Die Börsenkurse, welche seit der Finanzkrise von 2009, abgesehen von wenigen Aussetzern, stetig gestiegen sind und im Februar 2020 abermals in Allzeithochs gipfelten, sind innert weniger Wochen – je nach Index – um 20 bis 40 Prozent eingebrochen.
Besonders jüngeren Anlegern fehlt es somit an entsprechenden Erfahrungswerten. Sie werden nun mit dem Börsencrash 2020 auf eine harte Bewährungsprobe gestellt. Bei allen Widrigkeiten und Unsicherheiten, die uns die Corona-Krise beschert und noch bescheren wird, gilt es kühlen Kopf zu bewahren und der an der Börse herrschenden Panik zu trotzen.
Mit diesem Artikel wollen wir dir konkrete Möglichkeiten aufzuzeigen, wie du diese turbulente Zeit stressfrei meisterst und ja – davon profitieren kannst!
Das Jahr 2020 wird zweifelsohne ein geschichtsträchtiges Jahr werden. Ein Jahr, dass voller Zuversicht und Optimismus begann. Zumindest an der Börse manifestierte sich diese Stimmung. Egal, ob MSCI World, SMI oder S&P 500, sie alle erreichten im Februar Allzeithochs (vgl. Abbildungen 1, 3 und 4).
Wenige Wochen später sieht die Welt komplett anders aus. Das bisher unbekannte Corona-Virus SARS-CoV-2 mutierte in Windeseile zu einer Pandemie. Sie droht nun die ganze Welt lahmzulegen. Schon jetzt (Stand: 3.4.2020) sind die angerichteten Schäden immens: 53’000 Tote und über eine Million positiv auf das Virus getestete Personen. Ein Ende ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Die Zahlen steigen exponentiell.
«grosse Teile der Menschheit befinden sich im Krisenmodus»
Fast alle Länder der Welt sind betroffen. Viele Staaten haben den Notstand ausgerufen, die Grenzen dicht gemacht, Versammlungsorte – insbesondere Schulen – geschlossen und Ausgangssperren verhängt. Unser Arbeitsleben in der Schweiz ist geprägt von Homeoffice oder – für besonders exponierte Berufsgruppen wie Coiffeure, Angestellte in der Fitnessbranche, im Gastgewerbe und Bildungswesen – von behördlich verordneten Berufsverboten. Wer zudem Kinder im schulpflichtigen Alter hat, muss sich aktuell in der Disziplin „Homeschooling“ unter Beweis stellen.
Kurz: Grosse Teile der Menschheit befinden sich im Krisenmodus und eine ausgewachsene, globale Rezession steht uns ins Haus. Und damit gelangen wir zum eigentlichen Thema, nämlich die finanzielle Situation für uns Anleger.
Contents
Aber bevor wir auf unsere bevorzugte Strategie eingehen, schauen wir uns zur Einstimmung zuerst einige Charts von bekannten Indizes an. Die in den nachfolgenden Charts eingetragenen und datierten Höchst- und Tiefstwerte beziehen sich jeweils auf eine Periode von 52 Wochen mit Stichtag 3. April 2020.




Es fällt auf, dass die oben ausgewählten Aktien-Charts seit Beginn des Crashs recht synchron, nämlich beinahe senkrecht nach unten verlaufen. Der Kurssturz macht übrigens auch vor anderen Assetklassen wie Immobilien oder Edelmetallen nicht Halt. Zudem rauschten die Ölpreise rasant in den Keller, ausgelöst durch das Scheitern der Verhandlungen zur Begrenzungen der Ölfördermenge zwischen Russland und Saudi-Arabien.
«ein Totalverlust kann bei marktbreiten Indizes ausgeschlossen werden»
Nun aber zurück zu den oben aufgeführten Charts. Folgende Erkenntnisse können wir daraus ziehen:
Im Börsencrash 2020 schmilzt dein sauer erspartes Aktienvermögen wie Eis an der Frühlingssonne. Da trösten auch kurze Phasen der Erholung nicht darüber hinweg. Was tun? „Kaufen, wenn Blut in den Strassen fliesst“ oder doch „nicht ins fallende Messer greifen“? Fragst du zehn „Finanzexperten“, wirst du zehn verschiedene Antworten erhalten.
Unser Tipp ist sehr simpel: Befolge konsequent deine Strategie! Denn Strategien sind definitionsgemäss langfristig ausgerichtet und gelten nicht nur in Schönwetterphasen. Falls du hingegen zur Erkenntnis gelangst, dass deine aktuelle Strategie in solch turbulenten Phasen nichts taugt, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, sie neu zu definieren.
Unsere Strategie als langfristige „buy-and-hold“-Anleger mit Investments in vorwiegend passive, global diversifizierte Aktien-ETFs basiert auf einer vordefinierten Asset Allocation (vgl. unseren Artikel Asset Allocation: Das A und O deiner Geldanlage). Kernstück dieser Vermögensstrukturierung ist eine prozentuale Aufteilung des Vermögens in einen risikoarmen und risikobehafteten Teil. Diese Aufteilung basiert auf unserem individuellen Risikoprofil, also Anlagehorizont, Risikobereitschaft und Risikofähigkeit. Der Börsencrash 2020 ändert daran nichts!
Und ja, daher ist es sonnenklar, was wir aktuell tun: Zukaufen, zukaufen, zukaufen. Würden wir dieses Rebalancing (vgl. unseren Artikel Dank Rebalancing dein Vermögen wieder im Lot) nicht betreiben, resultierte ein Missverhältnis zwischen dem risikoarmen und risikobehafteten Vermögensteil. Das heisst, unsere Cashreserven wären verhältnismässig zu gross.
Ein Beispiel zur Veranschaulichung: Dein Vermögen von 100’000 Franken hast du – treu deiner 50/50-Strategie – je hälftig auf dem Bankkonto und global in Aktien-ETFs investiert. Mit dem Crash hat sich nun dein Vermögen auf 85’000 Franken reduziert. Deine Vermögensaufteilung sieht nun so aus: CHF 50’000 Cash (59%) und CHF 35’000 Aktien-ETFs (41%). Mit einer Investition von CHF 7’500 in Aktien-ETF erreichst du wieder ein 50/50-Verhältnis gemäss deiner Strategie.
Durch dieses Rebalancing resultiert ein Rendite fördernder Nebeneffekt: Du kaufst zu verhältnismässig günstigen Kursen und reduzierst so den durchschnittlichen Einstandspreis deiner Anlagen. Wir erinnern uns: Ein ETF auf dem MSCI World Index hat innert weniger Wochen einen Drittel seines Wertes eingebüsst. Bei einem iPhone mit einem solch grosszügigen Rabatt würden manche wohl von einem Schnäppchen sprechen. Und beherzt zugreifen.
– P a r t n e r a n g e b o t –
Ein aktuell besonders attraktiver Broker ist gemäss unserer Erfahrung und aufgrund der niedrigen Kosten für ETFs «DEGIRO» (Link zum DEGIRO Review). Bei Interesse kannst du dich bei DEGIRO über unseren Partnerlink anmelden, womit du dir Trading Credits von 100 CHF (mit Bedingungen) sicherst und gleichzeitig unseren Blog unterstützt.
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Noch ein wichtiger Punkt: In unseren Überlegungen spielt natürlich eine Grundzuversicht mit. So gehen wir davon aus, dass sich die Wirtschaft wieder erholen wird. Genauso wie nach der Ölkrise in den 70ern, der Dot-Com-Blase (2000) oder der Finanzkrise (2008): Stets stürzten die Aktienkurse vehement ab, als drohte das Ende der Welt. Doch wie wir im Rückblick wissen, erholten sich die Kurse jeweils rasch wieder und erreichten Allzeithoch um Allzeithoch. Bis zum nächsten Börsencrash, welcher niemand voraussehen kann.
Wer noch mehr zum Thema „Börsencrash 2020“ und entsprechende Handlungsoptionen erfahren möchte, dem empfehlen wir das unten verlinkte Interview mit dem von uns geschätzten Buchautor Gerd Kommer, welches Thomas Kehl von Finanzfluss kürzlich mit ihm geführt hat.
Haftungsausschluss: Investieren birgt Risiken. Du musst selbst entscheiden, ob du diese Risiken tragen möchtest oder nicht.
Irrtum vorbehalten: Wir haben diesen Artikel nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Unser Ziel ist es, dir als Privatanleger:in möglichst objektive und aussagekräftige Informationen rund ums Thema Finanzen zu liefern. Sollten uns dennoch Fehler unterlaufen sein, sind wichtige Aspekte vergessen gegangen und/oder nicht mehr aktuell, so sind wir dir für entsprechende Hinweise dankbar.
Über viele Jahre waren Obligationen die wohl unattraktivste Anlage überhaupt: Nullzinsen und obendrein Kursverluste. Bis vor Kurzem: Denn nachdem die Nationalbank kräftig an der Zinsschraube gedreht hat, scheint die Inflation in der Schweiz im Griff zu sein. Und so mehren sich die Stimmen, welche davon ausgehen, dass die Zinswende bereits wieder vorüber ist. Steht jetzt also ein Revival der einst so populären festverzinslichen Wertschriften bevor? Diese und andere Fragen rund um das Thema «Obligationen einfach erklärt» werden wir in diesem Beitrag näher beleuchten.
Kurz & bündig
Contents
Obligationen sind festverzinsliche Wertpapiere, die von Emittenten (Schuldner) wie Unternehmen, Regierungen oder anderen Institutionen zwecks Kapitalbeschaffung ausgegeben werden.
Der Begriff «Obligation» wird vor allem in der Schweiz verwendet, während in Deutschland «Anleihe» und international «Bond» als Synonyme gebräuchlich sind.
Wenn du eine Staatsanleihe oder eine Unternehmensobligation kaufst, leihst du dem Emittenten Geld, und zwar zu einer festgelegten Laufzeit und zu einem fixen Zinssatz. Dieser sogenannte Couponzins wird dir regelmässig (oft jährlich) ausbezahlt.
Bei inländischen Obligationen werden dir 35% Verrechnungssteuer abgezogen, die du mittels Deklaration in der Steuererklärung vollumfänglich zurückfordern kannst.
Am Ende der Laufzeit verpflichtet sich der Emittent, den Nennwert des Wertpapiers zurückzuzahlen.
Je nach Emittenten gibt es unterschiedliche Obligationsformen:
Wenn du nicht bis zum Laufzeitende warten möchtest, kannst du die Obligation zum Obligationenkurs verkaufen. Bei einem vorzeitigen Verkauf musst du allerdings mit Kursabschlägen rechnen. Viele Obligationen kannst du über die Börse handeln.

Die Popularität von Obligationen hängt stark vom Zinsniveau ab. Dieses liegt aktuell bei 1.75% (Leitzins), so hoch wie seit 2008 nicht mehr.
Infolge der steigenden Inflation läutete die Schweizerische Nationalbank (SNB) am 22. September 2022 die Zinswende ein. Das heisst, nach diesem Zinsschritt drehten die Leitzinsen erstmals seit 2014 wieder in den positiven Bereich und stiegen danach sukzessive weiter bis auf die heutigen 1.75%.
Doch zuletzt mehrten sich die Stimmen, welche den Zinsgipfel bereits erreicht sehen. So titelt beispielweise der Tages-Anzeiger am 20. November 2023 «Die Leitzinsen dürften bald wieder sinken».

Diese Prognose gründet im Wesentlichen darauf, dass die Inflation zuletzt bis auf 1.4% (November 2023) gefallen war. Damit liegt die Teuerung deutlich unter dem von der Schweizerischen Nationalbank anvisierten Schwellenwert von 2%. Sollte dieses Niveau gehalten werden können, wären weitere Erhöhungen des Leitzinses nicht mehr notwendig.

Die NZZ geht in diesem Artikel vom 4. Dezember 2023 jedoch davon aus, dass es bei der Inflation bald zu einer Trendumkehr kommen werde. Dabei stützt sie sich auch auf eine Prognose der SNB, wonach die Teuerung bereits anfangs 2024 auf wieder über 2% klettern könnte.
Ein hohes Zinsniveau ist bekanntlich ein zweischneidiges Schwert: Sparer erfreuen sich darüber, während Schuldner aus Wirtschaft und Gesellschaft (z.B. Hypothekenschuldner) darunter leiden.
Wir wollen uns in diesem Beitrag «Obligationen einfach erklärt» den Zinsprofiteuren widmen und den alten und einst so populären Sparklassiker genauer unter die Lupe nehmen.
Im nächsten Kapitel gehen wir auf die (oft unterschätzten) Risiken von Obligationen ein.
Die Kreditwürdigkeit des Emittenten ist der wichtigste Risikofaktor. Allgemein gelten Staatsanleihen von Ländern mit guter Bonität als sicherer, während Unternehmensobligationen ein höheres Risiko aufweisen können, insbesondere wenn das Unternehmen finanziell instabil ist. Bei Letzteren handelt es sich um sogenannte Junk Bonds, also um spekulative, hochverzinsliche Obligationen von Emittenten mit schlechter Bonität.
Neben dem erwähnten Kreditrisiko ist bei Obligationen speziell auf das Zinsänderungsrisiko zu achten, welches oft unterschätzt wird. Konkret: Steigende Zinsen führen zu sinkenden Preisen und umgekehrt.
Das Zinsänderungsrisiko lässt sich mit der «Modified Duration» messen. Diese Risikokennzahl gibt an, um wie viel Prozent der Obligationenkurs schwankt, wenn sich das Marktzinsniveau um einen Prozentpunkt ändert. Eine Modified Duration von 4 bedeutet also, dass bei einem Zinsanstieg um einen Prozentpunkt der Obligationenkurs um 4% fällt bzw. bei einer entsprechenden Zinssenkung um 4% steigt.
Wenn du eine Obligation bis zum Laufzeitende hältst, bekommst du zwar den investierten Betrag (Nennwert zum Kurs 100) wieder zurück. Dennoch gehst du auch in diesem Fall ein Zinsänderungsrisiko ein: Wenn nämlich der fixe Couponzins im Laufe der Haltedauer unter den Marktzins fällt, musst du Mindererträge (im Vergleich zum dann aktuellen Marktzins) in Kauf nehmen.
Zudem solltest du das Liquiditätsrisiko im Auge behalten. Das heisst, es ist möglich, dass du mangels Nachfrage nicht oder nur mit grossen Kursabschlägen vorzeitig verkaufen kannst.
Schliesslich gehst du ein Währungsrisiko ein, wenn du in ausländische Obligationen investierst.
Trotz dieser Risiken gelten Obligationen als sicherere Anlageklasse als Aktien.
Obligationen mit erstklassigem Kreditrating – und um die soll es in diesem Beitrag gehen – gelten aufgrund ihrer geringen Volatilität und ihres geringen Ausfallrisikos als eine der bekanntesten Anlageklassen in Multi-Asset-Portfolios.
Darin decken Obligationen zusammen mit dem klassischen Bankspar- und dem Festgeldkonto den risikoarmen Vermögensteil ab. Damit leisten sie einen Beitrag für eine bessere Diversifikation deines Portfolios.
Doch in Zeiten von Minus- und Niedrigzinsen tendierte die Rendite bei heimischen Obligationen gegen Null, weshalb sie über viele Jahre als unattraktiv galten. Zumindest bis vor kurzem.
Denn, dass offenbar ein Obligationen-Revival im Gange ist, wurde uns auch als Kunden von Viac bewusst. So hat die Schweizer Vorsorgepionierin seit diesem Jahr ihr Anlageuniversum um Obligationen-ETFs ergänzt, das erste Mal seit ihrer Gründung im Jahr 2015! Wer zuvor sein Vorsorgegeld bzw. Teile davon risikoarm anlegen wollte, konnte dies nur über die Assetklasse «Bargeld» tun. (Wenn du als Neukunde von Viac von einem kleinen Bonus profitieren möchtest, schick’ uns einfach eine Nachricht an mail@schweizerfinanzblog.ch.)
Verständlich, denn weshalb soll ich bei höherem Risiko und schlechterer Performance Obligationen dem Bargeld vorziehen?
Grundsätzlich lohnen sich Obligationen, wenn nach dem Kauf überraschend fallende Zinsen folgen. (Wenn wie heute bereits mit fallenden Kursen gerechnet wird, dann ist diese Prognose bereits im Couponzins eingepreist.) Denn anders als beim Sparkonto, dessen Zinssatz laufend an die Markgegebenheiten angepasst wird, punktet die Obligation mit einer Festverzinsung, welche bei rückläufigen Zinsphasen über dem Marktzins liegt.
| Laufzeit | ZKB* | PostFinance** | BPS (Suisse)*** |
|---|---|---|---|
| 2 Jahre | 1.05% | 1.05% | 1.375% |
| 3 Jahre | 1.05% | 1.00% | 1.375% |
| 4 Jahre | 1.05% | 1.00% | 1.375% |
| 5 Jahre | 1.05% | 1.00% | 1.375% |
| 6 Jahre | 1.05% | 1.00% | 1.375% |
| 7 Jahre | 1.10% | 1.05% | 1.375% |
| 8 Jahre | 1.10% | 1.05% | 1.375% |
| 9 Jahre | 1.15% | 1.10% | 1.375% |
| 10 Jahre | 1.15% | 1.15% | 1.375% |
Dass die Zinssätze in der Tabelle oben auch über längere Laufzeiten praktisch unverändert bleiben, deutet darauf hin, dass mit nicht mehr steigenden Zinsen gerechnet wird.
Weiter fällt auf, dass die angebotenen Zinssätze sehr tief bzw. vergleichbar mit denjenigen von Sparkonten sind. Bei BPS ist der Zins zwar höher, doch auch das Ausfallrisiko aufgrund des deutlich schlechteren Bonitätsrating.
Klar, würde man heute eine Kassenobligation von 1% abschliessen, so wäre dieser Zinssatz über die gesamte Laufzeit garantiert, während beim Sparkonto der Zinssatz laufend dem Marktzins angepasst wird, d.h. im Extremfall auch wieder auf null absacken könnte.
Kassenobligationen von Emittenten mit hohem Bonitätsrating erfüllen zweifellos die Anforderung an eine risikoarme Anlage. Doch die geringe Verzinsung kombiniert mit eingeschränkter Liquidität, erforderlicher Depoteröffnung und Mindestbeträgen lassen uns nach besseren Alternativen Ausschau halten.
Die Vorteile von Obligationen-ETFs liegen auf der Hand: Kein Klumpenrisiko bei der Kreditwürdigkeit des Emittenten und in der Regel bessere Liquidität. Aber wir sehen auch einen Nachteil: Keine Renditeplanbarkeit, d.h. Obligationen-ETFs sind wie Aktien-ETFs bezüglich der Performance eine Blackbox.
Ein Erklärungsversuch: Wenn du beispielsweise von der Zürcher Kantonalbank mit höchstem Bonitätsrating eine Kassenobligation im Wert von 10’000 Franken mit einer Laufzeit von 5 Jahren zeichnest, so erhältst du aktuell einen Zins von 1.05% (vgl. auch Tabelle oben). Das heisst, per Laufzeitende kannst du den Wert deines Investments präzise ermitteln, nämlich 10’525 Franken bzw. investierter Betrag von 10’000 CHF plus fünf Zinscoupons à 105 CHF. Bei Obligationen-ETFs hingegen hängt die erwartete Rendite entscheidend von der Entwicklung des Marktzinses ab.
Eine (risikoaverse) Anlegerin, die keine Kursschwankungen eingehen möchte, würde wohl lieber auf einzelne Kassenobligationen setzen und diese bis zum Ende der Laufzeit halten.
Im Gegensatz zu Kassenobligationen können Obligationen-ETFs zudem recht volatil sein. Als Faustregel gilt, dass langlaufende Obligationen sowie Obligationen in Fremdwährungen aufgrund des Währungsrisikos stärker schwanken als kurzlaufende bzw. inländische Wertpapiere.

