automatisierte ETF-Sparpläne, die teilweise ohne Kaufprovisionen verfügbar sind. Das Angebot an Anlageprodukten ist derzeit noch überschaubar, einzelne ETFs sind jedoch durchaus attraktiv. Wer unkompliziert ausschliesslich über die Handy-App starten und erste Erfahrungen im Wertschriftenhandel sammeln möchte, findet hier einen einfachen Einstieg.
Nein, natürlich nicht. Denn mit Ausnahme von Swissquote fallen weder bei den Online-Brokern Saxo, DEGIRO und Interactive Brokers noch bei den Neobanken Yuh und neon Depotgebühren oder andere laufende Kosten an. Das heisst: Du kannst mehrere Anbieter ohne zusätzliche Kosten parallel nutzen oder sie ganz einfach einmal ausprobieren.
Ein möglicher Ansatz ist daher eine Multi-Broker-Strategie, bei der du gezielt die Stärken verschiedener Plattformen kombinierst und genau die Services nutzt, die dir jeweils am meisten bringen. So stellst du dir nach deinem Gusto das Beste aus unterschiedlichen «Broker-Welten» zusammen. Genau so handhabt es beispielsweise Stefan, der sein Anlageportfolio bewusst auf mehrere Plattformen verteilt hat.
Welcher ist dein bester Broker Schweiz? Teile uns gerne mit, welche Kriterien für dich bei der Wahl deines Wunschbrokers entscheidend sind und welche Erfahrungen du gemacht hast – wir freuen uns auf deine Meinung in der Kommentarspalte.
2025-08-22: Umfassende Aktualisierung und Ergänzung um den Online-Broker Saxo Bank (Schweiz).
2025-01-15: Zinssätze für Lombardkredite aktualisiert.
2024-11-11: Erwähnt, dass DEGIRO Fremdwährungskonten eingeführt hat.
2024-07-21: Deutlicher darauf hingewiesen, dass fürs bessere Verständnis ein Broker-Vergleich Schweiz beigezogen wurde.
Haftungsausschluss: Investieren birgt Verlustrisiken. Du musst selbst entscheiden, ob du diese Risiken tragen möchtest oder nicht.
Irrtum vorbehalten: Wir haben diesen «Bester Broker Schweiz…»-Artikel nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben und fürs bessere Verständnis einen Broker-Vergleich Schweiz mit sechs zuvor sorgfältig getesteten Anbietern beigezogen. Unser Ziel ist es, dir als Privatanleger:in möglichst objektive und aussagekräftige Informationen rund ums Thema Finanzen zu liefern. Sollten uns dennoch Fehler unterlaufen sein, sind wichtige Aspekte vergessen gegangen und/oder nicht mehr aktuell, so sind wir dir für entsprechende Hinweise dankbar.
B
Der wohl wichtigste Erfolgsfaktor beim Vermögensaufbau ist regelmässiges Investieren. Am einfachsten gelingt dies mit einem ETF-Sparplan Schweiz. Lange Zeit gab es hierzulande infolge hoher Gebühren kaum akzeptable Angebote. Dank internationaler Konkurrenz und heimischer Innovation gehört die Sparplanwüste Schweiz glücklicherweise der Vergangenheit an. In diesem Beitrag stellen wir dir drei Sparplan-Varianten vor und zeigen dir auf, welche Anbieter sich dafür besonders gut eignen.
Kurz & bündig
Contents
Auch wenn es keine allgemein gültige Definition gibt und die Bezeichnung «ETF-Investitionsplan» eigentlich die zutreffendere wäre, werden wir in diesem Beitrag den in der Finanzwelt gebräuchlichen Sparplan-Begriff bzw. als ein auf die Schweiz ausgerichteter Finanzblog die Bezeichnung «ETF-Sparplan Schweiz» verwenden.
Ein ETF-Sparplan Schweiz ist grundsätzlich eine Anlagestrategie, bei der regelmässig Beträge in einen oder mehrere Exchange Traded Funds (ETFs) investiert werden. Ein ETF ist ein Investmentfonds, der an einer Börse gehandelt wird und eine breite Palette von Vermögenswerten wie Aktien, Anleihen oder Rohstoffe abbildet. Mehr zum Thema «ETF» findest du in unserem Artikel ETFs: Die Revolution der Geldanlage.
Der ETF-Sparplan Schweiz ermöglicht es Investorinnen und Anlegern, kontinuierlich Geld in einen oder mehrere ETFs zu investieren, anstatt eine einmalige Kapitalanlage oder unregelmässige Investitionen zu tätigen.
Ein ETF-Sparplan Schweiz funktioniert sehr einfach: Du legst fest, wie viel Geld du regelmässig anlegen möchtest und wählst einen oder mehrere ETFs aus, in die das Geld investiert werden soll. Im Beitrag Beste ETFs Schweiz und global 2025: And the Winner is… findest du eine nützliche Orientierungshilfe bei der ETF-Wahl.
Im Zusammenhang mit Sparplänen sind übrigens thesaurierende ETFs (also ETFs, bei denen die Dividenden automatisch reinvestiert werden) den ausschüttenden vorzuziehen, um optimal vom Zinseszinseffekt zu profitieren.
Ein solches Vorhaben könnte wie folgt formuliert sein: «Immer am 1. des Monats bzw. am nächstmöglichen Börsentag investiere ich 200 Franken in meinen ETF-Sparplan Schweiz.»
Zur Umsetzung dieses Vorhabens stehen dir drei Varianten zur Verfügung: Du investierst manuell (Variante 1), automatisch (Variante 2) in einen oder mehrere ETFs oder in ein gesamtes Anlageportfolio (Variante 3).
Welches auch immer deine bevorzugte Variante ist, du benötigst in jedem Fall ein dafür passendes Wertschriftendepot. Dabei solltest du insbesondere auf die Gebühren achten. Denn grundsätzlich kannst du bei allen Anbietern auf die eine oder andere Weise einen ETF-Sparplan Schweiz einrichten. Doch die meisten Anbieter sind schlicht zu teuer und deshalb für Sparpläne ungeeignet.
Weiter unten im Text stellen wir dir die drei Sparplan-Varianten und die dazu passenden Depots verschiedener Anbieter vor.
Einfach ausgedrückt, eignet sich ein ETF-Sparplan Schweiz grundsätzlich für alle Privatanleger:innen, welche sich in der Vermögensaufbauphase befinden. Dabei spielt es keine Rolle, welche konkreten Ziele du damit verfolgst, sei es die finanzielle Freiheit, eine längere Auszeit, Sparen fürs Alter oder Materielles. Je länger dabei dein Anlagehorizont und je höher deine Sparrate sind, desto schneller wächst dein Vermögen an.
Soweit so klar. Was aber viele unterschätzen, ist der Zinseszinseffekt, welcher langfristig der ultimative Booster für dein Vermögen ist – vorausgesetzt du legst dein Vermögen rentabel an, z.B. in Aktien-ETFs.
Bevor wir auf die sparplanspezifischen Vorzüge eingehen, wollen wir zwei entscheidende Vorteile von ETFs (d.h. unabhängig, ob mit oder ohne Sparplan) in Erinnerung rufen:
Ausführlich über die vielen positiven (und wenigen negativen) Aspekte von ETFs haben wir im Artikel ETFs: Die Revolution der Geldanlage berichtet. Zudem haben wir die besten ETFs im Artikel Beste ETFs Schweiz und global: And the Winner is… auserkoren.
Ok, alles klar, aber weshalb sollte ich einen ETF-Sparplan Schweiz einrichten? Nachfolgend haben wir die für uns wichtigsten drei Vorteile zusammengestellt:
Wir unterscheiden drei Sparplan-Varianten (aufsteigend sortiert nach Reifegrad bzw. Komfort-Level):
Alle drei Varianten haben die Regelmässigkeit des Investierens gemeinsam.
Bei dieser Variante lässt du regelmässig einen fixen Betrag per Dauerauftrag auf dein Wertschriftendepot überweisen. Das eigentliche Investment musst du in einem zweiten Schritt jedoch manuell anstossen. Das heisst, du kaufst entsprechend deiner überwiesenen Rate, so viele ETF-Anteile wie möglich. Allfällige Restbeträge investierst du beim nächsten Mal.
Diese Restbeträge sollten natürlich möglichst tief sein, weshalb du sogenannte «Low-Priced ETFs» bevorzugen solltest, deren einzelne Anteile zu relativ tiefen Kursen angeboten werden, z.B. zu rund 10 CHF/USD/EUR.
Finanziell lohnt sich diese Variante für dich nur dann, wenn du ein Depot hast, bei dem die Transaktionsgebühren im Verhältnis zur investierten Rate nicht zu hoch sind. Wir wenden dabei die Faustregel an, dass die gesamten Transaktionskosten, also Provisionen einschliesslich allfällige Börsen- und Wechselgebühren sowie Stempelsteuern, maximal 1% der investierten Rate betragen sollten. Denn je weniger Gebühren dir abgezwackt werden, desto mehr Rendite kannst du mit deiner Anlage herausholen.
Unser Kooperationspartner DEGIRO (Review mit 100 CHF Bonus), grösster Online-Broker Europas, der keine automatisierten ETF-Sparpläne anbietet, erfüllt dieses Kriterium: Abhängig von deiner ETF-Wahl bezahlst du bei DEGIRO fix 1€ oder 3€ pro investierte Rate. Das bedeutet: Je höher deine Sparrate ist, desto geringer fällt die Gebühr prozentual ins Gewicht. Die tiefen Fixgebühren machen DEGIRO besonders attraktiv, wenn du grössere Beträge investierst. Zudem fallen bei DEGIRO als ausländischem Anbieter keine Stempelsteuern an.
– P a r t n e r a n g e b o t –
– – – – –
Wichtig: Anbieter wie Yuh, neon, Saxo Bank, Swissquote oder Interactive Brokers eignen sich ebenfalls für diese manuelle Sparplan-Variante. Doch da bei ihnen auch automatisiertes Investieren möglich ist, behandeln wir sie ausführlich in der Sparplan-Variante 2, welche ein höheres Komfortlevel bietet.
Diese Sparplan-Variante bietet dir den geringsten Komfort. Die Trades musst du nämlich alle manuell «anstossen». Vergisst du dies, handelt es sich lediglich um Bargeld ohne nennenswerte Rendite. Immerhin kannst du dir regelmässig und automatisch (mittels eines Dauerauftrags) einen fixen Anlagebetrag auf dein Wertschriftendepot überweisen.
Diese Variante eignet sich insbesondere für Personen, die diszipliniert sind und regelmässig manuell in ihren Wunsch-ETF investieren. Damit hast du die volle Kontrolle. So kannst du beispielsweise mal den einen, mal einen anderen ETF besparen – ganz nach deinem Gusto. Wie bei allen Sparplänen ist es auch bei dieser Variante wichtig, dass du auf die Gebühren achtest und über ein Wertschriftendepot mit tiefen Transaktionskosten verfügst.
Diese Variante ist der Klassiker unter den Sparplänen. Sind einmal der zu besparende ETF, die Ratenhöhe sowie Startdatum und Intervall ausgewählt, werden die Trades automatisch ausgeführt. Da der Wert des ETF ständig schwankt, investierst du zwar immer denselben Betrag, erhältst dafür aber – je nach Kurs – unterschiedlich viele ETF-Anteile oder Bruchteile davon. Letzteres nennt sich Fractional Trading und ist Voraussetzung für das Investieren eines wiederkehrenden Fixbetrags.
Bevor wir uns ansehen, welche Anbieter dieses nützliche Feature unterstützen, kommen wir zuerst zur entscheidenden Preisfrage – denn je niedriger die Gebühren, desto mehr bleibt für deinen Vermögensaufbau übrig.
In der Sparplan-Disziplin besonders hervorzuheben ist die in der Schweiz regulierte Saxo Bank (Review plus 200 CHF Bonus mit Klick aufs Partnerangebot unten): Seit 2024 können hier alle über 100 sparplanfähigen ETFs ohne Kaufprovisionen erworben werden, was sie besonders attraktiv für kostenbewusste Anleger:innen macht.
– P a r t n e r a n g e b o t –
– – – – –
Bei Interactive Brokers (Review) betragen die Provisionen tiefe 0,05%, jedoch je nach Handelswährung mindestens 1.50 CHF, 1.25€ bzw. 1.70$. Yuh (Review mit 50 CHF Bonus) und neon (Review mit 20 CHF Bonus) verlangen pauschal 0,5% pro Sparplan-Rate, bieten aber zusätzlich ausgewählte ETFs ohne Kaufprovisionen an. Dank der Senkung der Einstiegspreise auf 3 CHF für Beträge bis 500 CHF kommt auch Swissquote (Review mit 100 CHF Bonus) für Sparpläne in Frage.
Das komfortable Feature «Fractional Trading» in Kombination mit automatischem Investieren bieten unsere drei Kooperationspartner Interactive Brokers, die Smartphone-Bank Yuh und seit 2024 auch der heimische Marktführer Swissquote an.
Bei den Konkurrenten Saxo Bank und neon kannst du ebenfalls einen Sparplan mit einem Fixbetrag einrichten. Doch können bei diesen beiden Anbietern keine Bruchteile (Fractional Trading) investiert werden, womit jeweils ein Restbetrag übrigbleibt, welcher dann für die nächste Tranche bereitsteht.
Anbieter | Gebühren pro Sparplan-Rate | Positive Besonderheiten |
Interactive Brokers | 0,05%, mind. 1.50 CHF / 1.25€ / 1.70$ | Fractional Trading, keine Stempelsteuer |
neon | Pauschal 0,5% | Ausgewählte ETFs ohne Kaufprovision |
Saxo Bank | Pauschal 0,0% | Alle Sparplan-ETFs (>100) ohne Kaufprovision, mehrere ETFs in einem Sparplan möglich |
Swissquote | ab 3 CHF bei Raten ≤500 CHF | Fractional Trading |
Yuh | Pauschal 0,5% | Fractional Trading, ausgewählte ETFs ohne Kaufprovision |
Nachfolgend haben wir bei den Anbietern Saxo Bank, Interactive Brokers, Yuh und neon einen ETF-Sparplan eingerichtet. Dabei haben wir jeweils einen oder mehrere unserer Gewinner-ETFs aus den Jahren 2024 oder 2025 ausgewählt: Ein Kinderspiel, das in wenigen Sekunden erledigt ist und dir automatische Investments über viele Jahre sichern kann!
Diese einfache und flexible Variante dürfte für viele die bevorzugte Wahl sein. Voraussetzung sind dabei geringe oder – wie bei der Saxo Bank seit 2025 – gar keine Kaufgebühren auf sparplanfähige ETFs. Wichtig ist auch, dass dein Wunsch-ETF überhaupt im Sparplan verfügbar ist. Unsere Erfahrung bei den untersuchten Anbietern zeigt, dass das Angebot an sparplanfähigen ETFs teilweise noch eingeschränkt ist – jedoch sind bei allen bereits attraktive ETFs für Sparpläne verfügbar. Anbieter mit dem Feature «Fractional Trading» sorgen zudem dafür, dass der volle Sparbetrag investiert wird – ganz ohne Restbeträge.
Ist dir eine solche Sparplan-Lösung noch nicht komfortabel genug? Ja dann dürfte Variante 3 im nächsten Kapitel genau das Richtige für dich sein.
Anbieter solcher «Rundum-Sorglos-Pakete» sind meist sogenannte Robo-Advisors. Ihr entscheidender Vorteil gegenüber der zuvor beschriebenen Variante 2: Du investierst nicht nur regelmässig und automatisiert in einzelne ETFs, sondern in ein ganzes Anlageportfolio – bestehend aus mehreren ETFs oder Indexfonds und, je nach Strategie, verteilt auf klassische Anlageklassen wie Aktien und Obligationen sowie alternative Investments wie Immobilien, Rohstoffe oder Kryptowährungen.
Bezüglich des Preismodells unterscheiden sich Robo-Advisors deutlich von den zuvor beschriebenen Sparplänen. Denn die Gebühren fallen in der Regel nicht pro Trade an, sondern in Form von Verwaltungs- und Depotgebühren basierend auf dem investierten Vermögen. Wir setzen die diesbezügliche «Schmerzgrenze» bei 0,5% p.a. an, womit ein Grossteil der Anbieter nicht mithalten kann.
Die Zusammensetzung eines solchen Sparplan-Portfolios hängt im Wesentlichen von deinem Risikoprofil ab und gilt – einmal definiert – bei jeder Investition bis auf Widerruf oder Änderung deiner Anlagestrategie. Das heisst, bei jeder Überweisung wird dein Portfolio regelbasiert aufgestockt. Überweist du hingegen kein Geld, wird auch nichts investiert. Du bist also auch bei einem Robo-Advisor nicht verpflichtet, regelmässig zu investieren.
Unsere drei Robo-Advisor Kooperationspartner findependent, Selma und clevercircles bieten nicht nur kostengünstige Sparpläne bereits ab 100 CHF an, sondern auch ein passives Anlageuniversum mit ETFs und/oder Indexfonds. Neben diesen beiden Muss-Kriterien (für uns) sind sie recht unterschiedlich positioniert. In diesen Steckbriefen (inkl. Aktionscodes) haben wir ihre wichtigsten Merkmale zusammengefasst.
Während beim privaten Investieren das Do-it-yourself-Portfolio nach wie vor populär ist, drängt sich beim 3a-Vorsorgesparen automatisches Investieren in ein ganzes Anlageportfolio geradezu auf. Gründe hierfür sind die gut planbaren, staatlich vorgegebenen Maximalbeträge pro Jahr, die du beispielsweise in monatliche Raten stückeln kannst, der je nach Alter oft lange Anlagehorizont sowie natürlich die Steuervorteile.
Toni und Stefan halten mehrere 3a-Wertschriftendepots bei der digitalen Vorsorgepionierin VIAC (vgl. Review mit Bonusangebot) und besparen diese regelmässig seit deren Gründung im Jahr 2015. Die vergleichsweisen tiefen Gebühren von Viac belaufen sich je nach Anlagesumme und Aktienanteil auf 0.00% bis 0.44%.
Inzwischen gibt es zahlreiche digitale 3a-Angebote auf dem Markt. Ebenfalls zu den günstigeren Anbietern von 3a-Lösungen gehört die Smartphone-Bank Yuh, welche für alle ihre passiven Swisscanto-Anlagelösungen pauschal 0,5% Gebühren pro Jahr verlangt. Mehr dazu erfährst du in unserem Yuh Review inkl. Starbonus von 50 CHF.
Bei dieser Variante handelt es sich um den Goldstandard unter den Sparplänen – mehr Komfort geht nicht! Mit buchstäblich einem Klick investierst du in ein auf deine Bedürfnisse zugeschnittenes Portfolio, bestehend aus klassischen Anlageklassen wie Aktien und Obligationen sowie optionalen alternativen Investments wie Immobilien oder Rohstoffe.
Neben dem 3a-Vorsorgesparen dürfte diese Variante auch beim freien bzw. nicht staatlich regulierten Vermögensaubau erste Wahl sein, wenn du
Egal, ob beim freien Sparen oder bei der reglementierten 3a-Vorsorge: Ein ETF-Sparplan Schweiz kann dein grösster Helfer beim Vermögensaufbau sein! Aber nicht nur dies: Mit der Strategie des regelmässigen Investierens profitierst du auch optimal vom mächtigen Zinseszinseffekt, insbesondere, wenn du in thesaurierende ETFs investierst – also ETFs, bei denen die Dividenden laufend reinvestiert werden.
Einmal eingerichtet und regelmässig mit Geld «gefüttert», leisten dir Sparpläne über viele Jahre treue Dienste. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass du einen Dauerauftrag bei deiner Hausbank einrichtest, womit beispielsweise monatlich eine fixe Summe auf dein Wertschriftendepot überwiesen wird.
Je nach deinen Präferenzen stehen dir drei Sparplan-Varianten mit verschiedenen Leveln punkto Komfort und Flexibilität zur Auswahl. Mit Flexibilität ist gemeint, wie leicht und rasch du dein Investment anpassen kannst – zum Beispiel die Sparrate verändern, Anteile wieder verkaufen oder neue ETFs hinzufügen.
Sparplan Variante 1: Manuelle ETF-Trades
Sparplan-Variante 2: Automatische ETF-Trades
Sparplan-Variante 3: Automatische Trades in ein gesamtes Anlageportfolio
Informative Steckbriefe inkl. attraktive Bonusangebote zu allen in diesem Artikel erwähnten Anbietern von Sparplänen findest du auf unserer Empfehlungsseite.
2025-08-18: Umfassende Aktualisierung inkl. Aufnahme der neuen provisionsfreien ETF-Sparpläne von Saxo Bank.
2024-11-19: Neue Sparpläne von Swissquote erläutert.
2024-07-26: Hinweis, dass die Neobanken Yuh und neon im Sparplan auch provisionsfreie ETFs anbieten.
2024-06-10 Smartphone-Bank neon ebenfalls der Sparplan Variante 2 zugefügt, da neon neu automatisierte Sparpläne anbietet.
Haftungsausschluss: Investieren birgt Verlustrisiken. Du musst selbst entscheiden, ob du diese Risiken tragen möchtest oder nicht.
Irrtum vorbehalten: Wir haben diesen Artikel über den ETF-Sparplan Schweiz nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Unser Ziel ist es, dir als Privatanleger:in möglichst objektive und aussagekräftige Informationen rund ums Thema Finanzen zu liefern. Sollten uns dennoch Fehler unterlaufen sein, sind wichtige Aspekte vergessen gegangen und/oder nicht mehr aktuell, so sind wir dir für entsprechende Hinweise dankbar.
Gebühren runter, Funktionen rauf: Nach einer umfassenden Neuausrichtung verzichtet die Saxo Bank jetzt auf Depotgebühren und bietet erstmals alle ETF-Sparpläne ohne Kaufprovisionen an.
Entdecke, wie die Plattform mit attraktiven Konditionen, modernen Handelslösungen und Schweizer Regulierung überzeugt – und wo sie noch Luft nach oben hat. Zudem vergleichen wir die aufstrebende Saxo Bank mit der etablierten Schweizer Marktführerin Swissquote und zeigen auf, welche Plattform sich für wen am besten eignet.
Dies und noch viel mehr erfährst du in diesem grossen Review – fundiert und basierend auf unseren Saxo Bank Erfahrungen.
Kurz & bündig
Mit substanziellem Gebührenabbau und neuen Funktionen wie ETF-Sparplänen ohne Kaufprovisionen positioniert sich Saxo Bank neu – für die smarte ETF-Investorin ebenso wie für den aktiven Trader. Die wichtigsten Punkte im Überblick:
Unsere Saxo Bank Erfahrungen zeigen: Wer eine kosteneffiziente, regulierte Schweizer Plattform sucht – mit Fokus auf langfristiges Investieren und flexibles Trading – findet hier eine überzeugende Lösung.
🎁 Über unseren Partnerlink kannst du ein Konto eröffnen und dir einen Startbonus im Wert von 200 CHF sichern.
Contents
Wenn dich unsere Saxo Bank Erfahrungen überzeugen, kannst du jetzt von diesem grosszügigen Angebot profitieren – und gleichzeitig unseren Blog unterstützen:
Mit einem Klick auf die Anzeige unten kannst du dir ein kostenloses Anlagekonto bei der Saxo Bank eröffnen inkl. CHF 200 Handelsgebühren geschenkt!
📋Teilnahmebedingungen:
🔍 Transparenzhinweis:
Wir empfehlen ausschliesslich Produkte, die wir selbst getestet haben und von deren Qualität wir überzeugt sind. Wenn du über unseren Partnerlink ein Konto eröffnest, erhalten wir eine Provision – für dich entstehen dadurch keine zusätzlichen Kosten
Wer unseren Blog kennt, der weiss, dass wir die passive, kostengünstige, breit diversifizierte «Buy and Hold»-Anlagestrategie befolgen. Wir sind überzeugt, dass eine solche Strategie am besten mit ETFs umgesetzt werden kann. Deshalb beurteilen wir den Anbieter in diesem Review über unsere Saxo Bank Erfahrungen primär aus der Sicht eines passiven ETF-Investors.
Die Saxo Bank wurde 1992 in Kopenhagen (Dänemark) gegründet und zählt heute zu den führenden Online-Brokern Europas mit internationaler Ausrichtung. Weltweit betreut sie über 1,2 Millionen Kundinnen und Kunden mit einem verwalteten Vermögen von über 100 Milliarden CHF in mehr als 170 Ländern (Stand 2025).
Eine Besonderheit: Saxo kombiniert den Zugang zu globalen Märkten mit einer lokal regulierten Infrastruktur.
Konkret für Schweizer Anleger:innen heisst das: Die Saxo Bank (Schweiz) AG ist ein rechtlich eigenständiges Tochterunternehmen mit Sitz in Zürich und verfügt über eine Banklizenz der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA. Zudem wurde Saxo im Jahr 2023 als systemrelevantes Finanzinstitut (SIFI) eingestuft.
Saxo betreibt in der Schweiz keine Filialen – der gesamte Service läuft digital ab. Das Angebot richtet sich primär an selbstentscheidende Anleger:innen, die Wert auf tiefe Gebühren und professionelle Handelsmöglichkeiten legen.
Saxo wurde in der Vergangenheit mehrfach ausgezeichnet, u.a. für ihre Handelsplattformen, Innovationskraft und ihren Kundenservice.
Die Sicherheit des investierten Kapitals ist für Anleger:innen zentral – besonders bei rein digitalen Anbietern. Die gute Nachricht: Saxo erfüllt sowohl regulatorisch als auch technisch hohe Sicherheitsstandards.
Konkret zeigen sich diese Standards für Schweizer Anleger:innen in drei zentralen Bereichen:
Je nach investiertem Vermögen werden Kundinnen und Kunden der Saxo Bank automatisch einem der drei Kontomodelle «Classic», «Platinum» oder «VIP» zugewiesen. Während bei «Classic» keine Mindesteinlage erforderlich ist, beträgt sie bei «Platinum» 250’000 CHF und bei «VIP» 1 Mio. CHF.
Getreu dem Motto «Wer hat, dem wird gegeben» profitierst du bei den beiden Premium-Modellen von Vorzugskonditionen in Bezug auf Preise und Serviceleistungen – vereinfacht dargestellt:
Aber Achtung: Ein Upgrade in eine höhere Stufe gilt jeweils nur für ein Jahr – und hängt nicht nur von der Höhe deiner Einlage ab, sondern vor allem davon, wie viele Punkte du durch Trades & Co. sammelst.
Konkret: Je häufiger du handelst und je höher dein Handelsvolumen ist, desto mehr Punkte gibt’s.
Das bedeutet auch: Überzeugte Buy-and-Hold-Anleger:innen, die naturgemäss selten handeln, werden wohl kaum in den Genuss der Privilegien von «Platinum» oder «VIP» kommen.
Mehr zum Punkteprogramm «Saxo Rewards» findest du hier.
Bisher empfanden wir die Saxo Bank aufgrund der vergleichsweise hohen Preise als wenig attraktiv. Mit dem neuen Gebührenmodell – insbesondere der Abschaffung der Depotgebühren per 1. Februar 2025 – hat sich das jedoch grundlegend geändert: Saxo bietet nun wirklich konkurrenzfähige Konditionen.