Gehen wir etwas weiter zurück und vergleichen die Jahresperformance der letzten fünf Jahre, so zeigen sich ebenfalls beträchtliche Unterschiede. Am stärksten schwanken diejenigen ETFs, welche einem Währungsrisiko ausgesetzt sind (vgl. letzte beiden Positionen) und solche mit langen Restlaufzeiten (vgl. letzte Spalte).
| ETF-Produkttitel (Beschreibung) | ISIN | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023* | AR** | MD*** |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| iShares Swiss Domestic Government Bond 1-3 (CH-Staatsanleihen mit Restlaufzeit 1-3 J.) | CH0102530786 | -1.18% | -0.85% | -1.13% | -2.78% | 0.49% | 1.96% | 1.66 |
| iShares Swiss Domestic Government Bond 3-7 (CH-Staatsanleihen mit Restlaufzeit 3-5 J.) | CH0016999846 | -0.54% | -0.45% | -2.05% | -7.69% | 3.12% | 1.91% | 4.83 |
| iShares Swiss Domestic Government Bond 7-15 (CH-Staatsanleihen mit Restlaufzeit 7-15 J.) | CH0016999861 | 2.60% | 0.57% | -3.35% | -14.19% | 8.39% | 1.16% | 10 |
| iShares Core CHF Corporate Bond (CH-Unternehmensanleihen) | CH0226976816 | 2.68% | 0.29% | -0.48% | -9.00% | 4.67% | 0.67% | 4.31 |
| iShares Core EUR Corporate Bond UCITS (Unternehmensanleihen Eurozone) | IE00B3F81R35 | 2.41% | 2.06% | -5.33% | -18.16% | 2.69% | 2.66% | 4.42 |
| iShares Global Corporate Bond UCITS USD (Unternehmensanleihen global) | IE00B7J7TB45 | 9.34% | 0.24% | 0.12% | -15.62% | 0.36% | 3.48% | 5.7 |
Wie die Tabelle oben eindrücklich zeigt, können Licht und Schatten zeitlich nahe beieinander liegen. Während 2023 ein erfreuliches Jahr für Obligationen-ETFs werden dürfte, war das Jahr zuvor mit Werteinbussen von bis zu 18% miserabel.
Für die risikoarme Anlage eignen sich weder langlaufende (Zinsänderungsrisiko) noch ausländische Obligationen-ETFs (Währungsrisiko). Unseres Erachtens kommen deshalb nur kurzlaufende Obligationen-ETFs in Heimwährung in Frage. Denn sie sind vergleichsweise wertstabil. Doch ihre Performance ist enttäuschend, weshalb wir die Suche nach attraktiveren Sparanlagen im nächsten Kapitel fortsetzen werden.
– P a r t n e r a n g e b o t –
Der Pionier-Broker Swissquote (vgl. auch unseren Review) bietet für Schweizer Investorinnen und Investoren die grösste Auswahl an Wertschriften an, u.a. ein riesiges Angebot an ETFs. Viele davon erhältst du zum Vorzugspreis von pauschal 9 CHF. Mit unserem Aktionscode «MKT_SFB» kannst du dir jetzt Trading Credits sichern. Mit einem Klick auf die Anzeige unten geht’s direkt zur Kontoeröffnung.
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Die bisher untersuchten Wertpapiere, seien es Kassenobligationen von einzelnen Banken oder breit diversifizierte Obligationen-ETFs, überzeugen uns allesamt nicht. Dieses betrübliche Zwischenfazit motiviert uns nach alternativen Sparmöglichkeiten Ausschau zu halten.
Nach wie vor soll aber gelten: Spareinlagen sollen den risikoarmen Teil deines Vermögens bzw. deiner Asset Allocation abdecken. Dazu gehört der Notgroschen für ungeplante Ereignisse genauso dazu wie klar terminierte Sparziele wie beispielsweise die Weltreise zum runden Geburtstag.
Spareinlagen charakterisieren sich durch hohe Sicherheit. Die beiden wichtigsten Ziele bei Spareinlagen sehen wir beim Kapitalschutz und beim Vermögenserhalt.
Der Kapitalschutz wird durch erstklassige Sicherheiten gewährleistet. Das heisst, beim Bankkonto ist dies primär die Einlagensicherung von 100’000 CHF, während bei Obligationen ein hohes Bonitätsrating des Emittenten im Vordergrund steht.
Beim Vermögenserhalt wiederum soll die Spareinlage vor der Inflation geschützt werden. Das heisst, idealerweise soll mit den Spareinlagen auch langfristig die Kaufkraft erhalten bleiben.
Bei der gegenwärtigen Inflationsrate von 1.4% (Stand November 2023) und aktuellen Sparzinsen von rund 1% wird dieses Ziel nicht ganz erreicht bzw. das Sparvermögen nimmt jährlich real ein klein wenig ab.
Schauen wir uns also zwei Sparvarianten etwas genauer an, welche als potenzielle Alternativen zu den Obligationen in Frage kommen:
Anders als beim Wertpapier «Obligation» handelt es sich beim Festgeld um eine Kontolösung. Deshalb unterliegt es auch der Einlagensicherung im Wert von 100’000 CHF. Beim Festgeld bekommst du wie bei der Obligation einen festen Zins während einer bestimmten Laufzeit.
Die aktuelle Verzinsung liegt bei bescheidenen rund 1%. Die Laufzeit variiert in der Regel zwischen einem Monat und einem Jahr. Während dieser Zeit ist dein Geld gebunden, d.h. du kannst darüber nicht verfügen.
Festgeld hat allerdings einen anderen, noch grösseren Haken: hohe Eintrittshürden. Selbst bei der volksnahen Migros Bank beträgt die Mindesteinlage stolze 100’000 CHF.
Hohe Eintrittshürden und keine vorzeitigen Rückzugsmöglichkeiten sind zwei schlagende Argumente, weshalb für uns Festgeld keine valable Alternative zu Obligationen ist.
Verbleibt also noch das gute, alte Sparkonto. Es unterliegt wie das Festgeld der Einlagensicherung im Wert von 100’000 CHF. Neben dem Sicherheitsaspekt zeichnet sich das Sparkonto durch hohe Liquidität aus. Das heisst, je nach Bank gibt es wenig bis keine Einschränkungen, über das angesparte Geld zu verfügen.
Anders als bei Festgeld und Obligation ist auf dem Sparkonto der Zins variabel bzw. er passt sich laufend an die Marktgegebenheiten an. Gegenüber der Obligation ist dies bei steigenden Kursen ein Vorteil, bei sinkenden ein Nachteil.
Zudem werden beim Sparkonto grundsätzlich keine Mindestbeträge verlangt.
Aus diesen Gründen sehen wir im Sparkonto eine interessante Alternative zur Obligation.
Eine bezüglich der Flexibilität und der Liquidität besonders attraktive Sparlösung bietet gemäss unseren Erfahrungen die Schweizer Smartphone-Bank Yuh an (vgl. auch unseren Review «Yuh Erfahrungen: Was der neue Star am Schweizer Neobanken-Himmel draufhat»).
Da erhältst du aktuell generell 1% Zins auf deinem CHF-Barguthaben, und zwar ganz ohne Rückzugs- und Betragslimit. Einzigartig: Bei der Verzinsung spielt es keine Rolle, ob du dein Bargeld im Bereich «Zahlen» oder «Sparen» in der App verwahrst. Einfacher geht’s nimmer! Falls auch du mit Yuh sparen möchtest, profitierst du mit unserem Aktionscode «YUHSFB» von einen Trading-Bonus von 50 CHF.
Ehrlich gesagt haben wir uns das Schlussfazit anders vorgestellt. Wir haben vor unserer Analyse nämlich erwartet, dass wir für die Anlageklasse «Obligationen» eine klare Empfehlung aussprechen könnten.
Doch das Gesamtpaket bestehend aus unberechenbarem Zinsänderungsrisiko, geringer Verzinsung und eingeschränkter Liquidität hat uns weder bei einzelnen Kassenobligationen noch bei den breit diversifizierten Obligationen-ETFs überzeugt.
So sind wir zum Schluss gekommen, dass Sparen mit dem Sparkonto insgesamt attraktiver ist. Dies gilt besonders bei innovativen Anbietern wie Yuh mit vergleichsweise hoher Verzinsung bei grösstmöglicher Liquidität und Flexibilität.
Jederzeitige Verfügbarkeit deiner Barmittel ist insbesondere beim Sparziel «Notgroschen» entscheidend, denn dieses kann ja naturgemäss nicht terminiert werden. Und da hat das gute, alte Sparkonto klar die Nase vorn!
Haftungsausschluss: Investieren birgt Verlustrisiken. Du musst selbst entscheiden, ob du diese Risiken tragen möchtest oder nicht.
Irrtum vorbehalten: Wir haben diesen Artikel «Obligationen einfach erklärt» nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Unser Ziel ist es, dir als Privatanleger:in möglichst objektive und aussagekräftige Informationen rund ums Thema Finanzen zu liefern. Sollten uns dennoch Fehler unterlaufen sein, sind wichtige Aspekte vergessen gegangen und/oder nicht mehr aktuell, so sind wir dir für entsprechende Hinweise dankbar.
Ob auf Reisen oder beim Online-Shopping – Kartenzahlungen im Ausland sind oft teuer. Nicht so bei neon. Mit dem umfassenden Relaunch 2025 hat die Neobank ihr Angebot neu strukturiert: Leistungen beim beliebten Konto neon free ohne Grundgebühr wurden reduziert, gleichzeitig bieten die neuen Angebote neon plus und neon global zusätzliche Vorteile für eine intensivere Nutzung und mehr Komfort.
In diesem Review teilen wir unsere aktuellen neon Erfahrungen – vom Zahlen über Sparen bis hin zum Investieren mit ETFs, darunter auch ein besonders spannendes Exemplar ganz ohne Kaufprovision.
Kurz & bündig
neon wurde 2017 gegründet und zählt heute rund 240’000 Kundinnen und Kunden.
Die intuitive neon App bietet die wichtigsten Funktionen zum Zahlen, Sparen und Investieren.
Es stehen vier Kontomodelle zur Auswahl: neon free (kostenlos), neon plus (CHF 20/Jahr), neon global (CHF 80/Jahr) und neon metal (CHF 150/Jahr).
Das Konto ist staatlich reguliert und durch die Einlagensicherung bis CHF 100’000 geschützt.
neon free bietet eine kostenlose Kontoführung sowie günstige Wechselkursgebühren von 0,35 % bei Kartenzahlungen im Ausland.
Beim Investieren fallen keine Depot- oder Wechselgebühren an, und die Handelswährung bleibt stets CHF.
Für ETFs beträgt die Provisionsgebühr 0,5 %, was besonders bei kleineren Beträgen bis CHF 1’000 attraktiv ist.
Ausgewählte ETFs im Sparplan sind sogar provisionsfrei.
neon eignet sich für digitalaffine, kostenbewusste Personen, die ihre Finanzen einfach per Smartphone verwalten möchten.
Als Zweitkonto ist neon free besonders attraktiv, da keine laufenden Kosten anfallen.
Gib den Aktionscode neonSFB ein und erhalte bis zu CHF 100 als Trading-Guthaben.
Contents
Wenn dich das Angebot von neon überzeugt, sichere dir jetzt Trading Credits im Wert von 100 CHF. Gleichzeitig unterstützt du unseren Blog.
So profitierst du vom Bonus: Gib bei deiner Neuanmeldung unseren neon Aktionscode neonSFB ein. Überweise danach einen Betrag von mindestens 1 CHF, um dein neues neon Konto zu aktivieren. Bei erfolgreicher Aktivierung erhältst du auf deine ersten drei gebührenpflichtigen Trades während den ersten zwei Monaten Trading Credits im Wert von 100 CHF. Bitte beachte, dass dir die Gebühren nach dem Trade zuerst normal belastet und erst nach zwei Arbeitstagen wieder gutgeschrieben werden.
Starten wir jetzt aber mit unseren neon Erfahrungen.
Die Schweizer Smartphone-Bank wurde 2017 mit dem Ziel gegründet, die erste unabhängige Konto-App der Schweiz zu sein. Der Leitgedanke dahinter: unschlagbar günstig, super einfach und völlig sicher.
Hinter neon stehen die vier Gründer Jörg Sandrock, Julius Kirscheneder, Simon Youssef und Michael Noorlander. Im März 2019 erfolgte der offizielle Launch.
Mittlerweile gehört neon mit rund 240’000 Kund:innen zu den grössten Neobanken der Schweiz. Dieser Markterfolg ist umso erstaunlicher, als neon – anders als andere Mitbewerber wie Yuh oder Zak – nicht von zahlungskräftigen, etablierten Banken lanciert wurde, sondern von einer Handvoll innovativer Köpfe mit vergleichsweise kleinem Budget.
neon bietet einen attraktiven Mix an Bankservices an, die nach deinem Gusto individuell erweiterbar sind.
Die Angebotspalette von neon deckt im Wesentlichen drei finanzielle Grundfunktionen ab:
In diesem Review beleuchten wir alle drei Bereiche im Detail: Wir erklären, welche Leistungen neon bietet, beurteilen deren Nutzen – und versehen sie jeweils mit einem Preisschild. Dem Thema Investieren schenken wir – ganz im Sinne unserer Mission – besondere Aufmerksamkeit.
neon setzt mit dem umfassenden Relaunch vom Mai 2025 noch stärker als bisher auf ein nach individuellen Bedürfnissen abgestimmtes Angebot mit nicht weniger als vier verschiedenen Plänen:
Trotz aller Vielfalt: Fakt ist, dass das neue, kostenpflichtige neon plus Leistungen umfasst, die bislang im kostenlosen neon free enthalten waren:
Neu erhebt neon free eine Wechselkursgebühr von 0,35 % – im Marktvergleich weiterhin attraktiv, aber eben eine Verschlechterung gegenüber dem bisherigen, konkurrenzlosen Angebot. Auch Bargeldbezüge am Bancomaten kosten nun 2.50 CHF pro Transaktion. Doch zu letzterem bietet neon eine coole Alternative: Gratis-Bargeldbezug ist neu bei Coop, Aldi und Lidl ab einem Mindesteinkauf von 10 CHF möglich.
«neon free» dürfte dennoch der populärste Plan bleiben, da als einziger ohne Grundgebühr. Die anderen drei Angebote sind kostenpflichtig und bieten im Gegenzug mehr Service.

Weitere Details über die vier neu lancierten Pläne hat neon hier zusammengestellt.
Zu jedem der vier zuvor vorgestellten Pläne können optional noch die folgenden beiden Erweiterungen dazugekauft werden:
Für alle die bei der Kartenzahlung etwas Gutes für die Umwelt tun wollen, gibt es die Karte aus unlackiertem Kirschholz (!) oder recyceltem Plastik. Pro 500 CHF Umsatz mit der neon green-Karte pflanzt neon einen Baum. neon green ist mit allen zuvor vorgestellten Plänen kombinierbar und kostet zusätzlich 3 CHF pro Monat. Mehr zum grünen Angebot von neon findest du hier.
Seit April 2024 bietet neon das Gemeinschaftskonto neon duo an. Es lässt sich ebenfalls mit allen neon Plänen kombinieren. neon beschreibt es so:
Besonders innovativ an neon duo finden wir, dass du in der selben App sowohl das Einzel- als auch das Gemeinschaftskonto führen kannst und mit einem Wisch jederzeit die Finanzen beider Welten im Blick hast. Ein Wermutstropfen gibt es allerdings: neon bietet dieses coole Feature nicht gratis an, sondern verlangt dafür zusätzlich 3 CHF Monatsgebühr pro Person. Mehr zu neon duo erfährst du hier.
Die Zahlungsfunktionen und -konditionen dürften bei den meisten Personen bei ihrer Wahl einer (neuen) Smartphone-Bank im Vordergrund stehen.
Nachfolgend werden wir das Angebot von neon free auf die einzelnen Leistungen herunterbrechen und mit dem entsprechenden Preisschild versehen (vgl. auch Preisliste von neon).



Hinweis: Im September 2024 löste neon die bisherige Mastercard Prepaid-Karte durch eine neue Debitkarte von Mastercard ab. Die Konditionen sind die gleichen, doch wird die neue Karte noch etwas besser akzeptiert. So kann sie beispielsweise auch bei der Post eingesetzt werden. Die neue Karte erhalten alle neuen Kunden sowie alle bestehenden, deren Prepaid-Karte ersetzt werden muss.
Für alltägliche Zahlungen ist neon free eine attraktive Wahl: keine Grundgebühr, 0,35 % Wechselkursgebühr bei Kartenzahlungen im Ausland und eine benutzerfreundliche App für einfache Kontoverwaltung. Ideal für alle, die kostenbewusst unterwegs sind und nur selten Bargeld benötigen.
Wer hingegen häufig im Ausland mit Karte zahlt, gelegentlich am Bancomaten Bargeld abhebt oder den persönlichen Telefonsupport schätzt, fährt mit neon plus (CHF 20/Jahr) besser: Die Wechselkursgebühren bei Kartenzahlungen entfallen vollständig, und zwei Bargeldbezüge pro Monat sind inklusive – ein lohnendes Upgrade für Vielnutzer:innen mit Reiseaffinität.
Die kostenpflichtigen Pläne neon global (CHF 80/Jahr) und neon metal (CHF 150/Jahr) bieten zusätzliche Leistungen wie Versicherungen oder exklusive Karten. Ob sich das für dich lohnt, hängt davon ab, ob du diese Extras wirklich brauchst – am besten genau hinschauen und für dich abwägen.
Um mit neon zu sparen und von der Verzinsung zu profitieren, musst du zuerst ein separates Konto mit eigener IBAN einrichten. Dies geschieht in wenigen Sekunden über das App-Feature «Spaces». Ebenso einfach kannst du dann Geldbeträge von deinem Hauptkonto auf deine «Spaces» und zurück transferieren. Nachfolgend fassen wir die wichtigsten Services und Konditionen von neon rund ums Sparen zusammen:

Für uns spielt die Sparfunktion eher eine untergeordnete Rolle, da wir freie Mittel lieber Investieren. Für hartgesottene Sparfüchse dürfte insbesondere das Spar-Feature interessant sein, wonach nicht nur manuell, sondern auch automatisiert unterschiedliche Projekte bespart werden können.
Leider sind aber bei neon die Zinssätze auf Spareinlagen in den letzten Monaten laufend gesenkt worden und befinden sich aktuell bei 0%. Wenn du also Wert auf eine höhere Verzinsung bei deinen Spareinlagen legst, bist du bei Yuh gemäss unseren Erfahrungen oft besser bedient.
Wie sich neon als Wertschriften-Broker schlägt, interessiert uns natürlich als passionierte Privatanleger besonders, zumal diese Disziplin bei neon noch ziemliches Neuland ist. Denn die neon Handelsplattform wurde erst 2023 eingeführt.
Die wichtigsten Eckdaten von neon Invest haben wir dir unten zusammengestellt:
Die lineare Gebührenstruktur (d.h. immer 0,5% vom Transaktionsbetrag ohne Kostendach) macht neon vor allem für Anleger:innen attraktiv, die regelmässig kleinere Tranchen investieren möchten.
Ein Rechenbeispiel: Investierst du 100 CHF, zahlst du eine Provision von unschlagbaren 0.50 CHF und bei 1’000 CHF sind es immer noch moderate 5 CHF. Bei Trades ab einer Höhe von 2’000 CHF fährst du aber preislich (und vom Angebot her sowieso) definitiv besser mit einem klassischen Online-Broker (vgl. hierzu auch Empfehlungen).

Wer regelmässig und automatisiert in einen ETF oder eine Aktie investieren möchte, kann bei neon invest seit 2024 einen entsprechenden Sparplan mit wenigen Klicks einrichten. Folgende Eckdaten:

Da ein Sparplan naturgemäss regelmässige Investitionen erfordert, sind preislich die ETFs ohne Kaufprovision von neon besonders interessant. Das Angebot dieser Gratis-ETFs ist auf mittlerweile 13 Exemplare von nunmehr vier verschiedenen Anbietern angewachsen (Stand 15.5.2025).
Attraktiv erscheint uns aufgrund der Fondseckdaten bzw. insbesondere wegen der tiefen TER (0,15%), der breiten Diversifikation sowie des ansprechenden Fondsvolumen von über 1.4 Mia. USD aktuell einzig der Invesco FTSE All-World UCITS ETF Acc. Deshalb dürfte dieser global aufgestellte, thesaurierende ETF eine prüfenswerte Option für dich sein – auch wenn seine Historie mit dem Auflagedatum im Juni 2023 noch recht kurz ist.
Das Anlageuniversum besteht aus den folgenden Produktkategorien und Produkten (Stand: 15.5.2025, basierend auf der Filterfunktion von neon invest):

Wenn du noch nicht Kund:in von neon bist, findest du die jeweils aktuell angebotenen Wertschriften in der Produkteliste von neon. Neuzugänge sind jeweils in roter Schrift hervorgehoben. Im Gegensatz zur App fehlen auf dieser Liste aussagekräftige Informationen wie beispielsweise die Produktkosten (TER).
Immerhin hat neon gibt neon auf der ETF Liste mittlerweile Produktname, einschliesslich Anbieter und Index, sowie die Dividendenverwendung an, womit für dich zumindest eine Vorselektion ohne weitere Recherchen möglich ist.