Zwar sehen wir ausländische Anbieter ohne Schweizer Banklizenz, wie DEGIRO oder Interactive Brokers, preislich nach wie vor vorne – nicht zuletzt, weil sie von der eidgenössischen Stempelsteuer befreit sind. Unter den in der Schweiz regulierten Anbietern hat sich Saxo hingegen dank ihres neuen Gebührenmodells definitiv als potenzielle Preis-/Leistungssiegerin positioniert.
Im Folgenden werfen wir einen genaueren Blick auf die wichtigsten Preisschilder der drei Kontomodelle.
Jahr für Jahr bis zu 100 CHF Depotgebühren plus MWST hinblättern, unabhängig davon, ob gehandelt wird oder nicht? Das war einmal! Saxo hat diese Fixkosten für alle ihre Kontomodelle abgeschafft und dürfte so auch für preisbewusste Anleger:innen erstmals richtig interessant werden.
Ausserdem verrechnet Saxo Bank keine Inaktivitätsgebühren.
Die Handelsprovisionen oder Kommissionen bei Saxo hängen vom Kontomodell ab – und dieses richtet sich nach deinem investierten Vermögen und anderen Faktoren, insbesondere Handelshäufigkeit und Handelsvolumen (vgl. Kapitel über die Kontomodelle oben). Aktuell gelten folgende Konditionen:
Mindestgebühren wie Classic, jedoch tiefere Courtagen von 0,05%. Preisbeispiel: 5 CHF Kommission bei einem Trade im Wert von 10’000 CHF
Mindestgebühren wie Classic, jedoch tiefere Courtagen von 0,03%. Preisbeispiel: 3 CHF Kommission bei einem Trade im Wert von 10’000 CHF
Erfreulich: Bei regelmässigen Investitionen mittels eines ETF-Sparplans («AutoInvest») erhebt Saxo keine Courtagen, und zwar unabhängig davon, wie hoch deine Tranche ist. Auf die Funktionsweise der Sparpläne von Saxo gehen wir später noch detailliert ein.
Die oben angegebenen Courtagen beziehen sich auf die von Saxo erhobenen Handelsprovisionen für die Ausführung der Trades. Zusätzlich fallen pro Transaktion allfällige Währungswechselgebühren (vgl. nächstes Kapitel) sowie die eidgenössische Stempelabgabe an:
Währungswechselgebühren entstehen bei Saxo immer dann, wenn du in einer anderen Währung handelst, als du auf dem Konto verfügbar hast – also z. B. mit US-Aktien tradest, aber nur CHF auf deinem Konto liegen. In diesem Fall wird automatisch ein Währungsumtausch ausgelöst – dabei fällt eine Umrechnungsgebühr von 0,25% auf den Betrag an, der gewechselt werden muss. Diese Marge gilt einheitlich für alle Kontomodelle (Classic, Platinum, VIP).
Um diese Gebühren möglichst gering zu halten, lohnt es sich, Fremdwährungskonten einzurichten – wie das funktioniert, zeigen wir weiter unten im Review.
Wer seine Renditechancen steigern möchte, kann bei Saxo einen Lombardkredit nutzen und bestehende Wertschriften als Sicherheit hinterlegen. Die aktuellen Zinssätze sind nach Kontomodell abgestuft und werden laufend aktualisiert. Sie erscheinen uns im Schweizer Vergleich attraktiv. Mehr zu Funktionsweise und Risiken von Lombardkrediten erfährst du in unserem Beitrag «Lombardkredit beim ETF-Kauf: Booster für deine Eigenkapitalrendite oder Spiel mit dem Feuer?».
Ab dem Steuerjahr 2025 stellt Saxo allen Kunden die Steuerauszüge kostenlos elektronisch über den Posteingang der Plattform zur Verfügung. Die Zustellung des E-Steuerauszuges erfolgt jeweils spätestens bis Ende März des Folgejahres.
Saxo stellt ihren Kunden eine moderne und vielseitige Handelsumgebung zur Verfügung, die je nach Bedarf auf Desktop und mobil genutzt werden kann. Nachfolgend stellen wir die drei Hauptplattformen mit unterschiedlichem Funktionsumfang vor:
Alle Plattformen sind kostenlos und für die Schweizer Kundschaft in den drei Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch verfügbar.
Die Plattform für den raschen Einstieg – webbasiert am Desktop oder als App auf iOS- und Android-Geräten nutzbar. Sie bietet eine einfache, übersichtliche Bedienung und eignet sich besonders für Privatanleger:innen, die unkompliziert in Aktien, ETFs (mit oder ohne Sparplan) und andere Anlageklassen investieren möchten.
Die Plattform richtet sich besonders an Personen mit dem Anspruch, aktiv zu handeln und ist ebenfalls webbasiert für den Desktop als auch als App verfügbar. Sie bietet eine breite Auswahl an Instrumenten sowie erweiterte Analyse- und Orderfunktionen. Der Handel mit ETFs, Aktien, Anleihen und Investmentfonds ist standardmässig möglich.
Für komplexere Produkte wie Forex, CFDs oder Futures ist ein zusätzlicher Angemessenheitstest erforderlich – dieser lässt sich direkt online durchführen.
Die professionelle Desktop-Anwendung für aktive Traderinnen und Trader mit hohem Investitionsvolumen und ebensolchen Ansprüchen an Performance, Anpassbarkeit und umfangreiche Tools. Ideal auch für Multi-Screening.
SaxoTraderPRO ist die einzige Plattform, die ausschliesslich als Software zum Download erhältlich ist – eine App-Version gibt es nicht.
Käufe lassen sich auf allen drei Plattformen reibungslos abwickeln und werden konsistent angezeigt. Unser erster Testkauf: 25 Anteile des iShares Core MSCI EM IMI UCITS ETF (Acc) – direkt aus unserer Watchlist, in der wir alle Siegerprodukte unseres ETF-Vergleichs 2025 gesammelt haben. Getätigt haben wir den Kauf über die SaxoInvestor-App (siehe Screenshots oben im Gebührenkapitel); die Position wird selbstverständlich auch in SaxoTraderGO angezeigt:
Ein kleiner, aber praxisrelevanter Kritikpunkt: Beim Kauf von Wertpapieren in Fremdwährungen zeigt Saxo keinen ungefähren Gegenwert in Schweizer Franken an. Gerade bei weniger geläufigen Währungen wie dem japanischen Yen ist es dadurch schwierig abzuschätzen, ob das vorhandene Guthaben für den Kauf reicht. Eine automatische Anzeige des CHF-Betrags würde hier für mehr Transparenz sorgen und die Kaufentscheidung deutlich vereinfachen.
Saxo bietet mit ihren drei Plattformen massgeschneiderte Lösungen – für die smarte, regelbasierte Investorin bis zum aktiven Heavy-Trader (oder umgekehrt).
Aus unserer Sicht als «Buy and Hold»-Anleger ist SaxoInvestor die überzeugendste Wahl, da diese Plattform eine gelungene Kombination aus nützlichem Funktionsumfang (inkl. ETF-Sparpläne) und benutzerfreundlicher Bedienung bietet.
Wer hingegen mit komplexen Produkten handeln möchte oder einfach noch mehr Funktionen und Auswertungen wünscht, z.B. um Stock Picking und Market Timing zu betreiben, ist mit SaxoTraderGO oder SaxoTraderPRO definitiv besser bedient.
Die Saxo Bank bietet Zugang zu einem breiten Anlageuniversum: Über 7’400 ETFs und rund 23’000 Einzelaktien sind an mehr als 50 globalen Börsen handelbar – darunter auch an der Schweizer Börse SIX.
Wenig überraschend: Alle von uns gekürten Sieger ETFs aus unserem Review «Beste ETFs Schweiz und global» sind gemäss unseren Saxo Bank Erfahrungen ebenfalls verfügbar.
Ergänzt wird das Basisangebot durch Anleihen, Investmentfonds und Krypto-ETPs.
Wer darüber hinaus in Marginprodukte investieren möchte, findet bei Saxo ebenfalls eine grosse Auswahl: Dazu zählen börsengehandelte Optionen und Futures, Devisen, Devisenoptionen und Krypto-Devisen, CFDs sowie Rohstoffe.
Diese komplexeren Produkte werden allerdings erst nach einer zusätzlichen Eignungsprüfung freigeschaltet.
Wenn du regelmässig in Fremdwährungen handelst, lohnt sich ein Fremdwährungskonto – denn so vermeidest du wiederholte Währungswechsel und sparst Gebühren. Bei Saxo kannst du neben der Referenzwährung CHF zusätzliche Währungskonten (sogenannte Unterkonten mit eigener IBAN) einrichten. Diese müssen für jede gewünschte Währung jedoch einzeln aktiviert werden.
Knackpunkt: Wie der telefonische Support auf unsere Nachfrage bestätigte, lassen sich Währungswechselgebühren vermeiden, wenn Käufe in Fremdwährung gezielt über das passende Unterkonto erfolgen. Dieses muss nicht nur zuvor manuell eingerichtet werden, sondern auch mit genügend Barmitteln ausgestattet sein – denn eine automatische Verrechnung mit dem CHF-Hauptkonto findet nicht statt.
Mit AutoInvest bietet Saxo eine einfache und provisionsfreie Möglichkeit, regelmässig in ETFs zu investieren. Besonders positiv aufgefallen ist uns, dass mehrere ETFs gleichzeitig bespart werden können, was eine breite Diversifikation erlaubt – ganz ohne Kaufgebühren.
Die Ausführung erfolgt jeweils am 5. des Monats, was die Planbarkeit erhöht, aber die Flexibilität einschränkt. Investiert werden nur ganze ETF-Anteile, d.h. kein Fractional Trading. Dadurch kann es vorkommen, dass bei kleinen Sparbeträgen oder wertmässig teuren ETFs ein relativ hoher Restbetrag uninvestiert bleibt. Dieser wird jedoch automatisch für den Folgemonat reserviert.
Wichtig: Jeder Sparplan wird über ein separates Unterkonto mit eigener IBAN geführt. Einzahlungen sollten idealerweise per Dauerauftrag von einem externen Konto (z.B. deiner Hausbank) erfolgen, da keine automatische Abbuchung vom Hauptkonto bei Saxo möglich ist. Diese Besonderheit wurde uns auf Nachfrage vom telefonischen Support der Saxo Bank bestätigt.
Für Sparpläne von Saxo stehen derzeit ETFs von iShares und Amundi zur Auswahl – zwei renommierte Anbieter, auch wenn die Produktpalette noch ausbaufähig ist. Die aktuell sparplanfähigen ETFs bei Saxo Bank findest du hier.
Trotz der genannten Schwachpunkte erachten wir AutoInvest insgesamt als gelungenen Einstieg ins regelmässige Investieren – zumal Saxo auf die üblichen Handelsprovisionen verzichtet.
Optional kannst du bei Saxo das Verleihen deiner Wertschriften direkt über die Plattform aktivieren und dir so ein passives Einkommen sichern.
Der Deal: 50% der Erträge erhältst du, die andere Hälfte behält die Bank. Dabei wird sichergestellt, dass hochwertige Sicherheiten im Gegenwert von mindestens 102% auf einem separaten Schweizer Depot hinterlegt sind.
Wichtig: Deine Handelsfreiheit bleibt uneingeschränkt – du kannst deine Wertschriften jederzeit wie gewohnt kaufen oder verkaufen.
Bei Saxo Bank stehen dir fünf Support-Kanäle zur Verfügung:
Gemäss unseren Saxo Bank Erfahrungen ist der Support insgesamt sehr solide aufgestellt und bietet für unterschiedliche Anliegen passende Kanäle – von schnellen Antworten via Chatbot bis hin zu persönlicher Beratung am Telefon. Besonders positiv fiel uns der kompetente deutschsprachige Telefonsupport auf. Auch wenn der Chatbot bei komplexeren Fragen noch Verbesserungspotenzial hat, überzeugt die Kombination aus Hilfedokumentation, Videos, persönlichem Support und strukturiertem Ticketsystem mit einer guten Erreichbarkeit und klarer Ausrichtung auf Kundenzufriedenheit.
Die Kontoeröffnung bei Saxo läuft komplett digital – und mit einem Bonus obendrauf.
Wichtig: Eröffne dein Konto über unseren Partnerlink, um bis zu 200 CHF Handelsgebühren zu sparen.
Halte für den Prozess dein Smartphone, einen gültigen Pass oder eine ID sowie ein paar Minuten Zeit bereit. Danach geht’s Schritt für Schritt weiter:
In dieser Übersicht vergleichen wir die Herausforderin Saxo mit der etablierten Marktführerin Swissquote – zwei Schweizer Anbieter mit unterschiedlichem Fokus: Saxo auf Investieren und Trading, Swissquote als umfassender Komplettanbieter mit zusätzlichen Bankdienstleistungen wie Karten und Zahlungsverkehr.
Saxo | Swissquote | |
CH-Banklizenz | Ja | Ja |
Einlagensicherung | Bis 100’000 CHF | Bis 100’000 CHF |
Produktangebot | Fokus auf Investieren und Trading | Sehr breit (alles aus einer Hand: Trading, Karten, Zahlungen, etc.) |
Depotgebühren | Keine | CHF 60 – 200 pro Jahr (gestaffelt nach Depotwert) |
Handelsgebühren Preisbeispiele für ETF-Trades: 10’000 CHF an CH-Börse 10’000 USD an US-Börse | 3 – 8 CHF* 3 – 8 USD* | 9 CHF** 30 USD |
Währungswechsel | 0,25% | 0,95% |
Sparpläne | Ohne Kaufgebühren | Mit Kaufgebühren ab 3 CHF |
Bruchstückhandel (Fractional Trading) | Nein | Ja |
Saxo bietet insgesamt deutlich tiefere Gebühren und richtet sich an Anlegerinnen und Anleger mit Fokus auf Investieren und aktives Trading.
Swissquote überzeugt als etablierter Komplettanbieter mit innovativen Features wie Fractional Trading und einem besonders breiten Angebot – von der Geldanlage über Karten bis hin zu umfassenden Bankdienstleistungen.
Beide Plattformen garantieren hohe Sicherheit, verlässliche Regulierung und kompetenten Support. Welche besser passt, hängt von deinen individuellen Anforderungen und Zielen ab.
Saxo hat sich mit ihrem überarbeiteten Gebührenmodell ohne laufende Kosten und einem klaren Fokus auf digitalisiertes, selbstbestimmtes Investieren als ernstzunehmender Player unter den Schweizer Online-Brokern etabliert.
Gemäss unseren Saxo Bank Erfahrungen und als passive ETF-Anleger stechen für uns folgende Punkte besonders positiv hervor:
Natürlich gibt es auch Verbesserungspotenzial – diese sind uns insbesondere im Zusammenhang mit dem Sparplan (AutoInvest) aufgefallen: So löblich der Verzicht auf Kaufprovisionen auch ist, die technische Umsetzung wirkt im Detail noch ausbaufähig: keine automatische Belastung des Hauptkontos, kein Bruchstückhandel und keine flexiblen Ausführungsintervalle.
Unsere Saxo Bank Erfahrungen zeigen: Die Plattform eignet sich sehr gut für Anleger:innen, die regelmässig, langfristig und kosteneffizient in ETFs investieren möchten – und dabei auf einen in der Schweiz regulierten Anbieter setzen.
Gerade für passive Investor:innen mit einer Buy-and-Hold-Strategie ist das Gesamtpaket überzeugend: Die Kombination aus regulatorischer Sicherheit, provisionsfreien ETF-Sparplänen und modernen Plattformen ergibt ein starkes Angebot.
Auch aktive Trader:innen dürften Saxo mit Blick auf das breite Produktuniversum und die professionellen Tools spannend finden – dieser Bereich war jedoch nicht Teil unseres Tests.
Um auf die im Titel aufgeworfene Frage zurückzukommen: Verdient Saxo nach dem Gebührenstreichkonzert den Titel «Bester Schweizer Broker»? Für viele langfristige ETF-Anleger:innen dürfte die Antwort klar Ja lauten. Das neue Gebührenmodell, kombiniert mit einem breiten Produktangebot, moderner Technologie und Schweizer Regulierung, macht Saxo derzeit zu einem der attraktivsten Broker am Markt.
Und das Beste zum Schluss: Wer jetzt über unseren Partnerlink in der untenstehenden Anzeige ein kostenloses Anlagekonto eröffnet, erhält 200 CHF Handelsgebühren – ein attraktiver Bonus zum Einstieg.
2025-07-24: Präzisiert, dass ein Upgrade auf die Kontomodelle «Platinum» und «VIP» jeweils auf ein Jahr befristet ist und nicht nur von der Höhe der Einlage abhängt, sondern auch von anderen Faktoren wie Handelshäufigkeit und Handelsvolumen.
Haftungsausschluss: Investieren birgt Verlustrisiken. Du musst selbst entscheiden, ob du diese Risiken tragen möchtest oder nicht.
Irrtum vorbehalten: Wir haben diesen Artikel über unsere Saxo Bank Erfahrungen nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Unser Ziel ist es, dir als Privatanleger:in möglichst objektive und aussagekräftige Informationen rund ums Thema Finanzen zu liefern. Sollten uns dennoch Fehler unterlaufen sein, sind wichtige Aspekte vergessen gegangen und/oder nicht mehr aktuell, so sind wir dir für entsprechende Hinweise dankbar.
Transparenzhinweis: Wir sind von dem Angebot der aufstrebenden Schweizer Online-Bank überzeugt und haben daher eine provisionsbasierte Kooperation mit der Saxo Bank abgeschlossen. Unsere Einschätzungen bleiben dennoch unabhängig und basieren auf eigenen Erfahrungen sowie objektiven Kriterien.
Starke Kursrückgänge lösen oft genau das aus, was an der Börse besonders gefährlich ist: emotionales Handeln. Angst, Unsicherheit und der Drang, etwas zu tun, sind natürliche Reaktionen – führen jedoch selten zu klugen Anlageentscheiden.
In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie wir in der letzten Korrekturphase vorgegangen sind, welche Überlegungen uns dabei geleitet haben – und in welchen zwei Situationen ein Verkauf dennoch notwendig sein kann.
Ausserdem werfen wir einen Blick zurück: Welche Muster sich in früheren Börsencrashs gezeigt haben – und wie du dieses Wissen für künftige Anlageentscheidungen nutzen kannst.
Kurz & bündig
Contents
Die Finanzmärkte bleiben wohl noch auf längere Sicht volatil. Die Rückkehr von Donald Trump ins Weisse Haus, geopolitische Spannungen sowie wirtschaftspolitische Unsicherheiten in den USA und China verstärken die Nervosität vieler Anlegerinnen und Anleger spürbar. Die Märkte reagieren darauf mit heftigen Ausschlägen – mal nach unten, mal mit kurzlebigen Erholungen.
In solchen Phasen stellen sich viele die Frage: Ist das noch Teil des normalen Börsengeschehens – oder erleben wir gerade eine echte Zeitenwende?
Auch wir spüren, wie politische Unsicherheit das Bedürfnis nach Kontrolle auslöst – und damit die Versuchung, im Portfolio aktiv zu werden. Doch gerade jetzt zeigt sich, wie wichtig es ist, Finanzentscheide nicht aus dem Bauch heraus zu treffen. Nicht jeder Rückgang verlangt nach einer Reaktion – aber manche Umbrüche können ein strategisches Umdenken notwendig machen.
Wir gehen später noch auf die verschiedenen Handelsoptionen bei einem Börsencrash ein. Eines vorweg ist jedoch glasklar: Wer in der Krise überhastet verkauft, den Erlös an der Seitenlinie parkiert und erst wieder einsteigt, wenn sich die Börse erholt hat, riskiert spürbare Verluste im Portfolio. Die nachfolgende Grafik zeigt, wie stark sich das auswirken kann.
Wenn die Börsen fallen, steigt der Puls. Das Gefühl, jetzt etwas tun zu müssen, ist tief in uns verankert – evolutionär gesehen war schnelle Reaktion oft überlebenswichtig. Doch an der Börse ist genau dieser Reflex problematisch: Wer sich von Angst oder kurzfristigen Schlagzeilen treiben lässt, trifft selten gute Entscheide.
Typische emotionale Reaktionen in solchen Phasen sind:
Diese psychologischen Fallen sind keine Schwäche – sie betreffen uns alle, auch erfahrene Anlageprofis. Deshalb ist es so wichtig, sich ihrer bewusst zu sein und klare Prinzipien im Umgang mit Marktschwankungen zu haben. Genau das war auch unser Leitfaden in der aktuellen Phase: zuerst beobachten, dann nachdenken – und erst danach, falls überhaupt nötig, handeln.
Ein kühler Kopf zahlt sich an der Börse fast immer aus – emotionales Handeln hingegen leider sehr selten.
Der Exit-Schritt, der meist aus der Angst heraus erfolgt – aber in bestimmten Fällen durchaus berechtigt sein kann. Grundsätzlich sehen wir zwei legitime Verkaufsgründe:
Wer kurzfristig auf Kapital angewiesen ist oder merkt, dass das eigene Risikoprofil nicht mehr zur Lebenssituation passt, kann über einen (Teil-)Verkauf nachdenken. Allerdings zeigt sich in solchen Fällen oft ein strategisches Versäumnis: Wer auf Aktienanlagen setzt, sollte über einen ausreichend langen Anlagehorizont verfügen – idealerweise zehn Jahre oder mehr. Denn die Vergangenheit zeigt, dass sich Börsenkurse über längere Zeiträume immer wieder erholen. Wer mitten in einer Korrektur verkaufen muss, weil das Geld bald gebraucht wird, hat sein Portfolio nicht sauber mit seinen Bedürfnissen abgestimmt.
Ein weiterer Grund für einen Verkauf ist tiefes Misstrauen gegenüber den Kapitalmärkten an sich. Wer davon überzeugt ist, dass der Kapitalismus langfristig scheitert oder freie Märkte strukturell vor dem Aus stehen, muss seine Anlagestrategie grundsätzlich hinterfragen. In diesem Fall ist nicht ein Kursrückgang das Problem, sondern das Vertrauen in das gesamte System.
Egal aus welchem Grund: Ein Verkaufsentscheid sollte nie aus einem Bauchgefühl heraus getroffen werden, sondern auf einer fundierten Einschätzung basieren – nüchtern, strategisch und professionell.
Die wohl häufigste – und oft auch sinnvollste – Strategie: nichts tun. Wer ein breit diversifiziertes Portfolio hat, das zur eigenen Risikofähigkeit und Risikobereitschaft passt, kann vorübergehende Rückgänge in der Regel gut aushalten. Historisch gesehen haben sich die Märkte nach Krisen oft schneller erholt, als viele erwartet hätten. Geduld zahlt sich also in den meisten Fällen aus – vorausgesetzt, man hat die Nerven dazu.
Zum Nichtstun gehört übrigens auch, den laufenden Sparplan nicht zu unterbrechen, sondern einfach weiter laufen zu lassen und sich an den günstigen Kursen zu erfreuen.
Wer in Krisenzeiten seinen Sparplan unbeirrt weiterlaufen lässt oder wie in Option 3 unten seine Investments sogar erhöht, profitiert vom Durchschnittskosteneffekt (Cost-Average-Effect). Das heisst, dank den tieferen Börsenkursen bekommst du mehr Anteile für den gleichen Betrag.
Die beiden Zitate, die oft dem Bankier Nathan Rothschild zugeschrieben werden – «Kaufe, wenn die Kanonen donnern.» und «Kaufe, wenn Blut auf den Strassen fliesst – selbst wenn es dein eigenes ist.» – bringen die Idee des antizyklischen Investierens pointiert auf den Punkt. Sie stehen sinnbildlich für die Strategie, gerade in Zeiten grösster Verunsicherung beherzt zuzukaufen.
Zukaufen während einer Marktkorrektur kann tatsächlich eine der besten Möglichkeiten sein, von Rückgängen zu profitieren – vorausgesetzt, du verfolgst eine regelbasierte Strategie.
Angenommen, du hast ein Portfolio mit einer Ziel-Allokation von 80% Aktien und 20% Liquidität. Dein gesamtes Vermögen beträgt 200’000 CHF, also:
Nun korrigiert die Börse um 20%, was dein Portfolio beeinflusst. Dein Vermögen beträgt nun nur noch 168’000 CHF, und die Aufteilung hat sich verändert:
Um deine ursprüngliche Ziel-Allokation von 80% Aktien und 20% Liquidität wiederherzustellen, musst du deinen Aktienanteil aufstocken, sodass deine Aktienposition wieder auf 80% des neuen Gesamtvermögens von neu 168’000 CHF kommt, also:
Das bedeutet, du investierst aus Mitteln des Spartopfs zusätzliche 6’400 CHF in Aktien(-ETFs), um dein Portfolio wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Dieser regelbasierte Ansatz hilft dir, in einem Marktabschwung nicht aus Angst oder Euphorie zu handeln, sondern deine ursprüngliche Strategie beizubehalten. Wenn du kontinuierlich diesen Ansatz verfolgst, kannst du von tieferen Kursen profitieren und bleibst gleichzeitig fokussiert auf deine langfristigen Ziele.
Bitte beachte, dass du beim Kauf von Aktien bzw. bei dieser Art von Rebalancing deine Liquiditätsreserve stets unangetastet lassen solltest. Eine Faustregel besagt, dass du mindestens drei Monatsausgaben als Geldpuffer für kurzfristige Engpässe oder unerwartete Ausgaben bereithalten solltest. Damit bleibst du jederzeit finanziell flexibel.
Nach dem Überblick über drei Handlungsoptionen auf eine Marktkorrektur – verkaufen, aussitzen oder zukaufen – möchten wir dir zeigen, wie wir beim letzten Kurssturz, verursacht durch Trumps Zollhammer, konkret vorgegangen sind Denn Theorie ist das eine. Entscheidend wird es, wenn’s echt wird.
Stefan liess sich nicht beirren und hielt an seinem langfristigen Plan fest: Bereits im Dezember 2024 – kurz vor der Eskalation des Zollstreits – startete er ergänzend zu seinem ETF-Portfolio einen neuen Sparplan über VIAC Invest in ein globales Aktienportfolio. Sein Ziel: Den stetigen Vermögensaufbau mit einem laufenden Rebalancing zu verbinden – automatisch, diszipliniert und ohne hektische Eingriffe.
Denn wenn die ursprünglich anvisierte Vermögensverteilung durch Marktbewegungen über die Zeit vom realen Portfolio abweicht, braucht es nicht zwingend manuelle Umschichtungen. Mit dem Sparplan à la VIAC Invest, findependent oder anderen günstigen Robo-Advisors lässt sich nicht nur bequem mittels eines Dauerauftrags das Vermögen aufbauen, sondern auch das Gleichgewicht im Portfolio Schritt für Schritt wiederherstellen – ganz einfach per Knopfdruck.
Zur Veranschaulichung: Der US-Aktienanteil lag etwas über dem Zielwert, weshalb er diesen im neuen Sparplan untergewichtete.
Diese Herangehensweise hat klare Vorteile: Bei fallenden Kursen bekommt Stefan dank des bereits erläuterten Cost-Average-Effect mehr Anteile für den gleichen Betrag. Gleichzeitig minimiert die «Dauerauftrag»-Methode das Risiko, grössere Summen zu einem ungünstigen Zeitpunkt zu investieren – und sorgt für emotionale Stabilität, wenn es an den Märkten stürmisch wird.
Toni setzt ebenfalls auf einen klaren Plan – geht dabei aber offensiver vor. Auch er bleibt durchgehend voll investiert und hält kein Cash für «bessere» Kurse zurück. Stattdessen nutzt er bei ausgeprägten Rücksetzern von 20%, 30% und 40% gezielt Lombardkredite, um sein bestehendes Portfolio mit zusätzlichem Kapital zu verstärken.