Egal ob Einsteigerin oder Börsenprofi, für renditeorientierte und risikoaffine Investor:innen mit längerem Anlagehorizont eignen sich Aktien-ETFs gleichermassen gut.
ETFs sind unser bevorzugtes Anlagevehikel, weshalb wir uns bei diesem neon Review darauf konzentrieren wollen.
Beginnen wir mit dem Quantitativen: 116 ETFs bietet neon also an. Immerhin. Denn das sind deutlich mehr als andere Neobanken wie beispielsweise Yuh (Review), aber natürlich nur ein Bruchteil vom Angebot einer «richtigen» Trading-Plattform mit Tausenden ETFs wie bei Swissquote (Review).
Wie uns neon auf Anfrage mitteilt, werde das Anlageuniversum – wie auch bei Yuh – laufend erweitert.
Doch auch dieses aktuell noch etwas limitierte Angebot von neon kann für dich absolut ausreichend sein. Entscheidend ist letztlich nur, dass du in deine Wunsch-ETFs investieren kannst.
Kommen wir also zur qualitativen Beurteilung:
In unserem knallharten ETF-Test «Beste ETFs Schweiz und global: And the Winner is…» haben wir aufgezeigt, welches für uns die besten ETFs sind.
Als rationaler Anleger oder smarte Investorin wirst du ein breit diversifiziertes Weltportfolio anstreben. Dies kannst du idealerweise mit einem, zwei (je ein ETF für die Industrieländer und Schwellenländer) oder fünf ETFs erreichen.
Letzteres zielt auf eine regionale Ausrichtung deines Portfolios ab. Konkret: Die Industrieländer werden in die Regionen Europa, Nordamerika und Asien-Pazifik (2 ETFs notwendig, da Japan i.d.R. nicht enthalten) aufgegliedert plus ein ETF für die Schwellenländer.
Du siehst, eine regionale Verteilung ist etwas umständlicher und nur dann sinnvoll, wenn du die Regionen individuell, d.h. nicht nach Marktkapitalisierung, gewichten möchtest.
Soweit also die Theorie. Wie lässt sich diese mit neon in die Praxis umzusetzen?
Die gute Nachricht zuerst: Mit dem aktuellen Anlageuniversum von neon kannst du sowohl ein Weltportfolio mit einem ETF als auch mit zwei ETFs (d.h. je ein ETF für Industrie- und Schwellenländer) zusammenstellen. Die nachfolgenden ETFs haben wir jeweils direkt mit der Börse BX (einziger Handelsplatz von neon) verlinkt, wo du noch weitere Produktangaben erhältst.
Varianten mit 1 globalen ETF (Auswahl):
Varianten mit 2 ETFs (Industrie- und Schwellenländer):
Industrieländer-ETFs (Auswahl):
Schwellenländer-ETFs (Auswahl):
Zu beachten ist, dass bei ausgeschütteten, ausländischen Dividenden, welche von einer Fremdwährung in CHF umgerechnet werden, eine Währungswechselgebühr von ca. 1,5% anfällt.
Bezüglich der Gebühren lohnen sich also Investitionen bei neon vor allem in thesaurierende und/oder inländische ETFs.
Mit dem stetigen Ausbau des Anlageuniversums ist mittlerweile bei neon – mit Abstrichen bei der ETF-Auswahl – auch eine regionale Zusammenstellung deines Portfolios möglich.
Neben den erwähnten breit diversifizierten und nach Marktkapitalisierung gewichteten «Brot-und-Butter-ETFs» sowie einer recht grossen Auswahl an ETFs mit Fokus «Schweiz» sind im neon Angebot diverse Spezial-ETFs vertreten. Diese decken Themen wie «Immobilien», «Energie», «Technologie» oder «Rohstoffe» ab.
So unbekannt die Berner BX Swiss (umgangssprachlich «Berner Börse» oder «BX») für viele Anleger:innen ist, sie wurde bereits 1884 gegründet und steht heute als regulierte Börse unter Aufsicht der staatlichen FINMA. 2018 verlor sie ihre Unabhängigkeit und ist seither eine 100%-Tochter der Börse Stuttgart GmbH.
Eine Spezialität von neon ist es, dass sämtliche ihrer Anlageprodukte nur über eine einzige Börse, eben diese BX Swiss, gehandelt werden können. Über die BX Swiss wiederum sind alle angebotenen Produkte, u.a. rund 750 ETFs, exklusiv in Heimwährung CHF handelbar.
Positiv: Damit entfällt für dich der Währungswechsel, nicht jedoch das Währungsrisiko. Um dieses Risiko zu minimieren, müsstest du ausschliesslich in Schweizer Aktien bzw. in ETFs mit nur Schweizer Aktien investieren, womit unseres Erachtens dein Portfolio nicht ausreichend diversifiziert wäre.

Da uns bis zu diesem neon Review die Erfahrung mit der BX Swiss gefehlt hat bzw. um mehr Klarheit über diese Nebenbörse zu erhalten, haben Herrn Erhard Rüttimann, Market Controller BX Swiss, kontaktiert und ihm schriftlich die folgenden zwei Fragen gestellt:
Schweizer Finanzblog: Das Volumen beim ETF-Handel ist bei der kleinen BX ja oft gering. Historisch betrachtet, mit welcher Handelspanne (Spread) muss ein Anleger bei Ihnen ungefähr rechnen bzw. ist der Spread dank Market Makers mit den grossen Börsen vergleichbar?
Erhard Rüttimann, BX Swiss: Es stimmt, dass das Handelsvolumen bei uns oft geringer ist. Trotzdem können wir dank der Unterstützung durch unseren Market Maker (MM) wettbewerbsfähige Preise anbieten. Die Qualität des Preises bleibt hiervon unberührt. Die Spreads bei uns sind nicht grösser, da unser MM auch an anderen Börsen tätig ist und wettbewerbsfähige Preise stellt. Andernfalls würde niemand bei uns handeln. Durch die Tätigkeit unseres MM können wir oft auch mehr Liquidität zur Verfügung stellen.
Wenn alle Produkte bei der BX nur in CHF gehandelt werden können, benötigt es seitens Anleger keinen Währungswechsel. Doch ist die Fondswährung bei ETFs, welche ausländische Märkte abdecken, in der Regel ja nicht CHF. Fallen bei solchen Währungswechseln Gebühren für die Anleger an? Wenn ja, welche?
Korrekt, der Handel in CHF eliminiert die Notwendigkeit eines Währungswechsels für Anleger, was einer der Vorteile ist. Bei der Umrechnung in eine andere Währung für den Kauf eines ETFs, dessen Fondswährung beispielsweise USD ist, orientiert sich unser Market Maker grundsätzlich am Interbankenkurs. Die dabei für den Market Maker entstehenden Risiken und Kosten werden im Spread berücksichtigt und sind somit bereits im Preis enthalten, den Sie als Anleger sehen. Die Gebühren, die im Spread durch den MM abgebildet werden, sind wesentlich geringer als die Kosten, die anfallen würden, wenn eine Bank den Kauf direkt an einer ausländischen Börse tätigt.

Aufgrund der linearen Kostenstruktur (0,5% Provisionen) und des immer noch etwas limitierten ETF-Angebots eignet sich neon unseres Erachtens vor allem für Börseneinsteiger:innen, welche mit kleineren Beträgen und geringen Gebühren, ihre ersten Erfahrungen mit dem Wertschriftenhandel sammeln möchten.
Zusätzlich dürften sich aber auch erfahrenere Investor:innen von neon angesprochen fühlen. Personen beispielsweise, welche ergänzend zum klassischen Online-Broker mit kleineren Tranchen in ihren Wunsch-ETF investieren und damit von den kompetitiven Preisen profitieren möchten.
Keine Mindestgebühr und beim Handel kein Währungswechsel bzw. keine diesbezüglichen Gebühren sind positive Aspekte. Zu beachten ist allerdings, dass bei ausgeschütteten, ausländischen Dividenden ein gebührenpflichtiger Währungswechsel von ca. 1,5% verrechnet wird.
Das Anlageuniversum von neon hat uns zumindest teilweise überzeugt. So finden sich darin punkto Kosten (TER), Markterfolg (Fondsvermögen) und Diversifikation absolute Top-ETFs.
Die kleine BX Swiss als alleiniger Handelsplatz ist sicherlich kein Pluspunkt. Doch wenn dank Market Maker die Liquidität dennoch jederzeit gegeben ist und die Handelsspanne nur wenige Basispunkte beträgt, so ist dieser Umstand für uns kein Ko-Kriterium.
Schliesslich werten wir positiv, dass bei neon mittels Sparplan regelmässiges, automatisiertes Investieren in ETFs oder Aktien möglich ist, teilweise sogar ohne Kaufprovisionen, jedoch bislang noch ohne Fractional Trading.
Persönliche Kontakte sind bei neon nicht vorgesehen. Für einen solchen Austausch fehlen schlicht die Filialen als Begegnungsorte. Aber auch der telefonische Kontakt wird bei neon restriktiv gehandhabt.
Gemäss unseren neon Erfahrungen stehen dir bei Fragen grundsätzlich drei unterschiedliche gebührenfreie Kanäle zur Verfügung:
Den Telefonservice gibt es nur noch bei den kostenpflichtigen Plänen neon plus, neon global und neon metal.
Bevor du dich bei neon anmeldest, prüfe, ob du alle Voraussetzungen erfüllst:
In einem zweiten Schritt lädst du dir die neon App herunter und folgst mit Pass oder ID (und Ausländerausweis B/C) den Anweisungen.
In rund 10 Minuten gibst du deine persönlichen Daten ein (Aktionscode «neonSFB» nicht vergessen!), bestätigst sie über den kostenlosen Video-Call oder via Foto-Ident (unsere Empfehlung, da rund um die Uhr möglich) und setzt deinen Login-Code.

Sobald du etwas Geld von einem auf deinen Namen lautenden Schweizer Bankkonto überwiesen hast, ist deine Identitätsprüfung (bei Variante Foto-Ident) abgeschlossen und dein neon Konto aktiviert!
Positiv: neon verlangt von dir nur die gesetzlich notwendigen Daten und verzichtet auf Detailfragen bezüglich deiner Einkommens- und Vermögensverhältnisse oder deines Arbeitspensums. Nachdem dein Konto aktiviert worden ist, wird dir die physische neon-Karte (Debitkarte von Mastercard) innert weniger Tage separat per Post zugestellt. Den entsprechenden PIN-Code rufst du direkt in der App ab. Bevor du die Karte einsetzen kannst, musst du sie in der App aktivieren.
Deine Barmittel, egal ob fürs Zahlen oder Sparen, sind bei der staatlich regulierten Hypothekarbank Lenzburg angelegt und sind im Falle eines Konkurses mit einer Einlagensicherung von 100’000 CHF geschützt.
ETF-Anlagen unterliegen natürlich dem Marktrisiko, gelten aber als Sondervermögen und fallen deshalb nicht in die Konkursmasse.
Für wirksamen Schutz gegen Betrug und unzulässigen Zugriff setzt neon auf die Zwei-Faktor-Authentifizierung, der gemäss eigenen Angaben meistverbreitete und ein als sicher angesehener Sicherheitsstandard im Online-Banking.
So wird dein Handy nach der Kontoeröffnung verifiziert (Faktor 1). Zusätzlich (Faktor 2) kannst du nur auf dein Konto zugreifen durch eine sechsstellige Anmelde-PIN oder (einfacher) durch biometrische Authentifizierung mit Gesichtserkennung (Face ID) oder Fingerabdruck.
Nach erfolgreichem Login kannst du Kontoüberweisungen nur mittels einer sechsstelligen Überweisung-PIN freigegeben, was dir zusätzlichen Schutz bietet.
Analog läuft es bei Kartenzahlungen: Du benötigst einerseits die neon Karte, egal ob physisch oder digital auf deinem Handy (Faktor 1). Anderseits kann die Transaktion nur durch eine Geheimnummer (PIN) oder biometrische Authentifizierung freigegeben werden (Faktor 2).
Schliesslich ist bei Betrugsverdacht eine rasche Kartensperrung direkt über die App möglich.
Am besten lässt sich das Profil von neon im Vergleich zur grössten Konkurrentin und Marktführerin Yuh einordnen: neon überzeugt besonders mit deutlich tieferen Gebühren bei Kartenzahlungen im Ausland – 0,35 % bei neon free gegenüber 0,95 % bei Yuh. Ein weiterer Pluspunkt: Beim Investieren fallen bei neon keine Wechselkursgebühren an, da sämtliche Anlageprodukte in Heimwährung CHF gehandelt werden.
Yuh wiederum punktet mit einem praktischen Multiwährungskonto sowie oft attraktiveren Zinsen auf Sparkapital.
Ein auffälliger Unterschied liegt im Kontomodell: Während Yuh ein einheitliches Konto für alle anbietet, setzt neon auf eine differenzierte Kontenauswahl – von kostenlos (neon free) bis hin zu Premiumvarianten wie neon metal.
Da es bei neon free wie auch bei Yuh keine laufenden Kontoführungs- oder Depotgebühren gibt, lassen sich beide Angebote auch problemlos kombinieren. So kann man ohne zusätzliche Kosten vom Besten beider Anbieter profitieren – je nach Bedarf beim Zahlen, Sparen oder Investieren.
Unabhängig vom Vergleich mit Yuh haben wir dir im Folgenden die zentralen Vor- und Nachteile von neon free kompakt zusammengestellt.
Vor- und Nachteile von neon free
neon richtet sich an alle, die Banking und Investieren einfach, digital und günstig abwickeln möchten. Besonders stark ist neon bei Kartenzahlungen im Ausland: Mit neon free fällt lediglich eine Wechselkursgebühr von 0,35 % an, mit neon plus (CHF 20/Jahr) entfällt sie ganz. Zwei Bargeldbezüge pro Monat sind dort ebenfalls inklusive.
Beim Investieren überzeugt neon mit klarer Preisstruktur: keine Depotgebühren, 0,5 % Provision auf ETFs und Schweizer Aktien (1 % bei Auslandaktien). Ein Pluspunkt: Alle Trades erfolgen in CHF über die BX Swiss – ein Währungstausch ist nicht nötig. Sparpläne sind verfügbar, ausgewählte ETFs sogar provisionsfrei. Gerade bei Anlagebeträgen bis rund CHF 1’000 ist neon preislich sehr attraktiv.
Weniger geeignet ist neon für klassische Sparer:innen mit hohen Guthaben und/oder wer ein Multiwährungskonto nutzen möchte, fährt mit Yuh besser – neon bietet derzeit nur ein CHF-Konto.
Als kostenloses Zweitkonto ohne Verpflichtung lässt sich neon free problemlos mit einer Hausbank, einer anderen Smartphone-Bank oder einem Online-Broker kombinieren – für mehr Flexibilität ohne Mehrkosten.
2025-05-21: Umfassende Überarbeitung aufgrund Einführung neuer neon Pläne und Konditionen.
2025-01-31: Neuen Aktionscode «neonSFB» mit bis zu 100 CHF Trading Credits erwähnt.
2025-01-14: Umfassendes Update: Funktionsweise des neuen Gemeinschaftskonto präzisiert, Anlageuniversum aktualisiert, Sparzinssatz angepasst und andere punktuelle Verbesserungen eingefügt.
2024-10-31: Hinweis, auf weitere Zinssenkungen eingefügt.
2024-10-03: Hinweis, dass die bisherige Prepaid-Karte von Mastercard durch die besser akzeptierte neue Debitkarte von Mastercard abgelöst wurde.
2024-07-01: Zins für Sparguthaben auf 0,5% (von 0,75%) gesenkt.
2024-06-13: Neues Kapitel über den neon Sparplan sowie Hinweis, dass ausgewählte ETFs nur im Sparplan provisionsfrei sind.
2024-05-22: Zins für Sparguthaben auf 0,75% (von 0,9%) gesenkt.
2024-04-23: Einführung Gemeinschaftskonto «neon duo» erwähnt.
2024-04-05: Mindestalter auf 15 Jahre (von 16) gesenkt.
2024-01-09: Auf Gebühren bei ausländischen, ausschüttenden Dividenden hingewiesen.
2023-11-13: Kleinere Anpassungen vorgenommen: Google Pay (statt Google Wallet): EUR und USD bei Verzinsung gelöscht
Transparenzhinweis: Das Gesamtpaket von neon hat uns überzeugt, weshalb wir eine Partnerschaft mit neon eingegangen sind. Mit dem Aktionscode neonSFB kannst du dir einen Startbonus in Form von Trading Credits im Wert von 100 CHF sichern und gleichzeitig unseren Blog unterstützen. Um glaubwürdig und realitätsnah aus erster Hand zu berichten, sind Toni und Stefan im Zuge dieses neon Reviews Neukunden von neon geworden.
Haftungsausschluss: Investieren birgt Verlustrisiken. Du musst selbst entscheiden, ob du diese Risiken tragen möchtest oder nicht.
Irrtum vorbehalten: Wir haben diesen Artikel über unsere neon Erfahrungen nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Unser Ziel ist es, dir als Privatanleger:in möglichst objektive und aussagekräftige Informationen rund ums Thema Finanzen zu liefern. Sollten uns dennoch Fehler unterlaufen sein, sind wichtige Aspekte vergessen gegangen und/oder nicht mehr aktuell, so sind wir dir für entsprechende Hinweise dankbar.
In diesem Bericht wollen wir uns den Robotern unter den Anlageberatern widmen. Der Durchbruch scheint geschafft. Das Angebot in der Schweiz ist mittlerweile gross und unübersichtlich. Grund genug für uns, drei der innovativsten Robo-Advisors der Schweiz genauer unter die Lupe zu nehmen. In diesem umfassenden Robo-Advisor Schweiz Vergleich erfährst du, was diese modernen Arbeitsmaschinen taugen, worin sie sich unterscheiden und ob sie für dich geeignet sind.
Kurz & bündig
Contents
Bevor wir zum spezifischen Robo-Advisor Schweiz Vergleich kommen, wollen wir einleitend das Grundverständnis für Robo-Advisors schärfen und allgemein über deren Sinn und Zweck informieren.
Ein Robo-Advisor ist ein Algorithmen-basiertes System, das automatische Empfehlungen zur Vermögensanlage gibt und diese auch umsetzen kann. Die Bezeichnung ist ein Kofferwort, zusammengesetzt aus den englischen Wörtern Robot (Roboter) und Advisor (Berater). Robo-Advisors haben das Ziel, die Dienstleistungen eines traditionellen Finanzberaters zu digitalisieren und zu automatisieren. Der Begriff „Robo-Advisor“ wird auch als Bezeichnung für Finanzdienstleister verwendet, die mit entsprechenden Systemen arbeiten. (Quelle: Wikipedia)
Gut. Denn die drei untersuchten Robo-Advisors unterstützen eine passive bzw. indexbasierte Anlagestrategie. So stellen ausschliesslich passive Anlagevehikel wie ETFs und/oder Indexfonds jeweils das Anlageuniversum dar. Die laufenden Kosten liegen zwar etwas höher als bei der rein selbstorganisierten Anlage. Im Gegenzug werden aber die Courtagen (z.B. beim Sparplan per Dauerauftrag oder beim Rebalancing) eingespart (vgl. auch Kostenvergleich in diesem Kapitel). Und schliesslich liegen unter dem Strich die Gesamtkosten deutlich unter denjenigen, welche bei einer konventionellen, aktiven Anlageberatung entstehen.
Falls du dich zu mindestens einer der drei nachfolgenden Gruppen zählst, sind Robo-Advisors eine prüfenswerte Option für dich:
«Sparplan-Enthusiasten»: Mit Robo-Advisors ist es einfach, regelmässig auch kleinere Beträge zu investieren. Egal, wie häufig du investierst und wie hoch dein investierter Betrag ist, es fallen für dich im Gegensatz zu einem klassischen Broker keine Transaktionsgebühren in Form von Courtagen an.
«Faulpelze»: Robo-Advisors automatisieren deine Finanzanlage weitgehend. Basierend auf deiner individuellen Anlagestrategie und dem entsprechenden Risikoprofil kümmert sich der Robo-Advisor um deine Geldanlage. Einzige Voraussetzung hierfür ist, dass du ihn mit Geld «fütterst». Dieses investiert er dann regelbasiert in die entsprechenden Anlageklassen und Anlageprodukte. Zudem gestaltet sich das manuell eher mühsame Rebalancing mit einem Robo-Advisor kinderleicht.
«Kompromissler»: Für diejenigen, welche die oft (sehr) hohen Gebühren der klassischen Vermögensverwaltung bzw. die daraus resultierende Minderrendite abschrecken, gleichzeitig aber den Mehraufwand der «Do it yourself»-Anlage scheuen, mögen Robo-Advisors den goldenen Mittelweg darstellen. Denn sie sind substanziell günstiger als die traditionelle Vermögensverwaltung und dennoch sehr einfach in der Handhabung.
Deine Anlagen sind durch zwei Massnahmen geschützt:
Der Schweizer Robo-Advisor Markt hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt. Mittlerweile präsentiert sich das Angebot als ebenso vielfältig wie unübersichtlich. Der Vergleichsdienst moneyland.ch hat in einer aktuellen Studie die Vermögensverwaltungskosten von klassischen Banken und nicht weniger als 14 verschiedenen Robo-Advisors verglichen. Die Studie kommt u.a. zum Schluss, dass Mandate von traditionellen Banken mehr als doppelt so teuer sind wie die neuen Online-Angebote.
In diesem Kapitel gehen wir auf folgende drei Robo-Advisors ein, welche sich auf dem Schweizer Markt ganz unterschiedlich positionieren (jeweils in alphabethischer Reihenfolge dargestellt):
Mit allen drei Robo-Advisors sind wir eine Kooperation eingegangen. Du profitierst als Neukunde von einem Startguthaben.
Bevor wir Anmeldeprozess, Anlageuniversum, Handling und Pricing genauer unter die Lupe nehmen, findest du in Tabelle 1 die wichtigsten Eckdaten der drei von uns geprüften Robo-Advisors Schweiz Anbieter.
| clevercircles | findependent | Selma | |
|---|---|---|---|
| Slogan | «Die erste selbstbestimmte Vermögensverwaltung» | «Anlegen war noch nie so einfach» | «Finanzen richtig verwalten» |
| Gründungsjahr | 2018 | 2020 | 2016 |
| Rechtsform / Sitz | AG / Basel | AG / Aarau | AG / Zürich |
| Geschäftsführer | Sebastian Comment | Matthias Bryner | Patrik Schär |
| Partnerbank | Bank CIC AG (Eigentümerin von clevercircles) | Hypothekarbank Lenzburg AG | Saxo Bank AG |
| Pauschalgebühren | 0,65% TCHF 5 – 100 0,55% TCHF 100 – 200 0,45% ab TCHF 200 0,25% ab CHF 1 Mio. Mindestgebühren CHF 40 | 0,40% TCHF 50 (bis TCHF 2 gratis) 0,38% TCHF 50 – 150 0,35% TCHF 150 – 250 0,33% TCHF 250 – 500 0,31% TCHF 500 – 1 Mio. 0,29% TCHF ab CHF 1 Mio. Keine Gebühren auf dem Cashbestand | 0,68% TCHF 2 – 50 0,55% TCHF 50 – 150 0,47% ab TCHF 150 |
| Mindestbetrag Initialinvestition | CHF 5’000 | CHF 500 | CHF 2'000 |
| Sparplanfähigkeit / Mindestbetrag | Ja / CHF 100 | Ja / CHF 100 | Ja / CHF 100 |
| Handelsplattform | Internet & App | App | Internet & App |
| Kommunikations- kanäle | Chat / Telefon / E-Mail | Chat / Telefon / E-Mail | Chat / Telefon / E-Mail |
| Spezialitäten (optional) | Währungsabsicherung, flexibles Rebalancing, eigenes Anlagekomitee, Gratis-Demoversion | Eigene Anlage-Lösung für grösstmögliche Selbstbestimmung, Anlegen für Kinder | Ausrichtung des Portfolios nach ESG-Grundsätzen per Knopfdruck, auf der Plattform integrierte Vorsorgelösung 3a, KI-unterstützte Beratung und Portfolio-Analyse |
| Neukunden-Code / Startbonus | SFB / CHF 100 | SFB20 / CHF 20 | sfbselma / CHF 34 |
Das Onboarding in unserem Robo-Advisor Schweiz Vergleich beinhaltet bei allen drei Anbietern die folgenden vier Prozessschritte:
Wichtig: Der Onboarding-Prozess ist bei Robo-Advisors viel mehr als eine Formsache. So wird mit dem auszufüllenden Fragenkatalog dein Risikoprofil erhoben. Das Risikoprofil wiederum beeinflusst direkt, in welche Anlageklassen zu welchen Anteilen du investierst. Daraus ergibt sich deine Asset Allocation (Vermögensstrukturierung), welche letztlich deine Rendite massgeblich beeinflusst.
Und noch etwas: Bei der Geldüberweisung immer sich selber (und nicht den Robo-Advisor) als Begünstigter angeben. Ansonsten gibt es eine ungewollte Rückerstattung, wie wir selber erfahren mussten.
Positiv: Bei allen drei Anbietern kann per sofort oder zumindest auf Monatsende (clevercircles) ohne Kostenfolge gekündigt werden.
clevercircles
Das Onboarding läuft rein digital ab und dauert rund 15 Minuten. Dazu gehört auch die Installation der Smartphone-App «clevercircles». Clevercircles interessiert sich als einziger Anbieter nicht für die aktuellen Einkommensverhältnisse, was wir begrüssen.
findependent
Das Onboarding läuft rein digital ab und dauert ebenfalls nur rund 15 Minuten. Zuletzt hat findependent die Registrierung vereinfacht, indem sie neu direkt über die App erfolgt, anstelle wie bisher im Web.
Selma
Im Gegensatz zu den beiden anderen Anbietern wird das Onboarding neben dem digitalen Part mit einer Interaktion mit einer Kundenberaterin (aus Fleisch und Blut) ergänzt. So wird man in einem Video-Call mittels Download einer App oder via Webbrowser aufgefordert, das entsprechende Ausweisdokument in die Kamera zu halten. Zusätzlich werden auf der Tonspur diverse Daten wie Name und Geburtsdatum zwecks Personenidentifikation in Erfahrung gebracht. Schliesslich wird man aufgefordert, mündlich die Vertragsannahme zu bestätigen. Dieses für uns überraschende Intermezzo und der vergleichsweise doch recht umfangreiche Fragenkatalog führen dazu, dass das Onboarding in unserem Robo-Advisor Schweiz Vergleich hier am längsten dauerte.
Alle drei Anbieter in unserem Robo-Advisor Schweiz Vergleich setzen ausschliesslich die von uns bevorzugten passiven Anlagevehikel ETFs und/oder Indexfonds ein. Dabei ist zwischen dem Anlageuniversum des Robo-Advisors und des Anlegers zu unterscheiden. In diesem Kapitel wollen wir auf ersteres eingehen und uns dabei insbesondere auf die Anlageklasse «Aktien» konzentrieren.
clevercircles
Das Anlageuniversum von clevercircles besteht aus 16 Produkten, welche sich auf folgende Assetklassen verteilen:
Alle angebotenen Produkte basieren auf Indizes, welche auch für Nicht-Kunden hier transparent abrufbar sind. Mit der Anlageklasse «Aktien» werden die wichtigsten Märkte aus der entwickelten Welt sowie den Schwellenländern abgedeckt. Einzelne Länder wie Kanada, Australien und vereinzelte Staaten ausserhalb der Euro-Zone (z.B. Norwegen) werden jedoch nicht berücksichtigt. Ein «Schönheitsfehler», der die Rendite jedoch nur minim tangiert. Zudem: Wenn du Wert auf Anlagen in nachhaltige ESG-Produkte legst, bist du bei clevercircles an der falschen Adresse. Denn im Gegensatz zu den beiden anderen Anbietern bietet clevercircles keine grünen Aktien an.
findependent
Das Anlageuniversum von findependent besteht aus über 30 Produkten, welche sich auf folgende Assetklassen verteilen:
Alle angebotenen Produkte sind ETFs, welche auch für Nicht-Kunden hier transparent abrufbar sind. Mit der Anlageklasse «Aktien» werden lückenlos sämtliche Märkte aus der entwickelten Welt sowie den Schwellenländern abgedeckt. Dabei fällt auf, dass findependent auf nachhaltige Anlagen fokussiert und mit entsprechenden Ratings und Screenings arbeitet. Zudem bietet findependent als weiteres Alleinstellungsmerkmal vier ETFs für die Trendthemen «Saubere Energien», «Robotik & Automation», «Gesundheit» und «Gender» an. Im Gegensatz zu den beiden anderen Anbietern sind Edelmetalle bei findependent kein Thema.
Selma
Selma bietet folgende Assetklassen an:
Eine Produkteliste, welche das Anlageuniversum abbildet, wird nicht veröffentlicht. Auf Nachfrage haben wir aber dennoch vertiefte Einblicke erhalten. So werden mit Ausnahme von Kanada und Australien in der Anlageklasse «Aktien» die wichtigsten Märkte aus der entwickelten Welt sowie den Schwellenländern abgedeckt. Zudem ist eine nachhaltige ESG-Ausrichtung des Portfolios optional und einfach per Knopfdruck möglich.
Basierend auf dem beim Onboarding ausgefüllten Fragebogen wird bei allen drei Anbietern unseres Robo-Advisor Schweiz Vergleichs dein Risikoprofil ermittelt, woraus sich wiederum deine individuelle Asset Allocation ergibt, also dein persönliches Anlageuniversum.
Man kann es nicht oft genug erwähnen: Die Asset Allocation ist für deine Geldanlage das A und O. Als Faustregel gilt, dass je höher dein Aktienanteil ist, desto mehr Rendite und Risiko kannst du erwarten. Als rationale Anleger mit langem Anlagehorizont streben wir einen möglichst hohen Aktienanteil mit globaler Ausrichtung an.
Dies heisst natürlich nicht, dass wir flüssige Mittel per se ablehnen. Cashreserven sind zweifelsohne wichtig für laufende Ausgaben, aber auch für Unerwartetes. Aber dafür benötigen wir keinen Robo-Advisor. Zahlungsverkehr & Co. wickeln wir bequem über unsere Hausbank ab, wo wir auch unseren «Notgroschen» parkieren.
clevercircles
Bei clevercircles wird zwischen «Portfolio» (aktuelle Asset Allocation) und «Strategie» (anvisierte bzw. strategische Asset Allocation) unterschieden. Zu Beginn liegt der Cash-Anteil bei 100%, denn das Investitionsintervall beträgt bei clevercircles 10 Tage.
Neben der attraktiven Visualisierung ist uns positiv aufgefallen, dass wir die vorgeschlagene Strategie bzw. Asset Allocation, welche für unseren Geschmack etwas zu konservativ ausgefallen ist, mittels Regler super-einfach anpassen konnten. Also haben wir bei unserer Ziel-Allokation in Nullkommanichts den Aktienanteil erhöht, die Immos belassen, die Oblis rausgenommen und den Cash-Anteil auf das noch zulässige Minimum von 4 Prozent reduziert (vgl. Abbildung 1).

Das Ist-Portfolio lehnt an die Strategie an, wie Abbildung 2 zeigt. Abweichungen können alle zwei Monate mittels Rebalancing ausgeglichen werden (vgl. auch dieses Kapitel).

Hinweis: Der zu investierende Mindestbetrag beträgt bei clevercircles eigentlich 5’000 Franken. clevercircles gewährte Stefan und Toni für diesen Robo-Advisor Schweiz Vergleich eine Ausnahme. So konnten sie mit separaten Accounts clevercircles zu je 2’5000 Franken testen.
findependent
Auch bei findependent füllen wir den angenehm kurzen Fragenkatalog nach bestem Wissen und Gewissen aus und erhalten das Anlegerprofil «mutig». Bei genauerer Betrachtung bedeutet dies ein Ziel-Portfolio mit einem Aktienanteil von 80, Immobilien von 10, Anleihen von 8 und Cash von 2 Prozent.
Um die (aktuell nahezu zinslosen) Anleihen rauszuwerfen, müssen wir manuell ein Risiko-Upgrade auf «risikofreudig» vornehmen. (Gemäss Mitteilung von findependent wird die höchste Risikostufe „risikofreudig“ nie direkt durch den Robo-Advisor vorgeschlagen, sondern hat immer manuell durch den Kunden zu erfolgen.) Die entsprechende Anpassung in der Ziel-Allokation erfolgt in Sekundenschnelle. Der Unterschied zwischen dem Profil «mutig» und «risikoreich» besteht im Wesentlichen darin, dass der Aktienanteil erhöht und die Oblis eliminiert werden, wie Abbildung 3 zeigt.

Abbildung 4 stellt die Wertentwicklung der vier von findependent angebotenen Risikoprofile von 2005 bis 2021 dar und bestätigt eindrücklich den Anlagegrundsatz: Je höher das Risiko, desto höher die Rendite.

Einzigartig: Neben den vier unterschiedlichen Risikoprofilen «bedacht», «ausgeglichen», «mutig» und «risikofreudig» kann – basierend auf dem Anlageuniversum von findependent – ab einer Summe von 5’000 Franken eine eigene Anlagelösung zusammengestellt werden. Damit bietet findependent den höchsten Selbstbestimmungsgrad im Portfolio aller drei untersuchten Robo-Advisors an.
Selma
Bei Selma erhält jeder Anleger seinen eigenen Planeten, z.B. im Fall von Antun «Antunium» (vgl. Abbildung 5). Wie schon bei den beiden anderen Anbietern dünkt uns die ermittelte Asset Allocation als zu konservativ ausgerichtet. Wir möchten also den Aktienanteil erhöhen, den Barbestand möglichst eliminieren und die vom Robo-Advisor getätigten Investitionen in Assetklassen Cash, Oblis und Edelmetalle wieder rauskippen.

Bei Selma einfacher gesagt als getan! Denn Selma ist der einzige Anbieter, welcher keine direkte Manipulation an der Asset Allocation zulässt. Per Chat erfahren wir, dass die Asset Allocation nur indirekt via Anpassung des Risikoprofils verändert werden kann. Konkret müssen wir die erste Frage bezüglich der Risikobereitschaft neu beantworten. Die «richtige» Antwort, die ausgewählt werden muss, lautet «Ich spekuliere gern & mag Risiko» (vgl. Abbildung 6).

Worin der Zusammenhang zwischen Spekulation und einem höheren Aktienanteil in Form von passiven ETF-Aktienanlagen besteht, erschliesst sich uns nicht. Bezüglich der Anlageklasse «Aktien» wäre für uns Daytrading in Form von Stock Picking und Market Timing ein spekulatives Anlageverhalten, was wir als Verfechter der Buy and Hold-Strategie bekanntlich ablehnen.
Immerhin: Mit der Anpassung des Risikoprofils sind wir die Oblis losgeworden, nicht jedoch die Edelmetalle (vgl. Abbildung 7). Hierzu erklärt uns Supporter Marco im Chat: «Zurzeit ist der Edelmetallanteil erhöht, dies wird auch noch länger so bleiben, bis die Märkte nicht mehr so überteuert sind.»
Selma scheint also nicht so recht an effiziente Märkte zu glauben, die gemäss Portfoliotheorie stets korrekt bewertet sind.
Positiv: Die Anpassung erfolgt zeitnah bzw. am darauffolgenden Tag.

Wie wir später von Selma erfahren haben, wird – im Gegensatz zu den anderen beiden Anbietern – die der Asset Allocation zugrunde liegende Anlagestrategie dynamisch angepasst, und zwar unter Berücksichtigung der individuellen Lebenssituation des Kunden als auch marktbedingt.
So beeinflussen Faktoren wie eine veränderte Vermögenssituation (z.B. durch Hauskauf) oder das nahende Pensionsalter das Risikoprofil und somit die Asset Allocation. Zu den marktbezogenen Faktoren, welche die Asset Allocation beeinflussen, gehören Veränderungen globaler Marktkapitalisierungen sowie Verschiebungen von Über- und Unterbewertungen nach CAPE.
Je nach Marktentwicklung kann dein Portfolio mit der Zeit mehr oder weniger stark von deinem Ziel-Portfolio abweichen. In solchen Fällen ist es sinnvoll, periodisch ein Rebalancing vorzunehmen, wodurch dein Portfolio wieder an die von dir bestimmte Vermögensstruktur (Asset Allocation) angeglichen wird.
Bei Robo-Advisors ist das Rebalancing sehr einfach, was wir als klaren Vorteil gegenüber dem «Do it yourself»-Portfolio sehen. Bei letzterem wird produktbezogen durch manuell in Auftrag gegebene Transaktionen umgeschichtet. Dieses Prozedere kann mühsam und kostspielig sein. Bei den Robo-Advisors hingegen erfolgt das Rebalancing bequem übers ganze Portfolio, wobei wir zwischen den Anbietern durchaus signifikante Unterschiede feststellen konnten.
clevercircles
clevercircles bietet beim Rebalancing die grösste Flexibilität an. Als einziger Anbieter verzichtet er nämlich auf einen Automatismus. Optional, jedoch bequem per Knopfdruck kann der Anleger alle zwei Monate ein Rebalancing durchführen lassen (vgl. Abbildung 8). Wenn er nichts unternimmt, dann wird nicht umgeschichtet.

findependent
Bei findependent erfolgt das Rebalancing täglich automatisiert.
Selma
Bei Selma erfolgt das Rebalancing grundsätzlich alle vier Wochen automatisiert und berücksichtigt wie bereits in diesem Kapitel erwähnt sowohl kunden- wie auch marktspezifische Faktoren.
Bei allen drei Robo-Advisors besteht die Haupteinnahmequelle aus einer Pauschalgebühr, welche prozentual im Verhältnis zur Anlagesumme erhoben wird. Diese Gebühr spart sich der «Do it yourself»-Anleger. Dafür sind beim Robo-Advisor die Verwaltungs- und Depotgebühren sowie die Courtagen inkludiert.
Wie wir in diesem Kapitel aufgezeigt haben, setzen alle drei Robo-Advisors auf kostengünstige ETFs oder Indexfonds. Deshalb gehen wir davon aus, dass die Produktkosten (TER) grosso modo identisch mit einem «Do it yourself»-Portfolio sind. Ebenso erwarten wir bei den Wechselkurszuschlägen und den Stempel- & Börsenabgaben keine wesentlichen Unterschiede.
Fürs bessere Verständnis haben wir die wichtigsten Kostenblöcke in nachfolgender Tabelle aufgeschlüsselt und mit denjenigen eines «Do it yourself»-Portfolios verglichen:
| Kostenblöcke | Robo-Advisor | «Do it yourself» |
|---|---|---|
| Pauschalgebühren | x | |
| Depotgebühren | x* | |
| Transaktionskosten / Courtagen | x | |
| Produktkosten (TER) | x | x |
| Wechselkurszuschläge | x | x |
| Stempel- & Börsenabgaben | x | x** |
clevercircles
clevercircles verfolgt ein degressives Gebührenmodell mit vier Tarifstufen, welche je nach Anlagesumme 0,65% (TCHF 5 – 100), 0,55% (TCHF 100 – 200), 0,45% (ab TCHF 200) oder 0,25% (ab CHF 1 Mio.) betragen, wobei mindestens 40 Franken pro Jahr verrechnet werden. Erreicht man eine günstigere Tarifstufe, so gilt diese für die gesamte Anlagesumme. Belohnt werden also die vermögenden Anleger.
findependent
findependent verfolgt ein in der Branche recht unkonventionelles, aber durchaus sympathisches Gebührenmodell. So werden für die ersten 2’000 Franken überhaupt keine Pauschalgebühren verlangt. Deshalb überrascht es nicht, dass findependent preislich besonders für Kleinanleger attraktiv ist.
Danach wird ein stufenweiser Ansatz gewählt und abhängig von der Anlagesumme 0,40% (bis 50’000 CHF), 0,38% (ab 50k), 0,35% (ab 150k), 0,33% (ab 250k), 0,31% (ab 500k) oder 0,29% (ab 1 Mio.) Gebühren erhoben. Wird eine neue Stufe erreicht, so gilt der neue Tarif für den ganzen Anlagebetrag. Fair: Allfällige Barmittel sind von der Pauschalgebühr ausgenommen.
Selma
Selma wiederum bietet wie clevercircles ein degressives Gebührenmodell mit drei Tarifstufen an, welche je nach Anlagesumme 0,68% (TCHF 2 – 50), 0,55% (TCHF 50 – 150) oder 0,47% (ab TCHF 150) betragen. Erreicht man eine günstigere Tarifstufe, so gilt diese für die gesamte Anlagesumme. Belohnt werden also wie bei clevercircles die vermögenden Anleger. Positiv: Selma berücksichtigt bei den Tarifstufen auch allfällig einbezahlte Gelder in die auf ihrer Plattform integrierte 3a-Vorsorge.
| Anbieter | CHF 25'000 | CHF 100’000 | CHF 500’000 | CHF 1'000’000 |
|---|---|---|---|---|
| clevercircles | CHF 163 | CHF 550 | CHF 2’250 | CHF 2'500 |
| findependent | CHF 92 | CHF 372 | CHF 1'544 | CHF 2'894 |
| Selma | CHF 170 | CHF 550 | CHF 2’350 | CHF 4’700 |
Alle drei Anbieter unseres Robo Advisor Schweiz Vergleichs verfügen über ein freundliches und kompetentes Support-Team. Zudem bieten alle verständliche und informative FAQs an. Naturgemäss wird auf persönliche Beratungen verzichtet. Unterschiede haben wir in den Kommunikationskanälen und den Antwortzeiten festgestellt.
Erfahrungen mit Support bei clevercircles
Positiv bei clevercircles ist, dass jeweils fundiert auf die einzelnen Fragestellungen eingegangen wird. Anfragen per Mail werden in der Regel am Folgetag beantwortet. Alternativ steht eine Telefon-Hotline zur Verfügung. Die Chatfunktion auf der Webseite konnten wir nicht testen, weil sie temporär bzw. während unserer Testphase aus technischen Gründen nicht zur Verfügung stand. clevercircles teilt uns diesbezüglich mit, dass der Chat ab Januar 2022 wieder in Betrieb gegangen sei und zu Bürozeiten laufend betreut werde.
Erfahrungen mit Support bei findependent
Gemäss unserer Erfahrung bietet findependent den effizientesten Support an. Alle unsere Anfragen sind per Chat innert weniger Minuten beantwortet worden. Damit erfüllt findependent den eigenen ambitionierten Anspruch, wonach üblicherweise innerhalb von ein paar Minuten geantwortet werde, mit Bravour! Die Chatfunktion gibt es nicht nur auf der Webpage, sondern seit Oktober 2024 zusätzlich in der App. Neben dem Chat sind bei findependent Anfragen per Telefon und E-Mail möglich.
Erfahrungen mit Support bei Selma
Selma bietet E-Mail, Telefon und Chat als Kommunikationskanale an. Antworten im Chat erfolgen in der Regel gleichentags, jedoch etwas später als bei findependent. (Per Mail wird jeweils mitgeteilt, dass eine neue Chat-Nachricht eingegangen ist.) Positiv: Im Gegensatz zu findependent erfolgt der Chat über das Login, weshalb die Chatverläufe jederzeit wieder aufgerufen werden können.
Seit 2024 gibt’s bei Selma wahlweise eine KI-unterstützte Robo-Beratung basierend auf der Technologie von OpenAI. So kannst du dein Vermögen, deine Anlagestrategie oder deine Investitionen anhand diverser vorgegebener Fragestellungen durch künstliche Intelligenz beurteilen lassen (vgl. Beispiel unten).