Sein Vorgehen folgt festen Regeln: Ein moderater, je nach Stärke der Korrektur gestaffelter Hebel (Loan-to-Value ab 20% bis max. 40%), kein unnötiges Risiko und kein Einsatz «aus dem Bauch heraus».
Dank dem allgemein tiefen Zinsniveau und den attraktiven Konditionen von Interactive Brokers – für seinen letzten Wertschriftenkredit im April 2025 bezahlte Toni lediglich 1% Zinsen – bleibt die Strategie insbesondere in Tiefzinsphasen tragfähig.
Bei breit diversifizierten ETF-Portfolios wie dem MSCI World liegt die erforderliche Sicherheitsleistung (Maintenance Margin) typischerweise bei rund 15% des gesamten Portfoliowerts – also gemessen am Marktwert aller Positionen, ohne Abzug des eingesetzten Fremdkapitals.
Tonis Strategie ist so ausgestaltet, dass selbst grössere Rückschläge – wie der rund 55-prozentige Einbruch während der Finanzkrise – keinen Margin Call ausgelöst hätten. Zwar wird Fremdkapital eingesetzt, was das Risiko grundsätzlich erhöht, doch die Belehnungsgrenzen sind bewusst konservativ gewählt. Dadurch kann Toni auch bei starken Kursschwankungen gelassen bleiben und behält die Kontrolle über seine Positionen.
In den letzten Jahren hat Toni diese Strategie bei drei markanten Rücksetzern erfolgreich angewendet: beim «Trump-Zollhammer» 2025, beim Aktienmarktrückgang 2022 und beim Corona-Crash 2020. Sobald sich die Kurse wieder alten Höchstständen annähern, veräussert Toni die zugekauften Anteile wieder und nutzt die Erlöse, um den Lombardkredit zurückzuzahlen.
Der Vorteil seiner Hebelstrategie: Sofortige Wirkung und maximale Kapitaleffizienz. Die Kehrseite: höhere Volatilität – in beide Richtungen.
Mehr über das Hebeln mit Wertschriftenkrediten und die damit verbundenen Risiken findest du in unserem Artikel «Lombardkredit beim ETF Kauf».
Abgesehen von einer Liquiditätsreserve für unerwartete Ausgaben halten weder Stefan noch Toni Liquidität zurück, um auf bessere Börsenzeitpunkte zu «warten» – denn wir glauben nicht an Market Timing, sondern an Time in the Market. Entscheidend ist nicht, den perfekten Moment zu treffen, sondern überhaupt dabei zu bleiben – mit Disziplin, System und einem klaren Plan.
So unterschiedlich unsere Wege auch sind – das zugrunde liegende Prinzip ist dasselbe: langfristig investiert zu bleiben, rational zu handeln und die Marktschwäche als Chance zu nutzen.
Bei Börsencrashs (rapide Korrektur) oder Bärenmärkten (langsamere Korrektur) fallen die Aktienkurse aufgrund des weit verbreiteten Pessimismus und der negativen Anlegerstimmung von den jüngsten Höchstständen um 20 Prozent oder mehr, bis ein neuer temporärer Tiefpunkt erreicht ist. Bei Kursabschlägen zwischen 10 und 20 Prozent spricht man von einer Börsenkorrektur.
Börsencrashs fühlen sich im Moment des Geschehens immer beängstigend an – doch sie sind nichts Neues. Wer einen Schritt zurücktritt, erkennt: Die Finanzmärkte haben in der Vergangenheit schon viele Krisen erlebt – und sich jedes Mal wieder erholt. Ein Blick in die Geschichte hilft dir, aktuelle Turbulenzen besser einzuordnen und Panikreaktionen zu vermeiden.
Der beträchtliche Zuwachs eines investierten US-Dollars im Chart oben unterstreicht die enormen Vorteile einer langfristigen Anlage. Dennoch war es alles andere als ein stetiger Anstieg in diesem superlangen Zeitraum von über 150 Jahren. So kam es zu nicht weniger als 19 Marktzusammenbrüchen, die unterschiedlich schwerwiegend waren.
Nachfolgend wollen wir auf fünf besonders spektakuläre Börsencrashs näher eingehen:
Am 12. März 2020, einen Tag nach der offiziellen Pandemie-Erklärung durch die internationale Gesundheitsbehörde WHO, brechen die Börsen weltweit ein. Der Dow Jones verliert über 10%, der grösste Tagesverlust seit dem «Schwarzen Montag» 1987. Auch in den folgenden Tagen geht es steil bergab – am 16. März fällt der US-Markt nochmals um über 12%. Und doch: Nur wenige Monate später sind viele Indizes wieder auf Vorkrisenniveau.
Den Corona Crash haben wir im Artikel «Börsencrash 2020: Was sollen Anleger jetzt tun?» ausführlich behandelt.
Ausgehend von der US-Immobilienblase (insbesondere Subprime-Markt) gerät das globale Finanzsystem ins Wanken. Nach der Lehman-Pleite im September 2008 geraten die Börsen weltweit unter Druck: Von Januar bis Oktober verlieren viele Indizes 30 bis 50%. Die USA rutschen in eine tiefe Rezession – und trotzdem folgt ab 2009 eine der längsten Börsenhausse der Geschichte.
Die Euphorie rund um neue Technologien und Internetfirmen treibt die Börsen auf Rekordhöhen – bis im Frühjahr 2000 die Realität zuschlägt. Der Nasdaq verliert allein im April fast 30%, über das Jahr gesehen sogar 39,3%. Viele Techfirmen verschwinden, doch langfristig entwickelt sich der Technologiesektor zum Wachstumsmotor.
Am 19. Oktober 1987 verliert der Dow Jones 22,6% – an einem einzigen Tag. Die Gründe: Haushaltsdefizite, Zinserhöhungen und automatisierte Verkaufsprogramme. Die Panik greift weltweit um sich. Der Schock sitzt tief, doch die schwarzen Wolken am Börsenhimmel verziehen sich allmählich: Ein Jahr später haben sich die Kurse weitgehend erholt.
Die vielleicht berühmteste Krise beginnt mit einem Kursrutsch am 24. Oktober 1929, dem «Schwarzen Donnerstag». Was folgt, ist ein massiver Ausverkauf, der zur schwersten jemals erfassten Wirtschaftskrise führt. Die Kurse stürzen global bis zu 80% ab, und es dauerte über 20 Jahre, bis sich die Märkte vollständig erholten – ein extremer Fall, der aber auch von der fehlenden wirtschaftspolitischen Reaktion geprägt war.
Krisen sind unvermeidlich – sie gehören zu den Märkten genauso wie Perioden der Stabilität und des Wachstums. Doch was zählt, ist nicht, wie oft die Märkte einbrechen, sondern wie du auf diese Rückschläge reagierst. Die Vergangenheit zeigt uns unmissverständlich, dass die Märkte sich langfristig immer wieder erholen und du nach Börsencrashs gestärkt herauskommst, wenn du ruhig bleibst, deinen Plan verfolgst und nicht in Panik gerätst.
Oder wie der legendäre Investor Warren Buffett treffend sagt: «Nur wenn die Flut zurückgeht, sieht man, wer ohne Badehose schwimmt.»
Nutze die Lehren aus vergangenen Krisen, um deinen eigenen, individuell auf deine Ziele und dein Risikoprofil abgestimmten Plan zu verfeinern. Denke daran: Die Börse ist ein Marathon, kein Sprint.
Dein erfolgreicher Weg an den Finanzmärkten beginnt mit der Überzeugung, ruhig zu bleiben – auch wenn die Märkte verrückt zu spielen drohen. Wer langfristig und überlegt handelt, gehört selbst in turbulenten Zeiten zu den Gewinnern.
Haftungsausschluss: Investieren birgt Verlustrisiken. Du musst selbst entscheiden, ob du diese Risiken tragen möchtest oder nicht.
Irrtum vorbehalten: Wir haben diesen Artikel zum Thema Börsencrash nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Unser Ziel ist es, dir als Privatanleger:in möglichst objektive und aussagekräftige Informationen rund ums Thema Finanzen zu liefern. Sollten uns dennoch Fehler unterlaufen sein, sind wichtige Aspekte vergessen gegangen und/oder nicht mehr aktuell, so sind wir dir für entsprechende Hinweise dankbar.
Ob auf Reisen oder beim Online-Shopping – Kartenzahlungen im Ausland sind oft teuer. Nicht so bei neon. Mit dem umfassenden Relaunch 2025 hat die Neobank ihr Angebot neu strukturiert: Leistungen beim beliebten Konto neon free ohne Grundgebühr wurden reduziert, gleichzeitig bieten die neuen Angebote neon plus und neon global zusätzliche Vorteile für eine intensivere Nutzung und mehr Komfort.
In diesem Review teilen wir unsere aktuellen neon Erfahrungen – vom Zahlen über Sparen bis hin zum Investieren mit ETFs, darunter auch ein besonders spannendes Exemplar ganz ohne Kaufprovision.
Kurz & bündig
neon wurde 2017 gegründet und zählt heute rund 240’000 Kundinnen und Kunden.
Die intuitive neon App bietet die wichtigsten Funktionen zum Zahlen, Sparen und Investieren.
Es stehen vier Kontomodelle zur Auswahl: neon free (kostenlos), neon plus (CHF 20/Jahr), neon global (CHF 80/Jahr) und neon metal (CHF 150/Jahr).
Das Konto ist staatlich reguliert und durch die Einlagensicherung bis CHF 100’000 geschützt.
neon free bietet eine kostenlose Kontoführung sowie günstige Wechselkursgebühren von 0,35 % bei Kartenzahlungen im Ausland.
Beim Investieren fallen keine Depot- oder Wechselgebühren an, und die Handelswährung bleibt stets CHF.
Für ETFs beträgt die Provisionsgebühr 0,5 %, was besonders bei kleineren Beträgen bis CHF 1’000 attraktiv ist.
Ausgewählte ETFs im Sparplan sind sogar provisionsfrei.
neon eignet sich für digitalaffine, kostenbewusste Personen, die ihre Finanzen einfach per Smartphone verwalten möchten.
Als Zweitkonto ist neon free besonders attraktiv, da keine laufenden Kosten anfallen.
Gib den Aktionscode neonSFB ein und erhalte bis zu CHF 100 als Trading-Guthaben.
Contents
Wenn dich das Angebot von neon überzeugt, sichere dir jetzt Trading Credits im Wert von 100 CHF. Gleichzeitig unterstützt du unseren Blog.
So profitierst du vom Bonus: Gib bei deiner Neuanmeldung unseren neon Aktionscode neonSFB ein. Überweise danach einen Betrag von mindestens 1 CHF, um dein neues neon Konto zu aktivieren. Bei erfolgreicher Aktivierung erhältst du auf deine ersten drei gebührenpflichtigen Trades während den ersten zwei Monaten Trading Credits im Wert von 100 CHF. Bitte beachte, dass dir die Gebühren nach dem Trade zuerst normal belastet und erst nach zwei Arbeitstagen wieder gutgeschrieben werden.
Starten wir jetzt aber mit unseren neon Erfahrungen.
Die Schweizer Smartphone-Bank wurde 2017 mit dem Ziel gegründet, die erste unabhängige Konto-App der Schweiz zu sein. Der Leitgedanke dahinter: unschlagbar günstig, super einfach und völlig sicher.
Hinter neon stehen die vier Gründer Jörg Sandrock, Julius Kirscheneder, Simon Youssef und Michael Noorlander. Im März 2019 erfolgte der offizielle Launch.
Mittlerweile gehört neon mit rund 240’000 Kund:innen zu den grössten Neobanken der Schweiz. Dieser Markterfolg ist umso erstaunlicher, als neon – anders als andere Mitbewerber wie Yuh oder Zak – nicht von zahlungskräftigen, etablierten Banken lanciert wurde, sondern von einer Handvoll innovativer Köpfe mit vergleichsweise kleinem Budget.
neon bietet einen attraktiven Mix an Bankservices an, die nach deinem Gusto individuell erweiterbar sind.
Die Angebotspalette von neon deckt im Wesentlichen drei finanzielle Grundfunktionen ab:
In diesem Review beleuchten wir alle drei Bereiche im Detail: Wir erklären, welche Leistungen neon bietet, beurteilen deren Nutzen – und versehen sie jeweils mit einem Preisschild. Dem Thema Investieren schenken wir – ganz im Sinne unserer Mission – besondere Aufmerksamkeit.
neon setzt mit dem umfassenden Relaunch vom Mai 2025 noch stärker als bisher auf ein nach individuellen Bedürfnissen abgestimmtes Angebot mit nicht weniger als vier verschiedenen Plänen:
Trotz aller Vielfalt: Fakt ist, dass das neue, kostenpflichtige neon plus Leistungen umfasst, die bislang im kostenlosen neon free enthalten waren:
Neu erhebt neon free eine Wechselkursgebühr von 0,35 % – im Marktvergleich weiterhin attraktiv, aber eben eine Verschlechterung gegenüber dem bisherigen, konkurrenzlosen Angebot. Auch Bargeldbezüge am Bancomaten kosten nun 2.50 CHF pro Transaktion. Doch zu letzterem bietet neon eine coole Alternative: Gratis-Bargeldbezug ist neu bei Coop, Aldi und Lidl ab einem Mindesteinkauf von 10 CHF möglich.
«neon free» dürfte dennoch der populärste Plan bleiben, da als einziger ohne Grundgebühr. Die anderen drei Angebote sind kostenpflichtig und bieten im Gegenzug mehr Service.
Weitere Details über die vier neu lancierten Pläne hat neon hier zusammengestellt.
Zu jedem der vier zuvor vorgestellten Pläne können optional noch die folgenden beiden Erweiterungen dazugekauft werden:
Für alle die bei der Kartenzahlung etwas Gutes für die Umwelt tun wollen, gibt es die Karte aus unlackiertem Kirschholz (!) oder recyceltem Plastik. Pro 500 CHF Umsatz mit der neon green-Karte pflanzt neon einen Baum. neon green ist mit allen zuvor vorgestellten Plänen kombinierbar und kostet zusätzlich 3 CHF pro Monat. Mehr zum grünen Angebot von neon findest du hier.
Seit April 2024 bietet neon das Gemeinschaftskonto neon duo an. Es lässt sich ebenfalls mit allen neon Plänen kombinieren. neon beschreibt es so:
Besonders innovativ an neon duo finden wir, dass du in der selben App sowohl das Einzel- als auch das Gemeinschaftskonto führen kannst und mit einem Wisch jederzeit die Finanzen beider Welten im Blick hast. Ein Wermutstropfen gibt es allerdings: neon bietet dieses coole Feature nicht gratis an, sondern verlangt dafür zusätzlich 3 CHF Monatsgebühr pro Person. Mehr zu neon duo erfährst du hier.
Die Zahlungsfunktionen und -konditionen dürften bei den meisten Personen bei ihrer Wahl einer (neuen) Smartphone-Bank im Vordergrund stehen.
Nachfolgend werden wir das Angebot von neon free auf die einzelnen Leistungen herunterbrechen und mit dem entsprechenden Preisschild versehen (vgl. auch Preisliste von neon).
Hinweis: Im September 2024 löste neon die bisherige Mastercard Prepaid-Karte durch eine neue Debitkarte von Mastercard ab. Die Konditionen sind die gleichen, doch wird die neue Karte noch etwas besser akzeptiert. So kann sie beispielsweise auch bei der Post eingesetzt werden. Die neue Karte erhalten alle neuen Kunden sowie alle bestehenden, deren Prepaid-Karte ersetzt werden muss.
Für alltägliche Zahlungen ist neon free eine attraktive Wahl: keine Grundgebühr, 0,35 % Wechselkursgebühr bei Kartenzahlungen im Ausland und eine benutzerfreundliche App für einfache Kontoverwaltung. Ideal für alle, die kostenbewusst unterwegs sind und nur selten Bargeld benötigen.
Wer hingegen häufig im Ausland mit Karte zahlt, gelegentlich am Bancomaten Bargeld abhebt oder den persönlichen Telefonsupport schätzt, fährt mit neon plus (CHF 20/Jahr) besser: Die Wechselkursgebühren bei Kartenzahlungen entfallen vollständig, und zwei Bargeldbezüge pro Monat sind inklusive – ein lohnendes Upgrade für Vielnutzer:innen mit Reiseaffinität.
Die kostenpflichtigen Pläne neon global (CHF 80/Jahr) und neon metal (CHF 150/Jahr) bieten zusätzliche Leistungen wie Versicherungen oder exklusive Karten. Ob sich das für dich lohnt, hängt davon ab, ob du diese Extras wirklich brauchst – am besten genau hinschauen und für dich abwägen.
Um mit neon zu sparen und von der Verzinsung zu profitieren, musst du zuerst ein separates Konto mit eigener IBAN einrichten. Dies geschieht in wenigen Sekunden über das App-Feature «Spaces». Ebenso einfach kannst du dann Geldbeträge von deinem Hauptkonto auf deine «Spaces» und zurück transferieren. Nachfolgend fassen wir die wichtigsten Services und Konditionen von neon rund ums Sparen zusammen:
Für uns spielt die Sparfunktion eher eine untergeordnete Rolle, da wir freie Mittel lieber Investieren. Für hartgesottene Sparfüchse dürfte insbesondere das Spar-Feature interessant sein, wonach nicht nur manuell, sondern auch automatisiert unterschiedliche Projekte bespart werden können.
Leider sind aber bei neon die Zinssätze auf Spareinlagen in den letzten Monaten laufend gesenkt worden und befinden sich aktuell bei 0%. Wenn du also Wert auf eine höhere Verzinsung bei deinen Spareinlagen legst, bist du bei Yuh gemäss unseren Erfahrungen oft besser bedient.
Wie sich neon als Wertschriften-Broker schlägt, interessiert uns natürlich als passionierte Privatanleger besonders, zumal diese Disziplin bei neon noch ziemliches Neuland ist. Denn die neon Handelsplattform wurde erst 2023 eingeführt.
Die wichtigsten Eckdaten von neon Invest haben wir dir unten zusammengestellt:
Die lineare Gebührenstruktur (d.h. immer 0,5% vom Transaktionsbetrag ohne Kostendach) macht neon vor allem für Anleger:innen attraktiv, die regelmässig kleinere Tranchen investieren möchten.
Ein Rechenbeispiel: Investierst du 100 CHF, zahlst du eine Provision von unschlagbaren 0.50 CHF und bei 1’000 CHF sind es immer noch moderate 5 CHF. Bei Trades ab einer Höhe von 2’000 CHF fährst du aber preislich (und vom Angebot her sowieso) definitiv besser mit einem klassischen Online-Broker (vgl. hierzu auch Empfehlungen).
Wer regelmässig und automatisiert in einen ETF oder eine Aktie investieren möchte, kann bei neon invest seit 2024 einen entsprechenden Sparplan mit wenigen Klicks einrichten. Folgende Eckdaten:
Da ein Sparplan naturgemäss regelmässige Investitionen erfordert, sind preislich die ETFs ohne Kaufprovision von neon besonders interessant. Das Angebot dieser Gratis-ETFs ist auf mittlerweile 13 Exemplare von nunmehr vier verschiedenen Anbietern angewachsen (Stand 15.5.2025).
Attraktiv erscheint uns aufgrund der Fondseckdaten bzw. insbesondere wegen der tiefen TER (0,15%), der breiten Diversifikation sowie des ansprechenden Fondsvolumen von über 1.4 Mia. USD aktuell einzig der Invesco FTSE All-World UCITS ETF Acc. Deshalb dürfte dieser global aufgestellte, thesaurierende ETF eine prüfenswerte Option für dich sein – auch wenn seine Historie mit dem Auflagedatum im Juni 2023 noch recht kurz ist.
Das Anlageuniversum besteht aus den folgenden Produktkategorien und Produkten (Stand: 15.5.2025, basierend auf der Filterfunktion von neon invest):
Wenn du noch nicht Kund:in von neon bist, findest du die jeweils aktuell angebotenen Wertschriften in der Produkteliste von neon. Neuzugänge sind jeweils in roter Schrift hervorgehoben. Im Gegensatz zur App fehlen auf dieser Liste aussagekräftige Informationen wie beispielsweise die Produktkosten (TER).
Immerhin hat neon gibt neon auf der ETF Liste mittlerweile Produktname, einschliesslich Anbieter und Index, sowie die Dividendenverwendung an, womit für dich zumindest eine Vorselektion ohne weitere Recherchen möglich ist.
Egal ob Einsteigerin oder Börsenprofi, für renditeorientierte und risikoaffine Investor:innen mit längerem Anlagehorizont eignen sich Aktien-ETFs gleichermassen gut.
ETFs sind unser bevorzugtes Anlagevehikel, weshalb wir uns bei diesem neon Review darauf konzentrieren wollen.
Beginnen wir mit dem Quantitativen: 116 ETFs bietet neon also an. Immerhin. Denn das sind deutlich mehr als andere Neobanken wie beispielsweise Yuh (Review), aber natürlich nur ein Bruchteil vom Angebot einer «richtigen» Trading-Plattform mit Tausenden ETFs wie bei Swissquote (Review).
Wie uns neon auf Anfrage mitteilt, werde das Anlageuniversum – wie auch bei Yuh – laufend erweitert.
Doch auch dieses aktuell noch etwas limitierte Angebot von neon kann für dich absolut ausreichend sein. Entscheidend ist letztlich nur, dass du in deine Wunsch-ETFs investieren kannst.
Kommen wir also zur qualitativen Beurteilung:
In unserem knallharten ETF-Test «Beste ETFs Schweiz und global: And the Winner is…» haben wir aufgezeigt, welches für uns die besten ETFs sind.
Als rationaler Anleger oder smarte Investorin wirst du ein breit diversifiziertes Weltportfolio anstreben. Dies kannst du idealerweise mit einem, zwei (je ein ETF für die Industrieländer und Schwellenländer) oder fünf ETFs erreichen.
Letzteres zielt auf eine regionale Ausrichtung deines Portfolios ab. Konkret: Die Industrieländer werden in die Regionen Europa, Nordamerika und Asien-Pazifik (2 ETFs notwendig, da Japan i.d.R. nicht enthalten) aufgegliedert plus ein ETF für die Schwellenländer.
Du siehst, eine regionale Verteilung ist etwas umständlicher und nur dann sinnvoll, wenn du die Regionen individuell, d.h. nicht nach Marktkapitalisierung, gewichten möchtest.
Soweit also die Theorie. Wie lässt sich diese mit neon in die Praxis umzusetzen?
Die gute Nachricht zuerst: Mit dem aktuellen Anlageuniversum von neon kannst du sowohl ein Weltportfolio mit einem ETF als auch mit zwei ETFs (d.h. je ein ETF für Industrie- und Schwellenländer) zusammenstellen. Die nachfolgenden ETFs haben wir jeweils direkt mit der Börse BX (einziger Handelsplatz von neon) verlinkt, wo du noch weitere Produktangaben erhältst.
Varianten mit 1 globalen ETF (Auswahl):
Varianten mit 2 ETFs (Industrie- und Schwellenländer):
Industrieländer-ETFs (Auswahl):
Schwellenländer-ETFs (Auswahl):
Zu beachten ist, dass bei ausgeschütteten, ausländischen Dividenden, welche von einer Fremdwährung in CHF umgerechnet werden, eine Währungswechselgebühr von ca. 1,5% anfällt.
Bezüglich der Gebühren lohnen sich also Investitionen bei neon vor allem in thesaurierende und/oder inländische ETFs.
Mit dem stetigen Ausbau des Anlageuniversums ist mittlerweile bei neon – mit Abstrichen bei der ETF-Auswahl – auch eine regionale Zusammenstellung deines Portfolios möglich.
Neben den erwähnten breit diversifizierten und nach Marktkapitalisierung gewichteten «Brot-und-Butter-ETFs» sowie einer recht grossen Auswahl an ETFs mit Fokus «Schweiz» sind im neon Angebot diverse Spezial-ETFs vertreten. Diese decken Themen wie «Immobilien», «Energie», «Technologie» oder «Rohstoffe» ab.
So unbekannt die Berner BX Swiss (umgangssprachlich «Berner Börse» oder «BX») für viele Anleger:innen ist, sie wurde bereits 1884 gegründet und steht heute als regulierte Börse unter Aufsicht der staatlichen FINMA. 2018 verlor sie ihre Unabhängigkeit und ist seither eine 100%-Tochter der Börse Stuttgart GmbH.
Eine Spezialität von neon ist es, dass sämtliche ihrer Anlageprodukte nur über eine einzige Börse, eben diese BX Swiss, gehandelt werden können. Über die BX Swiss wiederum sind alle angebotenen Produkte, u.a. rund 750 ETFs, exklusiv in Heimwährung CHF handelbar.
Positiv: Damit entfällt für dich der Währungswechsel, nicht jedoch das Währungsrisiko. Um dieses Risiko zu minimieren, müsstest du ausschliesslich in Schweizer Aktien bzw. in ETFs mit nur Schweizer Aktien investieren, womit unseres Erachtens dein Portfolio nicht ausreichend diversifiziert wäre.
Da uns bis zu diesem neon Review die Erfahrung mit der BX Swiss gefehlt hat bzw. um mehr Klarheit über diese Nebenbörse zu erhalten, haben Herrn Erhard Rüttimann, Market Controller BX Swiss, kontaktiert und ihm schriftlich die folgenden zwei Fragen gestellt:
Schweizer Finanzblog: Das Volumen beim ETF-Handel ist bei der kleinen BX ja oft gering. Historisch betrachtet, mit welcher Handelspanne (Spread) muss ein Anleger bei Ihnen ungefähr rechnen bzw. ist der Spread dank Market Makers mit den grossen Börsen vergleichbar?
Erhard Rüttimann, BX Swiss: Es stimmt, dass das Handelsvolumen bei uns oft geringer ist. Trotzdem können wir dank der Unterstützung durch unseren Market Maker (MM) wettbewerbsfähige Preise anbieten. Die Qualität des Preises bleibt hiervon unberührt. Die Spreads bei uns sind nicht grösser, da unser MM auch an anderen Börsen tätig ist und wettbewerbsfähige Preise stellt. Andernfalls würde niemand bei uns handeln. Durch die Tätigkeit unseres MM können wir oft auch mehr Liquidität zur Verfügung stellen.
Wenn alle Produkte bei der BX nur in CHF gehandelt werden können, benötigt es seitens Anleger keinen Währungswechsel. Doch ist die Fondswährung bei ETFs, welche ausländische Märkte abdecken, in der Regel ja nicht CHF. Fallen bei solchen Währungswechseln Gebühren für die Anleger an? Wenn ja, welche?
Korrekt, der Handel in CHF eliminiert die Notwendigkeit eines Währungswechsels für Anleger, was einer der Vorteile ist. Bei der Umrechnung in eine andere Währung für den Kauf eines ETFs, dessen Fondswährung beispielsweise USD ist, orientiert sich unser Market Maker grundsätzlich am Interbankenkurs. Die dabei für den Market Maker entstehenden Risiken und Kosten werden im Spread berücksichtigt und sind somit bereits im Preis enthalten, den Sie als Anleger sehen. Die Gebühren, die im Spread durch den MM abgebildet werden, sind wesentlich geringer als die Kosten, die anfallen würden, wenn eine Bank den Kauf direkt an einer ausländischen Börse tätigt.
Aufgrund der linearen Kostenstruktur (0,5% Provisionen) und des immer noch etwas limitierten ETF-Angebots eignet sich neon unseres Erachtens vor allem für Börseneinsteiger:innen, welche mit kleineren Beträgen und geringen Gebühren, ihre ersten Erfahrungen mit dem Wertschriftenhandel sammeln möchten.
Zusätzlich dürften sich aber auch erfahrenere Investor:innen von neon angesprochen fühlen. Personen beispielsweise, welche ergänzend zum klassischen Online-Broker mit kleineren Tranchen in ihren Wunsch-ETF investieren und damit von den kompetitiven Preisen profitieren möchten.
Keine Mindestgebühr und beim Handel kein Währungswechsel bzw. keine diesbezüglichen Gebühren sind positive Aspekte. Zu beachten ist allerdings, dass bei ausgeschütteten, ausländischen Dividenden ein gebührenpflichtiger Währungswechsel von ca. 1,5% verrechnet wird.
Das Anlageuniversum von neon hat uns zumindest teilweise überzeugt. So finden sich darin punkto Kosten (TER), Markterfolg (Fondsvermögen) und Diversifikation absolute Top-ETFs.
Die kleine BX Swiss als alleiniger Handelsplatz ist sicherlich kein Pluspunkt. Doch wenn dank Market Maker die Liquidität dennoch jederzeit gegeben ist und die Handelsspanne nur wenige Basispunkte beträgt, so ist dieser Umstand für uns kein Ko-Kriterium.
Schliesslich werten wir positiv, dass bei neon mittels Sparplan regelmässiges, automatisiertes Investieren in ETFs oder Aktien möglich ist, teilweise sogar ohne Kaufprovisionen, jedoch bislang noch ohne Fractional Trading.
Persönliche Kontakte sind bei neon nicht vorgesehen. Für einen solchen Austausch fehlen schlicht die Filialen als Begegnungsorte. Aber auch der telefonische Kontakt wird bei neon restriktiv gehandhabt.
Gemäss unseren neon Erfahrungen stehen dir bei Fragen grundsätzlich drei unterschiedliche gebührenfreie Kanäle zur Verfügung:
Den Telefonservice gibt es nur noch bei den kostenpflichtigen Plänen neon plus, neon global und neon metal.
Bevor du dich bei neon anmeldest, prüfe, ob du alle Voraussetzungen erfüllst:
In einem zweiten Schritt lädst du dir die neon App herunter und folgst mit Pass oder ID (und Ausländerausweis B/C) den Anweisungen.
In rund 10 Minuten gibst du deine persönlichen Daten ein (Aktionscode «neonSFB» nicht vergessen!), bestätigst sie über den kostenlosen Video-Call oder via Foto-Ident (unsere Empfehlung, da rund um die Uhr möglich) und setzt deinen Login-Code.
Sobald du etwas Geld von einem auf deinen Namen lautenden Schweizer Bankkonto überwiesen hast, ist deine Identitätsprüfung (bei Variante Foto-Ident) abgeschlossen und dein neon Konto aktiviert!
Positiv: neon verlangt von dir nur die gesetzlich notwendigen Daten und verzichtet auf Detailfragen bezüglich deiner Einkommens- und Vermögensverhältnisse oder deines Arbeitspensums. Nachdem dein Konto aktiviert worden ist, wird dir die physische neon-Karte (Debitkarte von Mastercard) innert weniger Tage separat per Post zugestellt. Den entsprechenden PIN-Code rufst du direkt in der App ab. Bevor du die Karte einsetzen kannst, musst du sie in der App aktivieren.
Deine Barmittel, egal ob fürs Zahlen oder Sparen, sind bei der staatlich regulierten Hypothekarbank Lenzburg angelegt und sind im Falle eines Konkurses mit einer Einlagensicherung von 100’000 CHF geschützt.
ETF-Anlagen unterliegen natürlich dem Marktrisiko, gelten aber als Sondervermögen und fallen deshalb nicht in die Konkursmasse.
Für wirksamen Schutz gegen Betrug und unzulässigen Zugriff setzt neon auf die Zwei-Faktor-Authentifizierung, der gemäss eigenen Angaben meistverbreitete und ein als sicher angesehener Sicherheitsstandard im Online-Banking.
So wird dein Handy nach der Kontoeröffnung verifiziert (Faktor 1). Zusätzlich (Faktor 2) kannst du nur auf dein Konto zugreifen durch eine sechsstellige Anmelde-PIN oder (einfacher) durch biometrische Authentifizierung mit Gesichtserkennung (Face ID) oder Fingerabdruck.
Nach erfolgreichem Login kannst du Kontoüberweisungen nur mittels einer sechsstelligen Überweisung-PIN freigegeben, was dir zusätzlichen Schutz bietet.
Analog läuft es bei Kartenzahlungen: Du benötigst einerseits die neon Karte, egal ob physisch oder digital auf deinem Handy (Faktor 1). Anderseits kann die Transaktion nur durch eine Geheimnummer (PIN) oder biometrische Authentifizierung freigegeben werden (Faktor 2).
Schliesslich ist bei Betrugsverdacht eine rasche Kartensperrung direkt über die App möglich.
Am besten lässt sich das Profil von neon im Vergleich zur grössten Konkurrentin und Marktführerin Yuh einordnen: neon überzeugt besonders mit deutlich tieferen Gebühren bei Kartenzahlungen im Ausland – 0,35 % bei neon free gegenüber 0,95 % bei Yuh. Ein weiterer Pluspunkt: Beim Investieren fallen bei neon keine Wechselkursgebühren an, da sämtliche Anlageprodukte in Heimwährung CHF gehandelt werden.
Yuh wiederum punktet mit einem praktischen Multiwährungskonto sowie oft attraktiveren Zinsen auf Sparkapital.
Ein auffälliger Unterschied liegt im Kontomodell: Während Yuh ein einheitliches Konto für alle anbietet, setzt neon auf eine differenzierte Kontenauswahl – von kostenlos (neon free) bis hin zu Premiumvarianten wie neon metal.
Da es bei neon free wie auch bei Yuh keine laufenden Kontoführungs- oder Depotgebühren gibt, lassen sich beide Angebote auch problemlos kombinieren. So kann man ohne zusätzliche Kosten vom Besten beider Anbieter profitieren – je nach Bedarf beim Zahlen, Sparen oder Investieren.
Unabhängig vom Vergleich mit Yuh haben wir dir im Folgenden die zentralen Vor- und Nachteile von neon free kompakt zusammengestellt.
Vor- und Nachteile von neon free
neon richtet sich an alle, die Banking und Investieren einfach, digital und günstig abwickeln möchten. Besonders stark ist neon bei Kartenzahlungen im Ausland: Mit neon free fällt lediglich eine Wechselkursgebühr von 0,35 % an, mit neon plus (CHF 20/Jahr) entfällt sie ganz. Zwei Bargeldbezüge pro Monat sind dort ebenfalls inklusive.
Beim Investieren überzeugt neon mit klarer Preisstruktur: keine Depotgebühren, 0,5 % Provision auf ETFs und Schweizer Aktien (1 % bei Auslandaktien). Ein Pluspunkt: Alle Trades erfolgen in CHF über die BX Swiss – ein Währungstausch ist nicht nötig. Sparpläne sind verfügbar, ausgewählte ETFs sogar provisionsfrei. Gerade bei Anlagebeträgen bis rund CHF 1’000 ist neon preislich sehr attraktiv.
Weniger geeignet ist neon für klassische Sparer:innen mit hohen Guthaben und/oder wer ein Multiwährungskonto nutzen möchte, fährt mit Yuh besser – neon bietet derzeit nur ein CHF-Konto.
Als kostenloses Zweitkonto ohne Verpflichtung lässt sich neon free problemlos mit einer Hausbank, einer anderen Smartphone-Bank oder einem Online-Broker kombinieren – für mehr Flexibilität ohne Mehrkosten.
2025-05-21: Umfassende Überarbeitung aufgrund Einführung neuer neon Pläne und Konditionen.
2025-01-31: Neuen Aktionscode «neonSFB» mit bis zu 100 CHF Trading Credits erwähnt.
2025-01-14: Umfassendes Update: Funktionsweise des neuen Gemeinschaftskonto präzisiert, Anlageuniversum aktualisiert, Sparzinssatz angepasst und andere punktuelle Verbesserungen eingefügt.
2024-10-31: Hinweis, auf weitere Zinssenkungen eingefügt.
2024-10-03: Hinweis, dass die bisherige Prepaid-Karte von Mastercard durch die besser akzeptierte neue Debitkarte von Mastercard abgelöst wurde.
2024-07-01: Zins für Sparguthaben auf 0,5% (von 0,75%) gesenkt.
2024-06-13: Neues Kapitel über den neon Sparplan sowie Hinweis, dass ausgewählte ETFs nur im Sparplan provisionsfrei sind.
2024-05-22: Zins für Sparguthaben auf 0,75% (von 0,9%) gesenkt.
2024-04-23: Einführung Gemeinschaftskonto «neon duo» erwähnt.
2024-04-05: Mindestalter auf 15 Jahre (von 16) gesenkt.
2024-01-09: Auf Gebühren bei ausländischen, ausschüttenden Dividenden hingewiesen.
2023-11-13: Kleinere Anpassungen vorgenommen: Google Pay (statt Google Wallet): EUR und USD bei Verzinsung gelöscht
Transparenzhinweis: Das Gesamtpaket von neon hat uns überzeugt, weshalb wir eine Partnerschaft mit neon eingegangen sind. Mit dem Aktionscode neonSFB kannst du dir einen Startbonus in Form von Trading Credits im Wert von 100 CHF sichern und gleichzeitig unseren Blog unterstützen. Um glaubwürdig und realitätsnah aus erster Hand zu berichten, sind Toni und Stefan im Zuge dieses neon Reviews Neukunden von neon geworden.
Haftungsausschluss: Investieren birgt Verlustrisiken. Du musst selbst entscheiden, ob du diese Risiken tragen möchtest oder nicht.
Irrtum vorbehalten: Wir haben diesen Artikel über unsere neon Erfahrungen nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Unser Ziel ist es, dir als Privatanleger:in möglichst objektive und aussagekräftige Informationen rund ums Thema Finanzen zu liefern. Sollten uns dennoch Fehler unterlaufen sein, sind wichtige Aspekte vergessen gegangen und/oder nicht mehr aktuell, so sind wir dir für entsprechende Hinweise dankbar.
Allzu gerne verdrängen wir sie, doch zu Beginn eines jeden Jahres holt sie uns gnadenlos ein: die Schweizer Steuererklärung. Mit diesem ausführlichen ETF Steuern Schweiz Bericht wollen wir alle relevanten Steueraspekte im Zusammenhang mit ETFs durchleuchten. Zudem stellen wir dir fünf nützliche Steuerspartipps vor, womit du die Besteuerung deines ETF-Portfolios optimieren kannst – selbstverständlich ganz legal.
Kurz & bündig
Contents
Als in der Schweiz steuerpflichtige Person kommen für dein ETF-Portfolio folgende Steuerarten in Frage:
Die nachfolgende Übersicht zeigt für drei im Zusammenhang mit der ETF-Anlage relevanten Steuerobjekte, welche Steuerart betroffen ist und welche Behörde (Steuerhoheit) die Steuer erhebt.
Steuerarten / Steuerobjekte | Einkommensteuer | Vermögenssteuer | Stempelsteuer | Verrechnungssteuer |
---|---|---|---|---|
ETF-Dividenden | Bund/Kanton/Gemeinde | Bund | ||
ETF-Vermögen | Kanton/Gemeinde | |||
ETF-Handel | Bund |
Im Unterschied zu den meisten anderen Ländern erhebt die Schweiz bei Kursgewinnen keine Kapitalgewinnsteuer. Im Gegenzug sind Kursverluste aber auch nicht vom steuerbaren Einkommen abzugsfähig.
Auch wenn die Tabelle oben eine klare und einheitliche Regelung der ETF-Besteuerung suggeriert, ist die eigentliche Steuerbelastung von Person zu Person sehr unterschiedlich, und zwar auch dann, wenn Einkommen und Vermögen auf einem vergleichbaren Niveau sind.
Der Hauptgrund hierfür liegt darin, dass alle 26 Schweizer Kantone ihre eigenen Steuergesetze anwenden. Die Höhe der Abzüge und Steuertarife variiert von einem Kanton zum andern und folglich auch die Steuerbelastung.
In den nachfolgenden Kapiteln nehmen wir die für die ETF-Besteuerung relevanten Steuerarten Einkommenssteuer, Vermögenssteuer, Stempelsteuer, Verrechnungssteuer und ausländische Quellensteuer genauer unter die Lupe.
ETF-Erträge in Form von Dividenden (Aktien) und Zinsen (Anleihen) unterliegen der Einkommensteuer. Aus steuerlicher Sicht spielt es keine Rolle, ob Dividenden ausgeschüttet oder reinvestiert (thesaurierender ETF) werden. Die Einkommensteuer wird durch Bund, Kanton und Gemeinde erhoben.
Da bei der Einkommenssteuer ein progressiver Steuersatz zur Anwendung kommt, erhöht sich die Steuer bei steigendem Einkommen überproportional. (Zwei Ausnahmen: Die Kantone Obwalden und Uri kennen eine sogenannte Flat-Rate-Tax, wodurch die Einkommen prozentual gleich besteuert werden.)
Wie stark die Einkommenssteuer bei Dividenden zu Buche schlägt, hängt vom sogenannten Grenzsteuersatz ab. Er drückt aus, wie stark ein zusätzlicher Franken Einkommen besteuert wird. Beträgt der Grenzsteuersatz beispielsweise 20%, gehen von 1000 CHF Dividenden deren 200 CHF an den Fiskus bzw. es verbleiben dir netto noch 800 CHF.
Wie hoch dein Grenzsteuersatz ist, kannst du mittels Steuerrechner deines Wohnkantons einfach herausfinden, indem du dein bisheriges steuerbares Einkommen um z.B. 1’000 CHF erhöhst und dann die ermittelte Steuerbelastung mit derjenigen gemäss tieferem Ausgangsbetrag vergleichst. Bei 200 CHF Mehrbelastung beträgt dein Grenzsteuersatz also 20%.
Grundsätzlich gilt also, je höher dein Grenzsteuersatz ist, desto weniger Dividenden bleiben dir netto übrig bzw. desto weniger lohnt es sich (auch) aus steuerlichen Gründen, auf eine Anlagestrategie zu setzen, die auf sogenannte Dividendenperlen fokussiert.
ETF Steuern Schweiz Spartipp #1: Sparen von Einkommenssteuern durch Verzicht auf eine Dividendenstrategie
Wie wir später beim ETF Steuern Schweiz Spartipp #5 noch sehen werden, kannst du die Einkommenssteuer zusätzlich reduzieren, indem du die maximal zulässigen Wertschriftenabzüge in deiner Steuererklärung geltend machst.
Verfügt ein CH-Unternehmen in einem ETF über Kapitaleinlagereserven (KER) und schüttet aus diesem Topf aus, muss dieser Betrag nicht als Einkommen versteuert werden. Diese Art von Ausschüttung wird in Bankbelegen manchmal etwas irreführend als «Kapitalgewinn» bezeichnet.
Die Schweiz ist eines der wenigen Länder, die eine Vermögenssteuer für Privatpersonen kennt. Das in ETFs angelegte Vermögen unterliegt somit der Vermögenssteuer. Sie wird nur auf der Ebene der Kantone und der Gemeinden erhoben – nicht hingegen beim Bund.
Wie bei der Einkommenssteuer kommt auch bei der Vermögenssteuer ein progressiver Steuersatz zur Anwendung, welcher aber deutlich geringer ausfällt. Je nach Kanton können vom Nettovermögen unterschiedliche Freibeträge abgezogen werden. Im Kanton Zürich beispielsweise werden für die Steuerperiode 2024 erst Nettovermögen ab 159’000 Franken bei Verheirateten bzw. 80’000 Franken bei Alleinstehenden besteuert.
Die Vermögenssteuer fällt im Vergleich zur Einkommenssteuer für die meisten in der Schweiz steuerpflichtigen Personen betraglich kaum ins Gewicht.
Die Stempelsteuer ist eine Transaktionssteuer (Umsatzabgabe). Der Bund erhebt sie beim Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers wie beispielsweise beim Handeln mit ETFs. Sie beträgt 0,75 Promille für in der Schweiz domizilierte Fonds (erkennbar an der inländischen ISIN «CH…») und das Doppelte bzw. 1,5 Promille für im Ausland ansässige Fonds (erkennbar an der ausländischen ISIN wie z.B. «IE…» für Irland).
Die Schweizer Stempelsteuer fällt bei kleineren und mittleren Transaktionsbeträgen betraglich also kaum ins Gewicht. Sie wird direkt eingezogen, wodurch dir eine spezielle Deklaration in der Steuererklärung erspart wird.
Ungleiche Spiesse: Während dir inländische Finanzdienstleister wie Swissquote von Gesetzes wegen die eidg. Stempelsteuer belasten und direkt dem Fiskus weiterleiten müssen, entfällt diese Steuer bei ausländischen Brokern wie Interactive Brokers oder DEGIRO.
ETF Steuern Schweiz Spartipp #2: Vermeidung der Stempelsteuer durch Wahl eines ausländischen Brokers wie Interactive Brokers oder DEGIRO
– P a r t n e r a n g e b o t –
DEGIRO ist bekannt für seine tiefen Gebühren. Mit einem Klick auf die Anzeige unten kannst du dich direkt beim europäischen Marktführer anmelden. Damit sicherst du dir Trading Credits im Wert von 100 CHF und unterstützt gleichzeitig unseren Blog.
– – – – –
Die Verrechnungssteuer (VST) wird vom Bund auf schweizerische Kapitalerträge wie Dividenden und Zinsen erhoben. Die Steuer beträgt hohe 35 Prozent und wird direkt durch die Bank oder den Broker an den Bund abgeführt.
Diese Steuer verfolgt primär den Zweck, Steuerhinterziehung einzudämmen. Sie ist eine sogenannte Sicherungssteuer. Denn als in der Schweiz wohnhafte und am entsprechenden Ertrag berechtigen Person kannst du dir die Verrechnungssteuer wieder gutschreiben lassen. Konkret: Bei korrekter Deklaration der Dividendeneinkünfte in deiner Steuererklärung bezahlst du unter dem Strich keinen müden Franken Verrechnungssteuer!
Trotz dieser steuerlichen Vorteile erachten wir aus Rendite-/Risikoüberlegungen bzw. um den aus Anlegersicht schädlichen Home Bias zu vermeiden, ein global diversifiziertes ETF-Portfolio als die bessere Wahl.
Bei ETFs, welche mehrere Länder bzw. ganze Regionen umfassen, könnte die Verrechnungssteuer nur für die im ETF enthaltenen Schweizer Aktien zurückgefordert werden. Zudem müsste der Fonds in der Schweiz domiziliert sein. Eine solche Kombination ist uns nicht bekannt.
Insbesondere bei grösseren Anlagesummen schliesst unsere grundsätzlich skeptische Haltung im Zusammenhang mit dem Home Bias jedoch nicht aus, den einen oder anderen ETF, welcher auf einem CH-Index basiert, im Portfolio zu haben.
Aber Achtung: Wählst du einen Schweizer Aktien-ETF mit einem ausländischen Domizil, entfällt der Rückforderungsanspruch der Verrechnungssteuer. Dieser Steuereffekt schlägt sich direkt auf die Performance aus, wie ein langfristiger Vergleich von vier Schweizer Aktien-ETFs, alle basierend auf dem Swiss Leader Index (SLI), eindrücklich zeigt.
In der nachfolgenden Gegenüberstellung geht zudem hervor, dass der steuerliche Effekt sogar stärker auf die Perfomance durchschlägt als die laufenden Produktkosten (TER).
ETF-Bezeichnung | ISIN | Fondsdomizil | Kosten (TER) | Performance (25.1.2008 – 7.3.2025) |
---|---|---|---|---|
UBS ETF SLI A-dis | CH0032912732 | Schweiz | 0,20% | +185% |
iShares SLI | CH0031768937 | Schweiz | 0,35% | +172% |
iShares SLI UCITS ETF | DE0005933964 | Deutschland | 0,51% | +154% |
Xtrackers SLI UCITS ETF 1D | LU0322248146 | Luxemburg | 0,25% | +150% |
So performte im 17-Jahresvergleich das teurere iShares-Produkt mit einer TER von 0,35% und CH-Fondsdomizil rund 22 Prozentpunkte besser als der günstigere Xtrackers-ETF mit einer TER von nur 0,25%, aber Fondsdomizil Luxemburg. Als erste Wahl punkto Kosten und Performance sticht das UBS-Produkt mit CH-Fondsdomizil heraus.
ETFs ohne CH-Domizil, welche einen Schweizer Aktienindex wie den «SLI» abbilden, dürften sich aus steuerlicher Sicht also nur für nicht in der Schweiz steuerpflichtige Anleger:innen eignen.
ETF Steuern Schweiz Spartipp #3: Rückerstattung der Verrechnungssteuer bei einem Schweizer Aktien-ETF mittels Wahl eines CH-Fondsdomizils
Kommen wir zur wohl komplexesten und am wenigsten transparenten Steuer. Damit wir bei der Quellensteuer durchblicken, müssen wir zuerst zwei Beziehungen unterscheiden:
Diese Steuer hängt jeweils von den Domizilen des Unternehmens (z.B. USA für Apple) und des Fonds (z.B. Irland) ab. Wenn ein Fonds also in Irland domiziliert ist, dann sind die entsprechenden Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Irland und den Domizilen der entsprechenden Unternehmen im Fonds entscheidend. Bei einem MSCI World ETF, bei dem Unternehmen von 23 verschiedenen Ländern einschliesslich Irland vertreten sind, gibt es also 22 Doppelbesteuerungsabkommen. Der entsprechende Quellensteuersatz variiert von Land zu Land.
Bevor ein ETF-Anbieter also einen Fonds lanciert, wird er, je nach anvisierter Region (Welt, Europa, Eurozone, Schwellenländer etc.) eine steuerliche Gesamtschau auf Länderbasis vornehmen und basierend darauf das für die anvisierte Zielgruppe (z.B. Privatanleger aus der Schweiz) das attraktivste Fonds-Steuerdomizil auswählen. Dies ist meistens Irland, welches mit den im ETF vertretenen Unternehmensstandorten offenbar vergleichsweise attraktive Steuerabkommen abgeschlossen hat.
Praktisch: Die maximal mögliche Rückforderung der Quellensteuer übernimmt der Fonds, wodurch du als Investor also administrativ entlastet wirst. Zwei Beispiele: Im Falle von US-Unternehmen fordert der in Irland domizilierte Fonds dank Doppelbesteuerungsabkommen mit den USA direkt 15% der US-Quellenbesteuerung zurück. Die anderen 15% werden nicht ausgeschüttet bzw. verbleiben beim US-Fiskus.
Noch besser fährst du mit einem von US-Unternehmen dominierten Fonds wie beispielsweise einen ETF, welcher den populären MSCI World Index abbildet, wenn das Fondsdomizil USA ist. Denn zwischen US-Firmen und dem in den USA domizilierten Fonds gibt es keine Quellensteuer.
Diese Steuer hängt jeweils von den Domizilen des Fonds (z.B. Irland oder USA) und des Anlegers (CH) ab.
Dank zahlreicher Doppelbesteuerungsabkommen mit der Schweiz werden je nach ETF-Domizil keine Quellensteuern erhoben (z.B. Irland) oder diese können zumindest teilweise zurückgefordert werden (z.B. USA).
Das Fondsdomizil Irland unterhält ein Steuerabkommen mit der Schweiz, welches aktuell keine Quellensteuern auf Dividenden vorsieht. Deshalb ist auch keine Rückforderung durch den CH-Investor möglich/nötig. Das Fondsdomizil Irland kann also aus Sicht des CH-Anlegers sowohl als steuerfreundlich (günstig) als auch als steuereinfach (ohne Aufwand) bezeichnet werden.
Anders sieht es – zumindest was die Steuereinfachheit betrifft – beispielsweise beim Fondsdomizil USA aus: Ein Doppelbesteuerungsabkommen zwischen der Schweiz und den USA gibt es ebenfalls, welches eine manuelle Rückforderung durch die in der Schweiz steuerpflichtige Person zulässt.
Bei Fonds, welche in den USA domiziliert sind, empfiehlt es sich also, mittels des Steuerformulars DA-1 einen manuellen Rückforderungsantrag zu stellen. Die entsprechenden Rückforderungsbeträge entnimmst du aus der Dividendenabrechnung deiner Bank.
Aus eigener Erfahrung werden auf diesem Weg 15 Prozent zurückerstattet, wenn auch zeitlich einige Monate verzögert. Bei den anderen 15 Prozent ist zumindest eine teilweise Rückforderung möglich, basierend auf einem recht komplexen Kalkulationsschlüssel der Steuerbehörde.
Neben dem administrativen Mehraufwand ist bei Fonds mit US-Domizil zu beachten, dass im Todesfall Erbschaftssteuern anfallen können.
ETF Steuern Schweiz Spartipp #4: Wahl eines steuerfreundlichen Fondsstandorts ohne Quellensteuern oder mit Rückforderungsmöglichkeit
Entwarnend möchten wir an dieser Stelle festhalten, dass du in aller Regel davon ausgehen kannst, dass die ETF-Anbieter für ihre Produkte und deren Zielgruppe das jeweils steuerlich attraktivste Fondsdomizil auswählen. Dies ist häufig Irland, je nach regionaler Ausrichtung des ETF können aber auch Luxemburg oder andere Domizile, wie beispielsweise die Schweiz für einen ETF, der den CH-Markt abbildet, erste Wahl sein.
Die bisherigen vier Steuertipps hängen entweder mit dem Broker oder dem ETF-Produkt zusammen. Anders verhält es sich bei dieser letzten und fünften Steueroptimierungsmassnahme: Diese kannst du nämlich unabhängig davon direkt beim Ausfüllen deiner nächsten Steuererklärung umsetzen.
Die nachfolgenden Erläuterungen beziehen sich auf den Kanton Zürich. Wir gehen aber davon aus, dass in den meisten anderen Kantonen vergleichbare Steuerregeln gelten.
Konkret geht es um den Pauschalabzug der Kosten für die Verwaltung durch Dritte deines Wertschriftenportfolios. Wichtig: Die Verwaltung durch Dritte schliesst – gemäss der Steuerpraxis im Kanton Zürich – die Verwahrung einer ETF-Positionen durch Dritte mit ein. Das heisst, der Pauschalabzug kann auch dann geltend gemacht werden, wenn du deine ETFs & Co. selber handelst. Eine aktive Vermögensverwaltung durch Dritte ist also für den Pauschalabzug nicht Voraussetzung.
Alternativ zum Pauschalabzug kannst du auch die effektiven Kosten in deiner Steuererklärung geltend machen. Doch dies ist administrativ aufwändiger und dürfte sich finanziell in den meisten Fällen nicht lohnen.
Denn nicht abzugsfähig sind alle Kosten, die mit dem Kauf und Verkauf von ETFs in Verbindung stehen. Und auch der potenziell grösste Kostenblock, die Total Expense Ratio (TER), dürfen nicht von den Steuern abgezogen werden, wie uns das Steueramt des Kantons Zürich auf Anfrage mitteilte.
Letztlich verbleiben somit für passive ETF-Investorinnen und -Anleger noch die Depotgebühren. Gebühren also, die weder internationale Online-Anbieter wie Interactive Brokers oder DEGIRO noch Schweizer Smartphone-Banken wie Yuh oder neon erheben (vgl. auch unsere Empfehlungsseite mit Kurzsteckbriefen dieser Anbieter).