In diesem Kapitel wollen wir die drei Robo-Advisor Schweiz Anbieter bezüglich spezieller Services genauer unter die Lupe nehmen. Damit definieren wir Zusatzleistungen, welche nicht jeder Robo-Advisor anbietet oder gar ein Alleinstellungsmerkmal (USP) darstellt. Wichtig: Diese Leistungen sind alle optional. Das heisst, der Anleger kann diese Leistungen beziehen, muss sie aber nicht.
clevercircles
clevercircles bietet zweifelslos das breiteste Angebot an Spezialservices an:
findependent
findependent steigt mit folgendem Alleinstellungsmerkmal ins Rennen:
Selma
Selma bietet folgende Zusatzservices an:
Wie aus der Vorselektion in diesem Kapitel hervorgeht, eignen sich unseres Erachtens Robo-Advisors besonders gut für die «Sparplan-Enthusiasten», die «Faulpelze» und die «Kompromissler».
Zusammenfassend sehen wir folgende vier Hauptvorteile gegenüber einem «Do it yourself»-Portfolio:
Demgegenüber bleibt für Anlegerinnen und Anleger, welche besonderen Wert auf ein umfassendes Produkteangebot und/oder die geringstmöglichen Kosten das «Do it yourself»-Portfolio erste Wahl. Hierfür benötigst eine geeignete Handelsplattform: Auf unserer Empfehlungsseite findest du eine Auswahl von uns getesteter Online-Broker inkl. Startguthaben (vgl. auch unsere Artikelserie Lerne investieren – in acht Lektionen).
Nachdem wir zuvor das Profil der drei untersuchten Robo-Advisor Schweiz Anbieter geschärft haben (vgl. insbesondere die Steckbriefe in diesem Kapitel), findest du anhand der nachfolgenden Tabelle eine Entscheidungshilfe bezüglich des für dich geeigneten Anbieters. Bei den Kriterien handelt es sich um Unterscheidungsmerkmale, welche nicht auf alle drei untersuchten Robo-Advisors zutreffen und welche je nach Anlegertyp unterschiedlich relevant sind:
| Kriterien | clevercircles | findependent | Selma |
|---|---|---|---|
| Multikanal (App & Web) | x | x | |
| Tiefste Kosten und Startinvestition | x | ||
| Höchster Startbonus | x | ||
| Höchster Selbstbestimmungsgrad beim Portfolioaufbau | x | ||
| Nachhaltige Anlagen | x | x | |
| Anlagen in Trendthemen | x | ||
| Assetklasse «Edelmetalle» | x | x | |
| Währungsabsicherung (optional) | x | ||
| Flexibles Rebalancing (optional) | x | ||
| Portfolio-Abstimmung mit Experten und der Community (optional) | x | ||
| Unverbindliche Demo-Version (optional) | x | ||
| Integrierte 3a-Vorsorge (optional) | x | ||
| Automatische Anpassungen der Anlagestrategie an die individuelle Lebenssituation des Kunden | x | ||
| Anlegen für Kinder (Investieren in unterschiedliche Anlageziele) | x | ||
| KI-unterstützte Finanzberatung (optional) | x |
Ergänzend bezüglich der Positionierung der drei Robo-Advisors Schweiz ist uns aufgefallen, dass clevercircles und findependent den Anlegern weitreichende Freiheiten bieten, während Selma das Zepter stärker in die Hand nimmt. Dieses vergleichsweise hohe Mass an Führung (oder je nach Standpunkt Einschränkung an Flexibilität) dürfte insbesondere unerfahrene oder an Finanzthemen wenig interessierte Anleger ansprechen.
Hat dich das Angebot eines Anbieters in diesem Robo-Advisor Schweiz Vergleich überzeugt? Wenn ja, sichere dir ein Startguthaben, indem du einfach einen der nachfolgenden Bonus-Coupons auswählst und bei der Registrierung den entsprechenden Code eingibst.
2024-10-31: Hinweis, dass Chatfunktion neu auch in die App integriert wurde.
2024-06-17: Neue KI-unterstützte Analysen von Selma erwähnt, einschliesslich ein Beispiel von Tonis Portfolio.
2024-05-22: Bei findependent (tiefere) Gebühren aktualisiert.
2023-07-03: Bei findependent neue, gestaffelte und günstigere Tarifstruktur sowie Hinweis bezüglich der neuen Möglichkeit „Anlegen für Kinder“ eingefügt.
2023-05-25: Präzisierung bei Selma, dass die in die integrierte 3a-Vorsorge einbezahlte Gelder bei den Tarifstufen berücksichtigt werden.
2023-05-12: Neuer Onboarding-Prozess via App bei findependent erwähnt.
2023-04-13: Anlageuniversum bei findependent auf über 30 ETFs erhöht (von 25); automatisiertes Rebalancing erfolgt neu täglich (ursprünglich monatlich). Neue und günstigste Tarifstufe von 0,25% bei clevercircles erwähnt.
2023-02-17: Die neue Rubrik „Kurz & bündig“ zu Beginn des Artikels eingefügt.
Haftungsausschluss: Investieren birgt Verlustrisiken. Du musst selbst entscheiden, ob du diese Risiken tragen möchtest oder nicht.
Irrtum vorbehalten: Wir haben diesen Artikel nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Unser Ziel ist es, dir als Privatanleger:in möglichst objektive und aussagekräftige Informationen rund ums Thema Finanzen zu liefern. Sollten uns dennoch Fehler unterlaufen sein, sind wichtige Aspekte vergessen gegangen und/oder nicht mehr aktuell, so sind wir dir für entsprechende Hinweise dankbar.
Transparenzhinweis: Um glaubwürdig und realitätsnah aus erster Hand zu berichten, ist das Team vom Schweizer Finanzblog zum Zeitpunkt der Publikation Kunde bei den drei untersuchten Schweizer Robo-Advisors bzw. mit eigenem Geld investiert. Mit allen drei Anbietern bestehen zudem Kooperationen, welche es dem Schweizer Finanzblog erlauben, allen Neukunden attraktive Sonderkonditionen in Form von Startguthaben zu gewähren. Die entsprechenden Bonus-Coupons findest du in diesem Kapitel.
ETF-Namen erscheinen oft als wirre Kürzel-Kombinationen ohne klare Logik. Doch tatsächlich folgen sie festen Mustern und enthalten wichtige Hinweise für deine ETF-Wahl.
In diesem Beitrag lernst du anhand konkreter Beispiele, wie du ETF-Abkürzungen entschlüsselst und sicher durch den Begriffsdschungel navigierst.
Kurz & bündig
Contents
Bevor wir ins Thema über das richtige Verstehen von ETF-Abkürzungen einsteigen, wollen wir in Erinnerung rufen, was unserer Meinung nach ETFs so einzigartig macht. Wenn du darüber hinaus noch mehr erfahren möchtest, haben wir dir diese Artikelserie rund ums Investieren mit ETFs zusammengestellt.
Die Kombination der Anlageklasse «Aktien» mit dem Anlagevehikel «ETF» vereint das Beste aus beiden Welten. Eine Aktie ist ein Sachwert, hinter dem ein reales Unternehmen steht. Ein Aktionär oder eine Aktionärin partizipiert also am Erfolg einer solchen Unternehmung, sei es in Form von Kursveränderungen, Gewinnausschüttungen (Dividenden) oder beidem. Eine tolle Sache also!
Das Problem ist nur, Unternehmen kommen und verschwinden wieder, und zwar rascher und häufiger als wir gemeinhin annehmen. Man denke nur an die einst stolzen und international erfolgreichen Schweizer Brands wie Swissair oder Credit Suisse.
Das heisst, wenn du in Einzeltitel investierst, besteht immer das Risiko eines Totalverlusts. Von den damit verbundenen emotionalen Turbulenzen wollen wir schon gar nicht reden.
Nicht so bei einem Aktien-ETF, der idealerweise über die eigene Landesgrenze breit diversifiziert ist. Selbstverständlich verschwinden auch in einem Aktien-ETF laufend Unternehmen, und es kommen neue hinzu. Nur merkst du es nicht, weil du eben kein Klumpenrisiko eingehst.
Selbst wenn die nach Marktkapitalisierung aktuell grösste Firma Apple morgen die Lichter löschen würde, hätte das auf dein Aktien-Weltportfolio lediglich eine einmalige, marginale Korrektur von nur wenigen Prozenten zur Folge.
Du siehst, wir, Toni und Stefan, sind richtig begeistert von ETFs. Aber nicht nur von einer theoretischen Warte heraus, sondern auch mit einem hohen «Skin-in-the-Game»-Faktor: Den Löwenanteil unseres Vermögens, einschliesslich der Säule 3a, haben wir nämlich in breit gestreute Aktien-ETFs investiert.
– P a r t n e r a n g e b o t –
Der Pionier-Broker Swissquote (zum Review) bietet für Schweizer Investor:innen nicht nur die grösste Auswahl an Anlageprodukten an. Alle an der CH-Börse SIX gehandelten ETFs erhältst du zudem zu fairen Gebühren von pauschal 9 CHF. Mit dem Aktionscode «MKT_SFB» sicherst du dir Trading Credits und unterstützt gleichzeitig unseren Blog. Mit einem Klick auf die Anzeige unten geht’s direkt zur Kontoeröffnung.

– – – – –
Egal, welchen ETF du wählst, diese vier «Grundzutaten» wirst du eigentlich immer antreffen:
Je nach Produkt und Anbieter kann der ETF-Name noch weitere Merkmale enthalten:
Fürs bessere Verständnis haben wir nachfolgend vier bekannte ETF-Namen von unterschiedlichen Anbietern in ihre Bestandteile zerlegt. Es handelt sich dabei um die offiziellen ETF-Namen, die nicht nur von den entsprechenden Anbietern verwendet werden, sondern auch von etablierten ETF-Plattformen wie justETF oder TrackingDifferences.
| Anbieter | Fonds- domizil | Marketing | Index | Regulat. Standard | Produkt- typ | Fonds- währung | Gewinn- verteilung |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Vanguard | FTSE All-World | UCITS | ETF | (USD) | Distributing | ||
| Xtrackers | MSCI World | UCITS | ETF | 1C | |||
| iShares | Core | MSCI EM IMI | UCITS | ETF | (Acc) | ||
| UBS ETF | (CH) | SMI | (CHF) | a-dis |
Beim ETF von iShares stehen die Indexkürzel «EM» für Emerging Markets (Schwellenländer) und «IMI» für Investable Market Index, der auch kleine, investierbare Firmen beinhaltet, also sogenannte Small Caps.
Beim UBS-Produkt konnte auf die (nochmalige) Erwähnung des Produkttyps verzichtet werden, weil diese Information bereits aus dem Anbietername «UBS ETF» hervorgeht. Da unser Heimindex «SMI» nur 20 Titel enthält und somit schwach diversifiziert ist, erfüllt er die UCITS-Richtlinie nicht.
Nun hast du bereits einen Vorgeschmack über die wichtigsten ETF-Komponenten und die dazugehörigen ETF-Abkürzungen erhalten. In den weiteren Kapiteln gehen wir vertieft darauf ein.
Zu Beginn des ETF-Namens steht der ETF-Anbieter, auch Emittent genannt. Für viele Anleger:innen ist dies eine wichtige Information, haben sich doch die unterschiedlichen Fondsgesellschaften über viele Jahre einen besonderen Ruf bzw. eine einzigartige Marktstellung erarbeitet.
Die globale Marktführerin iShares, das ist die ETF-Sparte vom US-Riesen Blackrock, zeichnet sich beispielsweise durch ein extrem breites ETF-Angebot aus, während ihre erste, ebenfalls aus den USA stammende Verfolgerin Vanguard vor allem mit sehr tiefen Preisen und lokaler Handelswährung auftrumpft. UBS ETF, die ETF-Sparte von UBS, punktet wiederum mit einer Fülle von nachhaltigen ETFs, die ebenfalls oft in Heimwährung angeboten werden.
Weitere bekannte Fondsgesellschaften sind u.a. die deutsche Xtrackers, die US-amerikanische SPDR von State Street Global Advisors, die britische HSBC sowie die französische Amundi.
Neben dem ETF-Anbieter gibt es noch einen zweiten, davon unabhängigen Player, der mindestens so wichtig ist: der Indexanbieter. Die bedeutendsten sind die beiden US-Schwergewichte MSCI (Morgan Stanley Capital International) und S&P Global Ratings sowie die britische FTSE Russell. Letztere ist heute bzw. nach der Fusion von der Financial Times Stock Exchange Group (FTSE Group) mit der Russell Investments im Jahre 2015 eine Tochtergesellschaft der London Stock Exchange Group (LSEG).
Daneben gibt es zahlreiche länderspezifische Leitindizes wie beispielsweise SMI (CH), DAX (D), CAC 40 (F) oder Nikkei 225 (JP).
Ein Index gibt dir nicht nur Auskunft über die geographische Ausrichtung des ETF, sondern informiert dich auch darüber, ob es sich um ein nachhaltiges (z.B. «ESG», «SRI»; mehr zum Thema: «Grüne Aktien: 40 ETFs im Vergleich» ), ein themen- (z.B. Real Estate, Robotics, Clean Energy) oder ein faktorbasiertes (z.B. Small Caps, Value, Momentum; mehr zum Thema: «Lohnt sich Factor Investing? Die besten 5 Faktorprämien im Renditecheck») Exemplar handelt.
Es gibt noch weitere Indexzusätze, die im ETF-Namen enthalten sein können:
ex: Das Kürzel «ex» gibt dir an, dass bestimmte Unternehmen, Branchen oder Länder aus dem Index ausgeschlossen wurden.
Beispiel-ETF: UBS ETF (LU) MSCI Pacific (ex Japan) UCITS ETF (USD) A-dis
Leveraged: Dabei handelt es sich um gehebelte ETFs, welche den zugrundeliegenden Strategie-Index möglichst genau nachbilden wollen. Oft ist im ETF-Namen auch noch der Multiplikator, z.B. «2x», erwähnt sowie in welchem Intervall der Multiplikator zum Tragen kommt, z.B. «Daily». Solche ETFs bieten hohe Renditechancen bei hohen Risiken. Mehr zum Thema findest du hier: «Hebel-ETFs: Traumrenditen von über 100% oder spekulative Wette mit Totalverlustrisiko?»
Beispiel-ETF: Amundi EURO STOXX 50 Daily (2x) Leveraged UCITS ETF Acc
«Inverse»: Für Spekulanten, die gerne mit dem Feuer spielen bzw. kurzfristig auf sinkende Kurse setzen, wählen einen sogenannten Short-ETF mit dem Index-Zusatz «Inverse». Diese ETFs verhalten sich gegenteilig zur Marktentwicklung, z.B. mit dem Faktor «-2x».
Beispiel-ETF: Amundi SMI Daily (-2x) Inverse UCITS ETF Acc
Capped: Dieser Begriff bezeichnet in der Regel eine Obergrenze für die im Index vertretenen Unternehmen. Sie gibt an, wie hoch die Gewichtung einer einzelnen Unternehmung im Index maximal sein darf, z.B. «5% Capped». UBS hat viele solcher gedeckelter ETFs im Angebot, insbesondere um das Klumpenrisiko bei Nischen-ETFs zu minimieren und so UCITS-konform zu werden. Doch heute wird der Hinweis «Capped» kaum mehr im ETF-Namen verwendet, sondern findet sich üblicherweise im Kleingedruckten des Factsheets wieder.
Beispiel-ETF: BNP Paribas Easy MSCI Europe Small Caps SRI S-Series PAB 5% Capped UCITS ETF
TRN: Dieses Kürzel steht für einen Index, welcher neben Kursveränderungen auch Ausschüttungen berücksichtigt, jedoch abzüglich der Quellensteuern (also netto bzw. «N» oder «net»). Die meisten ETFs messen sich an einem solchen Referenzindex, auch wenn dies oft erst im Kleingedruckten des ETF-Beschriebs zum Ausdruck kommt. Allfällige Abweichungen schlagen sich im Tracking Error und in der Tracking Difference nieder.
Das nachfolgende Beispiel zeigt, dass Indexangaben im ETF-Namen oft stark verkürzt sind. Deshalb solltest du zusätzlich auch entsprechende Factsheets beiziehen.
ETF-Bezeichnung mit verkürzter Indexangabe (hervorgehoben):
UBS ETF (LU) MSCI World Socially Responsible UCITS ETF (USD) A-dis
Vollständige Index-Bezeichnung gemäss den Factsheets von MSCI und UBS:
«MSCI World SRI Low Carbon Select 5% Issuer Capped Total Return Net» (SRI = Social Responsible Index)
Der wohl bekanntesten Index ist der MSCI World. Er vereint weltweit rund 1’400 Unternehmen. Weltweit? Nicht ganz, denn sein Name ist etwas irreführend. So deckt er nur die «Entwickelte Welt» ab, nicht aber die Schwellenländer. Möchtest du – als Ergänzung zum MSCI World – wirklich global investiert sein, benötigst du zusätzlich einen ETF, der den MSCI Emerging Markets nachbildet.
Wichtig dabei ist, dass du bei dieser Kombo dem Indexanbieter treu bleibst. Denn wenn du beispielsweise einen MSCI World ETF mit einem FTSE Emerging ETF kombinierst, dann bist du in einige Länder doppelt investiert, während dir andere fehlen. Dies ist deshalb so, weil die beiden Indexanbieter MSCI und FTSE Russell die Märkte unterschiedlich definieren.
So wird z.B. Südkorea von FTSE Russell als entwickelter Markt eingestuft, während es von MSCI den Schwellenländern zugeordnet wird. In untenstehender Tabelle haben wir die unterschiedlichen Länderzuteilungen speziell hervorgehoben.