Deshalb dürftest du aus steuerlicher Sicht finanziell meistens und administrativ immer besser fahren, wenn du den nicht nachzuweisenden Pauschale wählst, statt die zu dokumentierenden, oft kaum vorhandenen effektiven Kosten in Abzug bringst.
ETF Steuern Schweiz Spartipp #5: Abzug der (höheren) Pauschale statt der (tieferen) effektiven Wertschriftenkosten
Der steuerlich abziehbare Pauschalbetrag hängt übrigens von der Höhe deines Wertschriftenvermögens ab und beträgt im Kanton Zürich 3 Promille bzw. maximal 6’000 Fanken (entspricht dem Maximalbetrag für ZH-Steuerpflichtige mit einem Wertschriftenvermögen ab 2 Mio. CHF).
So mühselig das Thema «ETF Steuern Schweiz» sein mag, an der Steuerfront lässt sich viel Geld sparen. Nachfolgend haben wir die wichtigsten fünf Steuerspartipps für deine ETF-Anlage nochmals zusammengefasst:
2025-03-13: Alle Belege und Tabellen aktualisiert. Auf den Zusammenhang zwischen Steuerbelastung und Grenzsteuersatz hingewiesen.
2024-02-08: Hinweis eingefügt, dass bei Fonds mit Domizil USA Erbschaftssteuern anfallen können.
2024-02-02: Steuerspartipps #5 neu hinzugefügt. Text zu Quellensteuer präzisiert.
2023-02-17: Textblock „Kurz & bündig“ eingefügt.
Haftungsausschluss: Investieren birgt Verlustrisiken. Du musst selbst entscheiden, ob du diese Risiken tragen möchtest oder nicht.
Irrtum vorbehalten: Wir haben diesen Artikel über die ETF Steuern Schweiz nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Unser Ziel ist es, dir als Privatanleger:in möglichst objektive und aussagekräftige Informationen rund ums Thema Finanzen zu liefern. Sollten uns dennoch Fehler unterlaufen sein, sind wichtige Aspekte vergessen gegangen und/oder nicht mehr aktuell, so sind wir dir für entsprechende Hinweise dankbar.
Allein an der Schweizer Börse SIX stehst du mit über 1’800 angebotenen ETFs vor der Qual der (richtigen) Wahl. Und beinahe täglich werden es mehr. Diesen ETF-Dschungel wollen wir mit diesem unabhängigen Vergleich «Beste ETFs Schweiz und global…» schrittweise entflechten.
Mittels eines strengen, mehrstufigen Selektionsverfahrens trennen wir die Spreu vom Weizen und sieben Mittelmass und Unvollkommenheit konsequent aus.
Welche ETFs es bis zuoberst aufs Siegertreppchen geschafft haben und ob es uns gelingt, für alle 16 Sieger-Kategorien überhaupt einen würdigen Gewinner zu prämieren, erfährst du in diesem grossen ETF-Vergleich.
Kurz & bündig
Contents
In unserem Artikel «ETFs: Die Revolution der Geldanlage» haben wir die Erfolgsstory und die vielen Vorzüge des Anlagevehikels «ETF» ausführlich beschrieben. Deshalb halten wir uns an dieser Stelle kurz und beschränken uns auf eine Auswahl von Eigenschaften, welche ETFs, also exchange-traded Funds oder börsengehandelte Fonds, auszeichnen:
Wer also in ein globales Aktien-ETF-Portfolio investiert, partizipiert an der globalen Aktienmarktrendite. Diese jährliche Marktrendite (inkl. Dividenden, vor Steuern und Gebühren) betrug beispielsweise beim bekannten MSCI World Index seit seiner Lancierung im Jahre 1969 bis 2024 einschliesslich aller Korrekturen und Crashs durchschnittlich rund 8 Prozent.
Begnügst du dich mit der Marktrendite, so vermeidest du auch das Ausfallrisiko, welches beispielsweise mit Einzelaktien einhergeht. Zudem sparst du Gebühren im Vergleich zu aktiv gemanagten Aktienfonds.
Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass du als ETF-Anleger:in die Marktrendite nicht übertreffen kannst. Denn ETFs folgen ja stur einem Index, welcher einen bestimmten Markt und die dazugehörige Rendite abbildet.
Zahlreiche Studien beweisen, dass selbst die meisten sogenannten Finanzprofis es nicht schaffen, eine solche Überrendite (nach Abzug aller Kosten) längerfristig zu erzielen.
So kommt eine Studie der Ratingagentur Scope von 2023 zum Schluss, dass von den untersuchten 729 aktiv gemanagten Welt-Aktienfonds für die Dauer von fünf Jahren (2018 bis 2022) nur gerade deren 35 den entsprechenden Referenzindex «MSCI World» geschlagen haben.
Also nicht einmal 5 Prozent der aktiv gemanagten Fonds erzielte eine Überrendite und dieser Wert dürfte für einen längeren Betrachtungszeitraum von zehn oder mehr Jahren noch kümmerlicher ausfallen.
Und dennoch: Wer das Potenzial einer Überrendite ausschöpfen möchte, der sollte nicht (nur) auf Diversifikation (ETFs), sondern (auch) auf Konzentration (z.B. Einzelaktien) setzen.
Oder mit anderen Worten: Hättest du anfangs 2020 dein gesamtes Erspartes von 50’000 CHF in Nvidia-Aktien investiert, so wärest du anfangs 2025, also nur fünf Jahre später Millionär geworden – bei einem Investment in Wirecard, Credit Suisse & Co. hingegen Pleite.
Von derart extremen Kursverläufen bleibst du bei Investments in ETFs verschont.
Seit der ersten Produktlancierung im Jahr 1993 haben ETFs in der Finanzwelt eine beispiellose Erfolgsstory geschrieben. Aktuell dürfte das ETF-Universum wohl zehntausende ETFs umfassen.
Deshalb und weil wir ein Schweizer Finanzblog sind, haben wir als Grundgesamtheit nur jene gut 1’800 ETFs definiert, welche über die Schweizer Börse SIX gehandelt werden.
Zudem wollen wir uns auf Aktien-ETFs beschränken, weil uns diese Anlageklasse bezüglich des Risiko-Rendite-Verhältnisses am meisten überzeugt.
Ferner haben wir unseren Fokus auf Standard-Produkte gelegt. Das heisst, wir konzentrieren uns auf sogenannte Core- bzw. «Brot-und-Butter»-ETFs. Diese Produkte folgen einem Index, dessen enthaltene Aktien nach geografischer Herkunft ausgewählt und nach Marktkapitalisierung gewichtet werden. Andere Selektionskriterien gibt es nicht, weshalb diese ETFs in der Regel sehr breit diversifiziert sind.
Das heisst, alle Themen- (z.B. Immobilien), Strategie- (z.B. Nachhaltigkeit, Dividenden) oder Faktor-ETFs (z.B. Momentum, Value) haben wir zusätzlich ausgesiebt. Wenn du mehr über diese etwas teureren und weniger breit diversifizierten Spezial-ETFs erfahren möchtest, schau doch mal bei den oben verlinkten Artikeln rein.
Eine Core-Satellite-Strategie innerhalb des ETF-Universums, also eine Kombination von marktbreiten Standard- und selektiven Spezial-ETFs, erachten wir übrigens als einen erfolgsversprechenden Anlageansatz, welchen wir selbst verfolgen.
Schliesslich kommen nur ETFs mit steuerfreundlichen Fondsdomizilen in Frage (aus Sicht von in der Schweiz steuerpflichtigen Personen).
In der nachfolgenden Tabelle findest du unsere acht Kriterien bzw. die damit verbundenen Mindestanforderungen. Diese sind bewusst sehr hoch angesetzt. Denn wir wollen ja ganz unbescheiden die ultimativ besten ETFs auserkoren.
# | Kriterium | Muss-Anforderung | Begründung | Selektion (Anteil an der Grundgesamtheit) |
---|---|---|---|---|
1 | Handelsplatz | Schweizer Börse SIX | Umfassendes Angebot; bekannt und etabliert; bei Brokern oft günstigere Konditionen | 1836 (100%) |
2 | Anlageklasse | nur Aktien | Fokus auf den Klassiker mit langjährigem, erfolgreichem Track Record | 1202 (65%) |
3 | Markterfahrung | Alter mind. 5 Jahre | Performance-Tracking über einen längeren Zeitraum ist möglich | 774 (42%) |
4 | Markterfolg | Fondsvolumen mind. CHF 500 Mio. | Impliziert einen geringeren Spread durch höheres Handelsvolumen; ausgezeichnete Marktetablierung; sehr kleines Risiko, dass ETF geschlossen wird und investiertes Geld umgeschichtet werden muss | 316 (17%) |
5 | Replikationsmethode | Nur physische Replikation (inkl. Sampling); kein Swap | Mit Swap geht ein etwas höheres Risiko einher; Auslaufmodell | 274 (11%) |
6 | Geografie | Fokus auf Regionen; keine länderspezifischen ETFs, ausser Schweiz und Japan (angebotsbedingt) | Rascher Aufbau und einfaches Handling eines Weltportfolios mit wenigen ETFs; möglichst wenig Fragmentierung | 190 (10%) (162 x Region, 12 x Schweiz, 16 x Japan) |
7 | Produktkosten | Total Expense Ratio (TER) von max. 0.25% | Grundsatz: Je tiefer die Kosten, desto mehr Rendite bleibt übrig | 126 (7%) |
8 | Anbieter-Performance | Tracking Difference von max. 0.30% annualisiert über die letzten 5 Jahre | Effektive Abweichung vom Index; ein Wert unter der TER bedeutet, dass der ETF einen Teil der Kosten wieder eingespielt hat; ein ETF mit Minuswerten schlägt sogar den Index | 41* (2%) |
Die ETF-Selektion bezüglich der Kriterien Nr. 1 bis 7 basiert auf dem Datenmaterial und der Filterfunktion von justETF. Das Abrufdatum war der 16. Januar 2025. Die Berechnung der Tracking Difference (Kriterium Nr. 8) erfolgte basierend auf den Anbieter-Factsheets per 31. Dezember 2024.
Gegenüber früheren Erhebungen fällt die 2025er-Selektion noch strenger aus. Wir haben nämlich die folgenden beiden Kriterien verschärft:
Die Tracking Difference wird in der ETF-Diskussion leider oft vernachlässigt. Auf den Factsheets der ETF-Anbieter sucht man sie meist vergebens, was eine manuelle Herleitung erforderlich macht. Dabei ist diese Kennzahl für dich als ETF-Anleger:in eine der wichtigsten überhaupt! Wie erwähnt, haben wir die Tracking Difference Limite verschärft. Sie darf neu in den letzten fünf Jahren durchschnittlich nicht höher als 0.30% sein.
Die Tracking Difference zeigt die Performance des ETF-Anbieters an bzw. wie gut dieser seinen Job macht. Und dieser Job besteht primär darin, dass der Kursverlauf des ETF demjenigen des nachzubildenden Index möglichst 1:1 entspricht.
Eine positive Abweichung bzw. eine leicht schlechtere Wertentwicklung des ETF ist normal, da ihm ja im Gegensatz zum Index auch noch Kosten (TER) belastet werden. Und dennoch: Wie wir später noch sehen werden, gibt es auch ETFs, die den Index schlagen bzw. trotz Kosten eine Überperformance schaffen.
Wie ist das überhaupt möglich? Nun, sie kann erreicht werden, wenn der ETF-Anbieter Einnahmen durch Zusatzgeschäfte wie die Wertpapierleihe generiert und diese ganz oder teilweise dem Fonds zuführt und somit dem ETF-Anleger indirekt gutschreibt.
Fassen wir zusammen: Von den ursprünglich an der Schweizer Börse SIX handelbaren 1836 ETFs bleiben nach der achtstufigen Filterung gemäss den Kriterien in Tabelle oben und dem Aussieben von weiteren Produkten, wie
nur noch 41 Produkte für die Krönung der besten ETFs übrig.
Das heisst, rund 98 Prozent sind unserem strengen Selektionsverfahren zum Opfer gefallen. Recht so, denn wir wollen ja nichts weniger als die besten der besten ETFs prämieren!
Bei einer von 16 Kategorien ( «ETF Schweiz thesaurierend») erfüllte leider kein einziger ETF unsere strengen Anforderungen. Konsequenterweise haben wir bei dieser Kategorie auf die Ernennung eines Siegers verzichtet.
Erfüllen mehrere ETFs pro Kategorie alle Anforderungen, so entscheidet das Gesamtbild. Das heisst, wir wählen dann unter den Finalisten den für uns attraktivsten ETF aus. Das heisst, tiefere Kosten sind besser als höhere, grössere Fondsvolumen sind besser als kleinere usw.
Ebenfalls als Pluspunkt (jedoch kein Muss-Kriterium) werten wir, wenn der ETF in Heimwährung CHF gehandelt werden kann. Denn damit sparst du die Gebühren für den Währungstausch.
Wir haben bewusst darauf verzichtet, die Ausschüttungsfrage in ein weiteres Ausschlusskriterium zu verpacken.
Denn wir sind der Meinung, dass sowohl ausschüttende als auch thesaurierende ETFs ihre Berechtigung haben. Letztlich ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks.
So auch bei uns: Toni setzt auf thesaurierende ETFs, während Stefan die ausschüttende Variante bevorzugt.
Wenn du Wert auf regelmässige Cashflows und Flexibilität bei deren Verwendung (z.B. Rebalancing, Konsum) legst, bist du mit ausschüttenden ETFs besser bedient.
Wenn du hingegen den Zinseszinseffekt ausreizen bzw. die Performance deiner ETF-Anlage nicht schmälern möchtest, wählst du einen thesaurierenden ETF.
Bezüglich der Besteuerung spielt es als in der Schweiz steuerpflichtige Person übrigens keine Rolle, ob du einen ausschüttenden oder thesaurierenden ETF wählst.
Wir werden nun für folgende Hauptkategorien die besten ETFs, je eine Variante «ausschüttend» und «thesaurierend», auswählen:
Daraus ergeben sich gesamthaft 16 Sieger-Kategorien. Auf dieser Ebene haben wir jeweils die Gewinner-ETFs auserkoren, deren Steckbriefe du in den nachfolgenden Kapiteln findest.
Aus wenigen Siegerprodukten kannst du einfach dein bevorzugtes Weltportfolio zusammenstellen:
Die meisten Fondsanbieter setzen auf den führenden Index-Anbieter MSCI aus den USA, während Vanguard die britische FTSE Russel bevorzugt.
Die folgende Aufstellung zeigt, dass letzterer besser diversifiziert ist und ein Index-Mix zu Lücken (unvollständige Abdeckung) oder Redundanzen (doppelte Abdeckung) in deinem Weltportfolio führen kann.
In dieser Kategorie suchen wir einen ETF, welcher sowohl die sogenannte «Entwickelte Welt» (d.h. reichere Industrienationen) als auch die Schwellenländer abdeckt.
Egal ob der zugrundeliegende Index der MSCI ACWI oder FTSE All-World ist, die Gewichtung der einzelnen Positionen basiert auf der Marktkapitalisierung. Das heisst, je höher der Börsenwert einer Unternehmung ist, desto mehr Gewicht erhält sie im Index. Apple ist aktuell die weltweit wertvollste Firma und somit in den genannten Indizes mit der höchsten Gewichtung vertreten. Das Verhältnis zwischen der «Entwickelten Welt» und den «Schwellenländern» fällt übrigens ziemlich einseitig aus und beträgt ungefähr 9:1.
Positiv: Mit einem solch extrem breit diversifizierten Produkt ist es dir möglich, mit einem einzigen ETF ein Weltportfolio nach Marktkapitalisierung zusammenzustellen. Einfacher geht’s nimmer!
Doch aufgepasst: Das Angebot ist noch immer recht limitiert. Erfreulicherweise gibt es jedoch je einen ETF, welcher alle unsere Anforderungen erfüllt hat.
Bezeichnung | Vanguard FTSE All-World UCITS ETF Distributing |
ISIN | IE00B3RBWM25 |
Auflegungsdatum | 22. Mai 2012 |
Region | Global (Entwickelte Welt und Schwellenländer) |
Anzahl Fondspositionen | 3’654 |
Produktkosten p.a. (TER) | 0.22% |
Tracking Difference | 0.02% |
Fondsvolumen (Mio.) | 16’075 USD |
Replikationsmethode | Physisch (Sampling) |
Handelswährung an SIX | CHF |
Bemerkungen | Unangefochtene Nummer 1 auf dem Markt für alle, die sich bequem in Heimwährung mit einem einzigen ausschüttenden ETF ein Aktien-Weltportfolio aufbauen möchten. |
Kein anderer ETF hat es bis ins Finale geschafft bzw. konnte sämtliche Anforderungen erfüllen. Die marktbeherrschende Stellung des Sieger-ETF dürfte denn auch für die vergleichsweise etwas höheren Kosten von 0.22% (TER) mitverantwortlich sein.
Übrigens: Dieser «Über-ETF» von Vanguard bietet die Neobank Yuh im Sparplan provisionsfrei an. Mehr dazu, einschliesslich Aktionscode, erfährst du in unserem Artikel «Yuh Erfahrungen: Was der neue Star am Schweizer Neobanken-Himmel draufhat».
Bezeichnung | SPDR MSCI ACWI UCITS ETF |
ISIN | IE00B44Z5B48 |
Auflegungsdatum | 13. Mai 2011 |
Region | Global (Entwickelte Welt und Schwellenländer) |
Anzahl Fondspositionen | 2’647 |
Produktkosten p.a. (TER) | 0.12% |
Tracking Difference | 0.14% |
Fondsvolumen (Mio.) | 3’847 USD |
Replikationsmethode | Physisch (Sampling) |
Handelswährung an SIX | CHF |
Bemerkungen | Neuer Sieger mit unschlagbar tiefen Kosten für alle, die sich bequem in Heimwährung mit einem einzigen thesaurierenden ETF ein Aktien-Weltportfolio aufbauen möchten. |
Zwei weitere ETFs haben alle unseren Anforderungen erfüllt und es bis ins Finale geschafft:
Dieses Doppel ist der Klassiker bei Privatanleger:innen schlechthin. Demzufolge ist auch das Angebot erfreulich gross und die Konditionen sind sehr attraktiv. Der Vorteil gegenüber einem einzigen globalen ETF ist, dass die Entwickelte Welt und die Schwellenländer individuell gewichtet werden können.
Wer dabei eine Übergewichtung der Schwellenländer, z.B. auf 20 Prozent, vornimmt, der kann langfristig mit einer etwas höheren Rendite durch die Faktorprämie «Political Risk» rechnen (vgl. unseren Artikel «Lohnt sich Factor Investing? Die besten 5 Fakorprämien im Renditecheck»).
Eine Kombination zwischen den Indizes MSCI und FTSE ist übrigens nicht optimal, da die Aufteilung zwischen Entwickelter Welt und Schwellenländer leicht variiert. Südkorea gehört beispielsweise beim Index FTSE zur Entwickelten Welt, beim MSCI hingegen zu den Schwellenländern (vgl. auch Index-Vergleich zu Beginn des Artikels).
Bezeichnung | Vanguard FTSE Developed World UCITS ETF Distributing |
ISIN | IE00BKX55T58 |
Auflegungsdatum | 30. September 2014 |
Region | Entwickelte Welt |
Anzahl Fondspositionen | 2’039 |
Produktkosten p.a. (TER) | 0.12% |
Tracking Difference | -0.14% |
Fondsvolumen (Mio.) | 3’327 USD |
Replikationsmethode | Physisch (vollständig) |
Handelswährung an SIX | CHF |
Bemerkungen | Durch die indexbedingte etwas bessere Diversifikation konnte Vanguard diesmal nur sehr knapp den Sieg verteidigen. Kosten, Tracking Difference und Heimwährung CHF sprechen für das Siegerprodukt. Dieser ETF passt zudem hervorragend, wenn du als Gegenstück einen Schwellenland-ETF von Index-Anbieter FTSE wählst. |
Zwei weitere ETFs haben alle unseren Anforderungen erfüllt und es bis ins Finale geschafft:
Bezeichnung | SPDR MSCI World UCITS ETF |
ISIN | IE00BFY0GT14 |
Auflegungsdatum | 28. Februar 2019 |
Region | Entwickelte Welt |
Anzahl Fondspositionen | 1’395 |
Produktkosten p.a. (TER) | 0.12% |
Tracking Difference | -0.16% |
Fondsvolumen (Mio.) | 10’034 USD |
Replikationsmethode | Physisch (Sampling) |
Handelswährung an SIX | USD |
Bemerkungen | Neuer Sieger-ETF dank hervorragender Tracking Difference und da er erstmals eine ausreichende Markterfahrung von mindestens 5 Jahren erreicht hat. |
Diese Kategorie ist besonders hart umkämpft, sodass es gleich drei weitere ETFs bis ins Finale geschafft haben:
Bezeichnung | UBS ETF (LU) MSCI Emerging Markets UCITS ETF (USD) A-dis |
ISIN | LU0480132876 |
Auflegungsdatum | 12.11.2010 |
Region | Schwellenländer |
Anzahl Fondspositionen | 1’252 |
Produktkosten p.a. (TER) | 0.18% |
Tracking Difference | 0.14% |
Fondsvolumen (Mio.) | 1’424 USD |
Replikationsmethode | Physisch (Sampling) |
Handelswährung an SIX | CHF |
Bemerkungen | Neue und erstmalige Siegerin ist aufgrund des attraktiven Gesamtpakets, bestehend aus tiefen Kosten, sehr guter Tracking Difference, ansprechendem Fondsvolumen und Heimwährung CHF, die UBS. |
Auch folgende beiden Produkte haben das Finale mit Bravour erreicht:
Der letztmalige Sieger-ETF von Vanguard (IE00B3VVMM84) hat unsere strengere Tracking Difference Limite (0.30%) überschritten (0.43%), weshalb er sich diesmal nicht mehr fürs Finale qualifizieren konnte.
Das gleiche Schicksal ereilte der ETF von HSBC (IE00B5SSQT16), welcher trotz tiefer Kosten (0.15%) ebenfalls an der Tracking Difference-Hürde scheiterte (0.33%).
Bezeichnung | iShares Core MSCI EM IMI UCITS ETF (Acc) |
ISIN | IE00BKM4GZ66 |
Auflegungsdatum | 30. Mai 2014 |
Region | Schwellenländer |
Anzahl Fondspositionen | 3’221 |
Produktkosten p.a. (TER) | 0.18% |
Tracking Difference | -0.02% |
Fondsvolumen (Mio.) | 22’155 USD |
Replikationsmethode | Physisch (vollständig) |
Handelswährung an SIX | USD |
Bemerkungen | Auch 2025 leistet sich dieser ETF keine Schwäche und siegt dank des grössten Fondsvolumens, der besten Tracking Difference sowie einem Alleinstellungsmerkmal beim Index. Der dem ETF zugrunde liegende «MSCI EM IMI Index» ist nämlich extrem breit diversifiziert und beinhaltet auch Small Caps. |
Neben dem Sieger-ETF überstanden gleich vier weitere Produkte das strenge Selektionsverfahren:
Nun wollen wir ein Weltportfolio für Fortgeschrittene zusammenstellen. So wird die «Entwickelte Welt» in die Regionen Nordamerika, Europa und Asien-Pazifik aufgeteilt. Angebotsbedingt sind bei letzterer zwei ETFs erforderlich, nämlich:
Schliesslich runden wir das Weltportfolio mit einem Schwellenländer-ETF ab (vgl. unsere Sieger und Finalisten oben), womit wir bei gesamthaft fünf ETFs sind.
Im Handling ist diese Lösung zwar etwas komplizierter als die bisher vorgestellten Weltportfolios mit einem oder zwei ETFs.
Doch bietet dir eine nach Regionen basierte ETF-Wahl die Möglichkeit, die US-Dominanz, welche nach Marktkapitalisierung rund 65% (!) ausmacht, in deinem Weltportfolio zu brechen.
Die Gewichtung kannst du natürlich individuell wählen: z.B. je 30% für Nordamerika und Europa sowie je 20% für Asien-Pazifik und Schwellenländer, mit oder ohne Schweizer Akzent.
Apropos Nordamerika: Indizes, welche nur US-Aktien umfassen (z.B. «S&P 500» oder «MSCI USA») decken geografisch nicht die ganze Region Nordamerika ab (Kanada fehlt), weshalb wir all diese Produkte aus dem Titelrennen nehmen mussten.
Bezeichnung | Vanguard FTSE North America UCITS ETF Distributing |
ISIN | IE00BKX55R35 |
Auflegungsdatum | 30. September 2014 |
Region | Nordamerika |
Anzahl Fondspositionen | 592 |
Produktkosten p.a. (TER) | 0.10% |
Tracking Difference | -0.18% |
Fondsvolumen (Mio.) | 2’171 USD |
Replikationsmethode | Physisch (vollständig) |
Handelswährung an SIX | CHF |
Bemerkungen | Auch 2025 konkurrenzlos, da einziger Nordamerika-ETF, der alle Anforderungen erfüllt und mit einer sensationellen Tracking Difference punkten kann. |
Leider konnte sich kein anderer ETF bis ins Finale vorkämpfen bzw. sämtliche Anforderungen erfüllen. Da der Sieger-ETF mit durchwegs überzeugenden Werten aufwartet, einschliesslich Heimwährung CHF, musst du bei der Wahl dieses Produkts trotz mangelndem Angebot keinerlei Kompromisse eingehen.
Bezeichnung | Vanguard FTSE North America UCITS ETF Accumulating |
ISIN | IE00BK5BQW10 |
Auflegungsdatum | 23. Juli 2019 |
Region | Nordamerika |
Anzahl Fondspositionen | 592 |
Produktkosten p.a. (TER) | 0.10% |
Tracking Difference | -0.18% |
Fondsvolumen (Mio.) | 1’497 USD |
Replikationsmethode | Physisch (vollständig) |
Handelswährung an SIX | CHF |
Bemerkungen | Endlich konnten wir auch in dieser Kategorie einen Sieger-ETF auserkoren! Dieses Vanguard-Produkt weist erstmalig die erforderliche fünfjährige Markterfahrung auf und punktet wie sein älterer, ausschüttender Bruder oben mit tiefen Kosten und sensationeller Tracking Difference. |
Wenig überraschend gibt es bislang keine weiteren Finalisten. Wenn dir eine grössere Markterfahrung wichtig ist oder du allgemein ein breiteres Angebot schätzt, dann gibt es für dich alternativ wie erwähnt die Möglichkeit, dich nur auf die USA zu beschränken bzw. auf Kanada zu verzichten.
Länderspezifische ETFs «USA» werden an der Schweizer SIX zahlreich und zu Toppreisen (ab 0.03% TER) angeboten.