Entscheide dich also bei der Indexwahl entweder für MSCI oder FTSE. Die meisten ETF-Anbieter setzen übrigens vorwiegend auf MSCI-Indizes. Nicht so der preislich äusserst attraktive US-Pionier Vanguard, der vor allem auf Indizes der FTSE-Familie setzt.
Das Kürzel ETF ist natürlich ebenfalls fester Bestandteil des Produktnamens. Er steht für Exchange Traded Fund, also ein börsengehandelter Fonds. Dieser Produkttyp unterscheidet sich deutlich von ETC (Exchange Traded Commodity) und ETN (Exchange Traded Notes), die sich auf Rohstoffe bzw. Kryptowährungen beziehen. Sie decken also eine Nische ab und bieten dir weniger Anlegerschutz. So sind entsprechende Produkte nicht UCITS-konform, weil sie u.a. nicht als Sondervermögen gelten und auch keinen Diversifikationsvorschriften unterliegen.
ETP (Exchange Traded Product) ist übrigens der Überbegriff von ETF, ETC und ETN, findet jedoch beim ETF-Titel keine Verwendung.
Beim Hinweis, ob es sich um einen thesaurierenden (d.h. Dividenden werden dir nicht ausgeschüttet, sondern automatisch in den ETF reinvestiert) oder ausschüttenden ETF handelt, können sich die Kürzel von Anbieter zu Anbieter stark unterscheiden, wie die folgende Gegenüberstellung zeigt:
| Anbieter | Thesaurierend | Ausschüttend |
|---|---|---|
| Amundi | Acc | Dist |
| HSBC | Keine Angabe im ETF-Titel | Keine Angabe im ETF-Titel |
| iShares | (Acc) | (Dist) |
| SPDR | (Acc) | (Dist) |
| UBS ETF | A-acc | A-Dis |
| Vanguard | Accumulating | Distributing |
| Xtrackers | 1C | 1D |
Ob du dich für einen thesaurierenden oder ausschüttenden ETF entscheidest, ist letztlich Geschmackssache bzw. hängt von deinen persönlichen Präferenzen ab.
Liegt dir die (volle) Kraft des Zinseszinseffekts besonders am Herzen, wählst du einen thesaurierenden ETF. Motivieren dich jedoch regelmässige Auszahlungen, über die du frei verfügen kannst, so ist ein ausschüttendes Exemplar für dich die richtige Wahl.
Keinen Einfluss auf deine Entscheidung sollten hingegen steuerliche Überlegungen haben. Denn im Schweizer Steuersystem werden beide Varianten genau gleich besteuert. Mehr zum Thema findest du hier: «ETF Steuern Schweiz: Mit diesen 5 Steuerspartipps optimierst du dein Portfolio»
«UCITS» findest du oft im ETF-Namen. Dieses Kürzel steht für «Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities». Dabei handelt es sich um einen regulatorischen Standard bzw. die sogenannte OGAW-Richtlinie.
Ein ETF, welcher UCITS-konform ist, dürfte insbesondere sicherheitsbewusste Investor:innen ansprechen. Denn der europäische UCITS-Standard verfolgt das Ziel, den Anlegerschutz zu stärken. Dazu gehören u.a. Regelungen, wonach der ETF als Sondervermögen behandelt wird oder die eine ausreichende Diversifikation vorschreiben, um ein Klumpenrisiko zu vermeiden.
Deshalb bzw. aufgrund der mangelhaften Diversifikation sind ETFs, die auf länderspezifischen Indizes wie den «SMI» oder den «DAX» basieren, oft nicht UCITS-konform.
Länderspezifische Indizes sind zwar bei Medien und Anlegern populär, aufgrund der unzureichenden Streuung (Klumpenrisiko) stehen wir ihnen jedoch skeptisch gegenüber bzw. bevorzugen global oder zumindest regional ausgerichtete ETFs – auch aus Effizienzgründen.
Vereinzelt, wie beispielsweise bei UBS, kann aus dem ETF-Titel sogar das Fondsdomizil (z.B. «IE» für Irland oder «LU» für Luxembourg) herausgelesen werden. Die meisten Fondsanbieter verzichten im ETF-Namen jedoch auf diese Hinweise. In diesen Fällen kannst du das Fondsdomizil dem entsprechenden Factsheet oder der zwölfstelligen ISIN, die jeweils mit dem Ländercode des Fondsdomizils beginnt, entnehmen (z.B. LU0950674175 für den ETF unten).
Beispiel-ETF: UBS ETF (LU) MSCI Emerging Markets UCITS ETF (USD) A-acc
Währungsangaben wie CHF, EUR oder USD im ETF-Titel beschreiben in der Regel die Fondswährung. Die ETFs von Vanguard und UBS führen diese Information bereits im ETF-Namen, während die meisten anderen Anbieter darauf verzichten.
Ein ETF basiert auf einer bestimmten Fondswährung, meistens USD, handeln kannst du ihn aber oft in unterschiedlichen Währungen. Welche Handelswährungen möglich sind, erfährst du im Kleingedruckten bzw. im Factsheet des Anbieters.
Beispiel-ETF: Vanguard S&P 500 UCITS ETF (USD) Distributing
Währungsgesicherte ETFs werden mit «Hedged» versehen. Wenn deine Referenzwährung der Schweizer Franken ist und du grössere Währungsschwankungen vermeiden möchtest, dann entscheidest du dich für eine «Hedged to CHF»- bzw. «CHF Hedged»-Variante. Dabei solltest du jedoch beachten, dass währungsgesicherte ETFs oft deutlich teurer sind als ihre klassischen Pendants.
Beispiel-ETF: iShares MSCI World CHF Hedged UCITS ETF (Acc)
Manche Anbieter bzw. deren Marketingabteilungen schmücken ihre ETF-Bezeichnungen mit eigenen Wortkreationen. Insbesondere die Marktführerin iShares sticht in dieser Beziehung hervor, indem sie ihre ETF-Namen oft mit den Zusätzen «Core» (breit diversifiziert) oder «Edge» (selektiv bzw. Fokus auf bestimmte Faktoren wie «Value») ergänzt.
Beispiel-ETF: iShares Edge MSCI World Value Factor UCITS ETF
Während wir in den Kapiteln zuvor ETF-Abkürzungen erläutert haben, welche je nach Fonds und Anbieter immer oder zumindest manchmal im ETF-Namen aufgeführt sind, widmen wir uns nun jenen Produktinformationen, die du anderweitig finden musst.
Es liegt auf der Hand, dass grundsätzlich alle Informationen im ETF-Namen fehlen, welche dynamischer Natur sind bzw. sich laufend verändern können. Dabei handelt es sich oft um wichtige Selektionskriterien, welche du bei der Wahl deines Wunsch-ETF unbedingt kennen musst: z.B. Fondsgrösse, Kosten (TER), Tracking Difference.
In diesem, unserem bislang beliebtesten Artikel «Beste ETFs Schweiz und global: And the Winner is…» findest du die für uns wichtigsten Selektionskriterien, die wir bei der Wahl der besten ETFs beigezogen haben.
Das richtige Verstehen von ETF-Abkürzungen schützt dich vor Fehlgriffen. So bietet dir der ETF-Name eine verlässliche, erste Entscheidungshilfe bezüglich des Anbieters, des Index und damit auch der Diversifikation, sowie darüber ob der ETF einen regulatorischen Standard erfüllt und du so als Anleger:in von einem besonderen Schutz profitierst.
Manche Anbieter wie UBS verwenden besonders aussagekräftige ETF-Bezeichnungen, indem sie auch Angaben zum Fondsdomizil und zur Fondswährung in den ETF-Namen integrieren.
Ein ETF mit der Bezeichnung «UBS ETF (LU) MSCI World Socially Responsible UCITS ETF (USD) A-acc» gibt dir auf einen Blick über nicht weniger als acht Eigenschaften Auskunft:
Den ETF alleine aufgrund seines Namens auszuwählen, wäre aber zu kurz gegriffen. Wichtige Selektionskriterien wie Fondsgrösse, Kosten oder Tracking Difference suchst du nämlich in den ETF-Bezeichnungen vergeblich. Hierbei solltest du dich über die Produkte-Factsheets der Anbieter oder etablierte ETF-Portale wie justETF oder TrackingDifferences schlau machen.
Wenn dich lange ETF-Recherchen langweilen oder dich einfach unsere ETF-Favoriten interessieren, dann empfehlen wir dir die Lektüre von «Beste ETFs Schweiz und global: And the Winner is…». In diesem grossen ETF-Vergleich haben wir über 1’500 ETFs einem strengen, mehrstufigen Selektionsverfahren unterzogen und die besten Produkte für unterschiedliche Kategorien auserkoren.
2025-01-20: Tabelle mit mit Indexvergleich aktualisiert.
Haftungsausschluss: Investieren birgt Verlustrisiken. Du musst selbst entscheiden, ob du diese Risiken tragen möchtest oder nicht.
Irrtum vorbehalten: Wir haben diesen Artikel über das einfache Verstehen von ETF-Abkürzungen nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Unser Ziel ist es, dir als Privatanleger:in möglichst objektive und aussagekräftige Informationen rund ums Thema Finanzen zu liefern. Sollten uns dennoch Fehler unterlaufen sein, sind wichtige Aspekte vergessen gegangen und/oder nicht mehr aktuell, so sind wir dir für entsprechende Hinweise dankbar.
Warum schmeissen wir unser Geld für unnötige Dinge zum Fenster hinaus und stellen unsere Wohnungen mit Dingen voll, die wir gar nicht brauchen? Wer sich im Leben bewusst auf das Wesentliche konzentriert, kann viel Zeit und Geld sparen und findet erst noch mehr Gelassenheit im Leben. Davon ist unser Gastautor mit 18 Jahren Minimalismus Erfahrungen überzeugt.
Ständig vergleichen wir: Schöner, grösser, weiter. Wer ist erfolgreicher im Job und wer trägt mehr Geld nach Hause? Das grossartige Auto, die coolen Klamotten, die angesagte Bar, die nächste Weltreise, sind Statussymbole im Alltag. Schlimm, wenn sich unsere Freunde, die Familie oder Arbeitskollegen mehr leisten können als wir selbst. Und so kaufen wir, was das Konto hergibt. Konsum ist heute das, was unsere Gesellschaft zusammenhält. Wir definieren uns unbewusst durch gekaufte Identitäten. So weit haben uns die Marketingleute und Werbemenschen gebracht. Viele geben Shoppen sogar als Freizeitbeschäftigung an. Und wir fühlen uns als Versager, wenn wir mit den anderen nicht mithalten können. Die Werbung suggeriert uns eine heile, sportliche, sinnvolle Welt, die wir ganz einfach haben können – durch Konsum.
Aber sind wir deswegen glücklicher und zufriedener? Wer kauft um glücklich zu werden, wird dieses Glück nie finden oder wie es die Sozial- und Wirtschaftswissenschafterin Juliet B. Schor vom Boston College sagt: «Ganz gleich, wieviel man hat, es ist niemals genug. Daraus ergibt sich die Erwartung, dass der nächste Einkauf Glück bringen wird und dann wieder der nächste. Wie Drogenabhängige brauchen auch Konsumenten ständig zusätzliche Kicks, um ein bestimmtes Mass an Zufriedenheit halten zu können.»
Contents
Wie schaffen wir es, mit weniger Konsum und ohne Statussymbole zufriedener zu werden? Werte spielen dabei eine entscheidende Rolle. Werte sind keine Grundbedürfnisse wie Essen, Schlafen oder ein Dach über dem Kopf. Aber Werte sind bedeutsam für unser Leben. Wenn wir nicht wissen, wohin unsere Reise geht, werden wir nie zufrieden sein. Jeder Mensch hat Werte. Oft kennen wir sie nicht oder verdrängen sie.
Aber wenn wir nicht wissen, was uns wichtig ist, verursacht dies Stress und Unzufriedenheit. Und am Ende unseres Lebens fragen wir uns, was wir da eigentlich gemacht haben. Um tatsächlich glücklich auf ein erfülltes Leben zurückblicken zu können, ist es wichtig, sich über die eigenen Werte im Klaren zu sein. Werte helfen uns, unser Leben auszurichten. Zu wissen, was wir brauchen, was uns Freude bereitet und wann wir zufrieden sind. Leider leben wir oft nur um anderen zu gefallen oder um unbewusst die Werte und Ziele anderer Menschen zu erfüllen – Partner, Kinder, Eltern, Freunde oder der Chef.
Hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, was DIR wichtig ist, abgesehen von Konsum, Beruf, Karriere und Aktienmärkten?
Die eigenen Werte zu kennen, hilft auch bei einem Leben mit weniger Ballast. Wir wissen dann, wohin wir wollen und wie wir in Zukunft leben möchten. Sind deine Werte beispielsweise «Freiheit», «Leichtigkeit» und «Ordnung», so wirst du den Entscheid, ob etwas weggeht oder bleibt, an diesen Werten messen.
Nimm dir Zeit für die Frage, ob du nach deinen eigenen Werten leben oder weiter vor allem anderen gefallen willst? Wie wäre es, mit weniger Ballast durchs Leben zu gehen, weniger zu vergleichen, genügsamer zu leben, weniger zu kaufen und zu konsumieren und dafür mehr Raum, Zeit und Freiheit geniessen zu können? Es kann sein, dass dir das Abwägen bei diesen Fragen schwerfällt. Ein Coach kann dir dabei helfen, deine Werte zu finden und dich auf dem Weg zu einem leichteren Leben zu begleiten.
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Meine Minimalismus-Reise begann vor 18 Jahren. Ordentlich war ich zwar schon immer. Doch die Lektüre verschiedener Bücher zum Thema eines reduzierten Lebensstils hat damals meine Konsumeinstellung nochmals deutlich in Frage gestellt. Und so habe ich mich entschieden, mit weniger Dingen und weniger Ansprüchen durchs Leben zu gehen und dafür mehr Freiheiten zu geniessen. Über die Jahre habe ich meinen persönlichen Besitz kontinuierlich reduziert und unnötigen Ballast abgeworfen.
Natürlich ist das mit einer Familie nicht immer einfach umzusetzen. Es gilt, auf die Bedürfnisse von allen Rücksicht zu nehmen und die eigenen Ansichten und Wünsche nicht über die der Familie zu stellen. Aber es hat sich gelohnt. Heute arbeite ich Teilzeit und besitze nur noch das, was ich wirklich brauche und mir Freude bereitet. Auch auf Reisen nehme ich nur noch das Nötigste mit. So bin ich mit zwei bis drei Kilo in einem kleinen Rucksack sehr leicht unterwegs.
Seit ein paar Jahren geistert das Thema Minimalismus durch alle Kanäle. Menschen berichten darüber, wie sie ihre Häuser und Wohnungen leerräumen und frei und ohne Ballast ein neues Leben beginnen. Und wir sitzen dabei gemütlich zuhause auf dem Sofa und schauen auf Netflix Marie Kondo beim Ausmisten zu. Nach einem Fernsehbeitrag fragen wir uns dann verwundert, ob es nun 5 oder 10 «Gesetze des Minimalismus» anzuwenden gilt oder ob wir gleich als digitale Nomaden durch die Welt jetten sollen. Haben wir versagt, wenn nach dem Aufräumen immer noch mehr als 100 oder 200 Gegenstände in der Wohnung herumliegen und wir die Kaffeetasse nicht immer sofort in die Spülmaschine räumen?
Entspannen wir uns! Erstens dürfte der Minimalismus-Hype seinen Zenit erreicht haben, zweitens sind Extremminimalisten selten wirkliche Vorbilder und drittens ist es in der Realität auch nicht immer so, wie es am Bildschirm den Anschein macht. Wir müssen unsere Wohnung nicht komplett leerräumen, um ein besseres und leichteres Leben zu leben!
Vor hundert Jahren besass eine Durchschnittsfamilie etwa 200 Dinge, heute sind es 10’000. Es beginnt beim Auto, Velo und geht weiter zur gesamten Kücheneinrichtung vom Löffel bis zur Bratpfanne. Dazu kommen die vielen Kleidungsstücke, die wir zwar nie mehr anziehen, aber Platz in Schrank und Schubladen einnehmen. Weiter geht es mit den Büchern, die wir, Hand aufs Herz, kein zweites Mal lesen. Sie füllen Wände. Genau wie die CDs und DVDs, die vor sich hin stauben, weil wir Musik und Filme schon seit langem streamen. Auch die vielen Kabel, Elektrogeräte und das ganze ungenutzte Gerümpel in Keller und Garage gehören zu diesen Dingen, die sich im Laufe der Jahre angehäuft haben.
Und es werden immer mehr. Denn nur wenige Dinge finden den Weg auch wieder aus dem Haus.
Zu viele Dinge und zu viel Besitz belasten, wie wir später noch sehen werden. Hier kann dir ein reduzierter Lebensstil helfen. Mit einem klaren Blick auf die eigenen Werte und Ziele, wird es dir möglich, die Menge an Gegenständen und mentalem Ballast zu verringern. Dabei spielt die Anzahl der Dinge keine Rolle.

Vielmehr geht es darum, sich bewusst zu entscheiden und das zu behalten, was gebraucht und geliebt wird – und den Rest loszulassen. Nicht Verzicht, sondern bewusste Wahl. Fokussiere dich auf die Dinge, die einen Nutzen für dein Leben bringen oder Sachen die regelmässig gebraucht werden. Dazu gehören Gegenstände mit einem hohen ästhetischen oder emotionalen Wert.
Und so reduzierst du deinen Besitz, deine Tätigkeiten und sozialen Beziehungen so weit, bis das übrig bleibt, was für dein Leben wichtig ist. Was nicht benutzt wird, was nicht wirklich hilft, ein Ziel zu erreichen oder keine Freude mehr macht, kommt weg. Das können Gegenstände oder Tätigkeiten sein, aber auch soziale Kontakte, die belasten.
Wenn du bis hierher gelesen hast, stellst du dir womöglich die Frage, wie du das Ziel, mit weniger Ballast durchs Leben zu gehen, am besten erreichst. Natürlich kannst du diesen Weg alleine gehen und dich Schritt für Schritt von Dingen, Tätigkeiten und Kontakten trennen. So habe ich das auch gemacht. Aber glaub’ mir, in Gemeinschaft und bei Bedarf mit professioneller Hilfe geht es viel schneller und macht deutlich mehr Spass!
Oft spüren wir erst mit dem Weggeben, wie viel leichter das Leben wird. Da ist die angefangene Bastel- oder Näharbeit, die wir schon lange fertigmachen wollten. Das Rennrad steht schon Jahre ungenutzt im Keller und die Skiausrüstung rostet vor sich hin. Es ist Zeit, sich von diesen Dingen zu trennen. Und mit dem Weggeben kommt die Erleichterung und das schlechte Gewissen verschwindet.
Und denke daran, jedes Ding braucht deine Aufmerksamkeit. Oft sind wir uns dessen gar nicht bewusst. Die Sachen liegen einfach da. Aber sie brauchen Platz. Weniger Sachen bedeuten weniger Wohnfläche, weniger Möbel und weniger Stauraum. Positiver Nebeneffekt: Du musst auch weniger in Schuss halten. Die Dinge benötigen auch Zeit und Energie für Pflege, Wartung und Reinigung. Und es kostet Geld. Spätestens, wenn du zusätzliche Sachen kaufen musst, um die Dinge unterzubringen, merkst du, wieviel Geld du eigentlich sparen könntest.
Und nicht vergessen, am Schluss musst du das Zeugs auch noch entsorgen. Das kostet wieder Zeit, Energie und Geld. Geld, dass du sinnvoller verwenden oder anlegen kannst – für mehr finanzielle Freiheit.
| Martin Etter beschäftigt sich seit rund zwanzig Jahren mit den Themen Vereinfachen, Strukturieren und einem erfüllten Leben mit weniger Ballast. 25 Jahre war er in verschiedenen Aufgaben in der Kommunikation und im Journalismus unterwegs. Heute begleitet er als Coach Menschen zu einem dauerhaft aufgeräumten Büro und Arbeitsplatz und auf dem Weg zu einem leichteren wert-vollen Leben. Martin Etter ist verheiratet, Vater von zwei erwachsenen Kindern und wohnt in Winterthur. |
VIAC was? Der stille Riese mit verwalteten 3a Vorsorgegeldern von über drei Milliarden Franken ist in der breiten Öffentlichkeit noch (zu) wenig bekannt. Wir wollen dies mit diesem exklusiven VIAC Erfahrungsbericht ändern. Dank unserer langjährigen Kundenbeziehung mit VIAC erfährst du aus erster Hand, was den Schweizer Vorsorge-Pionier so einzigartig macht und welche Anlagestrategie wir für unsere eigene 3a Vorsorge verfolgen.
Kurz & bündig
Contents
Wenn du nach diesem VIAC Erfahrungsbericht ebenso überzeugt von VIAC bist, wie wir es seit vielen Jahren sind, dann kannst du von unserer bestehenden Kundenbeziehung profitieren. So funktionierts: Sende uns einfach vor der Kontoeröffnung eine Mitteilung an mail@schweizerfinanzblog.ch – je nach deinem Bedarf – mit Vermerk «VIAC 3a Bonus», «VIAC Freizügigkeit Bonus» oder für das neue Produkt «VIAC Invest Bonus».
Wir senden dir dann umgehend einen «Freunde-Werben-Freunde» Link mit deinem persönlichen Bonus-Code. Diesen gibst du dann bei der Kontoeröffnung ein, womit beide Seiten von einem lebenslangen Gebührenerlass auf einer Vorsorgesumme von 1’000 CHF profitieren. Dieses Angebot ist limitiert.

Transparenzhinweis: Abgesehen von einer normalen Kundenbeziehung als Privatpersonen und dem damit verbundenen «Freunde-Werben-Freunde» Programm bestehen keinerlei Kooperationen oder Provisionsmodelle mit VIAC.
Dieses Kapitel ist jenen gewidmet, welche sich unser Vorsorgesystem im Allgemeinen und die 3. Säule im Speziellen nochmals in Erinnerung rufen wollen. Alle anderen springen direkt zu unserem VIAC Erfahrungsbericht.
Während die 1. Säule eine staatliche Rentenversicherung (AHV) ist, die allen Bürgern der Schweiz eine Altersrente garantiert, handelt es sich bei der 2. Säule um eine berufliche Vorsorge (BVG), bei welcher sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer regelmässig Beiträge in eine Pensionskasse einzahlen.
Die 3. Säule als private Vorsorge wiederum soll die beiden erstgenannten Säulen ergänzen. Dabei wird zwischen der Säule 3a und 3b (freies Sparen ohne Maximalbeiträge und ohne Bezugslimit) unterschieden. Die Säule 3a zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
Zum funktionierenden Wettbewerb hat massgeblich Vorsorgepionier VIAC beigetragen. Denn zuvor zeichneten sich die 3a Anlagelösungen insbesondere durch hohe Kosten und wenig Rendite aus.
Weitergehende Informationen über die gebundene Selbstvorsorge, wie die Säule 3a offiziell bezeichnet wird, hat das zuständige Bundesamt für Sozialversicherung BSV hier publiziert.
Die nachfolgenden Bedingungen gelten allgemein, also auch für eine Kundenbeziehung mit VIAC bzw. ihrem «VIAC 3a» Produkt.
Grundsätzlich kann jede Person über 18 Jahre ein 3a Konto eröffnen. Damit aber eine 3a Einzahlung möglich ist, muss AHV-pflichtiges Einkommen erzielt werden. Ohne Einkommen ist lediglich ein Übertrag von bestehendem 3a Vermögen möglich.
Angestellte, die einer Pensionskasse angehören, dürfen maximal 7’056 CHF pro Jahr in die Säule 3a einzahlen (Stand 2024). Selbstständigerwerbende, die keiner Pensionskasse angehören, und Arbeitnehmende, die sich keiner Vorsorgeeinrichtung angeschlossen haben (z. B. Personen mit sehr niedrigen Einkommen), können 20% ihres jährlichen Einkommens einzahlen, maximal 35’280 CHF (Stand 2024).
Die Idee von VIAC entstand im Jahr 2015 mit der Vision einer Säule 3a Lösung, die man den besten Freunden mit gutem Gewissen weiterempfehlen kann. Die Gründer waren überzeugt, mit der bis ins kleinste Detail optimierten Lösung einen Weg aufzuzeigen, wie sich unsere Generation gegen die drohenden Probleme der Altersvorsorge wappnen kann.
« Die Idee entstand aus dem eigenen Bedürfnis nach einer einfachen, verständlichen und vor allem effizienten Vorsorgelösung. Die private Vorsorge wird in der Zukunft unabdingbar und muss ohne Hürden für die Masse zugänglich sein. »
Daniel Peter, Initiant von VIAC
Folgende Meilensteine prägten die noch junge Geschichte von VIAC:
Kurz: VIAC hat die bislang träge und überteuerten Vorsorgelösungen in der Schweiz punkto Pricing, Einfachheit und Transparenz revolutioniert. Dies ohne grosses Werbegetöse wie die finanzstarken VIAC Nachahmer, aber sehr erfolgreich: Das 3a Vorsorgevermögen, welches von der Terzo Anlagestiftung der WIR Bank verwaltet wird, beträgt mittlerweile über 3 Mia. CHF.
Seit Bestehen von VIAC ist ihre Produktepalette stetig erweitert worden. Sie präsentiert sich aktuell wie folgt:

Eine Anlageplattform fürs freie Sparen und Investieren wie bei anderen Robo-Advisors (3 CH-Anbieter im Vergleich) oder à la Swissquote (unsere Swissquote Erfahrungen) bietet VIAC seit anfangs Dezember mit «VIAC Invest» an. Wir stellen dieses neue Produkt am Schluss dieses Beitrags vor.
Nachfolgend legen wir den Fokus auf «VIAC 3a», welches das populärste Produkt von VIAC ist und grundsätzlich allen erwachsenen Personen mit AHV-pflichtigem Einkommen zur Verfügung steht.
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Wir, Toni und Stefan, sind treue VIAC Kunden der ersten Stunde. Wir führen beide mehrere 3a Konten, was uns später eine gestaffelte Entnahme zu einem geringeren Steuersatz erlaubt. Jahr für Jahr zahlen wir den jeweils höchst möglichen Betrag auf eines unserer 3a Konten mit dem jeweils höchsten Risikoprofil ein. Wöchentlich bzw. jeweils dienstags am sogenannten Trading Day werden die neu zugeführten Barmittel in die der ausgewählten Anlagestrategie zugrundeliegenden Wertschriften investiert.
Du siehst also, wir verfügen über einen hohen «Skin-in-the-Game» Faktor, womit einem glaubwürdigen VIAC Erfahrungsbericht aus erster Hand nichts mehr im Wege steht.
VIAC bietet ein vergleichsweise grosses Angebot an 3a-Anlagelösungen an, womit VIAC für die meisten Personen in Frage kommen dürfte. Einzig aktives Investment, was wir aufgrund der hohen Kosten ohne zu erwartende Mehrrendite ablehnen, gibt es bei VIAC nicht. So besteht das wissenschaftlich basierte VIAC Anlageuniversum ausschliesslich aus passiven Indexfonds und ETFs. Die grosse Vielfalt von VIAC zeigt sich an folgenden Fakten:
VIAC Anlagestrategien werden von der Handelszeitung regelmässig zum Testsieger erkoren. Bei diesem jährlichen Vergleich werden 3a Fonds zahlreicher Anbieter zuerst nach Risiko (Aktienanteil) gruppiert und dann bezüglich Kosten und Performance über drei und fünf Jahre bewertet.

Im Beispiel oben haben wir mit der Anlagestrategie «Global 60» eine bezüglich der Risiken und Renditeerwartung recht ausgewogene Standardstrategie gewählt. Die Gesamtkosten betragen 0.40% pro Jahr. Mit dieser Strategie, die du übrigens bei Bedarf jederzeit selber ändern kannst, bist du in folgende fünf Assetklassen mit unterschiedlicher Gewichtung investiert:
Bei jeder Standardstrategie stehen dir jeweils zwei Untervarianten zur Wahl:
Swisscanto ist als Produktanbieter erst 2023 – wohl aufgrund der damaligen Schieflage von Credit Suisse und des damit verbundenen Kundendrucks – dazugestossen. Beide VIAC Partner bieten ausschliesslich kostengünstige Indexfonds an, welche nahezu identisch sind bzw. sich nur punktuell unterscheiden.
Ergänzend dazu bietet VIAC auf dem Markt etablierte ETFs der beiden internationalen Schwergewichte UBS und iShares (Blackrock) an. Diese teureren, oft spezialisierten Produkte (z.B. Clean Energy, Bitcoin) stehen für die VIAC Standardstrategien nicht zur Verfügung, sondern können ausschliesslich für die «Eigene Strategie» gewählt werden.
Die hier öffentlich einsehbare Titelliste (ganz nach unten scrollen) repräsentiert das gesamte VIAC Anlageuniversum, einschliesslich aller Indexfonds und ETFs der zuvor erwähnten VIAC Partner.

Tipp: Wenn dich diese Produkte- und Strategievielfalt verunsichert, dann wähle einfach die von VIAC vorgeschlagene Standardstrategie aus. Diese basiert auf deinem Profil bzw. auf den von dir bei der Kontoeröffnung gemachten Angaben.
Ergänzend dazu kannst du dich an folgende Faustregel halten: Je länger dein Anlagehorizont und je grösser deine Risikobereitschaft sind, desto höher kann der Aktienanteil gewählt werden.
Aufgrund unserem noch langen Anlagehorizont von mehr als zehn Jahren verfolgen sowohl Toni als auch Stefan eigene Strategien der höchsten Risikostufe. Im Unterschied zur ebenfalls höchsten Risikostufe angehörigen VIAC Standardstrategie «Global 100», welche Stefan ergänzend verfolgt, fällt bei unseren individuell zusammengestellten Portfolios der CH-Aktienanteil geringer aus. Damit wollen wir dem «Home Bias» entgegenwirken. Mehr zum «Home Bias» und anderen psychologischen Fallstricken erfährst du in unserem Artikel Behavioral Finance: Wie du die 13 grössten Denkfehler bei deiner Geldanlage vermeidest.
Wichtig: Du kannst jederzeit deine einmal festgelegte Strategie mit ein paar Klicks wieder ändern. Die neue Strategie tritt jeweils am darauffolgenden Dienstag am sogenannten Trading Day in Kraft. Um die damit verbundenen Wertschriftentransaktionen kümmert sich VIAC. Sie werden dir transparent auf der Plattform angezeigt.
Egal, welche Strategie(n) du auch wählst, bei VIAC kannst du bis zu fünf unterschiedliche 3a Konten führen, was dir später einen gestaffelten Bezug zu einem geringeren Steuersatz ermöglicht bzw. dazu führt, die geltende Steuerprogression zu «brechen».
Die «Eigene Strategie» ist für dich dann sinnvoll, wenn du zusätzliche Assetklassen berücksichtigen (z.B. Alternative Anlagen), innerhalb einer Assetklasse breiter diversifizieren (z.B. mit Small Caps Aktien), eine andere regionale Gewichtung bevorzugen (z.B. weniger CH-Anteil) und/oder das Portfolio zumindest teilweise gegen Währungsrisiken absichern möchtest.
Doch «anything goes» ist auch bei der eigenen Strategie nicht möglich. Denn für jede der rund 70 angebotenen Wertschriften legt VIAC ein Limit fest. So ist es beispielsweise nicht möglich, hohe Anteile in besonders risikobehaftete Anlagen wie Emerging Markets Aktien oder den neu aufgenommenen Bitcoin-ETF von iShares zu investieren. VIAC und insbesondere der staatliche Regulator möchten dich also vor allzu wilden Spekulationstrips schützen.

Die Gesamtkosten, bestehend aus Verwaltungsgebühren und Produktkosten, belaufen sich je nach Strategie und Anlagefokus von 0.00% bis maximal 0.44% pro Jahr. Darin enthalten sind
Kostenlos sind bei allen Anlagefokussen die beiden risikoarmen Strategien «3a Konto» und «Konto Plus» (Bargeld mit 5% Aktienanteil). Fair: Anders als bei anderen Anbietern ist bei VIAC unabhängig der gewählten Strategie der Bargeldanteil immer gebührenfrei.
Ferner bezahlst du keine Grundgebühr, Retrozessionen, Performancegebühr, Saldierungsspesen sowie Gebühren für Ein- und Auszahlungen.
Mit einem Gebührenspektrum von 0.00% bis 0.44% ist VIAC zweifellos einer der günstigsten Anbieter auf dem Markt. Insbesondere klassische Vorsorgeanbieter mit einem aktiven Anlageansatz kosten oft ein Mehrfaches von VIAC.
So betragen die Gesamtkosten bei UBS und Swiss Life für ihre Vorsorgefonds «UBS Vitainvest – World 100% Sustainable» und «Swiss Life BVG-Mix 75» horrende 1.62% resp. 1.64% pro Jahr (Stand April 2024).
Selbst, wenn man die gegenüber diesen Extrembeispielen tieferen, durchschnittlichen Kosten auf dem Markt von 1.09% beizieht, resultiert langfristig dank des Zinseszinseffekts ein riesiges Plus im Vorsorgevermögen, wie Abbildung unten eindrücklich zeigt.

Falls du mit überhöhten Gebühren konfrontiert bist, solltest du nicht nur einen Anbieterwechsel in Betracht ziehen (für künftige Einzahlungen), sondern gleich einen Übertrag deines bestehenden 3a Vermögens. Diesen Prozess kannst du einfach über die VIAC App starten und ist in wenigen Schritten erledigt (vgl. Erläuterungen in Abbildung unten).

VIAC geizt nicht mit Informationen. Im Gegenteil: VIAC zeichnet sich durch hohe Transparenz und informative Reportings aus:
Neben der jährlichen Steuerbescheinigung liefert dir VIAC in dein digitales Postfach ein umfassendes Semester-Reporting einschliesslich eines Marktrückblicks.

Ergänzend dazu kannst du dir jederzeit über dein 3a-Vorsorgelösung auf dem Laufenden halten, und zwar bis in die Tiefe der einzelnen Transaktionen:

Machen wir es kurz: Der Support von VIAC ist schlicht phänomenal und allen anderen von uns bisher getesteten Finanzanbietern weit überlegen!
Und wir wissen, wovon wir sprechen: Denn über die Jahre sind bei uns zahlreiche knifflige Fragen zusammengekommen, welche wir jeweils via Chat an das VIAC-Supportteam stellten. Egal, ob wir von Carl, Christian, Darius, Emir, Jonas, Lionel, Marco oder Simon betreut wurden: Nie gab es etwas zu beanstanden. Basierend auf unseren langjährigen VIAC Erfahrungen möchten wir zusammenfassend folgende zwei Punkte zum Support positiv herausstreichen:
Was auf den ersten Moment vielleicht überrascht, ist, dass die digitalaffine VIAC beim Support keine Bots einsetzt, sondern nur Berater aus Fleisch und Blut (mit Beraterinnen hatten wir bisher noch nie Kontakt). Gut so, denn sind wir realistisch: Diese Support-Bots taugen leider meist nur bei trivialen Standardanfragen etwas bzw. sind allzu oft schlicht überfordert.

VIAC gibt es als App auf deinem Smartphone, als auch klassisch übers Internet auf dem Desktop. Gemäss unseren VIAC-Erfahrungen bieten dir beide Ansichten dieselben nützlichen Funktionen wie beispielsweise:
Im Jahr 2023 lancierte VIAC ein umfassendes Redesign, was das Erscheinungsbild und die Benutzerfreundlichkeit («Look & Feel») nochmals deutlich verbesserte.
Sämtliches Geld, das nicht investiert wird, liegt bei der VIAC Partnerbank «WIR». Ihre Vorsorgestiftung Terzo verwaltet bereits über 3 Mia. CHF an 3a Vorsorgevermögen. Wenn also die WIR Bank in finanzielle Schieflage geraten sollte, ist es Aufgabe der Vorsorgestiftung die notwendigen Massnahmen zu ergreifen, um das Vorsorgevermögen zu schützen (dies kann bspw. einen Wechsel der Depotbank zur Folge haben).
Wichtig: Mit dem Konkursprivileg wird dein Kontovermögen bis 100’000 CHF im Falle einer Insolvenz der kontoführenden Bank bevorzugt behandelt. Privilegierte Gelder landen in der Konkursklasse 2. Als zusätzliche Sicherheit muss die Depotbank im Umfang von 125% ihrer privilegierten Einlagen inländische Forderungen oder übrige in der Schweiz belegene Aktiven halten (in der Regel Hypotheken).
Die Wertschriften, also im Fall von VIAC sind dies Indexfonds und ETFs, gelten als Sondervermögen, werden separat verwahrt und fallen bei einer Insolvenz der Depotbank nicht in die Konkursmasse. Mehr Infos dazu findest du unter Esisuisse.
Die VIAC Anmeldung erfüllt denselben Sicherheitsstandard wie das e-Banking von diversen Schweizer Banken. Der Zugang zum VIAC Konto ist mit deinem persönlichen Passwort geschützt. Sobald du wesentliche Änderungen vornehmen willst, wird dir für maximale Sicherheit zusätzlich per SMS einen Code geschickt, den du zur Bestätigung eingeben musst. Dein Konto ist also durch eine sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung gut gegen unberechtigte Zugriffe geschützt.
Dieses Risiko hängt nicht mit VIAC oder deren Depotbank zusammen, sondern mit deiner Portfoliozusammensetzung («Asset Allocation») und deinem Anlagehorizont. Je höher dein risikobehafteter Vermögensanteil (z.B. in Form von Aktien) und je geringer dein Anlagehorizont sind, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Risiko eintritt.
Das Worst Case Szenario wäre also, wenn du kurz vor Entnahme deines Vorsorgevermögens immer noch über hohe Aktienanteile verfügen würdest und es gleichzeitig zu einem heftigen Börsencrash käme. Deshalb erachten wir es aus Risikoüberlegungen als absolut notwendig, dass du die risikoreichen Anteile bereits mehrere Jahre vor Bezug sukzessive reduzierst bzw. in risikoärmere Anlagen wie Barmittel und/oder Obligationen umschichtest.
Bei VIAC bist du diesbezüglich sehr flexibel, d.h. wöchentlich am sogenannten Trading Day kannst bei Bedarf mittels ein paar Klicks eine neue, beispielsweise risikoärmere Strategie verfolgen.
Vor der Kontoeröffnung: Wenn du als VIAC Neukunde von einem Gebührenrabatt profitieren möchtest, dann folge einfach unserer Einladung, womit VIAC für dich die ersten 1’000 CHF kostenlos verwaltet, und zwar lebenslang. Die entsprechende Einladung mit deinem persönlichen Bonus-Code erhältst du, wenn du uns eine Nachricht mit Vermerk «VIAC 3a Bonus», «VIAC Freizügigkeit Bonus» oder «VIAC Invest Bonus» an mail@schweizerfinanzblog.ch schickst.
Danach kommst du in wenigen Minuten rein digital zu einer wirklich attraktiven Vorsorgelösung: Einfach App runterladen oder unter www.viac.ch den Eröffnungsprozess («Registrieren») starten, deine ID oder deinen Pass bereithalten und – wenn gewünscht – am Schluss der Registrierung unseren Bonus-Code eingeben.
Bitte nicht erschrecken: Im Zuge des Onboardingprozesses wird mittels sechs einfachen Fragen dein Anlagetyp ermittelt. Basierend darauf wird dir eine VIAC Standardstrategie (Konto, 20, 40, 60, 80, 100) vorgeschlagen. Wenn du mit der von VIAC vorgeschlagenen Anlagestrategie nicht einverstanden bist, kannst diese natürlich jederzeit übersteuern.
Der Vorsorgemarkt ist lukrativ und mit zahlreichen Anbietern hart umkämpft. Wie soll sich da VIAC abgrenzen? Wir denken, dass bei VIAC nicht einfach ein einzelner Aspekt positiv heraussticht, sondern vielmehr ihr Gesamtpaket überzeugt. Dieses Gesamtpaket besteht gemäss unseren VIAC Erfahrungen aus einem Bündel von Vorzügen. Die für uns wichtigsten fünf Argumente für eine «VIAC 3a» Vorsorgelösung haben wir nachfolgend zusammengefasst:
Das Preismodell von VIAC beurteilen wir als sehr fair: Für Barmittel in deinem Portfolio zahlst du überhaupt keine Gebühren. Im Gegenteil: Du erhältst Zinsen von 1.15% (Stand April 2024). Gebühren werden dir nur für den investierten Teil deines Portfolios verrechnet (Aktien, Obligationen, Immobilien usw., nicht aber auf dem Konto liegenden Barmitteln), und zwar mit einem Kostendach bis maximal 0.44%. Damit ist VIAC im Durchschnitt rund 65% günstiger als vergleichbare Angebote. Zudem erhältst du dank dem kostenlosen Life Basic bei Invalidität oder Todesfall bis zu 25% zusätzlich zu deinem angesparten 3a Vermögen ausbezahlt.
Das aus passiven Indexanlagen bestehende Anlageuniversum von VIAC präsentiert sich äusserst vielfältig. Nicht weniger als 70 Produkte unterschiedlicher Anlageklassen wie Aktien, Obligationen, Immobilien, Rohstoffen sowie neuerdings Bitcoins stehen dir zur Verfügung.
Du kannst dir jederzeit ein Bild über Kosten und Performance deiner Vorsorgelösung machen, und zwar sowohl konsolidiert als auch auf die einzelne Anlage bezogen. Zudem hast du jederzeit Zugang zu deinen Konten und kannst deine Anlagestrategien anpassen, wenn sich deine Bedürfnisse ändern.
Die VIAC App beurteilen wir nach dem letzten umfassenden Release im Jahr 2023 als äusserst benutzerfreundlich und informativ. Sämtliche Transaktionen sind einfach über die App zu tätigen. Wer Strategieänderungen & Co. nicht übers Smartphone vornehmen möchte, der oder die kann alternativ die ebenso überzeugende Desktop-Version von VIAC nutzen.
Die sonst recht zutreffende Faustregel, dass je günstiger die Preise sind, desto schlechter der Service ist, gilt bei VIAC definitiv nicht. Im Gegenteil: Bei VIAC ist der Kundensupport wirklich top. Und wir wissen, wovon wir sprechen. Denn während unserer langjährigen Kundenbeziehung mit VIAC sind viele knifflige Anfragen zusammengekommen, die alle innert weniger Minuten geklärt werden konnten.
VIAC wartete bereits zu Beginn im Jahr 2017 mit einem einzigartigen Angebot auf, das den damals trägen und überteuerten Vorsorgemarkt gehörig aufmischte.
Gemäss unserer VIAC Erfahrungen ist ihre Vorsorgeplattform über die Jahre laufend noch besser geworden. Deshalb sind wir aktuell eigentlich rundum zufrieden mit VIAC und müssen schon das Haar in der Suppe suchen oder uns in andere Bedürfnisse versetzen, um folgende vermeintlich kritische Punkte zu finden:
Falls es für dich noch zusätzliche Pros und Cons gibt und/oder du besondere Vorzüge bei einem anderen 3a Anbieter schätzt, schreibe es uns doch gerne in die Kommentare unten rein.
Es liegt auf der Hand: Im hartumkämpften Markt des freien, privaten Sparens bzw. Investierens wird es für jeden neuen Player sehr herausfordern sein, erfolgreich zu bestehen. Mit anderen Worten: Auf den 17. Robo-Advisor hat niemand gewartet. Deshalb erstaunt es uns nicht wirklich, (auch weil es zu VIAC passt) dass VIAC mit einem attraktiven Pricing punkten will und kann:

Die wählbaren Anlagestrategien mit unterschiedlichen Aktienanteilen und vier Anlagefokussen «Global», «Schweiz», «Nachhaltig» und «Eigene Strategie» sind so vielfältig wie bei «VIAC 3a».
Hingegen besteht das ebenfalls passiv verwaltete Anlageuniversum aus deutlich weniger Anlagefonds (vgl. «VIAC Invest» Titelliste), welche zudem alle neu aufgelegt wurden und somit noch über keinen Track Record verfügen. So fehlen beispielsweise Fonds mit Small Caps oder Rohstoffen (ausser Gold).
Wie uns der VIAC Support auf Anfrage mitteilte, hängt dieses kleinere, von den anderen VIAC Produkten unterschiedliche Anlageangebot mit den hohen regulatorischen Anforderungen der Finma zusammen (z.B. zu erreichende Mindestvolumen nach 12 Monaten pro neu lancierten Fonds).
Mehr zum neuen Produkt «VIAC Invest», welches dir bereits ab 1 CHF vollautomatisches Investieren mittels Sparplan in dein Wunschportfolio erlaubt, erfährst du auf der VIAC Webpage.
2024-12-09 Anlageuniversum von «VIAC Invest» erläutert und diverse Abbildungen aktualisiert.
2024-12-07 Neues Produkt «VIAC Invest» vorgestellt.
Haftungsausschluss: Investieren birgt Verlustrisiken. Du musst selbst entscheiden, ob du diese Risiken tragen möchtest oder nicht.
Irrtum vorbehalten: Wir haben diesen Artikel über unsere VIAC Erfahrungen nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Unser Ziel ist es, dir als Privatanleger:in möglichst objektive und aussagekräftige Informationen rund ums Thema Finanzen zu liefern. Sollten uns dennoch Fehler unterlaufen sein, sind wichtige Aspekte vergessen gegangen und/oder nicht mehr aktuell, so sind wir dir für entsprechende Hinweise dankbar.
Mit diesem Beitrag wollen wir dir eine in der Schweiz noch relativ unbekannte, aber stark wachsende Anlageklasse näherbringen: Crowdlending, auch Peer-to-Peer (P2P) oder Marketplace Lending genannt. In diesem ersten Artikel erfährst du, was P2P-Kredite sind und wie sich der Schweizer Markt präsentiert. Dabei stützen wir uns auf den aktuellen Crowdfunding Monitor Switzerland 2019 der Hochschule Luzern.
Contents
Crowdlendig ist eine von fünf Kategorien des Crowdfunding und vereint mit rund 262 Mio. Franken das grösste Kreditvolumen auf sich (vgl. Abbildung 1)

Das Crowdlending umfasst die Finanzierung von Unternehmen oder Privaten durch Kredite (Fremdkapital). Im Unterschied zur klassischen Kreditvergabe gibt es beim Crowdlendig keine dazwischengeschaltete Bank. Stattdessen erfolgt die Vermittlung der Kredite online über eine Plattform. Der Anbieter eines solchen Marktplatzes übernimmt gegen eine Gebühr in der Regel die Risikoeinschätzung des Kreditnehmers sowie das gesamte Inkassowesen, einschliesslich Zahlungserinnerungen, Mahnungen und Betreibungen.
Als Gegenleistung für die Kreditgewährung erhaltst du als Darlehensgeber Zinszahlungen, deren Höhe im Wesentlichen abhängig vom Bonitätsrisiko, von der Kreditdauer und der Kreditart ist. Die nachfolgende Abbildung 2 zeigt das Zusammenspiel zwischen den unterschiedlichen Akteuren im Crowdlendig-System vereinfacht auf.