Bezeichnung | Vanguard FTSE Developed Europe UCITS ETF Distributing |
ISIN | IE00B945VV12 |
Auflegungsdatum | 21. Mai 2013 |
Region | Europa |
Anzahl Fondspositionen | 535 |
Produktkosten p.a. (TER) | 0.10% |
Tracking Difference | -0.29% |
Fondsvolumen (Mio.) | 3’035 EUR |
Replikationsmethode | Physisch (vollständig) |
Handelswährung an SIX | CHF |
Bemerkungen | Etwas tiefere Kosten und eine noch bessere Tracking Difference führten zum knappen Sieg von Vanguard. |
Wenn du eine Alternative zum FTSE-Index, worauf der Sieger-ETF basiert, suchst, solltest du diese beiden Finalisten genauer unter die Lupe nehmen:
Bezeichnung | iShares Core MSCI Europe UCITS ETF (Acc) |
ISIN | IE00B4K48X80 |
Auflegungsdatum | 25. September 2009 |
Region | Europa |
Anzahl Fondspositionen | 414 |
Produktkosten p.a. (TER) | 0.12% |
Tracking Difference | -0.26% |
Fondsvolumen (Mio.) | 7’744 EUR |
Replikationsmethode | Physisch (Sampling) |
Handelswährung an SIX | CHF |
Bemerkungen | Ein überzeugendes Gesamtpaket mit sensationeller Tracking Difference und dem grössten Fondvolumen reichte abermals zum knappen Sieg des Marktführers. |
Zwei starke Verfolger, die ebenfalls in Heimwährung CHF handelbar sind, haben sich fürs Finale qualifiziert:
Bezeichnung | Vanguard FTSE Developed Asia Pacific ex Japan UCITS ETF Distributing |
ISIN | IE00B9F5YL18 |
Auflegungsdatum | 21. Mai 2013 |
Region | Asien-Pazifik ohne Japan |
Anzahl Fondspositionen | 381 |
Produktkosten p.a. (TER) | 0.15% |
Tracking Difference | 0.06% |
Fondsvolumen (Mio.) | 1’068 USD |
Replikationsmethode | Physisch (vollständig) |
Handelswährung an SIX | CHF |
Bemerkungen | Dieser Vanguard ETF gewinnt das Finale klar dank grösstem Fondsvolumen und bester Tracking Difference. Zudem ist der FTSE-Index deutlich breiter diversifiziert als das MSCI-Pendant. |
Lediglich ein weiterer ETF hat sich noch fürs Finale qualifiziert:
Bezeichnung | iShares Core MSCI Pacific ex Japan UCITS ETF (Acc) |
ISIN | IE00B52MJY50 |
Auflegungsdatum | 12. Januar 2010 |
Region | Asien-Pazifik ohne Japan |
Anzahl Fondspositionen | 103 |
Produktkosten p.a. (TER) | 0.20% |
Tracking Difference | 0.13% |
Fondsvolumen (Mio.) | 2’750 USD |
Replikationsmethode | Physisch (vollständig) |
Handelswährung an SIX | USD |
Bemerkungen | Konkurrenzloser Sieger: Dieser iShares ETF erfüllt als einziger alle Anforderungen in dieser Kategorie. |
Auch 2025 weit und breit keine weiteren Finalisten in Sicht. Schade!
Bezeichnung | Xtrackers Nikkei 225 UCITS ETF 1D |
ISIN | LU0839027447 |
Auflegungsdatum | 25. Januar 2013 |
Region | Japan |
Anzahl Fondspositionen | 225 |
Produktkosten p.a. (TER) | 0.09% |
Tracking Difference | -0.06% |
Fondsvolumen (Mio.) | 296’270 JPY (1’721 CHF) |
Replikationsmethode | Physisch (vollständig) |
Handelswährung an SIX | JPY |
Bemerkungen | Auch im 2025 resultiert ein knapper Sieg für den ETF der Deutschen Bank dank tiefster Kosten und bester Tracking Difference. Leider gibt es ihn nicht in Handelswährung CHF zu kaufen. |
Zwei weitere ETFs, die den japanischen Markt abdecken, haben es bis ins Finale geschafft:
Erstaunlicherweise scheitert der ansonsten souveräne Branchenprimus iShares mit seinem ausschüttenden Japan-ETF (IE00B02KXH56) mit einer Tracking Difference von 0.48% deutlich an unserem letzten Selektionskriterium.
Bezeichnung | iShares Core MSCI Japan IMI UCITS ETF (Acc) |
ISIN | IE00B4L5YX21 |
Auflegungsdatum | 25. September 2009 |
Region | Japan |
Anzahl Fondspositionen | 1’018 |
Produktkosten p.a. (TER) | 0.12% |
Tracking Difference | 0.08% |
Fondsvolumen (Mio.) | 5’585 USD |
Replikationsmethode | Physisch (Sampling) |
Handelswährung an SIX | JPY |
Bemerkungen | Dieser ETF erfüllt alle Anforderungen und siegt erneut dank eines überzeugenden Gesamtpakets, u.a. grösstes Fondsvolumen sowie einem Alleinstellungsmerkmal beim Index. Der zugrunde liegende «MSCI Japan IMI Index» umfasst nämlich auch Small Caps und ist somit äusserst breit diversifiziert. Einziger Wermutstropfen: In Heimwährung gibt es diesen ETF nicht zu kaufen. |
Gleich vier weitere thesaurierende Japan-ETFs haben es ins Finale geschafft:
Ein weiteres iShares Exemplar ((IE00B53QDK08) konnte sich aufgrund einer zu hohen Tracking Difference (0.38%) nicht fürs Finale qualifizieren.
Auch wenn es nicht unbedingt rational ist und der «Home Bias» aus wissenschaftlicher Sicht bei der Geldanlage abzulehnen ist, so bevorzugen viele Schweizer Anleger:innen heimische Aktien.
Dieses Anlageverhalten dürfte keine Schweizer Eigenheit sein, sondern trifft wohl auf alle Länder in etwa gleichermassen zu.
Deshalb wollen wir in diesem Kapitel für alle, die – vorzugsweise ergänzend zu einem ETF-Weltportfolio – einen Schweizer Akzent bei ihrer Anlage setzen möchten, den besten ETF Schweiz auserkoren.
Aus steuerlicher Sicht ist es für Schweizer Anleger:innen übrigens vorteilhaft, wenn ein Fonds mit vorwiegend oder ausschliesslich Schweizer Aktien in der Schweiz domiziliert ist (vgl. auch unseren Artikel «ETF Steuern Schweiz: Mit diesen 5 Steuerspartipps optimierst du dein Portfolio»).
Bezeichnung | iShares Core SPI (CH) |
ISIN | CH0237935652 |
Auflegungsdatum | 28. April 2014 |
Region | Schweiz |
Anzahl Fondspositionen | 203 |
Produktkosten p.a. (TER) | 0.10% |
Tracking Difference | 0.10% |
Fondsvolumen (Mio.) | 3’496 CHF |
Replikationsmethode | Physisch (Sampling) |
Handelswährung an SIX | CHF |
Bemerkungen | Dieser ETF erfüllt sämtliche Anforderungen mit Bravour. Insbesondere bei Fondsvolumen und Tracking Difference ist er führend. Obschon der nachzubildende Index SPI zwar über 200 Positionen umfasst, resultiert ein gewisses Klumpenrisiko, sind doch die grössten 10 Positionen mit rund 64% gewichtet. |
Zwei weitere ETFs vom Schweizer Marktleader UBS haben es bis ins Finale geschafft:
In der letzten und 16. Kategorie konnte auch 2025 kein Sieger auserkoren werden, weil kein Produkt alle Anforderungen erfüllen konnte. Offenbar ziehen Schweizer Anleger und Investorinnen ausschüttende Produkte den thesaurierenden vor.
Der ETF «UBS ETF (LU) MSCI Switzerland 20/35 UCITS ETF (CHF) A-acc» schied aufgrund des ausländischen Steuerdomizils aus dem Rennen. Das heisst, in der Schweiz steuerpflichtige Personen können so nicht vollumfänglich die Verrechnungssteuer auf den Dividenden zurückfordern, was die Rendite schmälert.
Für die insgesamt 16 untersuchten Sieger-Kategorien konnten wir also 15 Gewinner-ETFs auserkoren, die du in dieser Übersicht findest:
Kategorie | Sieger-ETF | ISIN |
ETF Global ausschüttend | Vanguard FTSE All-World UCITS ETF Distributing | IE00B3RBWM25 |
ETF Global thesaurierend | SPDR MSCI ACWI UCITS ETF | IE00B44Z5B48 |
ETF Entwickelte Welt ausschüttend | Vanguard FTSE Developed World UCITS ETF Distributing | IE00BKX55T58 |
ETF Entwickelte Welt thesaurierend | SPDR MSCI World UCITS ETF | IE00BFY0GT14 |
ETF Schwellenländer ausschüttend | UBS ETF (LU) MSCI Emerging Markets UCITS ETF (USD) A-dis | LU0480132876 |
ETF Schwellenländer thesaurierend | iShares Core MSCI EM IMI UCITS ETF (Acc) | IE00BKM4GZ66 |
ETF Nordamerika ausschüttend | Vanguard FTSE North America UCITS ETF Distributing | IE00BKX55R35 |
ETF Nordamerika thesaurierend | Vanguard FTSE North America UCITS ETF Accumulating | IE00BK5BQW10 |
ETF Europa ausschüttend | Vanguard FTSE Developed Europe UCITS ETF Distributing | IE00B945VV12 |
ETF Europa thesaurierend | iShares Core MSCI Europe UCITS ETF (Acc) | IE00B4K48X80 |
ETF Asien-Pazifik ohne Japan ausschüttend | Vanguard FTSE Developed Asia Pacific ex Japan UCITS ETF Distributing | IE00B9F5YL18 |
ETF Asien-Pazifik ohne Japan thesaurierend | iShares Core MSCI Pacific ex Japan UCITS ETF (Acc) | IE00B52MJY50 |
ETF Japan ausschüttend | Xtrackers Nikkei 225 UCITS ETF 1D | LU0839027447 |
ETF Japan thesaurierend | iShares Core MSCI Japan IMI UCITS ETF (Acc) | IE00B4L5YX21 |
ETF Schweiz ausschüttend | iShares Core SPI (CH) | CH0237935652 |
ETF Schweiz thesaurierend | Kein Sieger, da kein ETF alle Anforderungen erfüllt. | – |
Die 15 an der Schweizer Börse SIX handelbaren Sieger-ETFs dürften dank ihres grossen Markterfolgs und ihrer hohen Attraktivität bei Privatanleger:innen bei allen namhaften Schweizer Brokern problemlos erhältlich sein. Erst recht beim hiesigen Marktführer Swissquote (Review), welcher bei diesen Produkten eine Pauschalgebühr von fairen 9 CHF/EUR/USD offeriert (inkl. Gebühren-Gutschrift mit unserem Aktionscode «MKT_SFB», vgl. Partnerangebot unten).
– P a r t n e r a n g e b o t –
– – – – –
Erfreulich: Gemäss unserer Recherche vom 3.2.2025 werden alle Sieger-ETFs auch bei unseren ausländischen Partner-Broker Interactive Brokers (Review) und DEGIRO (Review) angeboten. Letzterer mit einer Ausnahme: Der thesaurierende SPDR MSCI World UCITS ETF (IE00BFY0GT14) gibt es bei DEGIRO nur an ausländischen Börsen zu kaufen.
Beide Anbieter punkten mit sehr attraktiven Konditionen, was letztlich deiner Rendite zugutekommt.
Auf unserer kompakten Empfehlungsseite findest du die wichtigsten Eigenschaften unserer bevorzugten Online-Broker, einschliesslich Aktionscodes.
Unser unabhängige, umfassende Vergleich «Beste ETFs Schweiz und global» führt uns zu folgenden Erkenntnissen:
2025-03-10: Rubrik «Kurz & bündig» als einleitende Zusammenfassung eingefügt.
2025-02-03: Angaben, wo es die Sieger-ETFs zu kaufen gibt, aktualisiert. ISIN als zusätzliche Spalte bei der Übersicht der Sieger-ETFs eingefügt.
2025-01-30: Alle ETF-Daten der Sieger-ETFs und Finalisten an die Factsheets vom 31.12.2024 angepasst. «UBS ETF (CH) SLI (CHF) A-dis» (CH0032912732) neu als Finalist aufgenommen, da bessere Tracking Difference (0.25%) als ursprünglich berechnet (0.32%).
2025-01-23: Neue Auswertung 2025 mit teilweisen neu definierten Selektionskriterien. Indexübersicht eingefügt.
2024-07-26: Auf provisionsfreien Sieger-ETF VWRL von Vanguard hingewiesen, welcher Yuh neu im Sparplan anbietet.
2024-04-10: Den ETF von Xtrackers (IE00BTJRMP35) wegen Handelswährung CHF als Alternative für den Sieger-ETF „Schwellenländer thesaurierend“ erwähnt.
2024-02-26: Beim Siegerprodukt «ETF Entwickelte Welt thesaurierend» die neue Handelswährung CHF (statt bisher USD) eingetragen.
2023-10-14: Ergänzung bei Tabelle des Sieger-Produkts «ETF global thesaurierend» eingefügt, wonach dieser ETF neben USD auch in CHF an der CH-Börse SIX gehandelt werden kann.
2023-08-01: Hinweis eingefügt, dass sämtliche Sieger-ETFs bei Swissquote erhältlich sind.
Haftungsausschluss: Investieren birgt Verlustrisiken. Du musst selbst entscheiden, ob du diese Risiken tragen möchtest oder nicht.
Transparenzhinweis: Das Team von Schweizer Finanzblog ist zum Zeitpunkt der Publikation in die folgenden im Artikel erwähnten Aktien-ETFs investiert: «Vanguard FTSE All-World Distributing», «iShares Core MSCI EM IMI UCITS ETF (Acc)», «Vanguard FTSE North America Distributing» und «UBS ETF (CH) SLI». Abgesehen von diesen Investments bestehen keine Geschäftsbeziehungen (Provisionen o.ä.) zu allen in diesem Bericht erwähnten Index- oder ETF-Anbietern.
Irrtum vorbehalten: Wir haben diesen Artikel nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Unser Ziel ist es, dir als Privatanleger:in möglichst objektive und aussagekräftige Informationen rund ums Thema Finanzen zu liefern. Sollten uns dennoch Fehler unterlaufen sein, sind wichtige Aspekte vergessen gegangen und/oder nicht mehr aktuell, so sind wir dir für entsprechende Hinweise dankbar.
ETF-Namen erscheinen oft als wirre Kürzel-Kombinationen ohne klare Logik. Doch tatsächlich folgen sie festen Mustern und enthalten wichtige Hinweise für deine ETF-Wahl.
In diesem Beitrag lernst du anhand konkreter Beispiele, wie du ETF-Abkürzungen entschlüsselst und sicher durch den Begriffsdschungel navigierst.
Kurz & bündig
Contents
Bevor wir ins Thema über das richtige Verstehen von ETF-Abkürzungen einsteigen, wollen wir in Erinnerung rufen, was unserer Meinung nach ETFs so einzigartig macht. Wenn du darüber hinaus noch mehr erfahren möchtest, haben wir dir diese Artikelserie rund ums Investieren mit ETFs zusammengestellt.
Die Kombination der Anlageklasse «Aktien» mit dem Anlagevehikel «ETF» vereint das Beste aus beiden Welten. Eine Aktie ist ein Sachwert, hinter dem ein reales Unternehmen steht. Ein Aktionär oder eine Aktionärin partizipiert also am Erfolg einer solchen Unternehmung, sei es in Form von Kursveränderungen, Gewinnausschüttungen (Dividenden) oder beidem. Eine tolle Sache also!
Das Problem ist nur, Unternehmen kommen und verschwinden wieder, und zwar rascher und häufiger als wir gemeinhin annehmen. Man denke nur an die einst stolzen und international erfolgreichen Schweizer Brands wie Swissair oder Credit Suisse.
Das heisst, wenn du in Einzeltitel investierst, besteht immer das Risiko eines Totalverlusts. Von den damit verbundenen emotionalen Turbulenzen wollen wir schon gar nicht reden.
Nicht so bei einem Aktien-ETF, der idealerweise über die eigene Landesgrenze breit diversifiziert ist. Selbstverständlich verschwinden auch in einem Aktien-ETF laufend Unternehmen, und es kommen neue hinzu. Nur merkst du es nicht, weil du eben kein Klumpenrisiko eingehst.
Selbst wenn die nach Marktkapitalisierung aktuell grösste Firma Apple morgen die Lichter löschen würde, hätte das auf dein Aktien-Weltportfolio lediglich eine einmalige, marginale Korrektur von nur wenigen Prozenten zur Folge.
Du siehst, wir, Toni und Stefan, sind richtig begeistert von ETFs. Aber nicht nur von einer theoretischen Warte heraus, sondern auch mit einem hohen «Skin-in-the-Game»-Faktor: Den Löwenanteil unseres Vermögens, einschliesslich der Säule 3a, haben wir nämlich in breit gestreute Aktien-ETFs investiert.
– P a r t n e r a n g e b o t –
Der Pionier-Broker Swissquote (zum Review) bietet für Schweizer Investor:innen nicht nur die grösste Auswahl an Anlageprodukten an. Alle an der CH-Börse SIX gehandelten ETFs erhältst du zudem zu fairen Gebühren von pauschal 9 CHF. Mit dem Aktionscode «MKT_SFB» sicherst du dir Trading Credits und unterstützt gleichzeitig unseren Blog. Mit einem Klick auf die Anzeige unten geht’s direkt zur Kontoeröffnung.
– – – – –
Egal, welchen ETF du wählst, diese vier «Grundzutaten» wirst du eigentlich immer antreffen:
Je nach Produkt und Anbieter kann der ETF-Name noch weitere Merkmale enthalten:
Fürs bessere Verständnis haben wir nachfolgend vier bekannte ETF-Namen von unterschiedlichen Anbietern in ihre Bestandteile zerlegt. Es handelt sich dabei um die offiziellen ETF-Namen, die nicht nur von den entsprechenden Anbietern verwendet werden, sondern auch von etablierten ETF-Plattformen wie justETF oder TrackingDifferences.
Anbieter | Fonds- domizil | Marketing | Index | Regulat. Standard | Produkt- typ | Fonds- währung | Gewinn- verteilung |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Vanguard | FTSE All-World | UCITS | ETF | (USD) | Distributing | ||
Xtrackers | MSCI World | UCITS | ETF | 1C | |||
iShares | Core | MSCI EM IMI | UCITS | ETF | (Acc) | ||
UBS ETF | (CH) | SMI | (CHF) | a-dis |
Beim ETF von iShares stehen die Indexkürzel «EM» für Emerging Markets (Schwellenländer) und «IMI» für Investable Market Index, der auch kleine, investierbare Firmen beinhaltet, also sogenannte Small Caps.
Beim UBS-Produkt konnte auf die (nochmalige) Erwähnung des Produkttyps verzichtet werden, weil diese Information bereits aus dem Anbietername «UBS ETF» hervorgeht. Da unser Heimindex «SMI» nur 20 Titel enthält und somit schwach diversifiziert ist, erfüllt er die UCITS-Richtlinie nicht.
Nun hast du bereits einen Vorgeschmack über die wichtigsten ETF-Komponenten und die dazugehörigen ETF-Abkürzungen erhalten. In den weiteren Kapiteln gehen wir vertieft darauf ein.
Zu Beginn des ETF-Namens steht der ETF-Anbieter, auch Emittent genannt. Für viele Anleger:innen ist dies eine wichtige Information, haben sich doch die unterschiedlichen Fondsgesellschaften über viele Jahre einen besonderen Ruf bzw. eine einzigartige Marktstellung erarbeitet.
Die globale Marktführerin iShares, das ist die ETF-Sparte vom US-Riesen Blackrock, zeichnet sich beispielsweise durch ein extrem breites ETF-Angebot aus, während ihre erste, ebenfalls aus den USA stammende Verfolgerin Vanguard vor allem mit sehr tiefen Preisen und lokaler Handelswährung auftrumpft. UBS ETF, die ETF-Sparte von UBS, punktet wiederum mit einer Fülle von nachhaltigen ETFs, die ebenfalls oft in Heimwährung angeboten werden.
Weitere bekannte Fondsgesellschaften sind u.a. die deutsche Xtrackers, die US-amerikanische SPDR von State Street Global Advisors, die britische HSBC sowie die französische Amundi.
Neben dem ETF-Anbieter gibt es noch einen zweiten, davon unabhängigen Player, der mindestens so wichtig ist: der Indexanbieter. Die bedeutendsten sind die beiden US-Schwergewichte MSCI (Morgan Stanley Capital International) und S&P Global Ratings sowie die britische FTSE Russell. Letztere ist heute bzw. nach der Fusion von der Financial Times Stock Exchange Group (FTSE Group) mit der Russell Investments im Jahre 2015 eine Tochtergesellschaft der London Stock Exchange Group (LSEG).
Daneben gibt es zahlreiche länderspezifische Leitindizes wie beispielsweise SMI (CH), DAX (D), CAC 40 (F) oder Nikkei 225 (JP).
Ein Index gibt dir nicht nur Auskunft über die geographische Ausrichtung des ETF, sondern informiert dich auch darüber, ob es sich um ein nachhaltiges (z.B. «ESG», «SRI»; mehr zum Thema: «Grüne Aktien: 40 ETFs im Vergleich» ), ein themen- (z.B. Real Estate, Robotics, Clean Energy) oder ein faktorbasiertes (z.B. Small Caps, Value, Momentum; mehr zum Thema: «Lohnt sich Factor Investing? Die besten 5 Faktorprämien im Renditecheck») Exemplar handelt.
Es gibt noch weitere Indexzusätze, die im ETF-Namen enthalten sein können:
ex: Das Kürzel «ex» gibt dir an, dass bestimmte Unternehmen, Branchen oder Länder aus dem Index ausgeschlossen wurden.
Beispiel-ETF: UBS ETF (LU) MSCI Pacific (ex Japan) UCITS ETF (USD) A-dis
Leveraged: Dabei handelt es sich um gehebelte ETFs, welche den zugrundeliegenden Strategie-Index möglichst genau nachbilden wollen. Oft ist im ETF-Namen auch noch der Multiplikator, z.B. «2x», erwähnt sowie in welchem Intervall der Multiplikator zum Tragen kommt, z.B. «Daily». Solche ETFs bieten hohe Renditechancen bei hohen Risiken. Mehr zum Thema findest du hier: «Hebel-ETFs: Traumrenditen von über 100% oder spekulative Wette mit Totalverlustrisiko?»
Beispiel-ETF: Amundi EURO STOXX 50 Daily (2x) Leveraged UCITS ETF Acc
«Inverse»: Für Spekulanten, die gerne mit dem Feuer spielen bzw. kurzfristig auf sinkende Kurse setzen, wählen einen sogenannten Short-ETF mit dem Index-Zusatz «Inverse». Diese ETFs verhalten sich gegenteilig zur Marktentwicklung, z.B. mit dem Faktor «-2x».
Beispiel-ETF: Amundi SMI Daily (-2x) Inverse UCITS ETF Acc
Capped: Dieser Begriff bezeichnet in der Regel eine Obergrenze für die im Index vertretenen Unternehmen. Sie gibt an, wie hoch die Gewichtung einer einzelnen Unternehmung im Index maximal sein darf, z.B. «5% Capped». UBS hat viele solcher gedeckelter ETFs im Angebot, insbesondere um das Klumpenrisiko bei Nischen-ETFs zu minimieren und so UCITS-konform zu werden. Doch heute wird der Hinweis «Capped» kaum mehr im ETF-Namen verwendet, sondern findet sich üblicherweise im Kleingedruckten des Factsheets wieder.
Beispiel-ETF: BNP Paribas Easy MSCI Europe Small Caps SRI S-Series PAB 5% Capped UCITS ETF
TRN: Dieses Kürzel steht für einen Index, welcher neben Kursveränderungen auch Ausschüttungen berücksichtigt, jedoch abzüglich der Quellensteuern (also netto bzw. «N» oder «net»). Die meisten ETFs messen sich an einem solchen Referenzindex, auch wenn dies oft erst im Kleingedruckten des ETF-Beschriebs zum Ausdruck kommt. Allfällige Abweichungen schlagen sich im Tracking Error und in der Tracking Difference nieder.
Das nachfolgende Beispiel zeigt, dass Indexangaben im ETF-Namen oft stark verkürzt sind. Deshalb solltest du zusätzlich auch entsprechende Factsheets beiziehen.
ETF-Bezeichnung mit verkürzter Indexangabe (hervorgehoben):
UBS ETF (LU) MSCI World Socially Responsible UCITS ETF (USD) A-dis
Vollständige Index-Bezeichnung gemäss den Factsheets von MSCI und UBS:
«MSCI World SRI Low Carbon Select 5% Issuer Capped Total Return Net» (SRI = Social Responsible Index)
Der wohl bekanntesten Index ist der MSCI World. Er vereint weltweit rund 1’400 Unternehmen. Weltweit? Nicht ganz, denn sein Name ist etwas irreführend. So deckt er nur die «Entwickelte Welt» ab, nicht aber die Schwellenländer. Möchtest du – als Ergänzung zum MSCI World – wirklich global investiert sein, benötigst du zusätzlich einen ETF, der den MSCI Emerging Markets nachbildet.
Wichtig dabei ist, dass du bei dieser Kombo dem Indexanbieter treu bleibst. Denn wenn du beispielsweise einen MSCI World ETF mit einem FTSE Emerging ETF kombinierst, dann bist du in einige Länder doppelt investiert, während dir andere fehlen. Dies ist deshalb so, weil die beiden Indexanbieter MSCI und FTSE Russell die Märkte unterschiedlich definieren.
So wird z.B. Südkorea von FTSE Russell als entwickelter Markt eingestuft, während es von MSCI den Schwellenländern zugeordnet wird. In untenstehender Tabelle haben wir die unterschiedlichen Länderzuteilungen speziell hervorgehoben.
Entscheide dich also bei der Indexwahl entweder für MSCI oder FTSE. Die meisten ETF-Anbieter setzen übrigens vorwiegend auf MSCI-Indizes. Nicht so der preislich äusserst attraktive US-Pionier Vanguard, der vor allem auf Indizes der FTSE-Familie setzt.
Das Kürzel ETF ist natürlich ebenfalls fester Bestandteil des Produktnamens. Er steht für Exchange Traded Fund, also ein börsengehandelter Fonds. Dieser Produkttyp unterscheidet sich deutlich von ETC (Exchange Traded Commodity) und ETN (Exchange Traded Notes), die sich auf Rohstoffe bzw. Kryptowährungen beziehen. Sie decken also eine Nische ab und bieten dir weniger Anlegerschutz. So sind entsprechende Produkte nicht UCITS-konform, weil sie u.a. nicht als Sondervermögen gelten und auch keinen Diversifikationsvorschriften unterliegen.
ETP (Exchange Traded Product) ist übrigens der Überbegriff von ETF, ETC und ETN, findet jedoch beim ETF-Titel keine Verwendung.
Beim Hinweis, ob es sich um einen thesaurierenden (d.h. Dividenden werden dir nicht ausgeschüttet, sondern automatisch in den ETF reinvestiert) oder ausschüttenden ETF handelt, können sich die Kürzel von Anbieter zu Anbieter stark unterscheiden, wie die folgende Gegenüberstellung zeigt:
Anbieter | Thesaurierend | Ausschüttend |
---|---|---|
Amundi | Acc | Dist |
HSBC | Keine Angabe im ETF-Titel | Keine Angabe im ETF-Titel |
iShares | (Acc) | (Dist) |
SPDR | (Acc) | (Dist) |
UBS ETF | A-acc | A-Dis |
Vanguard | Accumulating | Distributing |
Xtrackers | 1C | 1D |
Ob du dich für einen thesaurierenden oder ausschüttenden ETF entscheidest, ist letztlich Geschmackssache bzw. hängt von deinen persönlichen Präferenzen ab.
Liegt dir die (volle) Kraft des Zinseszinseffekts besonders am Herzen, wählst du einen thesaurierenden ETF. Motivieren dich jedoch regelmässige Auszahlungen, über die du frei verfügen kannst, so ist ein ausschüttendes Exemplar für dich die richtige Wahl.
Keinen Einfluss auf deine Entscheidung sollten hingegen steuerliche Überlegungen haben. Denn im Schweizer Steuersystem werden beide Varianten genau gleich besteuert. Mehr zum Thema findest du hier: «ETF Steuern Schweiz: Mit diesen 5 Steuerspartipps optimierst du dein Portfolio»
«UCITS» findest du oft im ETF-Namen. Dieses Kürzel steht für «Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities». Dabei handelt es sich um einen regulatorischen Standard bzw. die sogenannte OGAW-Richtlinie.
Ein ETF, welcher UCITS-konform ist, dürfte insbesondere sicherheitsbewusste Investor:innen ansprechen. Denn der europäische UCITS-Standard verfolgt das Ziel, den Anlegerschutz zu stärken. Dazu gehören u.a. Regelungen, wonach der ETF als Sondervermögen behandelt wird oder die eine ausreichende Diversifikation vorschreiben, um ein Klumpenrisiko zu vermeiden.
Deshalb bzw. aufgrund der mangelhaften Diversifikation sind ETFs, die auf länderspezifischen Indizes wie den «SMI» oder den «DAX» basieren, oft nicht UCITS-konform.
Länderspezifische Indizes sind zwar bei Medien und Anlegern populär, aufgrund der unzureichenden Streuung (Klumpenrisiko) stehen wir ihnen jedoch skeptisch gegenüber bzw. bevorzugen global oder zumindest regional ausgerichtete ETFs – auch aus Effizienzgründen.
Vereinzelt, wie beispielsweise bei UBS, kann aus dem ETF-Titel sogar das Fondsdomizil (z.B. «IE» für Irland oder «LU» für Luxembourg) herausgelesen werden. Die meisten Fondsanbieter verzichten im ETF-Namen jedoch auf diese Hinweise. In diesen Fällen kannst du das Fondsdomizil dem entsprechenden Factsheet oder der zwölfstelligen ISIN, die jeweils mit dem Ländercode des Fondsdomizils beginnt, entnehmen (z.B. LU0950674175 für den ETF unten).
Beispiel-ETF: UBS ETF (LU) MSCI Emerging Markets UCITS ETF (USD) A-acc
Währungsangaben wie CHF, EUR oder USD im ETF-Titel beschreiben in der Regel die Fondswährung. Die ETFs von Vanguard und UBS führen diese Information bereits im ETF-Namen, während die meisten anderen Anbieter darauf verzichten.
Ein ETF basiert auf einer bestimmten Fondswährung, meistens USD, handeln kannst du ihn aber oft in unterschiedlichen Währungen. Welche Handelswährungen möglich sind, erfährst du im Kleingedruckten bzw. im Factsheet des Anbieters.
Beispiel-ETF: Vanguard S&P 500 UCITS ETF (USD) Distributing
Währungsgesicherte ETFs werden mit «Hedged» versehen. Wenn deine Referenzwährung der Schweizer Franken ist und du grössere Währungsschwankungen vermeiden möchtest, dann entscheidest du dich für eine «Hedged to CHF»- bzw. «CHF Hedged»-Variante. Dabei solltest du jedoch beachten, dass währungsgesicherte ETFs oft deutlich teurer sind als ihre klassischen Pendants.
Beispiel-ETF: iShares MSCI World CHF Hedged UCITS ETF (Acc)
Manche Anbieter bzw. deren Marketingabteilungen schmücken ihre ETF-Bezeichnungen mit eigenen Wortkreationen. Insbesondere die Marktführerin iShares sticht in dieser Beziehung hervor, indem sie ihre ETF-Namen oft mit den Zusätzen «Core» (breit diversifiziert) oder «Edge» (selektiv bzw. Fokus auf bestimmte Faktoren wie «Value») ergänzt.
Beispiel-ETF: iShares Edge MSCI World Value Factor UCITS ETF
Während wir in den Kapiteln zuvor ETF-Abkürzungen erläutert haben, welche je nach Fonds und Anbieter immer oder zumindest manchmal im ETF-Namen aufgeführt sind, widmen wir uns nun jenen Produktinformationen, die du anderweitig finden musst.
Es liegt auf der Hand, dass grundsätzlich alle Informationen im ETF-Namen fehlen, welche dynamischer Natur sind bzw. sich laufend verändern können. Dabei handelt es sich oft um wichtige Selektionskriterien, welche du bei der Wahl deines Wunsch-ETF unbedingt kennen musst: z.B. Fondsgrösse, Kosten (TER), Tracking Difference.
In diesem, unserem bislang beliebtesten Artikel «Beste ETFs Schweiz und global: And the Winner is…» findest du die für uns wichtigsten Selektionskriterien, die wir bei der Wahl der besten ETFs beigezogen haben.
Das richtige Verstehen von ETF-Abkürzungen schützt dich vor Fehlgriffen. So bietet dir der ETF-Name eine verlässliche, erste Entscheidungshilfe bezüglich des Anbieters, des Index und damit auch der Diversifikation, sowie darüber ob der ETF einen regulatorischen Standard erfüllt und du so als Anleger:in von einem besonderen Schutz profitierst.
Manche Anbieter wie UBS verwenden besonders aussagekräftige ETF-Bezeichnungen, indem sie auch Angaben zum Fondsdomizil und zur Fondswährung in den ETF-Namen integrieren.
Ein ETF mit der Bezeichnung «UBS ETF (LU) MSCI World Socially Responsible UCITS ETF (USD) A-acc» gibt dir auf einen Blick über nicht weniger als acht Eigenschaften Auskunft:
Den ETF alleine aufgrund seines Namens auszuwählen, wäre aber zu kurz gegriffen. Wichtige Selektionskriterien wie Fondsgrösse, Kosten oder Tracking Difference suchst du nämlich in den ETF-Bezeichnungen vergeblich. Hierbei solltest du dich über die Produkte-Factsheets der Anbieter oder etablierte ETF-Portale wie justETF oder TrackingDifferences schlau machen.
Wenn dich lange ETF-Recherchen langweilen oder dich einfach unsere ETF-Favoriten interessieren, dann empfehlen wir dir die Lektüre von «Beste ETFs Schweiz und global: And the Winner is…». In diesem grossen ETF-Vergleich haben wir über 1’500 ETFs einem strengen, mehrstufigen Selektionsverfahren unterzogen und die besten Produkte für unterschiedliche Kategorien auserkoren.
2025-01-20: Tabelle mit mit Indexvergleich aktualisiert.
Haftungsausschluss: Investieren birgt Verlustrisiken. Du musst selbst entscheiden, ob du diese Risiken tragen möchtest oder nicht.
Irrtum vorbehalten: Wir haben diesen Artikel über das einfache Verstehen von ETF-Abkürzungen nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Unser Ziel ist es, dir als Privatanleger:in möglichst objektive und aussagekräftige Informationen rund ums Thema Finanzen zu liefern. Sollten uns dennoch Fehler unterlaufen sein, sind wichtige Aspekte vergessen gegangen und/oder nicht mehr aktuell, so sind wir dir für entsprechende Hinweise dankbar.
VIAC was? Der stille Riese mit verwalteten 3a Vorsorgegeldern von über drei Milliarden Franken ist in der breiten Öffentlichkeit noch (zu) wenig bekannt. Wir wollen dies mit diesem exklusiven VIAC Erfahrungsbericht ändern. Dank unserer langjährigen Kundenbeziehung mit VIAC erfährst du aus erster Hand, was den Schweizer Vorsorge-Pionier so einzigartig macht und welche Anlagestrategie wir für unsere eigene 3a Vorsorge verfolgen.
Kurz & bündig
Contents
Wenn du nach diesem VIAC Erfahrungsbericht ebenso überzeugt von VIAC bist, wie wir es seit vielen Jahren sind, dann kannst du von unserer bestehenden Kundenbeziehung profitieren. So funktionierts: Sende uns einfach vor der Kontoeröffnung eine Mitteilung an mail@schweizerfinanzblog.ch – je nach deinem Bedarf – mit Vermerk «VIAC 3a Bonus», «VIAC Freizügigkeit Bonus» oder für das neue Produkt «VIAC Invest Bonus».
Wir senden dir dann umgehend einen «Freunde-Werben-Freunde» Link mit deinem persönlichen Bonus-Code. Diesen gibst du dann bei der Kontoeröffnung ein, womit beide Seiten von einem lebenslangen Gebührenerlass auf einer Vorsorgesumme von 1’000 CHF profitieren. Dieses Angebot ist limitiert.
Transparenzhinweis: Abgesehen von einer normalen Kundenbeziehung als Privatpersonen und dem damit verbundenen «Freunde-Werben-Freunde» Programm bestehen keinerlei Kooperationen oder Provisionsmodelle mit VIAC.
Dieses Kapitel ist jenen gewidmet, welche sich unser Vorsorgesystem im Allgemeinen und die 3. Säule im Speziellen nochmals in Erinnerung rufen wollen. Alle anderen springen direkt zu unserem VIAC Erfahrungsbericht.
Während die 1. Säule eine staatliche Rentenversicherung (AHV) ist, die allen Bürgern der Schweiz eine Altersrente garantiert, handelt es sich bei der 2. Säule um eine berufliche Vorsorge (BVG), bei welcher sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer regelmässig Beiträge in eine Pensionskasse einzahlen.
Die 3. Säule als private Vorsorge wiederum soll die beiden erstgenannten Säulen ergänzen. Dabei wird zwischen der Säule 3a und 3b (freies Sparen ohne Maximalbeiträge und ohne Bezugslimit) unterschieden. Die Säule 3a zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
Zum funktionierenden Wettbewerb hat massgeblich Vorsorgepionier VIAC beigetragen. Denn zuvor zeichneten sich die 3a Anlagelösungen insbesondere durch hohe Kosten und wenig Rendite aus.
Weitergehende Informationen über die gebundene Selbstvorsorge, wie die Säule 3a offiziell bezeichnet wird, hat das zuständige Bundesamt für Sozialversicherung BSV hier publiziert.
Die nachfolgenden Bedingungen gelten allgemein, also auch für eine Kundenbeziehung mit VIAC bzw. ihrem «VIAC 3a» Produkt.
Grundsätzlich kann jede Person über 18 Jahre ein 3a Konto eröffnen. Damit aber eine 3a Einzahlung möglich ist, muss AHV-pflichtiges Einkommen erzielt werden. Ohne Einkommen ist lediglich ein Übertrag von bestehendem 3a Vermögen möglich.
Angestellte, die einer Pensionskasse angehören, dürfen maximal 7’056 CHF pro Jahr in die Säule 3a einzahlen (Stand 2024). Selbstständigerwerbende, die keiner Pensionskasse angehören, und Arbeitnehmende, die sich keiner Vorsorgeeinrichtung angeschlossen haben (z. B. Personen mit sehr niedrigen Einkommen), können 20% ihres jährlichen Einkommens einzahlen, maximal 35’280 CHF (Stand 2024).
Die Idee von VIAC entstand im Jahr 2015 mit der Vision einer Säule 3a Lösung, die man den besten Freunden mit gutem Gewissen weiterempfehlen kann. Die Gründer waren überzeugt, mit der bis ins kleinste Detail optimierten Lösung einen Weg aufzuzeigen, wie sich unsere Generation gegen die drohenden Probleme der Altersvorsorge wappnen kann.
« Die Idee entstand aus dem eigenen Bedürfnis nach einer einfachen, verständlichen und vor allem effizienten Vorsorgelösung. Die private Vorsorge wird in der Zukunft unabdingbar und muss ohne Hürden für die Masse zugänglich sein. »
Daniel Peter, Initiant von VIAC
Folgende Meilensteine prägten die noch junge Geschichte von VIAC:
Kurz: VIAC hat die bislang träge und überteuerten Vorsorgelösungen in der Schweiz punkto Pricing, Einfachheit und Transparenz revolutioniert. Dies ohne grosses Werbegetöse wie die finanzstarken VIAC Nachahmer, aber sehr erfolgreich: Das 3a Vorsorgevermögen, welches von der Terzo Anlagestiftung der WIR Bank verwaltet wird, beträgt mittlerweile über 3 Mia. CHF.
Seit Bestehen von VIAC ist ihre Produktepalette stetig erweitert worden. Sie präsentiert sich aktuell wie folgt:
Eine Anlageplattform fürs freie Sparen und Investieren wie bei anderen Robo-Advisors (3 CH-Anbieter im Vergleich) oder à la Swissquote (unsere Swissquote Erfahrungen) bietet VIAC seit anfangs Dezember mit «VIAC Invest» an. Wir stellen dieses neue Produkt am Schluss dieses Beitrags vor.
Nachfolgend legen wir den Fokus auf «VIAC 3a», welches das populärste Produkt von VIAC ist und grundsätzlich allen erwachsenen Personen mit AHV-pflichtigem Einkommen zur Verfügung steht.
– P a r t n e r a n g e b o t –
– – – – –
Wir, Toni und Stefan, sind treue VIAC Kunden der ersten Stunde. Wir führen beide mehrere 3a Konten, was uns später eine gestaffelte Entnahme zu einem geringeren Steuersatz erlaubt. Jahr für Jahr zahlen wir den jeweils höchst möglichen Betrag auf eines unserer 3a Konten mit dem jeweils höchsten Risikoprofil ein. Wöchentlich bzw. jeweils dienstags am sogenannten Trading Day werden die neu zugeführten Barmittel in die der ausgewählten Anlagestrategie zugrundeliegenden Wertschriften investiert.
Du siehst also, wir verfügen über einen hohen «Skin-in-the-Game» Faktor, womit einem glaubwürdigen VIAC Erfahrungsbericht aus erster Hand nichts mehr im Wege steht.
VIAC bietet ein vergleichsweise grosses Angebot an 3a-Anlagelösungen an, womit VIAC für die meisten Personen in Frage kommen dürfte. Einzig aktives Investment, was wir aufgrund der hohen Kosten ohne zu erwartende Mehrrendite ablehnen, gibt es bei VIAC nicht. So besteht das wissenschaftlich basierte VIAC Anlageuniversum ausschliesslich aus passiven Indexfonds und ETFs. Die grosse Vielfalt von VIAC zeigt sich an folgenden Fakten:
VIAC Anlagestrategien werden von der Handelszeitung regelmässig zum Testsieger erkoren. Bei diesem jährlichen Vergleich werden 3a Fonds zahlreicher Anbieter zuerst nach Risiko (Aktienanteil) gruppiert und dann bezüglich Kosten und Performance über drei und fünf Jahre bewertet.
Im Beispiel oben haben wir mit der Anlagestrategie «Global 60» eine bezüglich der Risiken und Renditeerwartung recht ausgewogene Standardstrategie gewählt. Die Gesamtkosten betragen 0.40% pro Jahr. Mit dieser Strategie, die du übrigens bei Bedarf jederzeit selber ändern kannst, bist du in folgende fünf Assetklassen mit unterschiedlicher Gewichtung investiert:
Bei jeder Standardstrategie stehen dir jeweils zwei Untervarianten zur Wahl:
Swisscanto ist als Produktanbieter erst 2023 – wohl aufgrund der damaligen Schieflage von Credit Suisse und des damit verbundenen Kundendrucks – dazugestossen. Beide VIAC Partner bieten ausschliesslich kostengünstige Indexfonds an, welche nahezu identisch sind bzw. sich nur punktuell unterscheiden.
Ergänzend dazu bietet VIAC auf dem Markt etablierte ETFs der beiden internationalen Schwergewichte UBS und iShares (Blackrock) an. Diese teureren, oft spezialisierten Produkte (z.B. Clean Energy, Bitcoin) stehen für die VIAC Standardstrategien nicht zur Verfügung, sondern können ausschliesslich für die «Eigene Strategie» gewählt werden.
Die hier öffentlich einsehbare Titelliste (ganz nach unten scrollen) repräsentiert das gesamte VIAC Anlageuniversum, einschliesslich aller Indexfonds und ETFs der zuvor erwähnten VIAC Partner.
Tipp: Wenn dich diese Produkte- und Strategievielfalt verunsichert, dann wähle einfach die von VIAC vorgeschlagene Standardstrategie aus. Diese basiert auf deinem Profil bzw. auf den von dir bei der Kontoeröffnung gemachten Angaben.
Ergänzend dazu kannst du dich an folgende Faustregel halten: Je länger dein Anlagehorizont und je grösser deine Risikobereitschaft sind, desto höher kann der Aktienanteil gewählt werden.
Aufgrund unserem noch langen Anlagehorizont von mehr als zehn Jahren verfolgen sowohl Toni als auch Stefan eigene Strategien der höchsten Risikostufe. Im Unterschied zur ebenfalls höchsten Risikostufe angehörigen VIAC Standardstrategie «Global 100», welche Stefan ergänzend verfolgt, fällt bei unseren individuell zusammengestellten Portfolios der CH-Aktienanteil geringer aus. Damit wollen wir dem «Home Bias» entgegenwirken. Mehr zum «Home Bias» und anderen psychologischen Fallstricken erfährst du in unserem Artikel Behavioral Finance: Wie du die 13 grössten Denkfehler bei deiner Geldanlage vermeidest.
Wichtig: Du kannst jederzeit deine einmal festgelegte Strategie mit ein paar Klicks wieder ändern. Die neue Strategie tritt jeweils am darauffolgenden Dienstag am sogenannten Trading Day in Kraft. Um die damit verbundenen Wertschriftentransaktionen kümmert sich VIAC. Sie werden dir transparent auf der Plattform angezeigt.
Egal, welche Strategie(n) du auch wählst, bei VIAC kannst du bis zu fünf unterschiedliche 3a Konten führen, was dir später einen gestaffelten Bezug zu einem geringeren Steuersatz ermöglicht bzw. dazu führt, die geltende Steuerprogression zu «brechen».
Die «Eigene Strategie» ist für dich dann sinnvoll, wenn du zusätzliche Assetklassen berücksichtigen (z.B. Alternative Anlagen), innerhalb einer Assetklasse breiter diversifizieren (z.B. mit Small Caps Aktien), eine andere regionale Gewichtung bevorzugen (z.B. weniger CH-Anteil) und/oder das Portfolio zumindest teilweise gegen Währungsrisiken absichern möchtest.
Doch «anything goes» ist auch bei der eigenen Strategie nicht möglich. Denn für jede der rund 70 angebotenen Wertschriften legt VIAC ein Limit fest. So ist es beispielsweise nicht möglich, hohe Anteile in besonders risikobehaftete Anlagen wie Emerging Markets Aktien oder den neu aufgenommenen Bitcoin-ETF von iShares zu investieren. VIAC und insbesondere der staatliche Regulator möchten dich also vor allzu wilden Spekulationstrips schützen.
Die Gesamtkosten, bestehend aus Verwaltungsgebühren und Produktkosten, belaufen sich je nach Strategie und Anlagefokus von 0.00% bis maximal 0.44% pro Jahr. Darin enthalten sind
Kostenlos sind bei allen Anlagefokussen die beiden risikoarmen Strategien «3a Konto» und «Konto Plus» (Bargeld mit 5% Aktienanteil). Fair: Anders als bei anderen Anbietern ist bei VIAC unabhängig der gewählten Strategie der Bargeldanteil immer gebührenfrei.
Ferner bezahlst du keine Grundgebühr, Retrozessionen, Performancegebühr, Saldierungsspesen sowie Gebühren für Ein- und Auszahlungen.
Mit einem Gebührenspektrum von 0.00% bis 0.44% ist VIAC zweifellos einer der günstigsten Anbieter auf dem Markt. Insbesondere klassische Vorsorgeanbieter mit einem aktiven Anlageansatz kosten oft ein Mehrfaches von VIAC.
So betragen die Gesamtkosten bei UBS und Swiss Life für ihre Vorsorgefonds «UBS Vitainvest – World 100% Sustainable» und «Swiss Life BVG-Mix 75» horrende 1.62% resp. 1.64% pro Jahr (Stand April 2024).
Selbst, wenn man die gegenüber diesen Extrembeispielen tieferen, durchschnittlichen Kosten auf dem Markt von 1.09% beizieht, resultiert langfristig dank des Zinseszinseffekts ein riesiges Plus im Vorsorgevermögen, wie Abbildung unten eindrücklich zeigt.
Falls du mit überhöhten Gebühren konfrontiert bist, solltest du nicht nur einen Anbieterwechsel in Betracht ziehen (für künftige Einzahlungen), sondern gleich einen Übertrag deines bestehenden 3a Vermögens. Diesen Prozess kannst du einfach über die VIAC App starten und ist in wenigen Schritten erledigt (vgl. Erläuterungen in Abbildung unten).
VIAC geizt nicht mit Informationen. Im Gegenteil: VIAC zeichnet sich durch hohe Transparenz und informative Reportings aus:
Neben der jährlichen Steuerbescheinigung liefert dir VIAC in dein digitales Postfach ein umfassendes Semester-Reporting einschliesslich eines Marktrückblicks.
Ergänzend dazu kannst du dir jederzeit über dein 3a-Vorsorgelösung auf dem Laufenden halten, und zwar bis in die Tiefe der einzelnen Transaktionen:
Machen wir es kurz: Der Support von VIAC ist schlicht phänomenal und allen anderen von uns bisher getesteten Finanzanbietern weit überlegen!
Und wir wissen, wovon wir sprechen: Denn über die Jahre sind bei uns zahlreiche knifflige Fragen zusammengekommen, welche wir jeweils via Chat an das VIAC-Supportteam stellten. Egal, ob wir von Carl, Christian, Darius, Emir, Jonas, Lionel, Marco oder Simon betreut wurden: Nie gab es etwas zu beanstanden. Basierend auf unseren langjährigen VIAC Erfahrungen möchten wir zusammenfassend folgende zwei Punkte zum Support positiv herausstreichen:
Was auf den ersten Moment vielleicht überrascht, ist, dass die digitalaffine VIAC beim Support keine Bots einsetzt, sondern nur Berater aus Fleisch und Blut (mit Beraterinnen hatten wir bisher noch nie Kontakt). Gut so, denn sind wir realistisch: Diese Support-Bots taugen leider meist nur bei trivialen Standardanfragen etwas bzw. sind allzu oft schlicht überfordert.
VIAC gibt es als App auf deinem Smartphone, als auch klassisch übers Internet auf dem Desktop. Gemäss unseren VIAC-Erfahrungen bieten dir beide Ansichten dieselben nützlichen Funktionen wie beispielsweise:
Im Jahr 2023 lancierte VIAC ein umfassendes Redesign, was das Erscheinungsbild und die Benutzerfreundlichkeit («Look & Feel») nochmals deutlich verbesserte.
Sämtliches Geld, das nicht investiert wird, liegt bei der VIAC Partnerbank «WIR». Ihre Vorsorgestiftung Terzo verwaltet bereits über 3 Mia. CHF an 3a Vorsorgevermögen. Wenn also die WIR Bank in finanzielle Schieflage geraten sollte, ist es Aufgabe der Vorsorgestiftung die notwendigen Massnahmen zu ergreifen, um das Vorsorgevermögen zu schützen (dies kann bspw. einen Wechsel der Depotbank zur Folge haben).
Wichtig: Mit dem Konkursprivileg wird dein Kontovermögen bis 100’000 CHF im Falle einer Insolvenz der kontoführenden Bank bevorzugt behandelt. Privilegierte Gelder landen in der Konkursklasse 2. Als zusätzliche Sicherheit muss die Depotbank im Umfang von 125% ihrer privilegierten Einlagen inländische Forderungen oder übrige in der Schweiz belegene Aktiven halten (in der Regel Hypotheken).
Die Wertschriften, also im Fall von VIAC sind dies Indexfonds und ETFs, gelten als Sondervermögen, werden separat verwahrt und fallen bei einer Insolvenz der Depotbank nicht in die Konkursmasse. Mehr Infos dazu findest du unter Esisuisse.
Die VIAC Anmeldung erfüllt denselben Sicherheitsstandard wie das e-Banking von diversen Schweizer Banken. Der Zugang zum VIAC Konto ist mit deinem persönlichen Passwort geschützt. Sobald du wesentliche Änderungen vornehmen willst, wird dir für maximale Sicherheit zusätzlich per SMS einen Code geschickt, den du zur Bestätigung eingeben musst. Dein Konto ist also durch eine sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung gut gegen unberechtigte Zugriffe geschützt.
Dieses Risiko hängt nicht mit VIAC oder deren Depotbank zusammen, sondern mit deiner Portfoliozusammensetzung («Asset Allocation») und deinem Anlagehorizont. Je höher dein risikobehafteter Vermögensanteil (z.B. in Form von Aktien) und je geringer dein Anlagehorizont sind, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Risiko eintritt.
Das Worst Case Szenario wäre also, wenn du kurz vor Entnahme deines Vorsorgevermögens immer noch über hohe Aktienanteile verfügen würdest und es gleichzeitig zu einem heftigen Börsencrash käme. Deshalb erachten wir es aus Risikoüberlegungen als absolut notwendig, dass du die risikoreichen Anteile bereits mehrere Jahre vor Bezug sukzessive reduzierst bzw. in risikoärmere Anlagen wie Barmittel und/oder Obligationen umschichtest.
Bei VIAC bist du diesbezüglich sehr flexibel, d.h. wöchentlich am sogenannten Trading Day kannst bei Bedarf mittels ein paar Klicks eine neue, beispielsweise risikoärmere Strategie verfolgen.
Vor der Kontoeröffnung: Wenn du als VIAC Neukunde von einem Gebührenrabatt profitieren möchtest, dann folge einfach unserer Einladung, womit VIAC für dich die ersten 1’000 CHF kostenlos verwaltet, und zwar lebenslang. Die entsprechende Einladung mit deinem persönlichen Bonus-Code erhältst du, wenn du uns eine Nachricht mit Vermerk «VIAC 3a Bonus», «VIAC Freizügigkeit Bonus» oder «VIAC Invest Bonus» an mail@schweizerfinanzblog.ch schickst.
Danach kommst du in wenigen Minuten rein digital zu einer wirklich attraktiven Vorsorgelösung: Einfach App runterladen oder unter www.viac.ch den Eröffnungsprozess («Registrieren») starten, deine ID oder deinen Pass bereithalten und – wenn gewünscht – am Schluss der Registrierung unseren Bonus-Code eingeben.
Bitte nicht erschrecken: Im Zuge des Onboardingprozesses wird mittels sechs einfachen Fragen dein Anlagetyp ermittelt. Basierend darauf wird dir eine VIAC Standardstrategie (Konto, 20, 40, 60, 80, 100) vorgeschlagen. Wenn du mit der von VIAC vorgeschlagenen Anlagestrategie nicht einverstanden bist, kannst diese natürlich jederzeit übersteuern.