Neben Privat- und KMU-Krediten werden in der Schweiz auch Hypotheken an Privatpersonen ohne eine dazwischengeschaltete Bank vergeben. Kredite an Privatpersonen werden auch als Consumer Crowdlending bezeichnet, solche an Unternehmen als Business Crowdlending. Für Kredite in Form von Hypotheken wird auch der Begriff Real Estate Crowdlending verwendet. So unterschiedlich diese Varianten im Detail sein mögen, über eine entscheidende und kosteneffiziente Eigenschaft verfügen sie alle: eine teure Bank als Intermediär entfällt.
Innerhalb der Kategorie Crowdlendig machen KMU-Kredite mit 134.4 Mio. Franken den Löwenanteil aus. Danach folgen die Immobilienkredite (70.5) sowie die Konsumkredite an Private (57) (vgl. Abbildung 3). Letztere sind im Verhältnis zum Gesamtmarkt der Konsumkredite mit 1,3% (2018) weiterhin marginal.

Mit dem Anbieter Cashare wurde in der Schweiz bereits 2008 die erste sogenannte P2P-Plattform gegründet. Per Ende 2018 präsentiert sich der Schweizer Markt mit insgesamt 15 aktiven Plattformen deutlich vielfältiger (vgl. Abbildung 4).
Die Plattformen fokussieren sich meist auf ein oder zwei Segmente von Crowdlending. Im Bereich des Business und Consumer Crowdlending gibt es auch Anbieter, die hypothekarisch besicherte Kredite anbieten. Die Business Crowdlending-Plattformen richten sich typischerweise an kleine bis mittelgrosse Unternehmen (KMU). Consumer Crowdlending Plattformen sind im Konsumkreditmarkt aktiv.
Die Wachstumsdynamik in Bezug auf die Anzahl neuer Plattformen hat sich deutlich reduziert. Im Jahr 2018 ist mit Funders nur noch eine neue Crowdlending-Plattform in den Schweizer Markt eingetreten.
Obschon erst 2015 gestartet, ist CreditGate24 punkto Kreditvolumen klar die grösste Crowdlending-Plattform (Stand 2019).

Die Gebühren im Crowdlending beziehen sich in der Regel auf die Höhe der Kreditsumme (vgl. Abbildung 5). Gebühren fallen oftmals auf Kreditgeber- und Kreditnehmerseite an. Zudem können diese je nach Plattform sowohl bei Abschluss als auch über die Zeit anfallen. Die Bandbreiten sind dementsprechend hoch und die Gebührenmodelle teilweise schwierig vergleichbar.

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Betrachtet man die Crowdfunding-Volumen pro Kopf im internationalen Vergleich, so gehört die Schweiz zu den relevanteren Märkten weltweit. Wie Abbildung 6 zeigt, liegt die Schweiz zwar mit Platz 7 (2017) weit hinter den Spitzenreitern USA und Grossbritannien zurück, aber überraschend deutlich vor unseren Nachbarn. Zu beachten ist, dass sich die Werte auf alle Kategorien des Crowdfundig (vgl. Abbildung 1), d.h. nicht nur auf das Crowdlendig beziehen.

In Anlehnung an den Crowdfunding Monitor 2019 lassen sich folgende Marktthesen für das Crowdlendig ableiten:
Haftungsausschluss: Investieren birgt Verlustrisiken. Du musst selbst entscheiden, ob du diese Risiken tragen möchtest oder nicht.
Irrtum vorbehalten: Wir haben diesen Artikel nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Unser Ziel ist es, dir als Privatanleger:in möglichst objektive und aussagekräftige Informationen rund ums Thema Finanzen zu liefern. Sollten uns dennoch Fehler unterlaufen sein, sind wichtige Aspekte vergessen gegangen und/oder nicht mehr aktuell, so sind wir dir für entsprechende Hinweise dankbar.
Für eine erfolgreiche, langfristige Geldanlage benötigst du einen verlässlichen Kompass. Davon sind wir überzeugt. In diesem Artikel erfährst du, welche 7 Prinzipien wir eisern befolgen – und wo wir es nicht so genau nehmen.
Kurz & bündig
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Ein Prinzip ist für uns ein Grundsatz, dem unser Handeln und Verhalten zugrunde liegt. Prinzipien sind schlank, geben Orientierung und sind auch bei Veränderungen und Überraschungen anwendbar.
Mit anderen Worten: Eine erfolgreiche, langfristige Geldanlage orientiert sich nicht an schnelllebigen Trends und Moden, sondern basiert auf einem dauerhaften Fundament in Form von klugen Prinzipien. Daran halten wir uns in allen Wirtschafts- und Börsenlagen.
Weshalb wir das tun? Nun ja, wir sind einfach überzeugt, dass das Befolgen einiger Grundsätze massgeblich zum Erfolg beim Investieren beiträgt.
Nachfolgend erläutern wir unsere sieben Prinzipen und begründen, weshalb es sich lohnt, sie konsequent zu befolgen.
Deine langfristige Geldanlage profitiert mit diesem Prinzip gleich doppelt:

Sicher, dein hart Erspartes sollte nicht leichtfertig investiert werden. Eine seriöse Vorbereitung und ein durchdachter Plan sind natürlich wichtig. Aber spätestens nach ein paar Monaten Analyse & Co. ist die Zeit reif, zu «springen». Bei Vielen passiert aber das Gegenteil: Sie zögern und zaudern – und schieben Finanzangelegenheiten oft über Jahre buchstäblich auf die lange Bank.
Auf dem Sparkonto verliert aber dein Geld laufend an Wert: Die kümmerliche Verzinsung kann die Inflation meist nicht wettmachen. Und selbst, wenn es unter dem Strich einmal reale Zugewinne geben sollte, fallen diese so bescheiden aus, dass an einen spürbaren Zinseszinseffekt nicht zu denken ist.
Was ist also konkret zu tun? Stelle dir eine zu deinem Risikoprofil passende Asset Allocation zusammen und investiere in deinen ersten ETF. (Wie das geht, erfährst du in den nachfolgenden Prinzipien.)

Hast du deine erste Investition gemeistert, solltest du unbedingt dranbleiben. Und genau darum geht es bei diesem Prinzip.
Konkret: Kaum ist der Lohn auf dem Konto eingetroffen, wird per Dauerauftrag ein fix definierter Betrag an den Broker, den Robo-Advisor und/oder andere Anlage-Plattformen (z.B. Vorsorge 3a, P2P, Collectibles) deines Vertrauens überwiesen und renditeorientiert investiert.
Das Statement hinter diesem Prinzip ist klar: Investments first! Das heisst, wenn am Ende des Monats wieder einmal nichts mehr übrigbleibt, so schränkst du halt den Konsum ein und lässt dein Vermögen unabhängig von den Launen deiner Ausgabendisziplin Monat für Monat munter weiterwachsen.

Hier geht es um die zentrale Frage, ob du einen aktiven oder passiven Anlageansatz verfolgst. Unsere Portfolios sind konsequent passiv ausgerichtet: kein Stock Picking und kein Market Timing.
Unsere «Homebase» (Core) bei der langfristigen Geldanlage sind Aktien. Passiv bedeutet für diese Assetklasse, indexbasiert zu investieren. Dies ist einfach und günstig. Ersteres spart dir Zeit, letzteres Geld.
Passiv investieren bedeutet für uns aber auch, wissenschaftsbasiert investieren. Denn dass der passive Ansatz der erfolgsversprechendere ist, belegen zahlreichen Studien.
Dank dem genialen Anlagevehikel «ETF» ist die Umsetzung eines passiven Anlageansatzes für die langfristige Geldanlage kinderleicht: Schon mit einem einzigen ETF kannst du global in über tausend Unternehmen investieren. In unserem Artikel «ETF kaufen: So einfach geht’s!» sowie im dazugehörigen Video unten zeigen wir dir auf, wie du mit wenigen Klicks in einen ETF investieren kannst.
Wenn du auf manuelle Trades verzichten möchtest und es noch bequemer haben möchtest, dann setze dein Portfolio einfach in den Autopilot-Modus. Wie das geht? Ganz einfach. Entscheide dich für einen günstigen Robo-Advisor, teile «ihm» dein Risikoprofil mit und füttere ihn mittels eines Dauerauftrags regelmässig mit Geld. Fertig.
Statt manueller Trades investiert der Robo-Advisor automatisch nach deinen Vorgaben. Einfacher kannst du die Sparplan-Idee nicht umsetzen! (vgl. auch unsere Empfehlungsseite oder unseren Artikel «Robo-Advisor Schweiz: 3 Anbieter im Vergleich»)

Diversifiziert Investieren, heisst nicht nur unterschiedliche Anlageklassen wie Aktien und Immobilien zu berücksichtigen, sondern auch innerhalb einer Anlageklasse breit zu streuen.
Wie schon erwähnt: Unsere bevorzugte und betraglich mit Abstand grösste Anlageklasse sind Aktien. Dabei ziehen wir auf Indizes basierende ETFs den Einzeltiteln vor. Bei den Indizes wiederum präferieren wir globale oder regionale den länderspezifischen. Also «MSCI World» schlägt «SMI».
Mit einem gut diversifizierten Portfolio schliesst du einen Totalverlust (wie bei Einzeltiteln) aus. Zudem erzielst du ein besseres Rendite-/Risikoverhältnis. Oder wie es Harry Markowitz, Nobelpreisträger und Erfinder der modernen Portfoliotheorie, ausdrückte: Den einzigen «Free Lunch» bei der Geldanlage gibt es mit Diversifikation.
Wichtig dabei ist, dass du vor dem Investieren deine bevorzugte Vermögensdiversifikation dokumentierst. Diese Vermögensstrukturierung, die sogenannte Asset Allocation, gibt dir pro Anlageklasse die Zielwerte vor und schützt deine langfristige Geldanlage vor unüberlegtem Handeln. Mehr dazu findest du in unseren Artikeln «Diversifikation: Nicht alle Eier in den gleichen Korb» und «Asset Allocation: Das A und O deiner Geldanlage».

Basierend auf dem zuvor erwähnten Anlagekonzept in Form einer schriftlich dokumentierten Asset Allocation geht es nun darum, die Zielwerte mit Leben zu füllen. Das heisst, eine Produktauswahl zu treffen.
Erst wenn du glasklar verstehst, welches die wichtigsten Eigenschaften deiner künftigen Anlage sind, wie sie funktioniert und welche Risiken damit verbunden sind, solltest du überhaupt an eine Investition denken (vgl. beispielsweise unseren Artikel «ETFs: Worauf du bei der Wahl achten solltest»).

Ein passiver Anlageansatz ist per se schon deutlich günstiger als ein aktiver. Und dennoch: Auch beim passiven Investieren gibt es zwei relevante Kostenfaktoren, welche deine langfristige Geldanlage bzw. die entsprechende Rendite unnötig beeinträchtigen: Broker- und Produktgebühren.

Entscheide dich also für einen günstigen Broker und halte die Produktkosten tief, indem du günstige, am Markt etablierte ETFs wählst (vgl. auch unseren Artikel «Beste ETFs Schweiz und global: And the winner is…»).
Positiv: Beides, Broker und ETFs, gibt’s mittlerweile auch für Schweizer Anleger:innen zu sehr attraktiven Preisen.

Dieses Prinzip fasst in einem gewissen Masse die vorangegangen zusammen. Wir sind alles emotionale Wesen und neigen zu Schnellschüssen und Überaktivitäten. Planloses Handeln an der Börse solltest du jedoch unbedingt vermeiden, denn es schadet deiner Rendite.
Die Lösung: Präzisiere deine Prinzipien mit Regeln. Damit gibst du deinen Prinzipen einen konkreten Umsetzungsrahmen und vermeidest kostspielige Fehler. Deine langfristige Geldanlage wird es dir danken!
Fürs bessere Verständnis haben wir dir nachfolgend zu jedem der oben beschriebenen Prinzipien mögliche Regeln zugeordnet. Diese Regeln sind beispielhaft und sind auf deine individuellen Bedürfnisse abzustimmen.

Auch wenn uns, Toni und Stefan, diese sieben Prinzipien «heilig» sind, heisst dies nicht, dass unsere Portfolios identisch wären.
Im Gegenteil: Unsere langfristige Geldanlage zeichnet sich bei der konkreten Ausgestaltung durch eine grosse Vielfalt und unterschiedliche Vorgehensweisen aus. Insbesondere bei den folgenden fünf Aspekten:
Im Gegensatz zu unseren sieben Prinzipien betrachten wir diese unterschiedlichen Ausprägungen unserer Portfolios als nicht matchentscheidend für unseren Anlageerfolg. Sie stehen einfach für unsere individuellen Präferenzen bei der langfristigen Geldanlage.
Welche Prinzipien sind dir bei der Geldanlage wichtig? Über deine Meinung freuen wir uns!
Haftungsausschluss: Investieren birgt Risiken. Du musst selbst entscheiden, ob du diese Risiken tragen möchtest oder nicht.
Irrtum vorbehalten: Wir haben diesen Artikel über die langfristige Geldanlage nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Unser Ziel ist es, dir als Privatanleger:in möglichst objektive und aussagekräftige Informationen rund ums Thema Finanzen zu liefern. Sollten uns dennoch Fehler unterlaufen sein, sind wichtige Aspekte vergessen gegangen und/oder nicht mehr aktuell, so sind wir dir für entsprechende Hinweise dankbar.
Herzlich willkommen zum ersten Artikel auf dem Schweizer Finanzblog! Treu unserem Motto „Unabhängige Finanzbildung für erfolgreiches Investieren“ wollen wir gleich loslegen. Konkret drehen wir das Rad 30 Jahre zurück und vergleichen während dieser Periode die Wertentwicklung eines Sparkontos mit derjenigen des Weltaktienindex MSCI World. Wie viel wäre eine damalige Einlage heute Wert? Welche Rolle spielt der Einstiegszeitpunkt? Und welche Bedeutung kommt eigentlich dem Zinseszins zu? Geld Anlegen anstatt Sparen? Antworten darauf erhältst Du in diesem Artikel.
Contents
Gehen wir einmal von folgendem Szenario aus: Zwei Personen verfügen über 10’000 Franken, worauf sie 30 Jahre nicht zurückgreifen müssen.
Person A, nennen wir sie Anna, entscheidet sich für eine sichere Anlage auf ihrem Sparkonto der Kantonalbank.
Person B, nennen wir sie Beat, investiert risikoreicher mittels eines börsengehandelten Aktienfonds (ETF) in den Weltaktienindex MSCI World.
Der MSCI World bildet den Börsenwert der grössten rund 1’600 Unternehmen aus 23 Industriestaaten ab.
Über die 30-jährige Periode vom 1.1.1989 bis 30.9.2018 kann Anna schliesslich 16’012 Franken von ihrem Sparkonto abheben (vgl. Abbildung 1, gelbe Kurve). Dies entspricht einer nominalen Wertsteigerung von immerhin 60 Prozent bzw. einer jährlichen Rendite von durchschnittlich 1,58 Prozent.
Bei einer gleichzeitigen Inflation von 1,16 Prozent (annualisiert) bleibt Anna nach dreissig Jahren real nur ein geringer Wertzuwachs von knapp 2’000 Franken übrig.
Ein ganz anderes Bild präsentiert sich bei Beat: Wenn er nach 30 Jahren seinen ETF an der Börse wieder verkauft, spült es ihm stolze 85’948 Franken auf sein Konto (vgl. Abbildung 1, blaue Kurve). Dies entspricht einem Wertzuwachs von 760 Prozent bzw. einer jährlichen Rendite von durchschnittlich 7,45 Prozent. Oder mehr als das Achtfache von Beat’s ursprünglicher Investition.
Was unglaublich erscheint, ist leicht erklärt. Drei Faktoren spielen dabei eine entscheidende Rolle:
Würde sich Beat die Dividenden jeweils ausschütten lassen und diese verkonsumieren, wäre seine ursprüngliche Anlage „nur“ auf das gut Vierfache bzw. auf 43’796 Franken angewachsen (vgl. Abbildung 1, orange Kurve).

Die Differenz von über 40’000 Franken ist der unglaublichen Kraft des Zinseszinses geschuldet. Albert Einstein soll den Zinseszins-Effekt gar einmal als das 8. Weltwunder bezeichnet haben.

Nun wirst du möglicherweise einwenden, dass wir langfristig alle tot sind bzw. ein 30-jähriger Anlagehorizont definitiv zu lang ist.
Einverstanden. Gehen wir also von einem zweiten Szenario aus, welches statt 30 nur 10 Jahre als Anlagehorizont vorsieht.
Diese Dauer sollte unseres Erachtens bei Investitionen in Aktienanlagen idealerweise nicht unterschritten werden.
Denn im Gegensatz zum Sparkonto können Aktien kurzfristig sehr stark schwanken. So erlitt der MSCI World Index in einem einzigen Jahr (2008) einen Kursverlust von über 40 Prozent!
Damit sind wir auch schon bei der nächsten Knacknuss angelangt: dem (vermeintlich) richtigen Einstiegszeitpunkt.
Konkretisieren wir also unser 2. Szenario weiter und lassen Anna (Sparkonto) und Beat (Aktien-ETF MSCI World) ihr Startkapital von 10’000 Franken in alle möglichen 10 Jahresperioden seit 1989 investieren (vgl. Abbildung 3).
– P a r t n e r a n g e b o t –
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Weiter gehen wir davon aus, dass sowohl Anna als auch Beat die Erträge in Form von Zinsen resp. Dividenden in ihrer Anlage belassen. Somit profitieren beide vom Zinseszins-Effekt.

Wie aus Abbildung 3 deutlich hervorgeht, wirft die Aktienanlage bis auf zwei Perioden deutlich mehr Rendite ab als das Sparkonto.
Bei Anna’s Sparkonto erweist sich die Periode 1.1.1989 – 31.12.1998 mit einer durchschnittlichen Rendite von 3,52 Prozent am besten. Schlecht schneidet hingegen für sie die Periode 1.1.2009 – 30.9.2018 ab mit einem durchschnittlichen nominalen Zuwachs von mickrigen 0,16 Prozent pro Jahr.
Beat hingegen erhält für seine Aktienanlage für die Periode 1.1.1991 – 31.12.2000 die höchste jährliche Rendite: 12,44 Prozent! Schlecht schneidet hingegen für ihn die Periode 1.1.1999 – 31.12.2008 ab mit einem Verlust von 0,19 Prozent pro Jahr.
Die globale Weltfinanzkrise resp. Suprime-Krise von 2008, welche durch einen Immobiliencrash in den USA ausgelöst wurde, verhagelte seine Performance kurz vor Verkauf gründlich!
Bei den durchgeführten Berechnungen haben wir die Faktoren Währungsrisiken, Produktkosten und Steuern der Einfachheit halber nicht berücksichtigt.
Was die Kosten betrifft, so fallen beim Sparkonto in der Regel keine an. Bei der Aktienanlage tendieren die jährlichen Gebühren (Total Expense Ratio / TER) infolge des starken Wettbewerbs auf dem ETF-Markt mittlerweile gegen Null und sind somit ebenfalls vernachlässigbar.
– P a r t n e r a n g e b o t –
Ein aktuell besonders attraktiver Broker ist gemäss unserer Erfahrung und aufgrund der niedrigen Kosten für ETFs „DEGIRO“ (Link zum DEGIRO Review). Bei Interesse kannst du dich bei DEGIRO über unseren Partnerlink anmelden, womit du unseren Blog unterstützt.
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Schön, dass es du bis hierher geschafft hast! Die wichtigsten Erkenntnisse hier nochmals zusammengefasst:
Im nächsten Blog-Post konkretisieren wir das Anlagethema weiter und widmen uns der Frage, welche Faktoren bei der Geldanlage entscheidend sind.
Einen Gesamtüberblick über das Thema „Investieren“ erhältst du hier: Investieren lernen – in acht Lektionen.
Haftungsausschluss: Investieren birgt Verlustrisiken. Du musst selbst entscheiden, ob du diese Risiken tragen möchtest oder nicht.
Irrtum vorbehalten: Wir haben diesen Artikel nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. Unser Ziel ist es, dir als Privatanleger:in möglichst objektive und aussagekräftige Informationen rund ums Thema Finanzen zu liefern. Sollten uns dennoch Fehler unterlaufen sein, sind wichtige Aspekte vergessen gegangen und/oder nicht mehr aktuell, so sind wir dir für entsprechende Hinweise dankbar.