Der Vorsorgemarkt ist lukrativ und mit zahlreichen Anbietern hart umkämpft. Wie soll sich da VIAC abgrenzen? Wir denken, dass bei VIAC nicht einfach ein einzelner Aspekt positiv heraussticht, sondern vielmehr ihr Gesamtpaket überzeugt. Dieses Gesamtpaket besteht gemäss unseren VIAC Erfahrungen aus einem Bündel von Vorzügen. Die für uns wichtigsten fünf Argumente für eine «VIAC 3a» Vorsorgelösung haben wir nachfolgend zusammengefasst:
Das Preismodell von VIAC beurteilen wir als sehr fair: Für Barmittel in deinem Portfolio zahlst du überhaupt keine Gebühren. Im Gegenteil: Du erhältst Zinsen von 1.15% (Stand April 2024). Gebühren werden dir nur für den investierten Teil deines Portfolios verrechnet (Aktien, Obligationen, Immobilien usw., nicht aber auf dem Konto liegenden Barmitteln), und zwar mit einem Kostendach bis maximal 0.44%. Damit ist VIAC im Durchschnitt rund 65% günstiger als vergleichbare Angebote. Zudem erhältst du dank dem kostenlosen Life Basic bei Invalidität oder Todesfall bis zu 25% zusätzlich zu deinem angesparten 3a Vermögen ausbezahlt.
Das aus passiven Indexanlagen bestehende Anlageuniversum von VIAC präsentiert sich äusserst vielfältig. Nicht weniger als 70 Produkte unterschiedlicher Anlageklassen wie Aktien, Obligationen, Immobilien, Rohstoffen sowie neuerdings Bitcoins stehen dir zur Verfügung.
Du kannst dir jederzeit ein Bild über Kosten und Performance deiner Vorsorgelösung machen, und zwar sowohl konsolidiert als auch auf die einzelne Anlage bezogen. Zudem hast du jederzeit Zugang zu deinen Konten und kannst deine Anlagestrategien anpassen, wenn sich deine Bedürfnisse ändern.
Die VIAC App beurteilen wir nach dem letzten umfassenden Release im Jahr 2023 als äusserst benutzerfreundlich und informativ. Sämtliche Transaktionen sind einfach über die App zu tätigen. Wer Strategieänderungen & Co. nicht übers Smartphone vornehmen möchte, der oder die kann alternativ die ebenso überzeugende Desktop-Version von VIAC nutzen.
Die sonst recht zutreffende Faustregel, dass je günstiger die Preise sind, desto schlechter der Service ist, gilt bei VIAC definitiv nicht. Im Gegenteil: Bei VIAC ist der Kundensupport wirklich top. Und wir wissen, wovon wir sprechen. Denn während unserer langjährigen Kundenbeziehung mit VIAC sind viele knifflige Anfragen zusammengekommen, die alle innert weniger Minuten geklärt werden konnten.
VIAC wartete bereits zu Beginn im Jahr 2017 mit einem einzigartigen Angebot auf, das den damals trägen und überteuerten Vorsorgemarkt gehörig aufmischte.
Gemäss unserer VIAC Erfahrungen ist ihre Vorsorgeplattform über die Jahre laufend noch besser geworden. Deshalb sind wir aktuell eigentlich rundum zufrieden mit VIAC und müssen schon das Haar in der Suppe suchen oder uns in andere Bedürfnisse versetzen, um folgende vermeintlich kritische Punkte zu finden:
Falls es für dich noch zusätzliche Pros und Cons gibt und/oder du besondere Vorzüge bei einem anderen 3a Anbieter schätzt, schreibe es uns doch gerne in die Kommentare unten rein.
Es liegt auf der Hand: Im hartumkämpften Markt des freien, privaten Sparens bzw. Investierens wird es für jeden neuen Player sehr herausfordern sein, erfolgreich zu bestehen. Mit anderen Worten: Auf den 17. Robo-Advisor hat niemand gewartet. Deshalb erstaunt es uns nicht wirklich, (auch weil es zu VIAC passt) dass VIAC mit einem attraktiven Pricing punkten will und kann:
Die wählbaren Anlagestrategien mit unterschiedlichen Aktienanteilen und vier Anlagefokussen «Global», «Schweiz», «Nachhaltig» und «Eigene Strategie» sind so vielfältig wie bei «VIAC 3a».
Hingegen besteht das ebenfalls passiv verwaltete Anlageuniversum aus deutlich weniger Anlagefonds (vgl. «VIAC Invest» Titelliste), welche zudem alle neu aufgelegt wurden und somit noch über keinen Track Record verfügen. So fehlen beispielsweise Fonds mit Small Caps oder Rohstoffen (ausser Gold).
Wie uns der VIAC Support auf Anfrage mitteilte, hängt dieses kleinere, von den anderen VIAC Produkten unterschiedliche Anlageangebot mit den hohen regulatorischen Anforderungen der Finma zusammen (z.B. zu erreichende Mindestvolumen nach 12 Monaten pro neu lancierten Fonds).
Mehr zum neuen Produkt «VIAC Invest», welches dir bereits ab 1 CHF vollautomatisches Investieren mittels Sparplan in dein Wunschportfolio erlaubt, erfährst du auf der VIAC Webpage.
2024-12-09 Anlageuniversum von «VIAC Invest» erläutert und diverse Abbildungen aktualisiert.
2024-12-07 Neues Produkt «VIAC Invest» vorgestellt.
Haftungsausschluss: Investieren birgt Verlustrisiken. Du musst selbst entscheiden, ob du diese Risiken tragen möchtest oder nicht.
Irrtum vorbehalten: Wir haben diesen Artikel über unsere VIAC Erfahrungen nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Unser Ziel ist es, dir als Privatanleger:in möglichst objektive und aussagekräftige Informationen rund ums Thema Finanzen zu liefern. Sollten uns dennoch Fehler unterlaufen sein, sind wichtige Aspekte vergessen gegangen und/oder nicht mehr aktuell, so sind wir dir für entsprechende Hinweise dankbar.
Dry January, Veganuary, mehr Sport oder alles zusammen? So sinnvoll diese und andere Vorsätze sein mögen, leider sind sie oft von kurzer Dauer. Das wollen wir zumindest für dein Geld mit diesen fünf Finanzvorsätzen ändern. Denn sind deine Finanzen einmal richtig aufgegleist, dann laufen sie über Jahrzehnte wie am Schnürchen. In diesem Beitrag zeigen wir dir auf, wie du dein Vermögen stetig und automatisiert vermehren kannst, während du gleichzeitig den vollen Überblick über die laufenden Ausgaben behältst. Aber nicht nur das: Du erfährst, weshalb das richtige Money-Mindset ein so entscheidender Erfolgsfaktor auf dem Weg zu deiner finanziellen Freiheit ist.
Kurz & bündig
Contents
Vermögensaufbau ist kein Selbstzweck. Auch wollen wir mit diesen Finanzvorsätzen weder eine kleinliche Rappenspalterei fördern, noch bei sinnvollen Ausgaben wie Spenden den Rotstift ansetzen. Denn für uns ist klar: Finanzen sind nicht der Mittelpunkt unseres Lebens, sondern Finanzen sollen uns dabei unterstützen, unser Leben so zu leben, wie wir uns das wünschen. Ein für uns lohnendes Ziel ist ein eigenverantwortliches Leben ausserhalb des Hamsterrads.
Egal, welche Ziele du verfolgst, wenn du finanziell abgesichert bist, lässt es sich einfach unbeschwerter Leben, sei es im Job, auf Reisen oder wenn du wieder einmal die Lust verspürst, frei deine Meinung zu äussern.
Diese fünf Finanzvorsätze, auf welche wir in diesem Beitrag vertieft eingehen, sollen dir den Weg für die finanzielle Freiheit bzw. ein selbstbestimmtes Leben ebnen:
Wir starten mit dem allgemeinsten aller Finanzvorsätze: deiner finanziellen Bildung. Die Hauptmotivation besteht, wie bereits einleitend erwähnt, darin, dass finanzielle Sicherheit ein entscheidender Faktor für ein unbeschwertes, freies Leben ist. Auf der «operativen Ebene» verleiht dir eine solide Finanzbildung bei deinen Anlageentscheidungen Stabilität und verschont dich vor unüberlegtem Handeln. Konkret: Hast du dir einige Finanzbasics verinnerlicht, so wirst du nicht beim ersten grösseren Börsentaucher aus Panik all deine Wertschriften verlustreich verkaufen.
Die Herausforderung ist also vor allem mentaler Natur bzw. hängt mit dem «richtigen» Money-Mindset zusammen und erst in zweiter Linie mit der korrekten praktischen Umsetzung.
Die von uns bevorzugte passive Anlagestrategie mit breit diversifizierten Aktien-ETFs ist wissenschaftlich fundiert und einfach umzusetzen. Doch ganz ohne Geldbildung geht es nicht. Konkret solltest du zumindest die folgenden drei «Finanzweisheiten» beherzigen:
Ohne Risiko gibt es keine Rendite. Aber nicht nur das: Keine Rendite bedeutet auch, dass dein Vermögen durch die Inflation stetig an Wert verliert. Im Jahr 2024 lag die Teuerung in der Schweiz bei 1.1%. Um die Kaufkraft zu erhalten, müsstest du also dein Erspartes aktuell mit rund 1 Prozent verzinsen. Bereits dieses bescheidene Renditeziel kannst du mit risikoarmen Anlagen wie das einlagengesicherte Bankkonto vergessen. Denn die Sparzinsen tendieren 2025 auf breiter Front gegen Null.
Und dennoch: Für die laufenden Ausgaben und den Notgroschen sind solch sichere und liquide Anlagen genau das Richtige. Denn bei diesen Zwecken geht es nicht um Rendite, sondern es stehen Werte wie Sicherheit (d.h. kein Risiko in Form von Wertschwankungen) und sofortige Verfügbarkeit im Vordergrund.
Anders sieht es beim langfristigen Vermögensaufbau aus, wozu auch die 3. Säule der Altersvorsorge gehört. Hier können kurzfristige Wertschwankungen problemlos in Kauf genommen werden. Das heisst, ohne risikobehafte Anlagenklassen wie «Aktien» ist es dir kaum möglich, real dein Vermögen zu erhalten, geschweige denn zu vermehren. Im Gegensatz zu Einzelaktien schützen dich breit diversifizierte Aktien-ETFs vor dem Klumpenrisiko «Totalverlust», weshalb sie unser bevorzugtes Anlagevehikel sind.
Fassen wir zusammen: Jede Geldanlage, so unterschiedlich sie auch sein mag, kann maximal nur zwei der drei Werte «Rendite», «Sicherheit» und «Verfügbarkeit» erfüllen, niemals jedoch alle drei.
In unserem Beitrag Das Magische Dreieck der Geldanlage erfährst du mehr über das Zusammenspiel zwischen Rendite, Sicherheit (Risiko) und Verfügbarkeit.
Albert Einstein soll einst gesagt haben: «Der Zinseszinseffekt ist das achte Weltwunder. Wer ihn versteht, verdient daran, alle anderen bezahlen ihn.» Der Zinseszinseffekt ist tatsächlich einer der wichtigsten Unterstützer beim langfristigen Vermögensaufbau. Viele wissen das, aber nur wenige können sich konkret vorstellen, wie stark sich der Zinseszins tatsächlich auf ihre Geldanlage auswirkt. Beim Zinseszins spielen die beiden Faktoren Verzinsung und Zeit eine entscheidende Rolle: Je höher die Verzinsung und je länger die Haltedauer, desto mächtiger schlägt der Zinseszinseffekt durch, wie die Abbildung unten eindrücklich zeigt.
Zinseszinsrechner
Wenn du über 10 Jahre, monatlich 100CHF zu 5% investierst, beträgt dein Endkapital 23.763CHF.Dieses setzt sich zusammen aus 17.000CHFEinzahlungen und 6.763CHF Zinsen oder Kapitalerträgen.
Noch drastischer wirkt der Zinseszins bei einem höheren Startvermögen von 100’000 CHF und ebenfalls 8% jährlicher Wertsteigerung aus: Nach den ersten 10 Jahren hast du bereits 215’892 CHF (+116%) Vermögen angesammelt, nach weiteren 10 Jahren stolze 466’096 CHF (+366%) und nach weiteren 10 Jahren bzw. nach gesamthaft drei Dekaden, ja dann bist du Millionär! Unglaublich: Dieses Kunststück schaffst du, ohne zwischendurch auch nur einen Franken investiert zu haben.
Im Artikel Behavioral Finance: Wie du die 13 grössten Denkfehler bei deiner Geldanlage vermeidest haben wir das Verkennen des Zinseszinseffekts als den folgenschwersten Anlagefehler bezeichnet.
Passives Investieren heisst indexbasiert investieren. Dies wiederum bedeutet, dass du dich mit der (globalen) Marktrendite zufriedengibst bzw. den Markt nicht schlagen kannst. Bei der Anlageklasse «Aktien» beträgt die jährliche Marktrendite im langfristigen Vergleich durchschnittlich rund 8%.
Wenn du also davon ausgehst, dass auch in Zukunft die globalen Unternehmenswerte dank Innovation und Produktivität langfristig steigen werden (mit Rückschlägen), dann dürften breit diversifizierte Aktien-ETFs hoch in deiner Gunst stehen. Denn passives Investieren lässt sich am einfachsten und günstigsten mit ETFs umsetzen.
Im Gegensatz dazu bevorzugen klassische Vermögensverwalter das (für sie) lukrativere aktive Investieren. Gut für die Bank, schlecht für dich: Denn bei einem aktiven Management deines Vermögens musst du mit rund zehnmal höheren Kosten (Fees von 1 – 2% p.a.) als bei ETFs rechnen. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass kaum ein Vermögensverwalter langfristig und nach Kosten den Markt schlagen kann.
Weshalb wir von ETFs so begeistert sind, erfährt du ausführlicher im Artikel ETFs: Die Revolution der Geldanlage. Möchtest du deine Geldbildung weiter vertiefen, so empfehlen wir dir unsere Artikelserie Lerne Investieren – in 8 Lektionen.
Eine fundierte Standortbestimmung wird dir Klarheit über deine finanzielle Situation liefern. Aber nicht nur das: Du erfährst auch, welches deine grössten Ausgabenposten sind bzw. wo naturgemäss auch das grösste Sparpotenzial schlummert.
Bei der Bestandesaufnahme deiner Finanzen geht es darum, dass du deine Einkommensströme (aktive wie das Erwerbseinkommen und passive wie Dividenden), deine wichtigsten Ausgabenposten sowie als Differenz deine Sparrate ermittelst. Bei einem monatlichen verfügbaren Haushaltseinkommen von 10’000 CHF und Ausgaben von 8’000 CHF beträgt die Sparrate 2’000 CHF bzw. die Sparquote 20% (=2’000/10’000).
Zudem berechnest du dein Vermögen (im Wesentlichen bestehend aus deinen Barmitteln, Wertschriften und Immobilien), allfällige Schulden (z.B. Ausbildungs- und Konsumkredite, Hypotheken) sowie als Differenz dein Nettovermögen. Das Nettovermögen erachten wir als die wichtigste und aussagekräftigste Finanzkennzahl auf dem Weg zur finanziellen Freiheit. Denn anders als mit einem hohen Einkommen ist mit einem hohen Nettovermögen die finanzielle Sicherheit verbunden, oft in Kombination mit passiven Einkommensströmen wie Dividenden.
Um die finanzielle Freiheit zu erreichen, kommt es also weniger darauf an, wie viel Geld du verdienst, sondern wie viel du davon sparst – und rentabel investierst, sodass sich dein Vermögen stetig vermehren kann. Damit kommen wir zum nächsten Vorsatz.
Wenn du finanziell frei werden möchtest, führt kein Weg an einer ambitionierten Sparquote vorbei. Deine Motivation: Je höher du sie ansetzt, desto rascher bist du finanziell frei bzw. unabhängig von deinem aktiv erwirtschafteten Erwerbseinkommen. Wie rasch es gehen kann, haben wir im Artikel Finanzielle Freiheit – Hype oder erstrebenswertes Ziel? beschrieben.
Nachdem du über deine aktuelle Finanzsituation gemäss Finanzvorsatz Nr. 2 Bescheid weisst, geht es nun darum, die Sparquote zu erhöhen. Zur Erinnerung: Die Sparquote wird in Prozenten ausgedrückt und setzt die Sparrate (in CHF) ins Verhältnis zu deinem Gesamteinkommen.
Nun wie soll ich die Sparquote einfach so erhöhen? Zugegeben, dies ist einfacher gesagt als getan. Und trotzdem: Wir sind überzeugt, dass jede und jeder die Sparquote steigern kann. Für das Erreichen dieses Vorsatzes stehen dir zwei Hebel zur Verfügung: Erstens dein Einkommen erhöhen und zweitens deine Ausgaben reduzieren.
Am einfachsten und wirkungsvollsten kannst du deine Sparquote in besonderen Lebenssituationen erhöhen, indem du bei der einkommensabhängigen Konsumsteigerung nicht mitmachst. Diese besagt, dass mit steigendem Einkommen ebenso der Konsum steigt (und die Sparquote auf der Strecke bleibt). Dieser Zusammenhang ist wissenschaftlich bestätigt, wie wir später noch erläutern werden und trifft wohl auf die meisten Menschen zu. Doch als Individuum gibt es für dich im Leben kaum eine grössere Chance, die finanzielle Freiheit noch zu Lebzeiten zu erreichen als in genau solchen, von Lohnsprüngen geprägten Situationen!
Als wir studiert hatten, war ein bescheidener Lebensstil Pflicht. Mit unseren damals knappen finanziellen Mitteln gab es schlicht keine Alternative. Nach dem Studium haben wir dann das erste Mal «richtig» verdient, unseren Lebensstandard jedoch einige Jahre danach kaum erhöht. (Stefan besitzt auch Jahrzehnte später immer noch kein Auto.) Denn während des Studiums haben wir uns an einen bescheidenen Lebensstil gewöhnt. Nach solchen Lebensabschnittswechseln ist es relativ einfach möglich, deine Sparquote von einem Tag auf den anderen von 0 auf 50% und mehr zu erhöhen. Der umgekehrte Fall, also ein Downgrade des Lebensstandards, ist natürlich viel schwieriger zu akzeptieren und Einsparungen werden oft als schmerzhafte Einschnitte empfunden.
Wie erwähnt, es handelt sich dabei um ausgewählte und eher seltene, wenn nicht sogar einmalige Chancen. Widmen wir uns nun häufiger eintretenden Situationen, bei welchen wir unsere Sparquote bzw. unsere Investitionen erhöhen können.
Beim Erwerbseinkommen bist du auf den Goodwill deines Chefs sowie dein Verhandlungsgeschick angewiesen. Längerfristig kannst du dein Einkommen auch klassisch durch Weiterbildungen und – darauf basierend – durch Übernahme von verantwortungsvolleren bzw. besser bezahlten Aufgaben steigern.
Der Ausgabenhebel hat den Vorteil, dass du damit rascher Wirkung erzielst, beim Konsumverzicht beispielsweise sofort. Also geh’ doch mal die ermittelten Ausgabenpositionen aus Finanzvorsatz Nr. 2 durch und fokussiere dich auf die grösseren Positionen. Denn genau da schlummert auch das grösste Einsparpotenzial.
Bei den Verträgen für Handy & Co. lohnt es sich oft, diese vorsorglich zu kündigen. Denn damit verschaffst du dir eine bessere Verhandlungsbasis bzw. hältst dir die Option eines Anbieterwechsels offen. Ein No-Brainer ist in der Schweiz der Krankenkassenwechsel. Da ja der Leistungskatalog in der Grundversicherung staatlich vorgegeben wird, kannst du jedes Jahr ohne Leistungseinbussen zur jeweils günstigsten Krankenkasse wechseln. Zudem lohnt es ich für die meisten, die maximale Franchise von 2’500 Franken zu wählen, vorausgesetzt ein Notgroschen für den Fall der Fälle liegt beiseite, womit wir beim nächsten Finanzvorsatz angelangt sind.
Wenn du (konsum-)schuldenfrei lebst, existenzielle Risiken versichert hast und für nicht versicherte, unvorhergesehene Ereignisse jederzeit einen Notgroschen in ausreichender Höhe parat hast, ist das Fundament für ein unbeschwertes Leben gelegt. Du kannst also die angenehmen Seiten des Lebens geniessen und dich den nicht finanziellen Herausforderungen widmen.
Mit der Erhöhung deiner Sparrate solltest du zuerst allfällige Schulden abbauen. Im Vordergrund stehen dabei die hochverzinslichen Konsumschulden, deren Schuldzinsen üblicherweise deutlich höher sind, als die zu erwarteten Wertsteigerungen von Aktien-ETFs. Konkret:
Sind die Konsumschulden abbezahlt, erachten wir es als sinnvoll, für unvorhergesehene Ereignisse wie beispielsweise eine hohe Zahnarztrechnung oder ein unerwarteter Ersatz der Waschmaschine einen sogenannten Notgroschen anzusparen. Diese Rücklage könnte je nach Einkommen und Risikobeurteilung beispielsweise zwei bis drei Monatsgehälter betragen.
Wichtig: In der Schweiz bist du für viele existenzbedrohende Ereignisse wie Jobverlust, Krankheit oder Unfall gesetzlich abgesichert. Zusätzlich zu den obligatorischen Versicherungen lohnt sich eine private Haftpflichtversicherung, welche dich ebenfalls vor dem finanziellen Ruin schützen kann. Andere Versicherungen hingegen, welche verhältnismässig geringe finanziellen Risiken abdecken (z.B. der «Rund-um-Schutz für dein Handy») sollten gekündigt und im Schadensfall durch den Notgroschen oder über das laufende Budget gedeckt werden.
Den Notgroschen übermässig hoch anzusetzen, finden wir nicht sinnvoll. Denn beim Notgroschen verzichtest du ja bewusst auf Rendite. Stattdessen sollte dieser jederzeit verfügbar und sicher (d.h. ohne Risiko bzw. Wertschwankungen) sein.
Gemäss unserer Erfahrung eignet sich die Smartphone-Bank Yuh besonders gut für die Aufbewahrung deines Notgroschens: sicher, jederzeit verfügbar und verhältnismässig gut verzinst. Zudem ist die Kontoführung gratis. (Mit unserem Aktionscode YUHSFB sicherst du dir aktuell 50 CHF Trading Credits und unterstützt gleichzeitig unseren Blog.)
Endlich, jetzt kommt der wichtigste Teil für ein finanziell unbeschwertes Leben, das Investieren. Es ist nicht nur der wichtigste Teil, sondern auch derjenige mit der höchsten Priorität (Motto: «Investiere heute, konsumiere morgen.»). Denn je früher du damit beginnst, desto stärker hilft dir Zinseszinseffekt beim Vermögensaufbau (vgl. Finanzvorsatz Nr. 1).
Wenn du das Investieren nicht priorisierst, wird es tausend Gründe geben, die Ersparnisse dem Konsum zuzuführen. Dieses Verhalten ist übrigens wissenschaftlich bewiesen und nennt sich das Parkinsonsche Gesetz. Demnach brauchen wir verfügbare Ressourcen tendenziell komplett auf. Im Kontext von Geld heisst dies, dass wir unabhängig der Höhe des Einkommens alles verkonsumieren – ausser eben wir verfügen über einen durchdachten Plan, welchen wir dir mit diesen fünf Finanzvorsätzen liefern wollen.
Kennen wir unsere finanzielle Situation, sind allfällige Konsumschulden getilgt und der Notgroschen angespart (vgl. Finanzvorsätze Nr. 2 und 4), können wir uns endlich mit dem Investieren beschäftigen. Basierend auf der Sparrate, welche wir mit den Finanzvorsätzen Nr. 2 ermittelt und mit Nr. 3 erhöht haben, geht es jetzt darum, das angesparte Geld rentabel anzulegen.
Nach Umsetzung der zuvor beschriebenen Finanzvorsätze und bei einem Anlagehorizont von mindestens 10 Jahren kannst du deine Sparrate oder Teile davon investieren bzw. damit Monat für Monat ein breit diversifiziertes Portfolio mit Aktien-ETFs aufbauen.
Wie hoch dabei dein Aktienanteil sein soll, hängt von deinem Risikoprofil ab. Dieses setzt sich aus deiner Risikofähigkeit und deiner Risikobereitschaft zusammen. Deine Risikofähigkeit ist objektiv bestimmbar – sie hängt massgeblich von Vermögen, Einkommen, Ausgaben und Anlagehorizont ab. Bei der Risikobereitschaft, auch Risikoneigung genannt, hingegen handelt es sich um subjektive Faktoren. Zum Beispiel: Wie gut kannst du mit Wertschwankungen von 10, 20 oder 50% in deinem Portfolio umgehen? Je besser du mit Verlusten schlafen kannst, desto höher kannst du grundsätzlich deine Aktienquote ansetzen und umgekehrt. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass bei reinen Aktienportfolios, auch wenn sie global mit ETFs breit diversifiziert sind, im Extremfall auch 50% Kursverluste möglich sind.
Unabhängig von deiner Aktienquote sollte der Vermögensaufbau vorzugsweise regelbasiert und automatisiert mittels eines ETF-Sparplans erfolgen.
Konkret richtest du bei deiner Hausbank einen Dauerauftrag ein, um zu Beginn eines jeden Monats dein Wertschriftenportfolio, sei es bei einem Online-Broker oder einem Robo-Advisor, aufzustocken. Ergänzend dazu aktivierst du einen weiteren Dauerauftrag, womit du monatlich deine wertschriftenbasierte 3. Säule der Altersvorsorge (z.B. bei Viac) bis zum maximal zulässigen Jahresbetrag speist.
Mehr über die Vorzüge von Sparplänen erfährst du im Artikel «ETF-Sparplan Schweiz: 3 starke Gründe für die Autopilot-Strategie».
– P a r t n e r a n g e b o t –
Die Schweizer Marktführerin Swissquote bietet neu Sparpläne ab 3 CHF an (zum Review). Mit einem Klick auf die Anzeige unten geht’s direkt zur Kontoeröffnung. Mit unserem Aktionscode «MKT_SFB» sicherst du dir 100 CHF Trading Credits und unterstützt gleichzeitig unseren Blog.
– – – – –
Die Umsetzung dieser fünf Finanzvorsätze erachten wir als Fundament für deine finanzielle Freiheit. Ein erfolgreiches Gelingen hängt also einerseits von deinem Money-Mindset ab und andererseits davon, wie du deine Finanzen organisierst. Ersteres entwickelst und schärfst du durch Finanzbildung und praktische Erfahrung als Investor:in. Letzteres erreichst du durch Kenntnisse deiner Finanzsituation, Automatisierung deiner Investitionen mittels eines ETF-Sparplans und last but not least durch eine kluge Wahl von für dich geeigneten Finanzpartnern/-produkten.
Wie eingangs erwähnt, geht es bei unseren Finanzvorsätzen nicht darum, möglichst viel Geld zu scheffeln, um des Geldscheffelns Willen. Stattdessen soll dir ein hohes Nettovermögen ein in finanzieller Hinsicht unbeschwertes, selbstbestimmtes Leben jenseits des Hamsterrads ermöglichen. Ein lohnendes Ziel, wie wir finden.
2025-03-11: Teuerungsraten und andere Daten aktualisiert. 5. Finanzvorsatz um das Kennen des eigenen Risikoprofils, bestehend aus Risikofähigkeit und Risikobereitschaft, ergänzt.
Haftungsausschluss: Investieren birgt Verlustrisiken. Du musst selbst entscheiden, ob du diese Risiken tragen möchtest oder nicht.
Irrtum vorbehalten: Wir haben diesen Artikel über fünf Finanzvorsätze fürs neue Jahr nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Unser Ziel ist es, dir als Privatanleger:in möglichst objektive und aussagekräftige Informationen rund ums Thema Finanzen zu liefern. Sollten uns dennoch Fehler unterlaufen sein, sind wichtige Aspekte vergessen gegangen und/oder nicht mehr aktuell, so sind wir dir für entsprechende Hinweise dankbar.